- Der Kinderschutzbund im Kreis Unna

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Transcript - Der Kinderschutzbund im Kreis Unna

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Mobbing … „Was tun?“
Ulrich Rentsch
Frank Zimmer
Polizeihauptkommissar /
Diplom Pädagoge / Systemischer
Lehrtrainer für Gewaltdeeskalation Familientherapeut
Kreispolizeibehörde Unna
Kommissariat Vorbeugung
Am Bahnhof 12, 59174 Kamen
02307-921-4506
Kinderschutzbund K.V. Unna e.V.
Märkische Str.9-11
59423 Unna
02303-15901
[email protected]
[email protected]
Mobbing … „Was tun?“
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Frank Zimmer – Kinderschutzbund Unna
Ulli Rentsch – Kommissariat Vorbeugung
Vortragsübersicht:


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





Was ist Mobbing und Bullying?
Woran erkennt man Opfer?
Zusammenhang von Bullying und späterer Straffälligkeit
Gemeinsam intervenieren mit dem Anti-Bullying-Programm
Klassenregeln
Die Struktur von Gewalt und Mobbing
Gewaltkreislauf
Konkrete Schritte des ABP
Was können Opfer tun?
Was können Eltern und Lehrer tun?
Umgang mit den Bully´s
Was können Mitschüler tun?
Lehrerkompetenzen
Anti-Mobbing-Konvention
Hilfreiche Schulprogramme
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 Film Mobbing
Was ist Mobbing ? Was ist Gewalt ?
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 Mobbing bedeutet Anpöbeln,
Fertigmachen (mob = Pöbel,
mobbish = pöbelhaft).
 Mobbing sind Handlungen negativer
Art, die durch eine oder mehrere
Personen gegen eine Mitschülerin
oder einen Mitschüler gerichtet sind
und über einen längeren Zeitraum
vorkommen.
 Mobbing bzw. Bullying erfordert,
dass zwischen dem Opfer und dem
Täter (oder der Gruppe von Tätern)
ein Ungleichgewicht der Kräfte
herrscht, das sich auf körperliche
oder psychische Stärke beziehen
kann. Es handelt sich nicht um
Mobbing, wenn zwei gleich starke
Schüler miteinander streiten.
 „Das gesamte Spektrum von
Tätigkeiten und Handlungen, die
physische und psychische
Schmerzen oder Verletzungen bei
den im Bereich der Schule
handelnden Personen zur Folge
haben oder die auf die
Beschädigung von Gegenständen
im schulischen Raum gerichtet
sind.
 Gewalt in der Schule umfasst alle
Angriffe, Übergriffe und
Bedrohungen, die im
unterrichtlichen Geschehen
stattfinden, und auch alle
diejenigen, die im außerunterrichtlichen Bereich auftreten.“
Definition nach Hurrelmann
Bullying / to bully:
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Ein Schulkind ist Gewalt
ausgesetzt oder wird gemobbt,
wenn er oder sie
wiederholt und über längere Zeit
den negativen Handlungen eines
oder mehrerer anderer Schüler/innen ausgesetzt ist.
Negative Handlungen sind:
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 Absichtliche Verletzungen zufügen (schlagen,
treten, stoßen, kneifen). Schikanieren,
drohen, spotten, hänseln, beschimpfen,
beleidigen, lästern u. ä.
 Fratzenschneiden, schmutzige Gesten
machen, jemand ausgrenzen
 Opfer haben Mühe, sich zu verteidigen und
sind hilflos
Wesentlich für Bullying:
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ein ungleiches Kräfteverhältnis
zwischen Täter und Opfer
selbst wenn vom Opfer nur subjektiv
so empfunden
Opfer sein – primäre Anzeichen
 Sie werden wiederholt auf hässliche Weise
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gehänselt, beschimpft, verhöhnt, herabgesetzt,
lächerlich gemacht, eingeschüchtert, entwürdigt,
bedroht, herumkommandiert, tyrannisiert,
unterdrückt. Manche tragen herabsetzende
Spitznamen.
 Man reitet auf ihnen herum, stößt sie, pufft sie,
schlägt und tritt sie und sie sind nicht fähig sich
zu wehren.
… Opfer sein – primäre Anzeichen
 Sie werden in Streitigkeiten hinein gezogen, in
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denen sie wehrlos sind und aus denen sie sich
(weinend) zurück ziehen.
 Ihre Bücher, ihr Geld und anderer Besitz werden
ihnen weggenommen, beschädigt oder verstreut.
 Sie haben Prellungen, Verletzungen, Kratzer oder
zerrissene Kleidung, für die es keine natürliche
Erklärung gibt.
… Opfer sein – sekundäre Anzeichen
 Sie bringen keine Klassenkameraden mit nach Hause.
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 Sie werden kaum oder nie eingeladen.
 Sie scheinen ängstlich oder widerwillig morgens zur Schule
zu gehen, haben keinen Appetit, häufig Kopf- oder
Magenschmerzen.
 Sie wählen einen unlogischen Schulweg.
 Sie schlafen unruhig u. haben schlechte Träume.
 Sie scheinen unglücklich, traurig, deprimiert zu sein; haben
Stimmungswechsel u. Zornausbrüche.
 Sie verlangen oder stehlen zusätzliches Geld von der
Familie, um Tyrannen zu beschwichtigen.
Opfer sein – sekundäre Anzeichen
 Sie sind oft allein u. ausgeschlossen. Scheinen
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keine Freunde zu haben.
 Bei Spielen werden sie als letzte ausgewählt.
 Sie halten sich in Pausen i. d. Nähe von
LehrerInnen auf.
 Sie haben Mühe, vor der Klasse zu sprechen u.
machen einen unsicheren/ängstlichen Eindruck.
 Sie zeigen eine plötzliche oder allmähliche
Verschlechterung ihrer Schulleistungen.
Bullying
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in der Pinguinschule …
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Der markante Zusammenhang zwischen Bullying
und späterer Straffälligkeit :

Ca. 60 % der Jungen, die in den
Klassen 6 – 9 als Gewalttäter
charakterisiert wurden, waren bis
zum Alter von 24 Jahren mindestens
einmal verurteilt worden

35 – 40 % der früheren Gewalttäter
wurden sogar drei- oder mehrfach
verurteilt
Der markante Zusammenhang zwischen
Bullying und späterer Straffälligkeit :

während dies nur auf 10 % der
Kontrollgruppe (Jugendliche, die
weder Täter noch Opfer waren) zutraf.
Es lohnt sich also, massive
Anstrengungen zu unternehmen, um
den Kindern und Jugendlichen diese
Karriere zu ersparen.
Ein gemeinsames Interventions- u.
Erziehungskonzept für ein gutes Schulklima
beteiligt:
LehrerInnen
Eltern
Schulklima
(Soz. Wärme und Vertrauen)
SchülerInnen
Netzwerkpartner
vor Ort
(auch Polizei)
Klassenregeln gegen Gewalt
 Wir werden andere Schüler und Schülerinnen
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nicht mobben.
 Wir werden versuchen, Schülerinnen und
Schülern, die gemobbt werden, zu helfen.
 Wir werden uns Mühe geben, Schülerinnen und
Schüler einzubeziehen, die leicht ausgegrenzt
werden.
Klassenregeln:
von Heidrun Bründel (Trainingsraummethode)
1.
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2.
3.
4.
5.
6.
7.
Ich höre zu, wenn andere sprechen.
Ich melde mich und warte, bis ich aufgerufen
werde.
Ich passe im Unterricht auf und beteilige mich.
Ich spreche und verhalte mich höflich.
Ich gehe rücksichtsvoll mit anderen um.
Ich achte das Eigentum anderer.
Ich befolge die Anweisungen der Lehrer/-innen.
Aber …
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Wie sieht die Realität
aus?
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Die Struktur von Gewalt u.
Mobbing
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Mitläufer
ängstlich
fasziniert
Zuschauer / Wegsehende
-schweigen – nicht eingreifen –
Täter
Assistenten
Bullying
Opfer
Passiv / hilflos
vs.
provokant
Helfer
 Die Botschaft an Opfer: „Wir helfen Dir. Du wirst geschützt!“
 Die Botschaft an Täter: „Stopp, das tolerieren wir nicht!
 Zuschauer müssen lernen, einzugreifen u. Position zu beziehen!
Teufelskreis GEWALT AN SCHULEN
Gewalttat
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Reaktionen
Opfer:
ängstlich;
verunsichert
Mitschüler: ängstlich; fasziniert
Lehrkräfte: unentschlossen;
uneinig; hilflos
Eltern:
erfahren nur wenig
oder nichts
Teufelskreis GEWALT AN SCHULEN
Gewalttat
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Folgereaktionen
der Betroffenen
Opfer:
Passivität, Rückzug, Schweigen
Mitschüler: Passivität, Voyeurismus,
Mitläufertum
Lehrkräfte: inkonsistentes, schwaches oder
fehlendes Verhalten
... das inkonsistente (unbeständige)Verhalten ist laut
Olweus hauptverantwortlich für den Teufelskreis Gewalt
an Schulen
Reaktionen
Teufelskreis GEWALT AN SCHULEN
Gewalttat
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Reaktionen
F o l g ereaktionen
Teufelskreis GEWALT AN SCHULEN
Gewalttat
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Reaktionen
Modellcharakter
durch Verstärken
F o l g ereaktionen
Teufelskreis GEWALT AN SCHULEN
Gewalttat
weitere Einflussfaktoren
 familiäres Erziehungsmuster
 emotionale Ablehnung
 Passivität – keine Grenzen
setzen - Überbehütung
 Frustration, Belastung
 strafende Methoden
 genetische und
Persönlichkeitsfaktoren
 Medieneinflüsse
Modellcharakter
durch Verstärken
Reaktionen
F o l g ereaktionen
Teufelskreis GEWALT AN SCHULEN
Gewalttat
gelerntes „aggressives“
Verhalten
durch Verstärkung,
Duldung,
Modelllernen
Reaktionen
weitere Einflussfaktoren
Modellcharakter
durch Verstärken
F o l g ereaktionen
Gruppenmechanismen:
 Wenn Gewalttäter „Vorbild“ für andere sind, verhalten auch diese
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sich aggressiver.
 Wesentlicher Verstärker für Aggressivität ist das Nachlassen der
Kontrolle bzw. das Nachl. der Hemmung aggr. Tendenzen.
 Je mehr Schüler Gewalt ausüben, desto stärker sinkt das Gefühl
d. individuellen Verantwortlichkeit.
 Die Folge ist, dass Opfer als „wertlos“ angesehen werden.
 Ob Gewalt ausgeübt wird oder nicht, ist stark davon abhängig, wie
stark die entgegenwirkenden Kräfte eingreifen. Wegsehen u.
Bagatellisieren verstärkt Gewalt.
 Bei hoher Lehrerdichte in Pausen sinkt die Gewalt.
Folgen für Opfer
Physisch und psychisch
 Kopfschmerzen
 Rückenschmerzen
 Einschlafstörungen
 Bauchschmerzen
 Depression
 Nackenschmerzen
 Konzentrationsmängel
 Versagensangst
 unterbrochener Schlaf
Folgen für Opfer
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 Hilflosigkeit
 Isolation – Einsamkeit – Zerstörung des
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


Grundbedürfnisses n. Sicherheit
Angstsymptome
Traurigkeit, Depression, Suizidale Gedanken
Beziehungsprobleme
Leistungsabfall i. d. Schule
Meiden der Schule
 2/3 der jugendlichen Amokläufer waren Opfer von
Bullying
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Was hilft?
Die Antibullying – Strategie
( nach Dan Olweus -Norwegen- )
konkrete Schritte …
Opfer
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Das Opfer soll das Ereignis aus seiner Sicht
mündlich u. schriftlich darstellen
Reaktionen
Opfer:
ängstlich;
verunsichert
Mitschüler: ängstlich; fasziniert
Lehrkräfte: unentschlossen;
uneinig; hilflos
Eltern:
erfahren nur wenig
oder nichts
Opfer wird
aktiv, kann auf
Reaktionen
zum Schutz
vertrauen.
Täter ( Bully )
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 Auch der Bully soll über den Vorfall mündl. u.
schriftlich berichten.
 Die Botschaft: „Wir lehnen Deine Tat ab, aber wir
akzeptieren Dich als Mensch!“
 Dem Bully wird der „Versteckraum“, der durch das
Schweigen bewirkt wird, genommen.
 Das „Berichte schreiben müssen“ ist ein starker
Faktor gegen Bullying.
Schule
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
LehrerInnen sollten die Gespräche mit
Opfer und Täter protokollieren.

Stichpunkte reichen –

Ordner „Sonstige Schulmaßnahmen“
Eltern
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
Die Eltern der beteiligten Kinder /
Jugendlichen erhalten Kopien der oben
genannten Berichte.

Die Eltern der Kinder sollen aufgefordert
werden, zum Vorfall und zur Art des
Umgangs der Schule damit schriftlich
Stellung zu beziehen.
Abschließendes Gespräch
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Eltern, Schüler und Vertreter der Schule
(Klassenlehrer, Schulleiter)
führen ein abschließendes Gespräch
Ziel: Täter-Opfer-Ausgleich
In dem Gespräch geht es nicht um
weitere Schuldzuweisungen, sondern
um Verstehen, Verzeihen u.
Wiedergutmachung / Schlichtung
Der Ausstieg aus dem Gewaltkreislauf
durch:
Gewalttat
R e a k t i o n e n früher:
Opfer:
ängstlich;
verunsichert
Mitschüler: ängstlich; fasziniert
Reaktionen des Anti-Bullying-P.:
Wird aktiv - kann auf Schutz
vertrauen
Vertrauensaufbau – pos. Einmischung
erwünscht
Lehrkräfte: unentschlossen;
uneinig; hilflos
Abgestimmtes einheitliches Handeln –
Pädagogisch, konstruktiv, zeitnah
Eltern:
Zeitnahe Info u. Einbindung.
Beteiligung a. d. Konfliktbearbeitung.
Konsens ü. gemeins. Erziehungsauftrag
erfahren nur wenig
oder nichts
Täter: Ausübung v. Macht u. Kontrolle
„gelerntes aggr. Verhalten“
Täter muss die „Folgen“ tragen /
Er lernt konstruktive Konfliktlösungen;
Zumindest wird ihm der Versteck- u.
Schutzraum des Schweigens genommen.
Die konkreten Schritte des
Anti-Bullying-Programms:
Gewalt- oder
Mobbinghandlung
Opfer berichtet
einer Vertrauensperson
(LehrerIn)
Opfer schreibt
Bericht
Eltern d. Opfers
erhalten beide
Berichte und sollen
sich äußern
LehrerIn
macht Notizen;
Schule verschickt
die Berichte an
die beteiligten
Eltern
Bully / Täter
wird zum Vorfall
befragt
Bully schreibt
Bericht
Eltern d. Bully
erhalten beide
Berichte u. sollen
sich äußern
Abschlussgespräch mit allen Beteiligten, Eltern,
LehrerIn u. Rektor bzw. Stufenleiter.
Ziel: Täter-Opfer-Ausgleich / Schlichtung
Maßnahmen der Schule
Schulebene
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
Schulkonferenz zum Thema Täter-Opfer-Problem;
bessere Pausenkontrolle;
attraktivere Schulhöfe;
Lehrer-Eltern-Treffen;
Klassenebene





Klassenregeln gegen Gewalt an der Schule;
Klarstellung der Normen,
positive und negative Sanktionen;
regelmäßige Klassengespräche;
kooperatives Lernen;
Schüler/Elternebene





Ernste Gespräche mit Täter und Opfern;
ernste Gespräche mit Eltern von betroffenen Kindern;
Hilfe von „neutralen“ Schülern;
Diskussionsgruppen mit Eltern von Täter und Opfern;
Wechsel der Klasse oder der Schule ...
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Keine Chance für Gewalt und Mobbing
- Gemeinsam für ein gutes Schulklima –
- KPB Unna – Kommissariat Vorbeugung Beteiligung d.
Jugendamtes –
Erziehungshilfen
Beteiligung
d. Gesundheitsamtes
TrainingsraumProgramm
Weitere
Maßnahmen der Schule:
- Streitschlichter
- Busbegleiter
- BUS-Projekt
- Umgang mit ADHS
- Gewaltpuppenspiel f. GS
- u. a. ...
Jungenarbeit
Kampfesspiele
Schüler-AG
SEK I, II
Antibullyingprogramm
Elternabend –
Eltern-AG
Beteiligung d.
Kinderschutzbundes –
Erziehungshilfen
Suchtprävention
DeeskalationsTraining
Kom.-training,
Umgang
m.Konflikten u.
Angriffen i.
Unterrichtsalltag
f. Kollegium
MädchenselbstBehauptung
für Lehrerinnen
Bezirksbeamte
f. Kollegium
Lehrer/-innen
JugendProjektgruppe Deeskalationskommissariat
Training
f. Schüler
Jucops
Opferschutzbeauftragter
Was können Opfer tun?
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 mit den Eltern, Lehrern oder guten Freundinnen und
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


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Freunden darüber sprechen.
sachlich bleiben und den Täter nicht herausfordern
ihn nicht als Person abwerten - also:
keine Beleidigungen!
von anderen konkret Hilfe einfordern und sagen, was
getan werden soll.
Versuche nicht, dich durch Süßigkeiten oder andere
Geschenke von den Attacken „freizukaufen“.
Wenn du abwartest verschlimmert sich deine
Situation. Es geht nicht vorbei, es hört nicht auf.
Es hört dann auf, wenn du etwas unternimmst.
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Opfer brauchen kompetente Hilfe, um
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 sich dem Mobbing und der Gewalt
entziehen,
 sich um Hilfe zu bemühen,
 Ich-Stärke zu entwickeln und
 sich widersetzen zu können.
Umgang mit dem Opfer
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

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



Für Schutz und Unterstützung sorgen
Belastungsreaktionen erkennen
Einfühlsame Gespräche führen
Stärken bewusst machen = Ermutigung: „Ich finde gut an Dir …“
Selbstwertgefühl u. Selbstvertrauen fördern durch
Selbstermutigung: „Ich finde gut an mir, dass ich …“X“… bin.
Durchsetzungskraft (Mut) stärken, Nein-Sagen, Stopp-Signal
„Haken für Mobbing“ (Achtung: Opfer sind nicht Schuld!)
erkennen und - sofern möglich - abstellen
Vertrauensperson(en) hinzuziehen
Eltern hinzuziehen
Ggf. Coaching / Therapie veranlassen
Tipps für Eltern,
deren Kinder gemobbt werden
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 Ihr Kind ist nicht schuld. Erzählen Sie als Erstes Ihrem Kind, dass an
ihm nichts falsch oder schlecht ist. Es ist nicht das einzige Opfer.
 Raten Sie Ihrem Kind, nicht zu zögern, einem Erwachsenen – z. B.
einem Lieblingslehrer – darüber zu berichten.
 Klären Sie gemeinsam, an welchen Plätzen die Angriffe passieren und
wie Ihr Kind diese Orte meiden kann.
 Raten Sie Ihrem Kind, nicht zu versuchen, sich durch Süßigkeiten oder
andere Geschenke von den Attacken „freizukaufen“. Erfüllen Sie keine
Forderungen Ihres Kindes nach zusätzlichem Geld.
 Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und einem zuständigen Lehrer
einen Plan aus. Sollten die Angriffe wieder auftreten, dann sollte der
Plan befolgt und ein Erwachsener informiert werden.
Das sollten Sie unterlassen
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 Die Schuld bei ihrem Kind suchen.
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Jedes Kind ist liebenswert. Machen Sie nicht nur Ihrem Kind, sondern auch den
Lehrern unmissverständlich klar, dass Sie nicht bereit sind, Mobbing/ Gewalt zu
akzeptieren.
 Mit den Eltern der Täter reden.
Die meisten Eltern schützen ihr Kind und dulden so sein aggressives Verhalten.
Selbst wenn sie es bestrafen, wirkt sich das in aller Regel negativ auf das Opfer
aus.
 Mit den Tätern reden.
Das zeigt den Mobbern, dass sich Ihr Kind nicht wehren kann - Sie schwächen
damit die Position Ihres Kindes. Folge: Noch mehr Mobbing und Gewalt!
 Ihr Kind zu den Lehrergesprächen mitnehmen.
Eine Konfrontation mit dem Lehrer belastet ein Kind, das gemobbt wird, sehr und
verstärkt seine Schuldgefühle. Nehmen Sie Ihrem Kind diese Last ab, es wird
Ihnen dankbar sein!
Umgang mit dem Bully
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 Unterscheidung zwischen dem Täter und der Tat.
 Sich für die Person u. bessere Verhaltensweisen einsetzen, aber










Ablehnung der Tat.
Bedürfnisse ermitteln
Diskrepanzen aufdecken – unbewusste Motive klären; Widerstände
bewusst machen u. auflösen. Liebevolle aber auch konfrontierende
Gespräche führen.
Den „inneren“ Schiedsrichter entwickeln helfen
Selbstberuhigungstechniken vermitteln
Wiedergutmachung und Entschuldigung
Buddy-Aufgabe für das Opfer übernehmen.
Falls die pädagogischen Maßnahmen nicht helfen: ASchOMaßnahmen frühzeitig einleiten
Auch ein ungeliebtes Kind, sollte mindestens eine vertraute
erwachsene Person haben, die es verständnisvoll begleitet.
(Amokpersönlichkeiten!?!)
Krisenteam der Schule
Polizei?!?
Die Rolle der Eltern
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 Eltern einbeziehen, wo möglich
 Eltern sachlich informieren und um unterstützende
Gespräche mit ihren Kindern bitten
 Elternkurse anregen:
- Starke Eltern, starke Kinder u. a.
 Infoabende für Eltern mit Fachkräften, wie Trainern,
Therapeuten, Präventionsbeamten der Polizei
 Siehe unter Lehrer/-innen-Rolle
Tipps für Eltern
mobbender Kinder
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 was macht Ihr Kind aggressiv und warum reagiert es in bestimmten
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

Situationen aggressiv.
Auswirkungen von Gewalttaten für das Opfer, Konsequenzen für den
Täter klar machen.
Wer heute Täter ist, kann morgen Opfer sein!
Verständnis für andere, fremde Kulturen fördern.
Tolerieren Sie keine Gewalt, auch keine Beleidigungen,
Beschimpfungen und menschenverachtende Äußerungen.
Erklären Sie, dass Gewalt unsozial ist und von unserer Gesellschaft
abgelehnt und verurteilt wird.
Überdenken Sie Ihren Erziehungsstil: Braucht Ihr Kind




mehr Zuwendung,
mehr von Ihrer Zeit,
mehr Regeln oder
mehr Gelegenheiten, Verantwortung zu übernehmen?
Mitschüler
brauchen Hilfestellung und Training
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 wenn jemand Opfer wird, werde aktiv, tu
etwas..
 informiere sofort einen Erwachsenen.
 akzeptiere kein Mobbing in deinem
Freundeskreis.
 toleriere keine aggressiven Handlungen.
 überlege Möglichkeiten, wie Konflikte
gewaltfrei gelöst werden können.
 Gemeinsam seid ihr stärker
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Umgang mit den Zuschauern / der
Klasse
 Rituale zur Förderung der Klassengemeinschaft
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 Einführung des „inneren“ Schiedsrichters
 Fairness: „Ich kämpfe fair“
 Zivilcourage entwickeln – Gegen Ausgrenzung einstehen
Film: Blue Eyed von Jane Elliot
 Helfernetz organisieren
 Tägliche bis wöchentliche Gespräche des Klassenlehrers mit der
Klasse:
1. Was müssen wir heute noch verbessern?
2. Wo lief es heute gut?
Umgang mit den Zuschauern / der
Klasse
 Trainings zur Förderung sozialer Kompetenzen anbieten, z. B.:
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 Lions-Quest, Trainingsraum, Deeskalations- und
Antirassismustrainings, Kampfesspiele,
Mädchenselbstbehauptung, Coolness- und
Antiaggressivitätstrainings
 Werte vorleben, statt propagieren
 Wir-Gefühl entwickeln
 Beachtung der „drei-Siebe-des-Sokrates“ gegen Üble Nachrede.
(Wahrheit, Nützlichkeit, gute Absicht)
Lehrer Kompetenzen
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Schüler brauchen einen Lehrer

der ihnen zeigt, wohin es geht,

der ihnen zeigt, was richtig und wichtig ist,

der ihnen auch etwas vormacht / vorlebt und somit authentisch ist,

der sie sachlich und nicht persönlich kritisiert,

der sie mit Fehlern bzw. Versäumnissen konfrontiert,

der liebevoll und konsequent ist.
Schüler brauchen einen Lehrer

der für sie einsteht,

der sie ermutigt,

der ihnen Schutz gibt,

der an die Schüler und deren prinzipielle Entwicklungsmöglichkeit glaubt,

der positiv von ihnen denkt,

der sie vor allzu großen Fehlern bzw. Gefahren schützt.
Schüler brauchen einen Lehrer

der dem Schüler hilft, Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen,

der ihn mit seiner Unselbstständigkeit konfrontiert,

der ihm selbstständiges Handeln ausdrücklich erlaubt und dessen Wichtigkeit betont,

der Lernsituationen so konzipiert, dass Selbstständigkeit ermöglicht, ja geradezu
herausgefordert wird.
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Lehrer Kompetenzen
 Auch dem Erziehungsauftrag Raum und Inhalt
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geben.
Werte vorleben
Schüler/-innen emotional berühren
Freude ausstrahlen
Humorvoll sein
Das Gute erkennen u. benennen: „Ich finde gut an
Dir, dass Du … bist.
Hoffnung wecken können
Die Rolle der Lehrer/-innen
 Vertrauen und Wertschätzung ausstrahlen:
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


freundliche Stimme
freundlicher Blick
Zuhören – auch mit dem Herzen
Empathie geben und auf Bedürfnisse u. Gefühle
angemessen eingehen
Lebendig Unterrichten mit Raum für
Unterrichtsunterbrechungen:
- Stilleübungen / Fantasiereisen, Lachen,
Mitfühlen, Bewegungsspiele, Spiel, Rituale,
Abwechslung, Wir-Gefühl fördern, Klassengespräche
…
Handlungsmodelle für Lehrer
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1.Schritt: Situationsauffassung und -bewertung
 Affektkontrolle ( Emotionskontrolle)
 Allparteilichkeit
Es müssen alle, die an der Gewaltaktion beteiligt waren angesprochen werden.
2. Schritt: Gewalt unterbinden
 Gewalthandlungen beenden „Wegsehen“ fördert Gewalttätigkeit.
 Deeskalation
 Handlungsmöglichkeiten offen halten
3. Schritt: Festlegung der nächsten Handlungsschritte
 Alternative Konfliktbewältigung
4. Schritt: Erweiterung der Informationsbasis
5. Schritt: Zielbestimmung
6. Schritt: Planung und Realisierung der Maßnahmen
7. Schritt: Verlaufs- und Erfolgskontrolle

L
Hilfreiche Programme:


Das jeweilige pädagogische Konzept, Leitbild, gelebte Kultur der Schule
Vernetzung mit Hilfsinstitutionen vor Ort (Schulpsychologe, Schulsozialarbeit, Jugendamt,
Beratungsstellen, Polizei, Jucops, Präventionskommissariat, u. a.)















Das Anti-Bullying-Programm
Deeskalationstrainings
Kampfesspieletrainings fördern Fairness
Mädchenselbstbehauptungskurse
Streitschlichterprogramm
Trainingsraumprogramm
Faustlos
Erwachsen werden – Lions Quest
Effekt-Training
Starke Eltern – Starke Kinder
Step by Step
Triple P
www.polizei-beratung.de = Medien zur Prävention
www.kidsmobbing.de
…
Anti-Mobbing-Konvention
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Wir achten in Wort und Tat auf die Würde
unserer Mitmenschen.
2. Wir leisten jedem Mitmenschen, der darum
bittet, Beistand gegen Schikanen und stellen
uns demonstrativ an seine Seite, auch wenn
wir nicht in allem seine Meinung teilen. Wir
lassen Angefeindete nicht allein.
3. Wir wollen den Anfängen von Psychoterror in
unserer Schule wehren, von wem er auch
ausgeht.
1.
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4.
5.
6.
7.
Wir wollen uns in Toleranz und Zivilcourage üben.
Wir begegnen fremden Fehlern ebenso nachsichtig,
wie unseren eigenen.
Wir wollen uns nicht an der Entstehung und
Verbreitung von Gerüchten beteiligen. Unser
Grundsatz sei: mit den Menschen, nicht über sie
reden!
Wir erklären ausdrücklich, dass wir uns an die Gesetze
und die sonstigen Bestimmungen zum Schutz von
Schwachen halten und verpflichten uns, auf deren
Einhaltung in unserer Schule zu bestehen.
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Wir erklären, dass wir niemanden schikanieren.
Niemand soll andere über- oder unterfordern. Niemand
soll andere bewusst Situationen aussetzen, denen sie
nicht gewachsen sind.
9. Wir wollen uns stets Mühe geben, mit jeder Person in
unserer Schule höflich und offen zusammen zu
arbeiten und dabei Problemen nicht aus dem Wege zu
gehen.
10. Wir verpflichten uns, mit anderen gemeinsam gegen
Mobbing und Psychoterror vorzugehen, wo wir dies
beobachten.
Wir handeln gemeinsam, statt einsam.
8.
Nützliche Tipps und Medien:
www.polizei-beratung.de
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oder bei Ihrem
Kommissariat Vorbeugung
Mobbing - Bullying
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Ulli Rentsch & Frank Zimmer
Vorteile des Anti-Bullying-Programms:
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Positiv evaluiert im In- und Ausland

Rückgang des Bullying bis 50%


Opferbezogene Ausrichtung durch
Betreuung und Schutz der Opfer


Schulumfassendes Programm
( Lehrer, Eltern !!, Schüler )

deutliche Abnahme des allg. unsozialen Verhaltens
Vorteile:
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
Schulklima wird positiv beeinflusst

Einfaches Verfahren, keine Sonderausbildung, sofort und von jedem
einsetzbar

Zeitnahe, schnelle Reaktion möglich

Erziehungsprogramm

Rückgang des Gewaltproblems
keine Verlagerung von Gewalt

positivere Einstellung zu Schularbeiten und Schule

Verbesserung des Klassenklimas durch positive soziale Bindungen
ANTIBULLYING - STRATEGIE
Mögliche Schritte zur Realisierung des Programms:
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Vorstellen des Programms in einer pädagogischen
Konferenz
Thematischer Elternabend / SV
Beschluss der Schulkonferenz
Aufnahme in das Schulprogramm / Veröffentlichung
Einbindung der Schüler über schriftliche Vereinbarungen
Infos für alle neuen Eltern / jährliches Auffrischen