Wertschätzung und Vielfalt als Chance zur Entwicklung

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Transcript Wertschätzung und Vielfalt als Chance zur Entwicklung

Kunst und Inklusion – Zur Reichweite
eines Prozesses
Eucrea Tagung „Vision On“
17.02.2013
Dimensionen von Heterogenität
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Alter
Herkunft
Geschlecht
Behinderung
sozialer, familiärer, ökonomischer und
Hintergrund
biografische Erfahrungen
Lernstil
psychische und physische Konstitution
Sprachkompetenz
Migrations- und Bildungshintergrund
kultureller
Fragen…
• Kann es nicht-heterogene bzw. homogene
Gruppen geben?
• Was passiert, wenn Menschen aufgrund dieser
Dimensionen/Kriterien zusammengeführt
werden?
MALDOOM, Royston (2010): Tanze um dein
Leben. Meine Arbeit, meine Geschichte.
• „Eine junge Choreographin fragte mich einmal, wie sie
die älteren Menschen in einem
generationsübergreifenden Tanzprojekt integrieren sollte.
»Du hast schon verloren«, sagte ich ihr, »das geht
nämlich nicht. Sobald du die Älteren als eine Gruppe
wahrnimmst, die man integrieren muss, steckst du sie in
eine Randkategorie. Deine Maßstäbe sind Teil des
Problems.« Das Verfolgen von Strategien, ob bewusst
oder unbewusst, hält uns immer vom konkreten
Beobachten und der Interaktion mit dem Individuum ab.
Strategien behindern. Wenn man sie vermeiden will, darf
man die Menschen nicht in Kategorien einteilen.“
Inklusion – Worum geht es?
• Unterschiedliche Definitionen:
• Nach Theunissen (2007) steht der Begriff für die NichtAussonderung und gesellschaftliche Zugehörigkeit von Menschen
mit Behinderung.
• Hinz (2006) hingegen beschreibt Inklusion „als einen
allgemeinpädagogischen Ansatz, der auf der Basis von
Bürgerrechten argumentiert, sich gegen jede gesellschaftliche
Marginalisierung wendet und somit allen Menschen das gleiche
volle Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe
ungeachtet
ihrer
persönlichen
Unterstützungsbedürfnisse
zugesichert sehen will.
Grundideen einer inklusiven Haltung
• Inklusion will allen Menschen ermöglichen das Leben aktiv
mitzugestalten – nicht nur teilhaben zu können.
• Inklusion erkennt jede Person in ihrer Einmaligkeit an. Jeder lebt in
unterschiedlichen Situationen, hat andere Interessen und
Bedürfnisse.
• Ablehnung der Zwei-Gruppen-Theorie: Inklusion sieht einen
Menschen als Ganzes und wendet sich gegen Einteilungen, die der
Vielfalt von Menschen nicht gerecht werden (z.B. Behinderte und
Nichtbehinderte, Deutsche und Ausländer, Heterosexuelle und
Homosexuelle, Reiche und Arme, etc.).
• Inklusion ist kein Ergebnis, sondern ein endloser Prozess. Selbst
wenn inklusive Prozesse nie wirklich abgeschlossen sind, lohnt sich
jeder Schritt.
Der Index für Inklusion
http://www.eenet.org.uk/
Im Internet:
www.kommunen-undinklusion.de
Dimensionen des Index für Inklusion
Inklusive Kulturen schaffen
„Jeder kann seine Interessen und
Desinteressen erforschen und einbringen“
• Inwieweit werden die künstlerischen Vorstellungen und
Wünsche des/der Einzelnen ernstgenommen und
besprochen?
• Inwieweit können alle Mitglieder_innen ihren
künstlerischen Beitrag an die Gruppe bestimmen und
erkennen?
• Inwieweit haben die Mitglieder_innen die Möglichkeit,
sich ohne Angst in neuen Tätigkeitsfeldern
auszuprobieren oder dominiert eine statische
Rollenverteilung?
„Die Gruppe verfügt über ein faires und für alle
nachvollziehbares Entlohnungssystem“
• Gelten für alle Künstler_innen der Gruppe
dieselben finanziellen Bedingungen?
• Werden Tätigkeiten der Assistenz gesondert
abgerechnet und aufgeführt?
• Können die Künstler_innen den finanziellen Wert
ihrer Werke mitbestimmen?
„Die Öffentlichkeitsarbeit der Gruppe ist
inklusiv“
• Inwieweit achtet die Künstlergruppe darauf, dass alle
Pressetexte, Flyer, Broschüren, Webtexte etc. einem
inklusiven Selbstverständnis entsprechen? Verzichtet die
Gruppe auf Formulierungen, die der „Zwei-GruppenTheorie“ entsprechen?
• Inwieweit werden externe Partner_innen (z.B. Promoter,
Journalisten, Konzertveranstalter etc.) angehalten,
ebenfalls ein inklusives Bild der Künstlergruppe in der
Öffentlichkeit zu kommunizieren?
• Inwieweit verfügt die Künstlergruppe über eine offizielle
Stellungnahme zum Thema „Inklusion“? Erhalten
externe Partner diese Stellungnahme?
Weitere Ebenen…
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Jede/r wird mit Respekt behandelt
Gute Kommunikation stärkt das Engagement von allen
Es besteht eine gemeinsame Verpflichtung zu inklusivem Handeln
Jede/r Einzelne wird als KünstlerIn und Mensch wertgeschätzt
Die Urheber- und Verwertungsrechte der KünstlerInnen werden
geschützt
Die Gruppe organisiert barrierefreie Zugänge
Assistenzen orientieren sich an den Wünschen der
Assistenznehmer
Die Ressourcen des Kollektivs sind bekannt und können von allen
gleichberechtigt genutzt werden
undundund…
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!