Selbst- und Fremdeinschätzung von Kompetenzen als Grundlage

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Transcript Selbst- und Fremdeinschätzung von Kompetenzen als Grundlage

Selbst- und Fremdeinschätzung
von Kompetenzen
als Grundlage für
Beratungsgespräche nutzen
Tony Hofmann, Universität Würzburg
3 philosophische Gedanken:
• Jeder Mensch ist selbst verantwortlich dafür, zu entscheiden, was er
richtig oder falsch findet. Erst auf dieser Grundlage kann er für seine
Mitmenschen Verantwortung übernehmen.
• Um dies zu tun, ist es wichtig, ein gutes Gespür für die eigene
Situation zu haben.
• Da jede Situation anders ist, gibt es keine „Rezepte“, sondern es ist
wichtig, immer wieder neu zu schauen, was gerade stimmig ist.
 Was heißt das für die Diagnostik?
Checkliste
Wie geht es mir, wenn ich folgende Worte oder
Sätze höre?
Spüre ich ein körperliches Gefühl von Behagen oder
Unbehagen?
Welche Gefühle sind damit verbunden?
Welche spontanen gedanklichen Assoziationen?
Welche Werte schwingen mit?
Welche spontanen Handlungs-Impulse?
-
Test
Gutachten
Diagnostik
Bedeutung von Gutachten
Abgabe eines Gutachtens
Menschen zu beobachten und zu beurteilen
ist für mich...
- Gutachten wird über mich erstellt
Eduard Kleber
Es wird eine Realität konstruiert
Für eine Person oder
Um die Person herum,
die mehr oder weniger treffend (=wahr) ist.
„Auf jeden Fall trifft sie“.
(Diagnostik, in: Hansen, G., Stein, R.: Sonderpädagogik konkret, 1997, S. 57)
Außen
- Beobachtbar
- Normverletzungen,
Abweichungen
- Leistung
- Verhalten
- Bewegung
- Mimik,Gestik,Stimme
- Hirnströme, Herzrate
- Interaktion mit anderen
Menschen
[Kauter, H. (1990).]
Innen
- Was man denkt
- Was man fühlt
- Was einen antreibt
- Was man erwartet, sich
wünscht, wonach man
sich sehnt
- Gründe für
Entscheidungen
- Ahnungen und Intuition
- „Wer bin ich?“
Wie finden wir
dahin?
Kennen
Klienten ihr
eigenes
„Innen“?
Innen
- Was man denkt
- Was man fühlt
- Was einen antreibt
- Was man erwartet, sich
wünscht, wonach man
sich sehnt
- Gründe für
Entscheidungen
- Ahnungen und Intuition
- „Wer bin ich?“
Fortsetzungsordnung (Gendlin)
“Die Schritte folgen nicht logisch, dennoch sind sie nicht
diskontinuierlich. Jeder vorherige Schritt spielt eine Rolle beim Kommen
des nächsten Schrittes, aber nicht so, als würde er seine Form dem
nächsten Schritt aufzwingen. Wenn wir zurückgehen, um nachzusehen,
was der vorangegangene Schritt war, sehen wir, dass der nächste
Schritt den vorangegangenen verändert hat. Wenn wir vom nächsten
Schritt zurückschauen, können wir den vorangegangenen Schritt so
verstehen, dass der nächste Schritt folgen kann. Jeder Schritt macht den
vorherigen neu, so dass er aus ihm folgen kann.”
(Gendlin, Focusing und Philosophie, S. 168)
Aktualisierungstendenz (Rogers)
• Dem Organismus innewohnende Tendenz
zur Entwicklung all seiner Möglichkeiten
• gerichtet auf Autonomie, Selbstregulierung,
Differenzierung, komplexe Organisation,
Wechselseitigkeit, Entwicklung von
konstruktiven und sozialen Lösungen,
Wertsteigerung und Transparenz
• Ständig gegenwärtige, grundlegende Kraft,
die in den verschiedensten Bedürfnissen
zum Ausdruck kommen kann
Selbstaktualisierungstendenz (Rogers)
• Bestandteil der (größeren, weiter gefassten) Aktualisierungstendenz
• Nicht nur biologisch-somatisch, sondern psychisch-sozial
• Selbst-Konzept
•
•
•
•
•
Struktur der symbolisierten Erfahrungen, d.h.
bewusstseinsfähige,
reflexive Beschreibung
aktueller Erfahrungen und Eigenschaften und Werthaltungen
sich selbst gegenüber
Inkongruenz (Rogers)
•
•
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•
Zustand, in dem Erfahrung nicht vollständig zum Gewahrsein kommt,
weil Selbstkonzepte dies verhindern.
Keine adäquate Symbolisierung der vollständigen Erfahrung
stattdessen treten Wahrnehmungsverzerrungen und selektive
Wahrnehmung auf
Kongruenz durch Abgleich von Selbst- und
Fremdwahrnehmung?
Beispiel: SSL / LSL (Schüler –/ Lehrereinschätzliste
für Sozial- und Lernverhalten)