Feuer an Bord

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Wasserschutzpolizei Würzburg
PHK Bernhard Huth
Bayerischer Motor-Yacht-Verband e.V.
BMYV-Umweltseminar am 21.11.2009 in Roth
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Brandursachen in Deutschland
Grundsätzlich
vermeidbar*
Grundsätzlich
vermeidbar*
Rund 2/3 der Brandursachen
wären vermeidbar …
Grundsätzlich
vermeidbar*
Grundsätzlich
vermeidbar*
…wenn der Faktor Mensch
nicht wäre!
Grundsätzlich
vermeidbar*
Grundsätzlich
vermeidbar*
Grundsätzlich
vermeidbar*
Quelle: GUV I 560, 10/2006
Bayerischer Motor-Yacht-Verband e.V.
*durch
- ordnungsgemäße Wartung,
- bestimmungsgemäßen Betrieb,
- umsichtiges Verhalten
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Holger Flindt, Leiter der Schadenabteilung bei Pantaenius in „Boote“ 11/04:
Gefahrenquelle Bordelektrik: Die Batterie
Blei-Säure-Batterien: Austritt von Säure bei extremen Lageänderungen möglich
 Zersetzung von Organischen Stoffen (Pappe, Holz, Textilien => Gefahr der
Selbstentzündung
 Bildung von Wasserstoff bei Reaktion mit Metallen => Explosionsgefahr
 Knallgasbildung beim Laden (Lichtmaschine!!) => Explosionsgefahr
Blei-Gel-Batterien: Wartungsfrei, lageunabhängiger Betrieb möglich.
 Austritt von Elektrolyt bei zu hohem Ladestrom möglich - trotzdem die bessere – wenn
auch teurere Alternative.
Batterien sind seefest zu befestigen und mit einer Abdeckung aus nicht leitendem
Werkstoff zu versehen.
Der „Batterieraum“ soll gut belüftet sein. Zu hohe Ladungsströme vermeiden.
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Quelle: www.varta-automotive.com
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Das Kleingedruckte sind die wichtigsten
Textpassagen in Versicherungsverträgen!!!
Lesen Sie vorher unter „Leistungsausschlüsse“
nach, wie sie ihren Versicherungsschutz erhalten!!
Die (Nicht-)Beachtung von Betriebsanleitungen
und Handbüchern kann u. U. auch strafrechtlich
relevant werden!
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Quelle: www.varta-automotive.com
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Geeignete Unterbringung der Batterien?
Haben Sie gewusst, dass die Lebensdauer von
PVC-Isolierungen abnimmt, wenn sie über
längere Zeit hohen Temperaturen (über 70 C)
ausgesetzt wird?
Salzsäure und Weichmacher entweichen und es
kann zum Kurzschluss kommen.
?
Geeignete Verkabelung?
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Gefahrenquelle Bordelektrik: Elektrische Leiter
Elektrische Leiter müssen aus mehreren Adern bestehen oder feindrähtig
sowie ihre Isolation für feuchte Räume geeignet sein.
Für jede Verbrauchsgruppe sind Sicherungen einzubauen.
Quelle: Tipps von TÜV SÜD für Bootsbesitzer
Der Leiterquerschnitt muss dem Strom entsprechend dimensioniert sein.
Das sollte der Bastler bedenken:
Ist die Isolation geeignet?
- Verwendungszweck (an Deck - Nässe, unter Deck - Dämpfe)
- thermische Belastung (Hitze, Kälte)
- mechanische Belastung (Beweglichkeit, Vibrationen, Kontakt mit beweglichen Teilen,)
Was wird schon durch den Draht versorgt, den ich anzapfen will?
Ist die Kontaktfläche der Kabelverbindungen groß genug?
Wäre es nicht besser, einen Fachmann die Arbeiten durchführen zu lassen?
Es war noch nie schädlich, sich vorher schlau zu machen!
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Kabelexplosion nach Überlastung durch Blitzschlag
Kabelbrand nach Überlastung in einer 230-V-Anlage
Kabelbrand nach Überlastung in einer 12-V-Anlage
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Gefahrenquelle Bordelektrik: Elektrische Geräte
• Verbraucher entsprechend des Verwendungszweckes beschaffen
(z.B. Ex-geschützt, Feuchtigkeit)
• bei Anbringung und Betrieb von Verbrauchern auf möglichen
Wärmestau achten
• nur VDE/GS-geprüfte Geräte benutzen
• nur technisch einwandfreie Geräte benutzen
• auf ausreichenden Abstand zu hitzeempfindlichen bzw.
brennbaren Materialiean achten
Haben Sie gewusst, dass ein NiedervoltHalogenstrahler eine Temperatur von bis
zu ca. 240 C abstrahlen kann?
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Feuergefährliche Vorgänge im Zusammenhang mit dem Tanken
von Sportbooten, wenn keine „Bootstankstelle“ vorhanden ist?
1. Befüllen von Transportgefäßen an der Tankstelle
Gefahr der elektrostatischen Aufladung beim Befüllen der Kanister! Nie die
Kanister im Kofferraum stehen lassen! Beim Befüllen sollen sie am Boden
stehen. Nur dann können zugelassene Kanister elektrostatische
Spannungen ableiten!
2. (Kfz-) Transport von der Tankstelle zum Bootsliegeplatz
Die eigene und die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer muss gewährleistet
sein. Die Gefäße müssen dicht verschlossen und gegen Umfallen gesichert sein!
Benzindämpfe rufen Explosionsgefahren hervor.
3. Transport vom Kfz zum Boot
„Richtige“ Kanister lassen sich gut tragen. Gutes Schuhwerk und stolperfallenfreie
Wege sind eine gute Unfallprävention!
4. Befüllen des Bootstanks am Liegeplatz
„Kleckern“ und elektrostatische Aufladung sind feuergefährlich! Achten Sie auf
sauberes Tanken und auf elektrisch leitende Verbindungen von Kanister, ggf.
Trichter und Tank. Vermeiden Sie Schütten in freien Fall!!!
Überlegtes und richtiges Handels
verhütet manches Feuer!
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Feuergefährliche Vorgänge beim Betrieb des Bootes
Benzin gast!
Wer überprüft regelmäßig die Kraftstoffleitungen im Boot?
Typischer Verlauf eines Brandereignisses:
Ein Boot wird schneli gefahren – der Motor geht aus – es wird ein Startversuch gemacht
– es macht „rumms“ im Motorraum – Rauch dringt aus den Lüftungsöffnungen – der
Motorraum wird geöffnet – es schlägt eine Flamme heraus – die Besatzung springt über
Bord – das Boot brennt ab.
Was ist passiert?
Vibrationen und Schläge auf den Bootskörper beim Sprung über Wellen beanspruchen
die Kraftstoffleitungen, insbesondere ihre Verbindungen. Der Motor verbraucht viel
Benzin, im Motorraum wird es trotz Lüftung heiß. Der Kraftstofffilter (Wasserabscheider)
setzt sich langsam zu. Die Kraftstoffpumpe bringt volle Leistung, Benzin tritt an
undichten Stellen des Leitungsnetzes aus. Der Motor bekommt keinen Sprit mehr und
geht aus. Der Startversuch zündet das explosionsfähige Benzin-Luft-Gemisch. Der
Sauerstoff im Motorraum ist schnell verbraucht – es schmort, brennbare Rauchgase
entstehen. Bei Öffnen des Motorraums tritt wieder Sauerstoff hinzu. Es kommt zum von
jedem Feuerwehrmann gefürchteten Flashover.
Was steht im Handbuch über Wartung und Pflege?
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Vorbeugender Brandschutz:
- Sauberkeit im Maschinenraum
- Regelmäßige Sichtprüfung der Leitungen für Kraftstoff und elektrischen Strom
- ausreichendes Lüften des Motorraums vor dem Starten des Maschinen
Gefahrenbewußtes Handeln
Sofort Hilfe herbeirufen (112!) – wurde eine Sicherheitsrolle abgesprochen?
Möglichst die Kraftstoffleitung zum betroffenen Raum schließen – kann man bei
ihrem Boot das Austrittsventil am Tank von Deck aus schließen?
„Qualmende Räume“ nur mit bereitgehaltenem Feuerlöscher vorsichtig öffnen! – Haben
Sie eine geeigneten Feuerlöscher an Bord?
Löschversuch mit dem Feuerlöscher durch kleine Öffnungen des Motorraums
durchführen - Hat ihr Motorraum ein „Feuerlöschloch“ oder eine Feuerlöschanlage?
Wenn es im Boot nach Benzin riecht,
ist Gefahr im Verzug!
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Flüssiggas – eine komfortable Gefahrenquelle
- Propangas ist schwerer als Luft – anders als bei einem Wohnwagen kann
ausgetretenes Gas nicht abfließen, es sammelt sich im Bootskörper.
- Gasschläuche können durch Alterung porös, Rohrleitungen durch Vibrationen
oder Scheuern undicht werden.
Gefahrenbewußtes Handeln
- verwenden sie nur zur Anlage passende Druckminderer und zugelassene
Verbrauchsgeräte.
- Im oder am „Flaschenkasten“ soll sich ein Hauptabsperrventil befinden, das von
Deck aus betätigt werden kann.
- Der „Flaschenkasten“ muss unten eine „Abflussöffnung“ haben, die nach
außenbords führt.
- Lagern Sie Gasflaschen nie im Inneren des Bootes – auch leere Flaschen
immer dicht verschließen.
- Lassen Sie ihre Flüssiggasanlage regelmäßig (alle 2 Jahre) von einem Fachmann
überprüfen – auch wenn es nicht zwingend vorgeschrieben ist.
Gas im Boot
ist grundsätzlich gefährlich!
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Reparaturen – eine anstrengende Gefahrenquelle
- Schweißen und Brennen von Stahl – eine buchstäblich funkensprühende
Angelegenheit.
- Schleifen von Holz und Stahl – erzeugt Wärme und (brennbaren) Staub.
- Umgang mit entzündlichen Flüssigkeiten (Lösemittel, Farben usw.) lässt auch
Gase entstehen.
- Auch „harmlose“ Stoffe wie Leinöl und Teaköl können brandgefährlich werden.
Gefahrenbewußtes Handeln
- Arbeiten Sie funkensprühend erst dann, wenn geeignete Löschmittel bereitstehen.
- Arbeiten Sie grundsätzlich nicht alleine – ein Helfer kann auch auf das Umfeld achten.
- Lesen Sie die Gefahrenhinweise auf Arbeitsmitteln und –stoffen und beachten Sie
diese!.
- Verschließen Sie die Behälter von Farben, Lösemitteln u. ä. nach dem Gebrauch.
- Legen Sie ölgetränkte Putzlappen nur in feuerfesten und verschlossenen Behältern ab.
- Verlassen Sie ihren Arbeitsplatz erst, wenn Sie sich davon überzeugt haben, dass
keine Brandgefahren zurückbleiben.
Reparaturen sollen ein Boot
verbessern – nicht zerstören!
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Leben an Bord – gefährlich wie zu Hause
Entspannung wünscht sich der Wassersportler, wenn er sich auf sein Boot
zurück zieht. Die Gefahren des Alltags nimmt er zwangsläufig mit.
Ein schmackhaftes Essen, ein guter Wein, ein erfrischendes Bier, vielleicht
auch mal einen Schnaps und/oder eine Zigarette – möglicherweise von allem
etwas zu viel – und das noch auf engem Raum.
Schnell ist in der kuscheligen Enge eine Kerze, eine Zigarette oder ein
elektrisches Gerät vergessen.
Gefahrenbewußtes Handeln
Bleiben Sie sorgsam – wie am Arbeitsplatz und wie zu Hause!
Seien Sie sich der Gefahren bewusst und verhalten Sie sich entsprechend!
Eine erkannte Gefahr
ist eine gebannte Gefahr!
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