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Transcript Körper im Dialog Der Krealog DGSF 2012 Freiburg Workshop 4.05 Silvia Bickel-Renn www.wuerzburger-institut.de Der Krealog - eine Synergie • Der Krealog ist eine Synergie aus der.

Körper im Dialog
Der Krealog
DGSF 2012 Freiburg
Workshop 4.05
Silvia Bickel-Renn
www.wuerzburger-institut.de
Der Krealog - eine Synergie
• Der Krealog ist eine Synergie aus der inneren
Achtsamkeitsarbeit des Focusings und
Konzepten der systemischen (Familien-)
Therapie. Es treffen sich zwei
psychotherapeutische Verfahren, um sich
gegenseitig zu ergänzen.
Was ist der Krealog
• Der Krealog ist ein kreativer Dialog, eine
verbindende und anregende Art für Paare,
sich zu begegnen, sich nah zu sein und das
Verständnis für einander zu erweitern.
• Er hat Spielregeln, einen „roten Faden“
• Er fragt das Körperwissen an und lädt ein zu
einer achtsamen Vorgehensweise
Paare berichten
• Paare berichten nach dem Krealog:
• „Unsere Meinungsunterschiede wurden
deutlicher, aber wir sind mehr miteinander
verbunden.“
• „Wir sind achtsamer geworden, was wir sagen.“
• „Alte Kisten wurden ausgepackt, einiges
weggeschmissen, manches behalten.
Unzufriedenheit hat sich gelöst. Es geht weiter.“
Elemente aus der systemischen Arbeit
• Alles spielt ineinander, was dich bewegt, bleibt
nicht ohne Wirkung auf mich
• Menschen sind bezogen auf einander, das Wir
wird gestützt und als Ressource angefragt
• Ressourcen werden betont, nicht die Defizite
• Zirkularität wird sichtbar und genutzt
• Hierarchien können abgebaut werden durch
klare Regeln
Elemente des Focusings
• Der Krealog ist aus der Tradition des
partnerschaftlichen Focusing im nichtpsychotherapeutischen Setting entstanden,
ergänzt mit systemtherapeutischen Ideen. Das
Prozessmodell des „Interactive Focusing“ von
Linda Olsen-Webber und Leon Webber hat
uns inspiriert, den Krealog in dieser Weise zu
entwickelt.
Was ist Focusing
• Focusing selbst wurde von Prof. Eugene Gendlin
(1927 in Wien geboren) an der Universität
Chicago entwickelt. Gendlin ist in erster Linie
Philosoph, dazu auch Psychologe und
Psychotherapeut. Sein philosophisches wie auch
sein psychotherapeutisches Arbeiten entstammt
seiner Faszination des Sich-Einlassens auf das,
was schon gespürt, aber noch nicht gewusst wird,
dem, was über die Sprache, über Konzepte und
Methoden hinausgeht und zu kreativen Lösungen
und Veränderungen führt.
FreiRaum
• Im Focusing meinen wir mit FreiRaum, zuerst
eine spürbare körperliche Verbindung zu sich
selbst aufzunehmen. „Machen Sie es sich
körperlich bequem“, „geben Sie Ihre
Achtsamkeit in den Körper“, oder „nehmen
Sie wahr, was Sie gerade beschäftigt – und
lassen Sie während dem die Achtsamkeit vom
Kopfbereich langsam in den Körper fließen“.
So ähnlich könnten sich die Interventionen
anhören.
Felt-Sense
• Im Krealog haben wir unter der Überschrift, „mit
der Intuition zaubern“ das Focusing-Konzept des
Felt-Sense übernommen. Der Felt-Sense wird
dort als vage Wahrnehmung, als körperliche
Resonanz auf ein Thema in einer Situation
verstanden. Die vage, kaum wahrnehmbare
Erfahrung des Felt-Sense entsteht meist durch die
Achtsamkeitsführung in Richtung Brust- und
Bauchraum und enthält das vergangene wie auch
das gegenwärtige (implizite) Wissen.
Der Krealog mit sich selbst
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( Die Vorbereitung) Der FreiRaum
1. Themenfindung
Sie fragen sich selbst und notieren sich die Antwort:
Thema: (Mein Thema ist)
Was ist das Schwierige an meinem Thema, interessant, die Crux?
Mein Ziel, mein Wunsch mit dem Thema ist:
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2. Expedition nach Innen
Suchen, sammeln, öffnen
Meine Gedanken zu meinem Thema
Über, dazu, verbunden mit
Meine Gefühle mit meinem Thema
Intensität
Meine Körperempfindungen verbunden mit dem Thema
Wo und wie im Körper lokalisiert?
Meine Wertvorstellung, Bewertungen zum Thema
Wie bedeutsam?
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3. Mit der körpereigenen Intuition zaubern
Lehnen Sie sich zurück und verweilen Sie mit dem „Ganzen“.
mit allem was bisher gesagt wurde. Anleitung: wenigstens 1-2 Minuten innehalten und richten Sie Ihre
Achtsamkeit in den Körper
Sprechen Sie zu sich selbst:
„Nimm alles zusammen, was du zu dem ganzen Thema weißt, alles was damit jemals war, alle Erfahrungen, die du
damit gemacht hast, alles Vergangene und auch alles, was du darüber nicht weißt, und alles was das daraus
werden wird. – Lass das alles ein Ganzes werden. Warte auf irgend eine innere Resonanz.“
Die innere Resonanz braucht etwa 60 Sekunden, bis sie in Ihnen entsteht. Sie werden dann ein kaum, aber gerade
schon, vages, wenig versprechendes, verschwommenes Gesamtgefühl in der Brust/Bauchgegend wahrnehmen.
Fragen in Richtung Körper stellen:
Jetzt können Sie sich Fragen in Richtung Körper stellen:
„Ich komme mir vor wie...“ „dazu entsteht in mir ...; Welche Überschrift würde zu dem Ganzen passen? ...
Welches Bild, ... welche Geste, ...das Ganze ist so ... wie...?
Lassen Sie sich Zeit für das, was entsteht.
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4. Kreative Veränderungsschritte
Nun können Sie sich fragen:
Welcher Impulse zu dem Ganzen entsteht in mir?
Welcher auch immer, ... mir ist zu Mute nach...?
Handlungsschritt
Was ist jetzt zu tun? (Was wäre ein kleiner Schritt, so klein, dass er
gerade schon ein Schrittchen ist?)
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• Schon sind Sie am Ende und hatten hoffentlich einen Gewinn für
sich. Schenken Sie sich selbst ein Kompliment für Neues oder
Interessantes, das Sie in sich und für sich entdeckt haben.
Downloads
• Unter www.secret-friend.de finden Sie
• neben focusingorientierten Hörbüchern
• die unterschiedlichen Leitfäden des Krealogs.
Literatur
• Bickel-Renn, S./Renn, K.: Küsst die Liebe wach,
Paare im kreativen Dialog, Klett-Cotta 2011
• Renn, K. (2006). “Dein Körper sagt dir, wer du
werden kannst; Focusing – Weg der Inneren
Achtsamkeit“, Herder 7te Aufl.
• Bickel-Renn, S.(2010), „Wenn es „klick“ macht:
Intuition und innere Achtsamkeit in der
systemischen Praxis“ in: Kontext, Zeitschrift
für Systemische Therapie, Band 41, 3