Worum geht es im Handlungsfeld Sprachförderung?

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Transcript Worum geht es im Handlungsfeld Sprachförderung?

Bildungsdirektion Kanton Zürich
Volksschulamt
Qualität in multikulturellen Schulen QUIMS
QUIMS-Handlungsfeld
Sprachförderung
Claudia Neugebauer und Rita Tuggener PH Zürich, 2012/10
(2014 gekürzt von Franziska Bischofberger)
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Übersicht
1. Worum geht es im Handlungsfeld Sprachförderung?
2. Umsetzungsbeispiele aus QUIMS-Schulen
3. Welcher theoretische Ansatz steht hinter den drei
Beispielen?
4. Bilanz
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1. Worum geht es im Handlungsfeld
Sprachförderung?
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Die Frage, wie alle Lernenden – d.h. ein- und
mehrsprachige Kinder und Jugendliche in einer QUIMSSchule – sprachlich gefördert werden können, steht im
Zentrum des Handlungsfelds Sprachförderung.
Eine gut entwickelte Sprachkompetenz ist eine
unabdingbare Voraussetzung für Schulerfolg. In
mehrsprachigen Schulen stehen Lehrpersonen täglich
vor der Aufgabe, Schülerinnen und Schüler mit zum Teil
stark heterogenen Sprachkompetenzen gemeinsam zu
unterrichten und in ihrer sprachlichen Entwicklung zu
begleiten.
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Im Handlungsfeld «Sprachförderung» geht es um die
Frage, wie Sprache in allen Fächern und
Fachbereichen – also auch in der Betreuung – gefördert
werden kann. Ein wichtiger Aspekt ist auch der
Einbezug der Eltern.
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Im Handlungsfeld «Sprachförderung» geht es auch darum,
über die Alltagssprache hinauszugehen und komplexere
sprachliche Kompetenzen zu entwickeln. Diese so
genannten schulsprachlichen Fähigkeiten sind entscheidend
für den Schulerfolg.
Alltagssprache
Schulischer Sprachgebrauch
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2. Umsetzungsbeispiele aus QUIMSSchulen
Drei Beispiele aus verschiedenen Schulen und Stufen
zeigen, wie am Aufbau von schulsprachlichen
Fähigkeiten gearbeitet wird:
(1) Parallelgeschichten zum Bilderbuch «Der
goldene Apfel» spielen
Kindergarten
(2) Rückblick auf Erlebnisse aus dem Schulalltag
Unterstufe
(3) Arbeitsrapport im Fach Werken
Mittelstufe / Oberstufe
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Auftrag
Wählen Sie eines der drei Beispiele.
Beantworten Sie folgende Fragen:
1. Was wird von den Schülerinnen und Schülern
erwartet? Was müssen sie «produzieren»?
2. Wie werden die Schülerinnen und Schüler beim
sprachlichen Lernen unterstützt?
Anschliessend werden im Plenum Antworten gesammelt.
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3. Welcher theoretische Ansatz steht hinter den
drei Beispielen?
Das Ziel ist bei allen drei Beispielen, dass die
Schülerinnen und Schüler sprachliche Kompetenzen
entwickeln, die über die Alltagssprache hinausgehen.
Für erfolgreiches schulisches Lernen müssen sie
komplexere sprachliche Kompetenzen entwickeln.
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Wesentlich ist also die Unterscheidung zwischen
Alltagssprache und schulischem Sprachgebrauch:
Alltagssprache
BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills)
Grundlegende Kommunikationsfertigkeiten, die für
Alltagsgespräche erforderlich sind (kontextgebunden,
dialogisch)
Schulischer Sprachgebrauch
CALP (Cognitive-Academic Language Proficiency)
Fähigkeit, Sprache im schulischen Kontext angemessen
zu gebrauchen (dekontextualisiert, eher monologisch)
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Begriffe, die im aktuellen fachdidaktischen Diskurs
verwendet werden, wenn es um Alltagssprache und um
schulischen Sprachgebrauch geht:
Alltagssprache
BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills)
Schulischer Sprachgebrauch
CALP (Cognitive-Academic Language Proficiency)
Bildungssprache
Textkompetenz
Was aufgebaut wird, kann in allen
Literalität
Sprachen angewendet werden.
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Die folgenden Beispiele aus den Lehrmitteln
Sprachfenster, Sprachland und Sprachwelt zeigen
Angebote zur Förderung von komplexeren sprachlichen
Kompetenzen, die – einmal gelernt – in weiteren
Sprachen genutzt werden können.
Wichtig ist auch:
Das Gelernte kann nicht nur im Fach Deutsch, sondern
ebenso in anderen Fächern genutzt werden.
Auftrag
Besprechen Sie – nachdem sie die Beispiele aus den
Lehrmitteln kennen gelernt haben – in welchen Fächern
und auf welchen Stufen das Gelernte genutzt werden
kann.
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Ein Beispiel zur Förderung von schulsprachlichen
Kompetenzen aus dem Lehrmittel «Sprachfenster»
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Ein Beispiel zur
Förderung von
schulsprachlichen
Kompetenzen aus
dem Lehrmittel
«Sprachland»
Einen Vortrag
vorbereiten –Teilthemen
festlegen
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Ein Beispiel zur
Förderung von
schulsprachlichen
Kompetenzen aus
dem Lehrmittel
«Sprachwelt»
Das Schreiben vorbereiten:
Stichwörter sammeln,
ordnen und Prioritäten
setzen
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In welchen Fächern und auf welchen Stufen kann das
Gelernte genutzt werden?
Eine Geschichte als
Zeitstrahl darstellen
Einen Vortrag
vorbereiten –
Teilthemen festlegen
Das Schreiben
vorbereiten: Stichwörter sammeln,
ordnen und
Prioritäten setzen
QUIMS-Schulen, die Absprachen treffen, auf welcher Stufe
und in welchen Fächern welche «Techniken» eingeführt
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und eingesetzt werden, machen gute Erfahrungen.
4. Bilanz
Die bisher diskutierten Beispiele zeigen:
Sprachförderung betrifft alle Stufen und alle Fächer –
oder anders gesagt alle Mitglieder des Kollegiums.
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QUIMS-Schwerpunkte 2014 - 2017
A: Schreibförderung auf allen Schulstufen
B: Sprache und Elterneinbezug im
Kindergarten
Diese beiden Schwerpunkte werden an
einem nächsten QUIMS-Workshop
Thema sein. Es besteht dann die
Möglichkeit, sich darin zu vertiefen.
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Qualitätsmerkmale zum Handlungsfeld
«Sprachförderung»
Die Broschüre dient als
Orientierungshilfe für Schulen,
die zur Sprachförderung ihren
Ist-Zustand erheben und
bewerten wollen. Sie eignet sich
auch als Instrument, um
entsprechende Massnahmen zu
planen, die Fortschritte in der
pädagogischen Schulentwicklung
zu beobachten und regelmässig
die Zielerreichung zu
überprüfen.
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