Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Liebe auf Dauer Stressprävention für Paare Lic.phil.
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Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Liebe auf Dauer
Stressprävention für Paare
Lic.phil. André Dietziker Fachpsychologe für Psychotherapie FSP www.zug-psy.ch
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Braucht es Partnerschaft / Familie um glücklich zu sein?
90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 78 68
Familie notwendig
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH
14 17 14 7 1 1
allein ebenso glücklich allein glücklicher
Frauen Männer
unentschieden
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Erwartungen vor der Ehe und ihre spätere Einschätzung
sehr viel schlechter als erwartet etwas schlechter als erwartet etwa wie erwartet etwas besser als erwartet wesentlich besser als erwartet
Männer
41% 33% 20% 3% 2%
Frauen
57% 27% 11% 4% 1%
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Einfluss von Stress auf die Partnerschaft
40 35 30 25 20 15 10 5 0
37.7
unter Normalbedingungen
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH Stressbedingte Reduktion 21.2
unter Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Verlauf der Partnerschaftszufriedenheit in Abhängigkeit von Stress
80 75 77.9
77.6
74.4
70 70.1
65 67.9
64.7
60
zu Beginn
© Prof. Guy Bodenmann, Fribourg/CH
3 Jahre
Paare mit wenig Stress
4 Jahre
Paare mit viel Stress 75.1
63.5
5 Jahre
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Einfluss von Stress auf die Partnerschaft
Niedrige Kommunikations qualität Stress weniger gemeinsame Zeit © Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH schlechtes psychisches und physisches Wohlbefinden niedrige Partnerschafts qualität höheres Scheidungs risiko
Einführung in das Thema Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Stressmodell von Lazarus Lazarus
(1974) ging davon aus, dass nicht die Charakteristika der Reize oder Situationen für die Stressreaktion von Bedeutung sind, sondern die individuelle kognitive Verarbeitung des Betroffenen.
1. Bewertung
, ob die Situation eine
Bedrohung
enthält
2. Bewertung
, ob die Situation mit den verfügbaren
Ressourcen
bewältigt werden kann.
Nur wenn die Ressourcen nicht ausreichend sind, wird eine Stressreaktion ausgelöst
Einführung in das Thema Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Arten von Stressoren Entwicklungsaufgaben
Pubertät, Adoleszenz, Elternschaft, Wechseljahre, Lebensmitte, Alter
Kritische Lebensereignisse
Krankheit, Geburt, Verlust der Arbeitsstelle, Kinder gehen, Scheidung, Pensionierung, Todesfall
Tägliche Widrigkeiten
Soziale Konflikte, Leistungsdruck, Lärm, Hektik, Termine, Verkehr, Finanzen
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH
Einführung in das Thema Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Ursachen von Stress innere Anforderungen
eigene Ziele Erwartungen Normvorstellungen Bedürfnisse moralische Grundsätze
Stressursachen äussere Anforderungen
Erwartung anderer Aufgabenschwierigkeit Umgebungsbedingungen Zeitdruck / Hektik Arbeitsbedingungen Menge an Aufgaben erst die Anhäufung verschiedener negativ bewerteter Ereignisse führt zu Stress
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH
Individueller Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Was sind die Ursachen für meinen Stress im beruflichen und privaten Bereich?
Unrealistische Erwartungen und Ziele?
Unangemessene Ansprüche und Werte?
Katastrophisierende Vorstellungen über Ereignisse, die auftreten könnten?
Kumulation von Stress aufgrund mangelhafter Planung und Organisation?
Hilfreicher Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Verschiedene Möglichkeiten der Belastungsbewältigung
Positive Beruhigung
Gefühle durch gutes sich Zureden, Entspannungsübungen etc. beruhigen
Umbewertung / Neudefinition
Der Situation einen anderen Sinn geben, auch gute Seiten zu erkennen versuchen.
Positives Denken
Hoffnung auf einen guten Ausgang, Rückbesinnung auf frühere Erfolge und Lösungen, Ermutigungen
Hilfreicher Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Aktive Einflussnahme
Versuch, die Situation aktiv zu beeinflussen.
Informationssuche
Nachfragen, sich informieren, recherchieren, erkunden, Personen befragen, usw.
Informationsunterdrückung
Sich abschotten, abschalten oder Wissen unterdrücken und ignorieren
Humor
Über die Situation lachen
Passivität
Man verhält sich inaktiv, passiv, zurückhaltend
Negativer Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Vorwürfe
Vorwürfe, Anschuldigungen an sich, andere Personen, Umstände usw.
Gedankenkreisen
Wiederholte starke, jedoch erfolglose Beschäftigung mit einem Thema
Vermeidung
Belastungssituationen ausweichen
Negative Beruhigung
Rauchen, Alkohol- oder Medikamentenkonsum, exzessives Essen oder Fernsehen
Negatives Denken
Entmutigende Äusserungen, Zweifel an sich und eigener Leistung
Individueller Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Wie sieht mein persönliches hedonistisches Repertoire aus?
Dyadischer Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Äusserung von Stress verbale Ebene
Aussagen über Belastungen Beschreibung negativer Gefühle, Selbstabwertung Vorwürfe, Beschuldigungen, Anklagen, Kritik, usw.
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH paraverbale Ebene
gereizter Tonfall ungeduldige Stimme überhöhte Stimme („Whining“) schneller oder langsamer Sprechrhythmus laute oder leise Stimme zittrige Stimme
nonverbale Ebene
Abwendung des Körpers Verschlossenheit (still, unzugänglich) starke Zuwendung / Anhänglichkeit sich abschirmen zittern stöhnen, wimmern, seufzen kalte Hände Herzklopfen unruhige Motorik Vermeidung von Blickkontakt
Dyadischer Umgang mit Stress
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Formen der Stressbewältigung in der Partnerschaft
individuelle Bewältigung gemeinsame Bewältigung soziale Bewältigung gemeinsame Belastungsbe wältigung Unterstützung des Partners bei der Stressbewältigung Delegation von Aufgaben, Tätig keiten
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH
Kommunikationsfehler
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Formen der negativen Kommunikation
(nach Gottman)
Destruktive Kritik
persönliche Angriffe, Vorwürfe, Schuldzuschreibungen
Defensivität
Verteidigung, Abwehr, Verantwortungszurückweisung, Gegenvorwürfe
Verächtlichkeit
Partner/in abwerten bzw. lächerlich machen, gemeine Bemerkungen
Provokation
den Partner/die Partnerin provozieren, verallgemeinern, nicht zu beantwortende Fragen stellen, etc.
Rückzug (Stonewalling) sich aus der Kommunikation zurückziehen, den Partner/die Partnerin ignorieren oder ins Leere laufen lassen
Kommunikationsfehler
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Wie Konflikte zu Scheidung führen können
1. Phase 2. Phase 3. Phase 4. Phase 5. Phase
Konflikt mit heftiger Auseinandersetzung Frau sucht die Auseinander setzung und stimuliert Konflikte Frustration und Motivations verlust: Die Frau beginnt sich zurückzuziehen Völliger Rückzug der Frau und Ende der Partnerschaft Physiologische Überschwemmung und Rückzug Bereits Hinweise auf mögliche Konflikte führen zu Vermeidung von Konfliktsituationen (Angst vor negativem Zustand) Mann vermeidet Konflikt situationen und zieht sich zurück Der Rückzug der Frau beunruhigt den Mann, der jetzt häufiger das Gespräch sucht Vergebliches Bemühen des Mannes für die Rettung der Partnerschaft
S c h e i d u n g
© Prof. Guy Bodenmann, Universität Fribourg/CH
Physiologische Erregung
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare
Niveau physiologischer Erregung während eines Konfliktes
Vorwürfe, Kritik, Aggression, Blossstellen, Schuldzu weisungen, Abwertungen, Beschimpfen, Ironie, Empörung, Verallgemeinerungen Frau Mann 1 5 20 30
Gute Kommunikation
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Sprecher Regeln für emotionale Stressäusserung
Ich-Bezug
Sprechen Sie von Ihren Gefühlen in der Stresssituation, Ihren Gedanken, Erwartungen und was in Ihnen ablief.
Konkretheit
Bleiben Sie bei der konkreten Stresssituation, schweifen Sie nicht ab, äussern Sie konkretes Verhalten und bleiben Sie im Hier und Jetzt.
Mitteilung von Gefühlen
Arbeiten Sie heraus, warum die Situation genau so schlimm und stressend war.
Gute Kommunikation
Liebe auf Dauer : Stressprävention für Paare Zuhörer - Regeln für emotionale Stressäusserung
Aktives, interessiertes Zuhören
Zugewandte Körperhaltung, Blickkontakt, Nicken und positives Feedback.
Engagiertes Nachfragen
Offene, wohlwollende Fragen stellen, dem Partner/der Partnerin helfen, die Ursachen für den Stress erkunden zu können (Warum? Wie? Was löst es aus?).
Zusammenfassen
Fassen sie die Aussagen des Partners / der Partnerin in eigenen Worten zusammen. Sprechen sie das Erleben an!