Narratologie II

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Narratologie II
[Die Wissenschaft vom Erzählen]
Organisatorisches:
1. Unser Besuch in der Bibliothek findet am
Dienstag, den 22. Januar um 14.00 (s.t.) statt.
Dauer: 30-45 Minuten
Anschließend: Seminar in einem Raum der Bibliothek
2. Neuer Klausurtermin: Freitag, der 15. Februar
Weihnachtsfeier am 18.12. ab 20.00 Uhr
Im Mitarbeitergebäude in der „Slawistik-Etage“ 3
Wein, Leckereien, Sekt, Lichter, Musik, slawisch GUTE Stimmung
Angekündigte Gäste:
Kathrin Drechsel, Renate Krüger, Holt Meyer,
Holger Baumann, Peter Resaie (angefragt)
Wo wir sind:
1. Literarizität:
Trennung von
Form und Inhalt
2. Zeichentheorie:
3. Rhetorik:
4. Narratologie:
Rhetorik ist
Schmuck und
Manipulation
„Was will der Autor
uns damit sagen?“
oder:
Literatur spiegelt
Wirklichkeit wider
?
Die Narratologie:
•kontrovers diskutiert
•versucht einen konsistenten Beschreibungsapparat zu erstellen
•bietet Grundlagen/ - begriffe der Prosaanalyse
Grundlage der Analyse:
Das idealgenetische Modell der
vier narrativen Ebenen (Schmid)
W.Schmid: Elemente der Narratologie, 2008: 254.
Aufgabe Gruppe 1:
Identifizieren Sie alle dargestellten Situationen und charakterisieren Sie sie
kurz.
Notieren Sie die jeweiligen Figurenkonstellationen.
Können Sie anhand dessen etwas über die Komposition (‚Logik der Selektion
und Kombination‘) aussagen?
Aufgabe Gruppe 2:
Kontrastieren Sie Geschehen und Geschichte: Welche Geschehensmomente
wurden nicht gewählt? Welche Geschehensmomente erfährt der Leser der
Erzählung wann und auf welche Weise (ordo artificialis)?
Beschreiben Sie eine Dehnung und eine Raffung.
Implikat aller Ebenen: Die Perspektive
1. Auswahl der Geschehensmomente ist eine Form von Perspektivierung,
denn ohne Perspektive kann es keine Geschichte geben.
2. Die Anordnung der Geschehensmomente zur Geschichte ist eine Form von
Perspektivierung, denn hier treten Verknüpfungen und Zusammenhänge hervor.
3. Präsentation der Geschehensmomente im Text als gerafft oder
gedehnt, explizit oder nur implizit, deutet auf eine Perspektive hin.
4. Die Art der Verbalisierung der Geschichte im Text (‚Präsentation der
Erzählung‘) impliziert eine Perspektive auf die Geschichte, bzw. eine Wertung.
Zweite Grundlage der Analyse:
Das Modell der Kommunikationsebenen
W. Schmid:
Elemente der Narratologie,
2008:44
Die Instanzen:
Autor
Erzähler
Figuren
Leser
Zweite Grundlage der Analyse:
Das Modell der Kommunikationsebenen
W. Schmid:
Elemente der Narratologie,
2008:44
Der Erzähler
Die Figuren
Aufgabe Gruppe 3:
Suchen Sie den Erzähler!
Identifizieren Sie Wertungen außerhalb der Figurenrede und betrachten Sie die
Geschichte im Ganzen: Was können Sie über die in der Verbalisierung erkennbare
Perspektive aussagen?
Der Autor
Der konkrete (empirische) Autor: nicht Bestandteil des Werks, impliziert
durch die Kommunikationssituation
Der abstrakte Autor (Werksubjekt): indiziert durch Hinweise im Text (Auswahl,
Komposition, etc.), keine konkrete Person: nicht zu verwechseln mit dem Autor
XY,
„Der abstrakte Autor ist auf einer anderen Ebene des Werks als der Erzähler
angesiedelt, er repräsentiert das Prinzip des Fingierens eines Erzählers und der
gesamten dargestellten Welt. Es hat keine eigene Stimme, keinen Text.“ (Schmid
2008, 60)
Aufgabe Gruppe 4:
Kommen Sie der inneren Struktur der Erzählung auf die Spur: Suchen Sie
Äquivalenzen, z.B. äquivalente Konstellationen in den Zeugenaussagen,
Kontraste in der Befragung etc.; oder auch andere ‚Verfahren‘.
Beschreiben Sie die Präsentation der Erzählung (den Text) als Struktur
ausgewählter Aspekte. Kurz: Beschreiben Sie das ‚Sujet‘ – nicht die ‚Fabel‘.
Der Leser
Aufgabe Gruppe 5:
Sie alle kennen Krimis: dies ist eine Anti-Detektivgeschichte: Welche Topoi
der Kriminalliteratur werden hier aufgerufen und inwiefern werden (Krimi-)
Lesererwartungen enttäuscht? Welche Aspekte des Krimis werden so
verhandelt? Versuchen Sie die Funktion(en) der Erzählung zu beschreiben.
„Textinterferenz“
Merkmale der Textinterferenz
1. Thema
2. Ideologie
3. Grammatische Merkmale und Personalform
4. Grammatische Merkmale des Tempus
5. Grammatische Merkmale des Zeigesystems
8. Syntax
6. Sprachfunktion
7. Stilistik
Wo wir angekommen sind:
Die narratologische Untersuchung eines
Prosatextes ist nur am Text orientiert.
Was wäre gewesen wenn?
Wie ging es weiter?
„Wer das irrelevante Nicht-Gewählte […] konkretisiert, erbringt eine
Rezeptionsleistung, die nicht nur überflüssig ist, sondern auch am
Aufspüren der Sinnlinie, an der Rekonstruktion der Wahlentscheidungen
hindert.“ (Schmid 2008, 269)
Ihr topischer Merkzettel für die Narratologie: