Was bedeutet soziale Gerechtigkeit? - Bundesministerium für Arbeit

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Folie 1: Soziale Gerechtigkeit
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Was bedeutet soziale Gerechtigkeit?
Faktoren sozialer Gerechtigkeit
Vermeidung
von Armut
Armutsquote
Kinderarmut
Altersarmut
Zugang zu
Bildung
Einfluss des
sozioökono­
mischen
Hintergrunds
Umgang mit
Lernschwä­
cheren
Zugang zum
Arbeitsmarkt
Arbeitslosen­
quote
Beschäftigungs­
chancen für
Ältere und Jün­
gere, Migranten,
Menschen mit
Behinderung,
Langzeitarbeits­
lose, Gering­
qualifizierte
soziale(r)
Zusammenhalt/
Gleichheit
Generationengerechtigkeit
Ungleich­
verteilung von
Einkommen
Umgang mit
­Familien,
­Rentnern
Einkommens­
unterschiede
zwischen
Frauen und
Männern
Staatsschulden
System der
­sozialen
Sicherheit
Umgang mit
Minderheiten
Umwelt­
zerstörung
Umgang mit
Rohstoffen und
Ressourcen
Investitionen in
Forschung und
Entwicklung
eigene Darstellung angelehnt an: Bertelsmann Stiftung: Soziale Gerechtigkeit in der OECD – Wo steht Deutschland?
Sustainable Governance Indicators 2011
Arbeitsauftrag
Vergeben Sie Punkte von 1 bis 3 für die Faktoren, deren Einfluss auf soziale
Gerechtigkeit Sie besonders stark oder weniger stark einschätzen. Ergänzen
Sie gegebenenfalls eigene Faktoren. Erstellen Sie ein Meinungsbild in der
Lerngruppe, und begründen Sie, warum Sie die ersten drei Faktoren auf Ihrer
Gesamtliste als besonders wichtig erachten.
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Folie 2: Europäische Union
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Umfrage: Welche Vorteile hat ein
Auslandsaufenthalt fur Jugendliche?
Deutschland
Durchschnitt EU,
Kroatien, Island,
Norwegen und
Türkei
Fremdsprachenkenntnisse
erweitern*
69 Prozent
57 Prozent
ein anderes Land kennen lernen*
47 Prozent
40 Prozent
sich schneller auf neue Situationen
einstellen können*
20 Prozent
22 Prozent
sich neue berufliche Fertigkeiten
aneignen*
13 Prozent
18 Prozent
Sozialkompetenz ausbauen*
18 Prozent
17 Prozent
bessere Chancen im Beruf*
17 Prozent
16 Prozent
wissenschaftliche Kenntnisse
verbessern*
7 Prozent
12 Prozent
Pluspunkte/Credits für Studiengang
und Trainee­Programme*
keine Angabe
4 Prozent
weitere Vorteile*
keine Angabe
10 Prozent
Vorteile
* Antworten wurden an erster oder zweiter Stelle genannt.
Quelle: Europäische Kommission, Eurobarometer, Mai 2011
Arbeitsauftrag
Überlegen Sie, aus welchem Grund Sie sich dafür entscheiden würden, einen
Teil Ihrer Ausbildung im europäischen Ausland zu verbringen. Erstellen
Sie ein Meinungsbild in der Lerngruppe, und vergleichen Sie es mit den
Umfrageergebnissen im Schaubild.
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Folie 3: Armut und Reichtum
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Armutsgefahrdung in Deutschland
Armutsgefährdungsquote 2010 in Prozent
14,5
insgesamt
14,0
Männer
15,0
Frauen
jünger als 18 Jahre
18,2
22,7
18 bis unter 25 Jahre
25 bis unter 50 Jahre
13,3
50 bis unter 65 Jahre
12,5
65 Jahre und älter
12,3
Einpersonenhaushalt
23,8
38,6
ein Erwachsener mit Kind(ern)
zwei Erwachsene ohne Kind
zwei Erwachsene und ein Kind
8,7
9,6
zwei Erwachsene und drei oder mehr Kinder
Erwerbstätige
23,2
7,5
18,5
nicht erwerbstätige Personen
54,0
Erwerbslose
Rentner und Pensionäre
12,6
Als armutsgefährdet gelten Menschen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt.
In Deutschland liegt die Armutsgrenze für Singles bei weniger als 940 Euro im Monat, für Familien mit zwei Kindern
bei weniger als 1.970 Euro im Monat.
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, www.amtliche-sozialberichterstattung.de, Tabelle A.1.1.0 Armutsgefährungsquote der
Bundesrepublik Deutschland, Stand: 21. September 2011
Arbeitsauftrag
Beschreiben Sie, welche Faktoren Armut in besonderer Weise begünstigen.
Beobachten und recherchieren Sie in aktuellen Medienberichten, inwieweit die
Politik auf diese besonders gefährdeten sozialen Gruppen abzielt.
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Folie 4: Berufsorientierung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Arbeitswelt im Umbruch
Lebenslanges Lernen
Internationalität
In der heutigen Zeit kann sich keiner
mehr auf seiner Ausbildung aus­
ruhen. Weiterbildungen prägen
immer stärker die Erwerbsbio­
grafien.
Die weltweite Vernetzung von
Unternehmen verlangt zunehmend
interkulturelle Kompetenzen der
Arbeitnehmer.
Telearbeit und Home-Office
Viele arbeiten nicht mehr
ortsgebunden. Arbeitnehmer
können ganz oder zeitweilig
von zuhause aus arbeiten.
Kommunikation
Arbeitswelt im
21. Jahrhundert
Es gibt fast keine Arbeitsplätze
mehr ohne Informations und
Kommunikationstechnik.
Der Trend zur ständigen
Erreichbarkeit nimmt zu.
Flexible Arbeitszeiten
Teilzeitmodelle
Internationale Kommunikation,
längere Service und Geschäftszeiten,
ständige Erreichbarkeit, Schicht
arbeit, Arbeitszeitkonten, Abruf­
arbeit, frei wählbare Gleitzeit oder
sogar völlig selbstbestimmte Arbeits
zeiten ersetzen zunehmend die
9 bis 17 Uhr Arbeitsroutine.
Jobsharing: zwei Menschen teilen
sich eine Arbeitsstelle, flexible
oder feste Stundenreduzierung,
Arbeitszeitansparen durch Zeit
oder Geldguthaben (mehrmonatige
Urlaubsphasen, Sabbatjahr)
Arbeitsauftrag
Diskutieren Sie über die Vor- und Nachteile für den Arbeitnehmer
von morgen.
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Folie 5: Berufseinstieg
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sozialpolitik
Schlusselqualifikationen
Fachkompetenzen
• Fachwissen
• EDV Kenntnisse
• Sprachkenntnisse
• Allgemeinwissen
Sozialkompetenzen
• Teamfähigkeit
• Kooperationsbereitschaft
• Kommunikationsfähigkeit
• Konfliktlösungsbereitschaft
• Konsensfähigkeit
• Einfühlungsvermögen
berufliche
Handlungsfähigkeit
Methodenkompetenzen
• fachbezogene Methodenkennt­
nisse
• Medienkompetenz (zum Beispiel
Präsentation, Moderation)
• konzeptionelle Fähigkeiten
• Lernkompetenz
• Planungsfähigkeit (zum Beispiel
Projekt und Zeitmanagement)
Individualkompetenzen
• Konzentrationsvermögen
• Verantwortungsbewusstsein
• Belastbarkeit
• Flexibilität
• Reflexionsvermögen
• Lernbereitschaft
eigene Darstellung nach: Zentrum für Schlüsselqualifikationen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Schalenmodell beruflicher
Handlungsfähigkeit, www.zfs.uni-freiburg.de > Über uns > Begriffsverständnis Schlüsselqualifikationen
Arbeitsauftrag
Formulieren Sie jeweils eine Definition für die Begriffe Fachkompetenz,
Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und Individualkompetenz.
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Folie 6: Arbeitsrecht
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Mitbestimmung im Betrieb
Mitreden kann der Betriebsrat bei:
wirtschaftlichen
Angelegenheiten
personellen
Angelegenheiten
sozialen
Angelegenheiten
Wie stark kann der Betriebsrat mitreden?
zum Beispiel:
• Verlagerung des
Betriebs
• Änderung der Betriebsorganisation
• Stilllegungen
• Personalreduzierung
Möglichkeiten
zum Mitreden:
• Unterrichtung des
Betriebsrats
• Beratung durch den
Wirtschaftsausschuss
• Verhandlung über
soziale Folgen für die
Arbeitnehmer
zum Beispiel:
• verhaltens- oder
personenbedingte
Kündigung
• Personalentwicklung
• Auswahlrichtlinien
• Einstellung und
Versetzung
Möglichkeiten
zum Mitreden:
• Anhörung durch den
Betriebsrat, gegebenenfalls qualifizierter Widerspruch (Vetorecht)
• Mitbestimmung bei
Auswahlrichtlinien
zum Beispiel:
• Urlaubsregelungen
• Frage von Überstunden
• Ordnung des Betriebs
• Arbeits- und Gesundheitsschutz
Möglichkeiten
zum Mitreden:
• Betriebsrat kann selbst
aktiv werden
(Initiativrecht)
• Zustimmung des
Betriebsrats erforderlich
Quelle: www.ich-will-mitreden.de > Betriebsrat - warum? > Was macht ein Betriebsrat?
Arbeitsauftrag
Diskutieren Sie über die Möglichkeiten zur betrieblichen Mitbestimmung
aus Sicht der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber.
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Folie 7: Unfallversicherung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Die gefahrlichsten Berufszweige
Von je 1.000 Arbeiterinnen und Arbeitern hatten im Jahr 2010
einen Arbeitsunfall in folgenden Berufszweigen:
Rohstoffe und chemische Industrie
19
Holz und Metall
43
Energie, Textil, Elektro,
Medienerzeugnisse
22
Bau
66
Nahrungsmittel und Gastgewerbe
40
Handel und Warendistribution
27
Verkehr
43
Verwaltung, Bahnen, Glas/Keramik
16
Gesundheitsdienst
und Wohlfahrtspflege
16
Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Stand: August 2012
Arbeitsauftrag
Geben Sie Beispiele für Tätigkeiten in den einzelnen Berufszweigen, die Sie
als besonders gefährlich einschätzen.
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Folie 8: Krankenversicherung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Die Ausgaben der Krankenkassen
Entwicklung der Ausgaben je Mitglied 2011 gegenüber 2010 (in Prozent)
häusliche Krankenpflege
+ 10,7
Krankengeld
+ 9,4
Heilmittel
+ 7,8
Fahrkosten
+ 6,1
Hilfsmittel
+ 5,8
soziale Dienste, Prävention
+ 5,7
Krankenhaus
+ 3,7
Zahnersatz
+ 2,1
Arzt
+ 2,1
Zahnarzt
+ 1,6
Schwangerschaft, Mutterschaft
+ 1,4
Früherkennung
+ 1,0
– 1,3
– 4,0
Vorsorge, Rehabilitation
Arzneimittel
Leistungsausgaben insgesamt
+ 2,6
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Stand: 7. März 2012
Arbeitsauftrag
Ordnen Sie ein, in welchen Bereichen die Ausgaben der gesetzlichen
Krankenkassen besonders gestiegen und in welchen sie besonders
gesunken sind, und nennen Sie mögliche Gründe.
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Folie 9: Rentenversicherung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Entwicklung von Lohnen und Renten
Jahresarbeitsentgelt und Standardjahresrente im Vergleich in den alten Bundesländern
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
1957
1960
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010
2011
durchschnittliches Jahresarbeitsentgelt brutto, in Euro
durchschnittliche Standardjahresrente nach 45 Versicherungsjahren brutto, in Euro
Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund: Rentenversicherung in Zeitreihen 2011, Seite 238 und Deutsche Rentenversicherung Bund: Aktuelle
Daten 2012, Stand: 18. Januar 2012
Arbeitsauftrag
Erläutern Sie, welche Bedeutung die Höhe der Löhne für die Höhe der Renten
hat. Beurteilen Sie den Verlauf der Kurven unter dem Gesichtspunkt der
Generationengerechtigkeit.
© Stiftung Jugend und Bildung in Zusammenarbeit mit dem BMAS
Folie 10: Arbeitslosenversicherung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Jungere und Altere Arbeitslose
in Deutschland
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen (in Tausend)
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
15 bis unter 20 Jahre
15 bis unter 25 Jahre
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
0
55 bis unter 65 Jahre
Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf, Stand: Juli 2012
Arbeitsauftrag
Beschreiben Sie die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den verschiedenen
Altersgruppen, und diskutieren Sie über mögliche Ursachen.
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Folie 11: Pflegeversicherung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Aufbau der Pflegestufen
Leistungsempfänger der gesetzlichen Pflegeversicherung im Jahr 2010
0,3 %
Zuordnung zu den Pflegestufen
12,1 %
54,6 %
33 %
Pflegestufe I
Pflegestufe II
Pflegestufe III
Härtefälle
1.287.971
778.858
285.775
7.153
insgesamt
2.359.757
Pflegebedürftige der Pflegestufe I
(erheblich Pflegebedürftige)
benötigen mindestens einmal täglich Hilfe
bei wenigstens zwei Verrichtungen der
Grundpflege* und zusätzlich mehrfach in
der Woche Hilfe bei der hauswirtschaftli­
chen Versorgung (Aufwand im Tagesdurch­
schnitt mindestens 90 Minuten, davon für
die Grundpflege mehr als 45 Minuten).
Pflegebedürftige der Pflegestufe II
(Schwerpflegebedürftige)
benötigen mindestens dreimal täglich
Hilfe bei der Grundpflege und zusätz­
lich mehrfach in der Woche Hilfe bei der
hauswirtschaftlichen Versorgung (Aufwand
im Tagesdurchschnitt mindestens drei
Stunden, davon für die Grundpflege min­
destens zwei Stunden).
= 54,6 Prozent
= 33 Prozent
= 12,1 Prozent
= 0,3 Prozent
Pflegebedürftige der Pflegestufe III
(Schwerstpflegebedürftige)
benötigen rund um die Uhr Hilfe bei der
Grundpflege und zusätzlich mehrfach in der
Woche Hilfe bei der hauswirtschaftlichen
Versorgung (Aufwand im Tagesdurchschnit t
mindestens fünf Stunden, davon für die
Grundpflege mindestens vier Stunden).
Härtefälle
benötigen mindestens sechs Stunden
täglich – davon mindestens dreimal in der
Nacht – Hilfe bei der Grundpflege oder die
zeitgleiche Unterstützung bei der Grund­
pflege von mehreren Pflegekräften sowie
zusätzlich ständige Hilfe bei der haus­
wirtschaftlichen Versorgung.
* Körperpflege, Ernährung oder Mobilität
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung, Stand: 21. Juni 2012
Arbeitsauftrag
Diskutieren Sie darüber, wie sich die Pflegebedürftigkeit in den nächsten Jahren
entwickeln wird.
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Folie 12: Teilhabe für Menschen mit Behinderung
Ausgabe 2012/2013
sozialpolitik
Arbeitsplatze
fur Menschen mit Behinderung
Schwerbehinderte im Beschäftigungsverhältnis (in Tausend)*
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
0
100
gesamt
200
300
400
500
Westdeutschland
600
700
800
900
1000
Ostdeutschland
* Nur Betriebe mit 20 und mehr Arbeitsplätzen sind zur Meldung verpflichtet.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Statistik aus dem Anzeigeverfahren gemäß § 80 Absatz 2 SGB IX, Stand: Januar 2012
Arbeitsauftrag
Recherchieren Sie, wie die Beschäftigungspflicht schwerbehinderter Menschen
gesetzlich geregelt ist. Informieren Sie sich dazu zum Beispiel im Internet
unter www.sozialpolitik.com.
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