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Suchtmittel am Arbeitsplatz Infos für Vorgesetzte Präsentationsablauf • Einleitung • Gründe für Suchtprävention • Alkohol- und Drogenkonsum in der Schweiz • Auswirkungen von Missbrauch und Abhängigkeit • Pause mit alkoholfreiem Drink • Film «Schön blau» • Diskussion • Gesetzliche Vorschriften • Umgang mit Betroffenen • Rauchen Seite 2 Einleitung – 4 Thesen zum Thema Sucht 1. Sucht ist eine Krankheit und heilbar. 2. Jeder Mensch kann süchtig werden. 3. Eine Droge erhöht das Unfallrisiko und kann gesundheitsschädigend sein. 4. Ob eine Droge legal oder illegal ist, hat mit ihrer Gefährlichkeit nichts zu tun. Seite 3 Ziel – Gründe für betriebliche Suchtprävention Suchtprävention … … erhöht die Arbeitssicherheit … fördert ein positives Arbeitsklima … ist eine ethische Verpflichtung … reduziert verdeckte Kosten … fördert die Wahrnehmung sozialer und ethischer Verantwortung Seite 4 Grundsätze betrieblicher Prävention • Ent-Tabuisierung Teufelskreis des Co-Alkoholismus durchbrechen • Ent-Dramatisierung Das Problem ist lösbar • Mit-Verantwortung statt Mit-Leid Mitleid nützt keinem Suchtkranken • Hilfe statt Strafe Anteilnahme, Gesprächsbereitschaft Seite 5 Betriebliches Präventionsprogramm • Leitlinie der Geschäftsleitung: Wie geht unsere Firma mit dem Problem «Suchtmittel» um? Regeln und Hilfsangebote • Ausbildung der Vorgesetzten • Bekanntmachen des Hilfsangebots: Aktionen, Prospekte, «Saftwoche», Wettbewerbe, Informationsveranstaltungen • Anwendung der Leitlinien: Behandlung der Problemfälle, Unterstützung der Vorgesetzten • Erfolgskontrolle Seite 6 Prozentuale Verteilung der Fälle von schwerer Abhängigkeit je Suchtmittel Seite 7 Alkoholkonsum in der Schweiz Alkoholkonsum der 15- bis 74-jährigen: • 646'000 trinken praktisch keinen Alkohol • 3'750'000 trinken hin und wieder ein Glas • 561'000 trinken regelmässig bis oft Alkohol • 268'000 trinken in gesundheitsschädigender Weise Alkohol Seite 8 Alkoholkonsum in der Schweiz 17% trinken nichts 70.5% trinken die Hälfte 12.5% trinken die andere Hälfte Seite 9 Berechnung der Blutalkohol-Konzentration in Promille Alkoholgehalt Standardglas 1 Stange Bier = 1 Glas Wein = 1 Gläschen Schnaps = 12 Gramm Formel: Anzahl Standardgläser (S) mal 12 geteilt durch Körpergewicht (G) mal 0.68 (Männer) oder 0.55 (Frauen) = Anzahl ‰ S • 12 G • 0.68 ♂ 0.55 ♀ Seite 10 Faustregeln für einen unbedenklichen Alkoholkonsum • 2 Standardgläser alkoholische Getränke pro Tag sind unbedenklich • In geselligem Rahmen: bis zu 4 Standardgläser alkoholische Getränke mit Genuss • Mit Genuss trinken bedeutet: langsam trinken (1 Glas pro Stunde) • Frauen tendenziell weniger Seite 11 Auswirkungen des Missbrauchs im Betrieb Untersuchungen zeigen, dass alkoholabhängige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • häufiger krank sind • nicht nur öfter, sondern auch länger fehlen • häufiger und besonders schwere Berufsunfälle verursachen • höchstens 75 Prozent ihrer möglichen Leistung erbringen • die Kosten für Ausbildung und Rekrutierung steigern • zum Imageverlust des Unternehmens führen können Seite 12 Einige Zahlen zu den Auswirkungen im Betrieb • Kurzabsenzen 6 mal häufiger • Wahrscheinlichkeit für einen Unfall ist bei Abhängigen 3 bis 4 mal höher • Produktivitätsverlust eines Abhängigen: ca. 25 Prozent Kosten für den Betrieb Anzahl Beschäftigter mal 5 % mal durchschnittliches Bruttogehalt mal 25 % Seite 13 Einfluss von Alkohol auf Leistungsfähigkeit und Arbeitssicherheit Aktivitätsniveau Risikobereitschaft Aufmerksamkeit Konzentrationsfähigkeit Wahrnehmungsfähigkeit Reaktionsfähigkeit Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt Seite 14 Körperliche und psychische Auswirkungen • Schädigung der Leber • Entzündung der Bauchspeicheldrüse • Geschwüre und Blutungen im Magen • Beeinträchtigung von Hirnfunktionen • Schwächung des Immunsystems • Begünstigung von Krebserkrankungen • Schlaflosigkeit, Angstgefühle, Depressionen • Zunahme der Gewaltbereitschaft Seite 15 Auswirkungen auf die Arbeit • ungenügende Qualität der Arbeit • Fehlentscheidungen • Gefährdung der Betriebssicherheit • erhöhte Belastung von Vorgesetzten • negative Beeinflussung des Betriebsklimas • Vermittlung eines negativen Unternehmensbildes in der Öffentlichkeit, etwa durch Personal mit Kundenkontakt Seite 16 Pause Seite 17 Film «Schön blau» Seite 18 Massgebliche Gesetze Suchtmittel am Arbeitsplatz • Verordnung über die Unfallverhütung, Artikel 11, Absatz 3: «Der Arbeitnehmer darf sich nicht in einen Zustand versetzen, in dem er sich selbst oder andere Arbeitnehmer gefährdet. Dies gilt insbesondere für den Genuss von Alkohol und anderen berauschenden Mitteln.» • Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, Artikel 35: «Der Arbeitgeber kann den Genuss alkoholischer Getränke einschränken oder verbieten.» • Bundesgesetz über die Unfallversicherung, Artikel 82: «Der Arbeitgeber ist verpflichtet, alle anerkannten Massnahmen zur Verhütung von Berufsunfällen zu treffen.» Seite 19 Wie erkenne ich Mitarbeitende mit Suchtproblemen? • schwankendes Leistungs- und Durchhaltevermögen • Konzentrationsmangel und Gedächtnislücken • eingeschränkte Verantwortungsbereitschaft • Verschlechterung der manuellen Geschicklichkeit • häufige Kurzabsenzen • überproportionale Beteiligung an Arbeits- und / oder Wegunfällen • Vermeidung von Gesprächen über Suchtmittel Seite 20 Risikofaktoren im Beruf I • Überforderung / Unterforderung • wenig Durchschaubarkeit und Beeinflussbarkeit der Arbeit (z.B. Maschinenüberwachung) • Möglichkeit, Arbeit aufzuschieben • keine soziale Kontrolle (Einzelbüro, Aussendienst) • einfacher Zugang zu Alkohol und Medikamenten aufgrund der beruflichen Tätigkeit • unregelmässige Arbeitszeiten / Schichtarbeit / Nachtarbeit Seite 21 Risikofaktoren im Beruf II • unsichere berufliche und wirtschaftliche Zukunftsaussichten • Mangel an Anerkennung • Konflikte mit Mitarbeitern oder Vorgesetzten • automatisierte Tätigkeiten • Gruppendruck • Herunterspielen der Rolle des Alkoholkonsums während der Arbeitszeit • Stress Seite 22 Umgang mit Betroffenen: die falsche Reaktion «Offizielle» Reaktion: • Peinlichkeit, Hemmschwelle • schweigen • vertuschen, entschuldigen • gewähren lassen • Kumpelhaftigkeit • kein Zur-Rede-Stellen «hinter dem Rücken»: • tuscheln, witzeln • auslachen • verachten • Feindseligkeit • Schuldgefühle Seite 23 Die falsche Reaktion: Ergebnis Man schaut so lange zu, bis es wirklich nicht mehr geht, und lässt den Betroffenen einfach fallen (Entlassung). Seite 24 Umgang mit Betroffenen: das richtige Vorgehen I Was? Wer? Beobachtung: Fakten sammeln direkter Vorgesetzter Erstgespräch Beobachtung direkter Vorgesetzter Keine Besserung Zweitgespräch mit Vorschlag Fachbehandlung Besserung: Problem gelöst direkter Vorgesetzter mit übergeordneter Personalstelle Seite 25 Umgang mit Betroffenen: das richtige Vorgehen II Was? Wer? Zweitgespräch mit Vorschlag Fachbehandlung direkter Vorgesetzter mit übergeordneter Personalstelle Zustimmung Verweigerung Fachl. Abklärung, schriftliche Vereinbarung, Behandlung Schriftliche Verwarnung Wiederaufnahme der Arbeit Entlassung Betroffener Seite 26 Leitlinie illegale Drogen Vorgehen bei Drogenverdacht: • sofort reagieren statt Fakten sammeln • Betrieb duldet kein gesetzeswidriges Verhalten • evtl. Erklärung unterzeichnen lassen • im Fall von Dealen: fristlose Entlassung Methadon- und Heroinprogramme: • Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag Seite 27 Rauchen • Passivrauchen ist gesundheitsschädigend • kein generelles Rauchverbot, sondern Raucherraum • Hilfsangebot statt Strafe (Entwöhnungskurse) • klare Regeln durchsetzen • Toleranz, aber: Nichtraucher haben Vorrang • Rauchverbot bei Explosionsgefahr Seite 28 Fragen? Diskussionspunkte? Seite 29