Vortrag Regling - Konrad-Adenauer
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Transcript Vortrag Regling - Konrad-Adenauer
“Sparen, Reformen und der Rettungsschirm
-ein Dreiklang für eine neue
Stabilitätskultur in der Eurozone”
Klaus Regling, CEO der EFSF
Konrad-Adenauer-Stiftung, Stuttgart 21. März 2012
Der Euro – ein Erfolg
Glaubwürdige EZB-Politik sorgt für niedrige Inflation
Durchschnittliche Teuerungsrate in den letzten zwölf Jahren bei knapp 2 %
In Deutschland sogar bei 1,5 %
Bessere Zahlen als in den 50 Jahren vor Start der Währungsunion
Stabilitätspakt unterstützt Haushaltsdisziplin
Defizit der Euro-Zone liegt 2007 vor Krisenausbruch bei 0,6 % des BIP
Andere Währungsräume wie USA und Japan bei knapp 3 % des BIP
Währungsunion bewahrt vor externen Schocks
Keine Wechselkursschwankungen innerhalb des Eurogebiets
Das schützt und fördert den Binnenmarkt
Exportstaaten wie Deutschland profitieren
Höheres Wachstum durch Währungsunion
Euro ist global zweitwichtigste Reservewährung
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Aber die Währungsunion muss besser funktionieren
Probleme der ersten Dekade wurden
durch die globale Krise verschärft
Unzureichende Haushaltsdisziplin in einigen Mitgliedstaaten
Makroökonomische Ungleichgewichte, Verlust der
Wettbewerbsfähigkeit
Mangelhafte Kontrolle Europas über Statistiken der Staaten
Kein Krisenmechanismus
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Die Mitgliedstaaten reagieren …
… auf nationaler Ebene
Konsolidierung der Budgets
Strukturreformen zur Stärkung des Wachstumspotenzials
Maßnahmen zur Vermeidung von Ungleichgewichten
Stabilisierung des Bankensektors
… auf europäischer Ebene
Bessere Governance in der Währungsunion
Stärkung der Finanzmarktaufsicht
Glaubhafte Statistiken
… auf Ebene der Währungsunion
Mechanismus zur Krisenbewältigung
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Mitgliedstaaten setzen Reformen entschlossen um
■ Irland ist eine Erfolgsgeschichte
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Finanzielle Hilfe unter strikten Auflagen
Irland macht Boden bei Wettbewerbsfähigkeit gut – Leistungsbilanz
zurück im Plus
Renditeaufschläge irischer Bonds halbiert
■ Portugal mit Sparprogramm im Plan
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Nachhaltige Konsolidierung
Flexibilisierung des Arbeitsmarkts
■ Italien startet Konsolidierungs- und Reformprogramm
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Pensionsreform
Kampf gegen Steuerhinterziehung
Ausgeglichener Haushalt in 2013
Liberalisierung der Wirtschaft
■ Spanien hält an Budgetkonsolidierung fest
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Verringerung des Defizits auf 3,0% des BIP in 2013
Stärkung des Bankensektors
Arbeitsmarktreformen
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Griechenland – ein Sonderfall
■ Griechenland hat kein kurzfristiges Liquiditäts-, sondern ein Solvenzproblem
■ Gemäß IWF-Praxis Einbindung und Schuldenschnitt der privaten Gläubiger:
■ Verringerung der griechischen Schuldenlast um €107 Mrd
■ Freiwilliger Anleihetausch mit “Haircut” von nominal 53,3%
■ Ziel ist griechische Schuldenquote von 120% des BIP in 2020 – derzeit über 160%
■ Euro-Staaten flankieren Bondumtausch mit €35 Mrd
■ EFSF und IWF stellen bis 2014 zusätzliche Mittel in Höhe von €129 Mrd bereit
■ Anpassungsprogramm deckt Rekapitalisierungsbedarf griechischer Banken ab
■ Zweites griechisches Hilfsprogramm gebilligt
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Stärkung der Governance auf europäischer Ebene
■ Stabilitäts- und Wachstumspakt wird verschärft
■ Sanktionen im korrektiven und präventiven Arm des Pakts möglich
■ Europa steigt in Fiskalunion ein
■ Schuldenbremse und ausgeglichener Haushalt
■ Pakt wird ergänzt durch “Europäisches Semester”
■ Negative Spill-Over-Effekte werden vermieden
■ Neues Verfahren zur Vermeidung exzessiver Ungleichgewichte
■ Breite multilaterale Überwachung – ebenfalls Sanktionen möglich
■ “Euro-Plus-Pakt”
■ Nationale Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
■ “Europa 2020”
■ Strukturreformen für mehr Wachstum und Beschäftigung
■ Effizientere Entscheidungsprozesse
■ Stärkung der Eurogruppe
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Europa stärkt Finanzsystem
■ Umfassende Reform zur Regulierung der Finanzmärkte
■ Umsetzung der neuen Bankvorschriften (Basel III)
■ Erstmals Registrierung und Kontrolle von Ratingagenturen
■ Erstmals Beaufsichtigung von Hedgefonds
■ Neue europäische Aufsichtsbehörden
■ Drei neue Überwachungsbehörden – EBA, EIOPA, ESMA – kontrollieren
Banken, Versicherer und Börsen
■ Ein neuer “European Systemic Risk Board” (ESRB) hat makroökonomische
Risiken im Auge
■ Stärkung des Bankensektors
■ EBA führt Stresstests durch
■ Verbesserte Kapitalbasis erhöht Schockresistenz der Banken
■ Institute müssen bis Mitte des Jahres 115 Mrd. Euro mobilisieren
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Europa spannt den Rettungsschirm auf
Erstmalig temporäre Liquiditätshilfen innerhalb der Währungsunion
… aber nur unter strikten wirtschaftspolitischen Auflagen
Auch übrige Instrumente von EFSF/ESM an Konditionalität geknüpft
Gezielte mehrjährige Spar- und Reformauflagen für Programmstaaten
Vierteljährliche Überprüfung der Auflagen durch die Troika vor jeder Auszahlung
Europäische Hilfe in Zusammenarbeit mit dem IWF
Alle Hilfen sind befristet – Kein Einstieg in Transferunion
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Europas Brandschutzmauer in Etappen
Griechisches
Hilfspaket
EFSF
Umfang\Kapazität
Finanzierung
€80 Mrd Kredite,
€55,6 Mrd überwiesen
bilaterale Kredite der MS Kredite unter strikten Auflagen
via EU
€440 Mrd Garantien,
EFSF-Anleihen
ESM
Kredite unter strikten Auflagen
effektive Ausleihkapazität
etwa: €250 Mrd
€780 Mrd Garantien,
Neue EFSF
Instrumente
EFSF-Anleihen
Ausleihkapazität
effektiv: €440 Mrd
€700 Mrd gezeichnetes
Kapital, Ausleihkapazität
effektiv: €500 Mrd
ESM-Anleihen
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- Kredite unter strikten Auflagen
- Vorbeugende Kreditlinien
- Finanzierung der Rekapitalisierung
von Finanzinstituten
- Interventionen am Primär- und
Sekundärmarkt
- Kredite unter strikten Auflagen
- Vorbeugende Kreditlinien
- Finanzierung der Rekapitalisierung
von Finanzinstituten
- Interventionen am Primär- und
Sekundärmarkt
Schlussfolgerungen: Europa hat Defizite erkannt…
Das Funktionieren der Währungsunion wird verbessert
Haushaltskonsolidierung in Mitgliedstaaten und nationale Strukturreformen
Stabilitätspakt
Fiskalpakt
Wirtschaftspolitische Koordinierung und Überwachung
Finanzmarktaufsicht
Krisenmechanismus
Kein «Länderfinanzausgleich» auf europäischer Ebene
EFSF/ESM wenden bewährte IWF-Praxis an
Kredite nur gegen strikte Auflagen
Auch neue Instrumente an Konditionalität geknüpft
Keine Transfers
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…aber für mehr Stabilität weitere Herausforderungen
Rückgewinnung des Vertrauens an den Märkten und in der
Öffentlichkeit
Vollständige Umsetzung und strikte Anwendung der neuen Regeln
Staaten müssen Reformanstrengungen durchhalten
Überprüfung der “Firewall” im März
Muss Europa weiter gehen?
Mehr Finanzierung?
Europäischer Finanzminister?
Demokratische Legitimität?
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