GND-Übergangsregeln RSWK-spezifische Sachverhalte, Werke, Schriftdenkmäler GND-Schulung für die Sacherschließer im

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GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte, Werke,
Schriftdenkmäler
GND-Schulung für die Sacherschließer im
hbz-Verbund am 20. und 21. März 2012
Dorothea Büning
(basierend auf den GND-Schulungsunterlagen von
Barbara Wolf-Dahm, UB Augsburg)
Gliederung (1)
 Übergangsregeln RSWK-spezifische
Sachverhalte (R1 – R10)
 Übergangsregeln Werke (W1 – W6)
 Übergangsregeln Schriftdenkmäler
(SD1 – SD11)
 Wichtige Änderungen (Zusammenfassung)
2
Gliederung (2)
 Anhang 1: Terminologie
 Anhang 2: AWB „Belegung von 5XX
$X“
 Anhang 3: AWB „Deskriptionszeichen
in Unterfeldern“ (für alle
Satztypen)
3
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Übersicht (1)
 R1 Historische Einzelereignisse
 R2 Bauwerke, Großplastiken, Grab- und
Denkmäler; Wege, Grenzen, Linien;
Kleinräumige Geografika
 R3 Sammlungen
 R4 Motive
 R5 Extraterrestrika
4
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Übersicht (2)
Ethnografika und Sprachen
Mundarten
Mehrgliedriger Oberbegriff
Splits bei Körperschaften –
Verwendungsregel
 R10 Splits bei Gebietskörperschaften –
Verwendungsregel




R6
R7
R8
R9
5
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
GND-Anwendungsbestimmungen (AWB) (1)
 Die Anwendung der GND-Übergangsregeln
wird durch Anwendungsbestimmungen (AWB)
festgelegt.
 Die AWB orientieren sich an den Entitätencodierungen, z.B.
Bauwerke, Großplastiken, Grab- und Denkmäler
(gib), Ortsteile (gik)
 Im Folgenden wird nicht im Einzelnen auf diese
GND-Anwendungsbestimmungen eingegangen
6
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
GND-Anwendungsbestimmungen (AWB) (2)
Ausnahmen
 Im Anhang 2 wird die AWB zur Belegung von
Feld 5XX $X erläutert
 Im Anhang 3 wird die AWB zu den Deskriptionszeichen in Unterfeldern zusammengefasst
7
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R1 Historische Einzelereignisse
 Historische Einzelereignisse werden einheitlich
Sachbegriffe mit Entitätencode sih
 Als bevorzugte Benennung wird die jeweilige
Individualbezeichnung gewählt
 Der Ort des Geschehens, beteiligte Personen,
Körperschaften oder Gebietskörperschaften, ggf.
ein übergeordnetes Ereignis und die
Gattungsbezeichnung werden als Beziehungen
erfasst
8
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R1
093
150
548
551
$a sih
$s Sacco di Roma
$a1527 $4 datb
$g Rom $4 orta $9 …
093
150
548
550
550
551
$a sih
$s Belagerung von Wien
$a 1683 $4 datb
$s Belagerung $4 obin $9 …
$s Türkenkrieg $h1683-1697 $4 obpa $9 …
$g Wien $4 orta $9 …
9
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R1
150
548
550
551
$s Schlacht um Verdun
$a 1916 $4 datb
$s Weltkrieg $h 1914-1918 $4 obpa $9 …
$g Verdun $4 orta $9 …
150
450
500
548
550
551
$s Spartakusaufstand
$s Spartacusaufstand
$P Spartacus $4 bete $9 …
$a 73 v. Chr.-71 v. Chr. $4 datb
$s Sklavenaufstand $4 obin $9 …
$g Römisches Reich $4 geoa $9 …
10
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte




R2 Bauwerke, Großplastiken, Grab- und
Denkmäler
sind Geografika mit Entitätencode gib
Als bevorzugter Name wird der
gebräuchlichste Namen gewählt, ggf. auch
zusammengesetzt aus Gattungsbezeichnung und
Ort
Ist die Ortsangabe nicht im bevorzugten Namen
enthalten, wird bei Bauwerken etc. innerhalb
eines Ortes der Standort als individualisierender Zusatz erfasst
Beteiligte Personen, Körperschaften etc.
werden als Beziehungen erfasst
11
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R2
093
151
451
451
550
551
$a gib
$g Peterskirche $h Rom
$g Petersdom $h Rom
$g San Pietro in Vaticano $h Rom
$s Kirchenbau $4 obin $9 …
$g Rom $4 orta $X 1 $9 …
093
151
500
550
$a gib
$g Niederwalddenkmal
$p Schilling, Johannes $4 bilh $9 …
$s Nationaldenkmal $4 obin $9 …
12
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R2
093 $a gib
551 $g Sankt Michael $h München
$x Leuchtenberg-Grabmal
500 $p Leuchtenberg, Eugène de Beauharnais
<<von>> $4 feie $9 …
500 $p Thorvaldsen, Bertel $4 bilh $9 …
550 $s Grabmal $4 obin
551 $g Sankt Michael $h München $4 obpa $9 …
551 $g München $4 orta $X 1 $9 …
13
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R2
093
151
500
500
550
551
$a gib
$g Morse by Horse $h Frankfurt am Main
$p Dellbrügge, Christiane $4 kuen $9 …
$p Moll, Ralf <<de>> $4 kuen $9 …
$s Monumentalplastik $4 obin $9 …
$g Frankfurt am Main $4 orta $X 1 $9 …
14
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R2 Wege, Grenzen, Linien, kleinräumige
Geografika
 sind Geografika
 Als bevorzugter Name gilt der Individualname
 Zur Individualisierung wird der Ort als Zusatz
erfasst (wenn nicht im Namen enthalten)
 Ort und ggf. Strecken-Anfangs- und
Endpunkte werden als Beziehungen erfasst
15
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R2
093 $a giw
151 $g Kurfürstendamm $h Berlin
551 $g Berlin $4 orta $X 1 $9 …
093
151
550
551
$a gio
$g Central Park $h New York, NY
$s Park $4 obin $9 …
$g New York, NY $4 orta $X 1 $9 …
16
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R2
093
151
451
550
551
551
$a giw
$g Patscherkofelbahn
$g Patscherkofel-Bahn
$s Seilschwebebahn $4 obin $9 …
$g Patscherkofel $4 punk $9 …
$g Innsbruck-Igls $4 punk $9 …
17
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R3 Sammlungen
 Sammlungen ohne Körperschaftscharakter
werden wie Werke behandelt
 Sammlungen bilden eine eigene Entität (win)
 Der bevorzugte Name wird mit einer
gebräuchlichen Benennung gebildet
 Beteiligte Personen und Körperschaften sowie
die Gattungsbezeichnung werden als
Beziehungen erfasst
18
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiel R3
093
130
500
510
550
551
$a win
$t Sammlung Henri Nannen
$p Nannen, Henri $4 saml $9 …
$k Kunsthalle $h Emden $4 besi $9 …
$s Sammlung $4 obin $9 …
$g Emden $4 orta $9 …
19
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R4 Motive
 Motive werden einheitlich Sachbegriffe
mit Entitätencode saz
 Der Zusatz Motiv wird obligatorisch in einem
Unterfeld angegeben
 Die Entität Motiv wird als Beziehung
(Oberbegriff instantiell) erfasst
20
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R4
093 $a saz
150 $s Bauer $h Motiv
550 $s Motiv $4 obin $9 …
150 $s Alpen $h Motiv
550 $s Motiv $4 obin $9 …
150 $s Französische Revolution $h Motiv
550 $s Motiv $4 obin $9 …
150 $s Wiener Kongress $h Motiv
550 $s Motiv $4 obin $9 …
21
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R5 Extraterrestrika
 werden Geografika [bisher Sachbegriffe]
Beispiele
093 $a gix
151 $g Saturn $h Planet
550 $s Planet $4 obin $X 1 $9 …
151 $g Halleyscher Komet
550 $s Komet $4 obin $9 …
151 $g Cassiopeia $h Sternbild
550 $s Sternbild $4 obin $X 1 $9 …
22
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R6 Ethnografika und Sprachen
 werden Sachbegriffe [bisher Geografika]
Beispiele Ethnografika
093 $a sie
150 $s Spanier
150 $s Polen $h Volksgruppe
150 $s Sioux
23
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R6 Ethnografika und Sprachen
Beispiele Sprachen
093 $a sis
150 $s Latein
150 $s Deutsch
150 $s Ibo-Sprache
24
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R7 Mundarten
 werden Sachbegriffe [bisher Geografika]
 Als bevorzugte Benennung wird die
Individualbenennung gewählt
 Ist das unüblich oder nicht möglich, wird eine
bevorzugte Benennung mit dem Gattungsbegriff
Mundart gebildet und das zugehörige
Geografikum als Zusatz erfasst
 Das zugehörige Geografikum, die übergeordnete Großmundart oder Sprachfamilie
und der Gattungsbegriff Mundart werden als
Beziehungen erfasst
25
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R7
093
150
550
550
$a sis
$s Schwäbisch
$s Mundart $4 obin $9 …
$s Alemannisch $4 obpa $9 …
150 $s Moselfränkisch
150 $s Obersächsisch
26
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R7
093
150
450
450
550
550
551
$a sis
$s Yanito
$s Llanito
$s Giannito
$s Mundart $4 obin $9 …
$s Spanisch $4 obpa $9 …
$g Gibraltar $4 geoa $9 …
27
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R7
093
150
550
550
551
$a sis
$s Mundart Burgundisch $h Mâconnais
$s Mundart $4 obin $9 …
$s Burgundisch $4 obpa $9 …
$g Mâconnais $4 geoa $9 …
28
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R7
093 $a sis
150 $s Mundart Ripuarisch $h Oberbergischer
Kreis
450 $s Mundart Westfälisch $h Oberbergischer Kreis
450 $s Mundart Moselfränkisch $h Oberbergischer
Kreis
450 $s Mundart Niederfränkisch $h Oberbergischer
Kreis
Forts. s. Folie 30
29
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Forts. von Folie 29
550
550
550
550
550
551
Beispiele R7
$s Mundart $4 obin $9 …
$s Ripuarisch $4 obpa $9 …
$s Westfälisch $4 obpa $9 …
$s Moselfränkisch $4 obpa $9 …
$s Niederfränkisch $4 obpa $9 …
$g Oberbergischer Kreis $4 geoa $9 …
30
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R8 Mehrgliedriger Oberbegriff
 Es werden keine mehrgliedrigen Oberbegriffe
mehr als Phrase gebildet
 Stattdessen werden die einzelnen Elemente,
soweit sinnvoll, als Beziehungen unter
Kennzeichnung ihrer Rolle (mittels Codes)
angegeben
31
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R8 Mehrgliedriger Oberbegriff
 Bei Körperschaften (KS) ersetzen z.B. folgende
Beziehungen die ehemaligen MOs:
- Typ der KS (Oberbegriff instantiell): 550 $4
obin
- Thema einer KS: 550 $4 them
- Geografischer Wirkungsraum: 551 $4 geow
s. dazu auch Anhang 1
32
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R8
110 $k Parcham‘sche Stiftung zu Lübeck
500 $p Parcham, Henning $4 stif $9 …
550 $s Stiftung $4 obin $9 …
551 $g Lübeck $4 orta $9 …
551 $g Schleswig-Holstein $4 geow $9 …
110 $k 1. FC Köln
550 $s Fußballverein $4 obin $9 …
551 $g Köln $4 orta $9 …
551 $g Nordrhein-Westfalen $4 geow $9 …
33
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R8
110
500
550
551
551
$k Conservatorio di Musica Giuseppe Verdi
$p Verdi, Giuseppe $4 stif $9 …
$s Konservatorium $4 obin $9 …
$g Italien $4 geow $9 …
$g Mailand $4 orta $9 …
110
550
551
551
$k Pfarre Mariahilf $h Innsbruck
$s Katholische Gemeinde $4 obin $9 …
$g Tirol $4 geow $9 …
$g Innsbruck $4orta $X 1 $9 …
(„Pfarre“ = normiert für Österreich, „Pfarrei“ = normiert für
Deutschland s. K23)
34
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R9 Splits bei Körperschaften
 Verschiedene Entitäten für verschiedene
Zeiträume
 Sonderregel für Verwendung in der
Sacherschließung:
Für die Darstellung eines bestimmten
Zeitabschnitts wird der zeitlich zutreffende
Datensatz verwendet; umfasst die Darstellung
mehrere Zeitabschnitte, so wird der
chronologisch letzte/jüngste Datensatz für
den behandelten Zeitraum verwendet;
Datensätze für frühere Zeitabschnitte können
fakultativ berücksichtigt werden
35
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiel (1) R9
<<Die>> Grünen [1980-1993]
Bündnis 90, Die Grünen [seit 1993]
Die Grünen: Von der Protestbewegung zur
etablierten Partei. Eine Bilanz.
SWW: Bündnis 90, Die Grünen ; Geschichte
36
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiel (2) R9
Daimler-Motoren-Gesellschaft [1890-1925]
Daimler-Benz-Aktiengesellschaft [1926-1997]
DaimlerChrysler AG [1998-2007]
Daimler AG [seit 2007]
125 Jahre Arbeit und Leben in den Werken von Daimler und
Benz: die Geschichte der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretung.
SWW: Daimler AG ; Arbeitnehmer ; Interessenvertretung
; Geschichte
Die Arbeiter der Daimler-Motoren-Gesellschaft StuttgartUntertürkheim. Leipzig 1911.
SWW: Daimler-Motoren-Gesellschaft ; Arbeitnehmer
37
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
R10 Splits bei Gebietskörperschaften
 Verschiedene Entitäten für verschiedene
Zeiträume
 Sonderregel für Verwendung in der SE:
Für die SE wird der chronologisch
neueste/jüngste Datensatz verwendet
 Die bevorzugten Namensformen aus den
Datensätzen für chronologisch frühere
Namensformen werden im jeweils neuesten
Datensatz erfasst und gekennzeichnet
Ausnahme: Datensätze für früher selbstständige
Orte, die heute Ortsteile bilden, werden bei
Bedarf verwendet
38
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R10
151 Sankt Petersburg
451 Sankt-Peterburg
451 Leningrad $4 naaf
451 Petrograd $4 naaf
551 Leningrad $4 nazw
551 Petrograd $4 nazw
151 Leningrad
551 Petrograd $4 vorg
551 Sankt Petersburg $4 nach
680 Für die Sacherschließung
wird nur dieser Datensatz
(d.h. neueste/jüngste
Namensform) verwendet
39
GND-Übergangsregeln
RSWK-spezifische Sachverhalte
Beispiele R10
Aber:
Die Datensätze Charlottenburg $h Berlin [vor
1920], Berlin-Charlottenburg [1920-2001] und
Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf [seit 2001]
werden für den jeweils zutreffenden Zeitraum
verwendet!
40
GND-Übergangsregeln
Werke
Übersicht
 W1 Werke allgemein, Verfasser- und
Urheberwerke
 W2 Fortlaufende Sammelwerke – Titeländerungen
- Titelvarianten
 W3 Berücksichtigung des Herausgebers bei
fortlaufenden Sammelwerken
 W4 Gebräuchlicher Sachtitel, ÖB-Alternative
 W5 Überordnungsbeziehung für das Werk
 W6 Zählungen bei Unterabteilungen von Werken
41
GND-Übergangsregeln
Werke
W1 Werke allgemein, Verfasser-, Urheberwerk
 Als bevorzugter Name für Werke gilt der Titel
 Pro Werk wird nur ein Datensatz gebildet
 Gebräuchliche Sachtitel, die vom Einheitssachtitel
abweichen, werden ebenso wie ggf. eine ÖBAlternative als abweichende Namen erfasst
 Verfasser (Personen) oder Urheber
(Körperschaften) werden zusätzlich als
Beziehung angegeben
42
GND-Übergangsregeln
Werke
W1 Werke allgemein, Verfasser-, Urheberwerk,
Forts.
 Ihre Rollen werden differenziert gekennzeichnet
 z.B. aut1 (alleiniger oder erster Verfasser bzw.
Urheber), kom1 (Komponist), kue1 (Maler u. a.
Künstler)
 Weitere Verfasser/Urheber werden als auta,
koma, kuen gekennzeichnet
 Homonyme Werke werden durch Angabe des
Erscheinungsjahres in einem Unterfeld unterschieden
43
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Sachtitelwerke
093
130
130
130
$a wit
$t Nibelungenlied
$t Merseburger Zaubersprüche
$t <<Die>> Welt in 100 Jahren
130
430
500
500
$t Kinder- und Hausmärchen
$t Grimms Märchen
$p Grimm, Jacob $4 hrsg $9 …
$p Grimm, Wilhelm $4 hrsg $9 …
44
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Verfasserwerke 1
100 $p Schiller, Friedrich $t Wallenstein
500 $p Schiller, Friedrich $4 aut1 $9 …
100 $p Hauptmann, Gerhart $t <<Der>>
Biberpelz
500 $p Hauptmann,Gerhart $4 aut1 $9 …
548 $a 1893 $4 datj
45
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Verfasserwerke 2
100 $p Mann, Thomas $t Bekenntnisse des
Hochstaplers Felix Krull
500 $p Mann, Thomas $4 aut1 $9 …
100 $p Dickens, Charles $t <<A>> Christmas
carol
400 $p Dickens, Charles $t <<Der>> Weihnachtsabend $v R:ÖB-Alternative
500 $p Dickens, Charles $4 aut1 $9 …
46
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Verfasserwerke 3
100 $p Tolstoj, Lev N. $t Vojna i mir
400 $p Tolstoj, Lev N. $t Krieg und Frieden $v
R:ÖB-Alternative
500 $p Tolstoj, Lev N. $4 aut1 $9 …
100 $p Marx, Karl $t Manifest der
Kommunistischen Partei
500 $p Marx, Karl $4 aut1 $9 …
500 $p Engels, Friedrich $4 auta $9 …
47
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Werke von Künstlern
100 $P Rembrandt $c Harmensz van Rijn $t Nachtwache
400 $P Rembrandt $c Harmensz van Rijn $t Kompagnie des
Kapitäns Frans Banning Cocq
500 $P Rembrandt $c Harmensz van Rijn $4 kue1 $9 …
548 $a 1642 $4 datj
100 $p Renoir, Auguste $t <<Das>> Frühstück der
Ruderer
400 $p Renoir, Auguste $t <<Le>> déjeuner des canotiers
500 $p Renoir, Auguste $4 kue1 $9 …
548 $a 1881 $4 datj
48
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Werke von Komponisten
100 $p Mozart, Wolfgang Amadeus $t Così fan
tutte
500 $p Mozart, Wolfgang Amadeus $4 kom1 $9 …
500 $p Da Ponte, Lorenzo $4 libr $9 …
100 $p Chopin, Frédéric $t Mazurken $m Kl
$n op. 59,3
500 $p Chopin, Frédéric $4 kom1 $9 …
49
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Urheberwerke 1
110 $k Vereinte Nationen $t Charta der
Vereinten Nationen
510 $k Vereinte Nationen $4 aut1 $9 …
110 $k Evangelische Kirche in Deutschland $b
Rat $t Kirche der Freiheit
510 $k Evangelische Kirche in Deutschland $b Rat
$4 aut1 $9 …
50
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Urheberwerke 2
110 $k Savigny-Stiftung $t Zeitschrift der
Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte
$u Kanonistische Abteilung
510 $k Savigny-Stiftung $4 aut1 $9 …
51
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W1
Homonyme Werke
130 $t Faust $h Film $f 1926
500 $p Murnau, Friedrich Wilhelm $4 regi $9 …
548 $a 1926 $4 datj
130 $t Faust $h Film $f 1960
500 $p Gründgens, Gustaf $4 regi $9 …
548 $a 1960 $4 datj
52
GND-Übergangsregeln
Werke
W2 Fortlaufende Sammelwerke Titeländerungen, Titelvarianten
 Ändert sich bei fortlaufenden Sammelwerken
der Titel, so wird der neueste Titel als
bevorzugter Name gewählt
 Frühere Titel werden als abweichende Namen
erfasst
 Wo möglich wird auch das Jahr der Titeländerung
angegeben
53
GND-Übergangsregeln
Werke
W2 Fortlaufende Sammelwerke Titeländerungen, Titelvarianten, Forts.
 Besteht zwischen zwei Werken keine zeitliche
Kontinuität, ist das spätere Werk aber inhaltlich
Nachfolger des früheren, werden die Datensätze
chronologisch zueinander in Beziehung
gesetzt (Vorgänger–Nachfolger–Beziehung)
54
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W2
130 $t <<Der>> Spiegel $h Zeitschrift
430 $t <<Diese>> Woche $h Zeitschrift $4 nafr $v
1946
548 $a 1946- $4 datj
130 $t Publik $h Zeitung
530 $t Publik-Forum $4 nach $9 …
548 $a 1968-1971 $4 datj
130 $t Publik-Forum
530 $t Publik $h Zeitung $4 vorg $9 …
548 $a 1972 $4 datj
55
GND-Übergangsregeln
Werke
W3 Berücksichtigung des Herausgebers bei
fortlaufenden Sammelwerken
 Herausgeber und ggf. Verlag können als
Beziehungen erfasst werden
Beispiele
130 $t Kritische Waffengänge
500 $p Hart, Heinrich $4 hrsg $9 …
500 $p Hart, Julius $4 hrsg $9 …
56
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W3
130 $t <<Der>> graue Mann $h Zeitschrift
500 $p Jung-Stilling, Johann Heinrich $4 hrsg $9 …
130 $t Bibliothek des Hauses Usher
510 $k Insel-Verlag Anton Kippenberg $h Frankfurt
am Main $4 hrsg $9 …
550 $s Schriftenreihe $4 obin $9 …
550 $s Phantastische Literatur $4 them $9 …
551 $g Deutschland $4 geoa $9 …
57
GND-Übergangsregeln
Werke
W4 Gebräuchlicher Sachtitel, ÖB-Alternative
 Gebräuchliche Sachtitel, die vom EST abweichen,
werden als abweichende Namensform erfasst und
gekennzeichnet
Beispiel
100 $p Dostoevskij, Fedor M. $t Prestuplenie i
nakazanie
400 $p Dostoevskij, Fedor M. $t Schuld und Sühne
$v R:ÖB-Alternative
500 $p Dostoevskij, Fedor M. $4 aut1 $9 …
58
GND-Übergangsregeln
Werke
W5 Überordnungsbeziehung für das Werk
 Teile von Werken:
Das Gesamtwerk wird als Überordnungsbeziehung (Oberbegriff partitiv) erfasst
 Werkgruppen, Zyklen und Sammlungen werden
ebenfalls als Überordnungsbeziehung
angegeben
59
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W5
Teil eines Gesamtwerks
130 $t Rotkäppchen
530 $t Kinder- und Hausmärchen $4 obpa $9 …
100 $p Grass, Günter $t <<Die>> Blechtrommel
500 $p Grass, Günter $4 aut1 $9 …
500 $p Grass, Günter $t Danziger Trilogie $4 obpa
$9 …
60
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W5
Teil eines Gesamtwerks
100 $p Goethe, Johann Wolfgang <<von>> $t
Faust $n I $u Walpurgisnacht
500 $p Goethe, Johann Wolfgang <<von>> $4 aut1
$9 …
500 $p Goethe, Johann Wolfgang <<von>> $t Faust
$n I $4 obpa $9 …
61
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W5
Werkgruppen
100 $p Seneca, Lucius Annaeus $c Philosophus
$t Medea
500 $p Seneca, Lucius Annaeus $c Philosophus $4
aut1 $9 …
500 $p Seneca, Lucius Annaeus $c Philosophus $t
Tragoediae $4 obpa $9 …
62
GND-Übergangsregeln
Werke
W6 Zählungen bei Unterabteilungen von
Werken
 Zählungen stehen in einem eigenen Unterfeld
Beispiele
130
130
130
130
Exodus $n 13,17-14,31
Psalmen $n 23
Johannesevangelium $n 15,9-12
Johannes-Apokalypse $n 3,14-22
63
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W6
100 $P Paulus $c Apostel $t Römerbrief $n 8,3139
500 $P Paulus $c Apostel $4 aut1 $9 …
500 $P Paulus $c Apostel $t Römerbrief $4 obpa
$9 …
100 $P Paulus $c Apostel $t Korintherbrief $n I
$n 11,23-26
500 $P Paulus $c Apostel $4 aut1 $9 …
500 $P Paulus $c Apostel $t Korintherbrief $n I $4
obpa $9 …
64
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W6
100 $P Homerus $t Odyssea $n 12,158-200
400 $P Homerus $t Odyssee $n 12,158-200 $v
R:ÖB-Alternative
400 $P Homerus $t Odysseus und die Sirenen
500 $P Homerus $4 aut1 $9 …
500 $P Homerus $t Odyssea $4 obpa $9 …
65
GND-Übergangsregeln
Werke
Beispiele W6
100 $p Augustinus, Aurelius $t Confessiones $n
7-9
400 $p Augustinus, Aurelius $t Bekenntnisse $n 7-9
$v R:ÖB-Alternative
500 $p Augustinus, Aurelius $4 aut1 $9 …
500 $p Augustinus, Aurelius $t Confessiones $4
obpa $9 …
66
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
Übersicht (1)
 SD1 Behandlung von Schriftdenkmälern einschl.
Entitätencodierung
 SD2 Titel des Schriftdenkmals
 SD3 Beteiligte Personen
 SD4 Beteiligte Körperschaften
 SD5 Signaturen
 SD6 Primärbeziehungen zum Werk bzw. zur
Expression
67
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
Übersicht (2)





SD7
SD8
SD9
SD10
SD11
Partitive und instantielle Beziehungen
Sprache des Schriftdenkmals
Form- und Gattungsbegriff
Ortsangeban
Zeit
68
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD1 Behandlung von Schriftdenkmälern
einschl. Entitätencodierung
 Für die GND-Übergangsregeln werden nur
schriftgebundene Archivalien berücksichtigt;
alle Schriftdenkmäler werden gleich behandelt
 Datensätze für Schriftdenkmäler erhalten den
Entitätencode wis
 Datensätze für Sammelhandschriften werden mit dem
Entitätencode wil gekennzeichnet
69
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD2 Titel des Schriftdenkmals
 Der bevorzugte Name wird gem. § 718 RSWK und
S2 der GND-ÜR gebildet
 Die bevorzugte Titelform wird gemäß der “Liste
der fachlichen Nachschlagewerke“ oder dem
Handschriften-Katalog der besitzenden Bibliothek
ermittelt oder der Vorlage entnommen (nur,
wenn so in der Wissenschaft eingeführt und auch
eindeutig genug)
Literarische Werke: RSWK 707-713 und ÜR für
Werke
70
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD2 Titel des Schriftdenkmals
 Titel: die im Deutschen gebräuchlichste
individuelle Benennung des SD ersatzweise der
Titel des zugrunde liegenden Werks (u. U. auch
nur dessen Formalsachtitel), ggf. mit dem
üblichen Kürzel oder ein für das SD neu zu
bildender Formalsachtitel aus Gattungsbegriff und
Datenträgertyp.
(Hier unbedingt die Übergangsregel beachten; dort
detaillierte Angaben)
71
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD3 Beteiligte Personen
SD4 Beteiligte Körperschaften
SD6 Primärbeziehungen zum Werk bzw. zur
Expression
 Beteiligte Personen (z.B. Sammler) und
Körperschaften (z.B. die besitzende Institution)
werden als Beziehungen angegeben
 Das zugrunde liegende Werk wird ebenfalls
als Beziehung angegeben
72
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD5 Signaturen
 Die Signatur wird zusammen mit der
besitzenden Institution als abweichender
Name angegeben und – wenn das
Schriftdenkmal keinen Individualnamen hat – in
einem Unterfeld zum Titel ergänzt
73
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD7 Partitive und instantielle Beziehungen
 Handelt es sich bei dem Schriftdenkmal um einen
Teil einer Sammelhandschrift oder
Werkgruppe, so wird diese als Beziehung
(Oberbegriff partitiv) erfasst
74
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
SD8 Sprache des Schriftdenkmals
SD9 Form- und Gattungsbegriff
SD10 Ortsangaben
SD11 Zeit
 Die Sprache des Schriftdenkmals wird nach ISO
639-2b erfasst
 Ein normierter Formbegriff wird obligatorisch
im Feld 380 erfasst; weitere Gattungsbegriffe
werden als Beziehung mit dem Code obin
angegeben
 Zeit- und Ortsangaben (z.B. Entstehungsjahr
und -ort, Aufbewahrungsort) werden erfasst
75
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
Beispiele
093
043
130
377
380
410
510
$a wis
$a XA-CH-SG
$t Nibelungenlied $s Handschrift B
$a gmh
$s Handschrift $9 …
$k Stiftsbibliothek St. Gallen $n Cod. 857
$k Stiftsbibliothek St. Gallen $4 besi $9 …
76
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
043
130
377
380
410
500
500
510
548
550
550
Beispiele
$a XA-IT $aXA-VA
$t Codex Benedictus
$a lat
$s Handschrift $9 …
$k Vatikanische Bibliothek $n Cod. Vat. Lat.
1202
$P Viktor $n III. $c Papst $4 verr $9 …
$P Leo $c Marsicanus $4 auta $9 …
$k Vatikanische Bibliothek $4 besi $9 …
$a 1070 $4 dats
$s Lektionar $4 obin $9 …
$s Desideriushandschriften $4 obpa $9 …
77
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
Beispiele
043 $a XA-DE $a XA-DE-HE
093 $a wis
130 $P Hildegardis $c Bingensis $t Carmina $h
Hessische Landesbibliothek Wiesbaden $n Hs.2
377 $a lat
380 $s Musikhandschrift $9 …
410 $k Hessische Landesbibliothek Wiesbaden $n Hs.2
500 $P Hildegardis $c Bingensis $4aut1 $9 …
500 $P Hildegardis $c Bingensis $t Carmina $4 werk
510 $k Hessische Landesbibliothek Wiesbaden $4 besi
$9 …
530 $t Großer Hildegard-Codex $4 obpa $9 …
548 $a 1180-1190 $4 dats
78
GND-Übergangsregeln
Schriftdenkmäler
Beispiele
043 $a XA-DE-BW $a XA-DE-BY
093 $a wil
097 $a u
130 $t Sammelhandschrift $h Universitätsbibliothek
Heidelberg $n Cod. Pal. germ. 602
377 $a ger $a lat
380 $s Handschrift $9 …
410 $k Universitätsbibliothek Heidelberg $n Cod. Pal. germ.
602
510 $k Universitätsbibliothek Heidelberg $4 besi $9 …
548 $a1388 $4 dats
79
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (1)
 Neue Terminologie, z.B.
 Bevorzugter Name statt Ansetzungsform
 Abweichender Name statt Verweisung
 Beziehung statt Relation
 Neuer Satztyp f für Kongresse
 Entitätencode ersetzt Indikator der SWD, z.B.
 Deutsche mit EC sie statt Indikator g
 Griechisch mit EC sis statt Indikator g
 Casablanca, Motiv mit EC saz statt Indikator g
 Westfälischer Friede mit EC sih statt Indikator
t
 Zeitangaben werden normiert in einem eigenen
Feld 548 erfasst
80
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (2)
 Entity-Relationship-Model
 Beziehungen im Datensatz werden durch echte
Relationen wiedergegeben
 Umfassende Beziehungsstruktur in und zwischen
Datensätzen: Codes zur näheren Bestimmung der
Rolle der einzelnen Elemente
151 $g Freiheitsstatue $h New York, NY
500 $p Bartholdi, Frédéric Auguste $4 bilh $9 …
550 $s Wahrzeichen $4 obin $9 …
551 $g New York, NY $4 orta $9 …
81
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (3)
 Individualisierende Zusätze werden nicht mehr in < >
erfasst
 Zusätze stehen in Unterfeldern, die mit $ eingeleitet
werden
100 $P Hildegardis $c Bingensis
130 $t Nibelungenlied $s Handschrift B
150 $s Konfluenz $h Informatik
150 $s Mundart Schlesisch $h Breslau
151 $g Lippe $h Fluss
151 $g Durham $h County
82
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (4)
 Die Bestimmung des bevorzugten Namens orientiert sich
prinzipiell am Individualnamen und an der
Gebräuchlichkeit, d.h. weniger Normierungen, z.B.
 Frankfurt am Main statt Frankfurt <Main>
 Bad Kissingen statt Kissingen
 Sammlung Henri Nannen statt Nannen, Henri ;
Sammlung
 Lutherjahr $h 1983 statt Luther, Martin / Jubiläum
<1983>
 Schlacht um Verdun statt Verdun / Schlacht
 Ausnahmen: Der bevorzugte Name für
Universitäten, Klöster, Stifte und Pfarreien (Pfarren)
wird weiterhin normiert gebildet
83
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (5)
 Der bevorzugte Name wird meist deutschsprachig
gebildet, z.B.




Florenz statt Firenze
Benediktiner statt Ordo Sancti Benedicti
Katholische Kirche statt Ecclesia Catholica
Ausnahmen: Bevorzugte Namen für
- Werktitel werden originalsprachig gebildet
- Personen und Werktitel der Antike werden latinisiert gebildet
- Personen des Mittelalters werden in der Sprache erfasst, in
der sie überwiegend geschrieben haben bzw. in der Sprache
des Landes, in dem sie gewirkt haben
- Körperschaften werden in der selbst gebrauchten
Namensform und der Sprache der Körperschaft, d.h.
originalsprachig, gebildet (wenn offizielle deutsche
Bezeichnung vorhanden, wird diese bevorzugt)
84
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (6)

Auflösung der Mehrgliedrigkeit, z.B.
 Keine ortsgebundenen Körperschaften mehr, z.B.
Bayerische Staatsbibliothek statt München / Bayerische
Staatsbibliothek
 Keine ortsgebundenen Bauwerke, Großplastiken,
Grabmäler, Denkmäler mehr, z.B. Goldenes Dachl $h
Innsbruck statt Innsbruck / Goldenes Dachl
 Keine mehrgliedrigen historischen Einzelereignisse
mehr, z.B. Schlacht um Stalingrad statt Stalingrad /
Schlacht
 Keine mehrgliedrigen Sammlungen mehr, z.B.
Sammlung Agfa statt Köln / Museum Ludwig /
Sammlung Agfa
 Keine mehrgliedrigen Synonymie-Verweisungen und
Oberbegriffe mehr
85
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (7)
 Keine Differenzierung zwischen ortsgebundenen und
nicht ortsgebundenen Körperschaften mehr
 Individualname als bevorzugter Name
 Der Ort wird als Beziehung erfasst, z.B.
110 $k Bayerische Staatsbibliothek
551 $g München $4 orta $9 …
86
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (8)
 Split von Gebietskörperschaften und Körperschaften:
Bei Namensänderung erhalten sie immer eine neue
Entität
 Die einzelnen Entitäten werden zueinander in
Beziehung gesetzt
 In der Sacherschließung wird für
Gebietskörperschaften und für
Gesamtdarstellungen zu einer Körperschaft
weiterhin nur die Entität für den
neuesten/jüngsten Status verwendet
87
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (9)
 Organe von Gebietskörperschaften und Körperschaften


Bilden eigene Entitäten mit dem Entitätencode kio
Die unterschiedliche Verwendungspraxis von
Formalerschließung und Sacherschließung für Organe von
Gebietskörperschaften sowie für Spitzen-, Exekutiv- und
Informationsorgane von Körperschaften und
Religionsgemeinschaften bleibt bestehen, z.B.
110 $k Deutsche Bank $b Vorstand [Sacherschließung]
110 $k Deutsche Bank [Formalerschließung benutzt nur diese
Entität]
110 $k Diözese Mainz $b Generalvikariat [Sacherschließung]
151 $g Diözese Mainz [Formalerschließung benutzt nur diese
Entität]
88
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (10)
 Sammlungen, die keinen Körperschaftscharakter haben,
werden wie Werke behandelt
89
GND-Übergangsregeln
Wichtige Änderungen (11)
 Anderer Entitätenzuschnitt
 Historische Einzelereignisse werden einheitlich
Sachbegriffe
 Motive werden einheitlich Sachbegriffe
 Ethnografika und Sprachen werden Sachbegriffe
 Extraterrestrika werden Geografika
90
Anhänge
 Anhang 1: Terminologie
 Anhang 2: AWB „Belegung von 5XX
$X“
 Anhang 3: AWB „Deskriptionszeichen
in Unterfeldern“ (für alle
Satztypen)
GND-Schulung Sacherschließung am 20. und 21.
März 2012
91
Anhang 1
Terminologie (1)
Ansetzung bzw. Ansetzungsform 
Bevorzugter Name [für Individualnamen]
Bevorzugte Benennung [für Sachbegriffe]
Verweisungsform 
Abweichender Name, Abweichende
Benennung
Homonymenzusatz 
Identifizierender Zusatz
92
Anhang 1
Terminologie (2)
Relation 
(echte) Beziehung
Relationscode 
GND-Code für Beziehungen
im deutschsprachigen Raum / im deutschen
Sprachraum gebräuchlich(st)  … im
Deutschen gebräuchlich(st)
ggf. bedeutet dies:
fremdsprachiger Name, wenn so im
Deutschen üblich!
…
93
Anhang 1
Terminologie (3)
Oberbegriff allgemein (Code: obal)
Oberbegriff generisch (Code: obge)
Oberbegriff instantiell (Code: obin)
Oberbegriff mehrgliedrig (Code: obmo)
Oberbegriff partitiv (Code: obpa)
Oberbegriff thematisch (Code: them)
94
Anhang 1
Terminologie (4)
Erklärung der Codes „obge“, „obin“ und „obpa“:
 Das SW "Kaffeetasse" hat den generischen OB (obge)
"Tasse„ (da eine Kaffeetasse eine besondere Art von
Tasse ist)
 und den partitiven OB (obpa) "Kaffeegeschirr" (da sie ein
Teil des Kaffeegeschirrs ist)
150 $s Kaffeetasse
550 $s Tasse $4 obge $9 …
550 $s Kaffeetasse $4 obpa $9 …
95
Anhang 1
Terminologie (5)
Oberbegriff instantiell:
„Instantiell" (obin) wird beim Verhältnis von Allgemein- zu
Individualbegriff verwendet
Beispiele:
Der „Halterner Stausee“ ist eine Instanz des Allgemeinbegriffs „Stausee“
151 $g Halterner Stausee
550 $s Stausee $4 obin $9 …
Die „Attahöhle" ist eine Instanz des Allgemeinbegriffs „Tropfsteinhöhle“
151 $g Attahöhle
550 $s Tropfsteinhöhle $4 obin $9 …
96
Anhang 1
Terminologie (6)
Oberbegriff instantiell:
Beispiele:
Das „Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln“ ist eine Instanz
des Allgemeinbegriffs „Gymnasium“
110 $k Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln
550 $s Gymnasium $4 obin $9 …
97
Anhang 1
Terminologie (7)
Oberbegriff instantiell und thematisch:
Beispiel:
110 $k Evangelisches Altenzentrum Mühlbad
550 $s Altenheim $4 obin $9 …
550 $s Sozialeinrichtung $4 obin $9 …
550 $s Altenpflege $4 them $9 …
550 $s Diakonie $4 them $9 …
98
Anhang 1
Terminologie (8)
Oberbegriff allgemein:
Beispiele:
150 $s Kunstmuseum
550 $s Museum $4 obal $9 …
150 $s Stausee
550 $s See $4 obal $9 …
99
Anhang 2
AWB „Belegung von 5XX $X“ (1)
 Die AWB gilt für Geografika, Körperschaften und
Kongresse
 Zukünftiger Zweck (Funktion noch nicht
eingerichtet): Sollte sich ein Beziehungsfeld (510,
551, 548), das sich auf den ersten Zusatz der
bevorzugten Bezeichnung bezieht (erstes $h in
Feld 110, 111, 151 nach $k/$g/$e, noch vor $b)
ändern, könnte diese Änderung automatisch im
ersten Zusatz zur bevorzugten Bezeichnung
nachvollzogen werden.
100
Anhang 2
AWB „Belegung von 5XX $X“ (2)
Beispiel:
110 $k Institut für Parasitologie $h Bern
551 $g Bern $4 orta $X 1 $9 …
Würde sich der Name „Bern“ in 551 ändern,
könnte diese Änderung automatisch in Feld
110 im Unterfeld $h nachvollzogen werden
101
Anhang 2
AWB „Belegung von 5XX $X“ (3)
 Hierfür ist eine eindeutige Zuordnung der
zusammengehörigen Inhalte in 1XX $h und 5XX
$9 notwendig
 Eine eindeutige Zuordnung ist nur bei
Beziehungen 1XX $h /5XX $9 möglich, nicht z.B.
bei 4XX $h /5XX $9 (wegen Wiederholbarkeit der
Felder 4XX)
102
Anhang 2
AWB „Belegung von 5XX $X“ (4)
 Die Kennzeichnung der eindeutigen Zuordnung
von Feld 1XX $h und Feld 5XX $9 erfolgt durch
$X in den Feldern 5XX
 Inhalt von Feld 5XX $X in der Regel „1“ (= erstes
Element des $h)
103
Anhang 2
AWB „Belegung von 5XX $X“ (5)
Beispiele
110 $k Institut für Parasitologie $h Bern
551 $g Bern $4 orta $X 1 $9 …
(Feld 110, erstes $h direkt nach $k  551 mit $X1)
104
Anhang 2
AWB „Belegung von 5XX $X“ (6)
Aber!
110 $k Deutsch-Sozialistische Partei $b
Ortsgruppe $h Zeitz
510 $k Deutsch-Sozialistische Partei $4 adue $9
(DE-588)…
551 $g Zeitz $4 orta $9 …
(Feld 110, erstes $h, aber nicht direkt nach $k 
551 $g Zeitz ohne $X)
105
Anhang 3
AWB „Deskriptionszeichen in Unterfeldern“
(für alle Satztypen)
Trennzeichen für mehrere Elemente in
einem Unterfeld:
Orte …;_...
Zusätze …,_...
Zeitspanne …-…
Springende Zählungen …;_...
Springende Datumsangaben …;_...
106
GND-Übergangsregeln
Schulung für Sacherschließer
Geschafft!!!
Vielen Dank fürs Durchhalten!
Fragen?
Kontakt: gnd-kat<at>hbz-nrw.de
107