Mobbing - ein Thema für mich ? - ein Thema für mein Kind? Arthur Englbrecht, Dipl.

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Mobbing
- ein Thema für mich ?
- ein Thema für mein Kind?

Arthur Englbrecht, Dipl. Psych., Staatlicher Schulpsychologe


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Stellen Sie sich vor ...


Ihre Tochter verbringt neuerdings viel
mehr Zeit als früher allein zu Hause vor
dem Computer ... Wenn Sie nach
Verabredungen und Freund/inn/en fragen,
kommt die Antwort: „Keine Lust!“ Neulich
kam das Kind verheult nach Hause. Als Sie
gefragt haben, was los sei, antwortete ihre
Tochter: „Es ist nichts!“


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Stellen Sie sich vor ...




Ihr Sohn kommt mit zerrissener Jacke
nach Hause. Sie fragen, wie das passiert
ist – daraufhin fängt er an zu weinen und
erzählt, dass er auf dem Heimweg von der
Schule verprügelt worden ist.
Auf Nachfrage erfahren Sie, dass dies
bereits öfter passiert sei.


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Stellen Sie sich vor ...


Das Telefon klingelt und eine aufgebrachte
Mutter beschuldigt Ihre Tochter, ein
anderes Kind massiv verprügelt zu haben.
Das sei schon öfter passiert und Sie
müssten jetzt endlich etwas unternehmen.


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Stellen Sie sich vor ...


Die Klassenlehrerin Ihres Kindes ruft an
und teilt Ihnen mit, dass Ihr Sohn Mitglied
einer Gruppe in der Klasse ist, die ein paar
andere Kinder drangsaliert und
unterdrückt.


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Wie reagieren Sie?
Sind Sie ...
wütend ... verunsichert ... besorgt ...


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Mobbing beenden ...
- eine gemeinsame Aufgabe von
Elternhaus und Schule


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Was ist Mobbing?
Von Mobbing spricht man, wenn ...

eine Person regelmäßig(täglich,
wöchentlich) und über einen längeren
Zeitraum (ein halbes Jahr)

psychisch oder physisch angegriffen wird

mit dem Ziel der Ausgrenzung und des
Ausschlusses aus einer Gruppe und

die angegriffene Person unterlegen ist.


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Mobbing unter Schülern
• Luft aus dem Fahrrad
lassen
• Telefonterror
• Schulranzen ausleeren
• Kleidung, Bücher, Hefte
verstecken, wegnehmen,
beschädigen
• Lügen erfinden und
weitererzählen
• Systematisch ausgrenzen

• Demütigende Spitznamen
(Spasti, Fettsack, Schwuli,
Schlampe, ...)
• Drohungen
• Auflauern, schikanieren,
verprügeln
• Eltern herabwürdigen
(„Deine Mutter ist eine
Hure.“ „Ihr seid richtig
asso.“)


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Vorurteile über Mobbing
• Mobbing ist immer wieder mal Modethema.
• Mobbing ist ein normales Phänomen: „Das war
schon immer so!“
• Der/Die Gemobbte ist selbst schuld.
• Jugendliche müssen ihre Angelegenheiten selbst
regeln.
• Gemobbte weisen besondere Merkmale auf (Haare,
Übergewicht, Brille, körperliche Besonderheiten,
Sommersprossen ...).
• Mobbing entsteht durch Leistungsdruck oder
schlechte Noten.


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Welche Kinder sind vor
allem gefährdet?
• Körperlich schwächere Kinder
• Kinder mit schlechter
Körperbeherrschung
• Sozial unsichere Kinder
• Intelligente, sensible und kreative
Kinder, die alles sehr ernst nehmen
• Hyperaktive Kinder


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Mögliche Folgen von
Mobbing
• Psychosomatische Symptome: Kopf- oder
Bauchschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit,
Durchfall, Schlafstörungen)
• Zerstörung des Selbstwertgefühls
• Angststörungen
• Suizidversuche oder Suizid
• Mögliche Spätfolgen: Depressionsneigung im
Erwachsenenalter


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Pressemitteilung vom 05.01.1999


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Anzeichen an denen Eltern
Mobbing erkennen können









keine Freundinnen und Freunde
Verstimmtheit des Kindes
ängstlich und/oder niedergeschlagen
erzählt nichts von der Schule
will nicht mehr in die Schule gehen
verlangt zusätzliches Geld oder stiehlt
Absinken der Schulleistungen
...


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Anzeichen an denen Eltern
Mobbing erkennen können





zerrissene oder stark verschmutzte Kleidung
zerrissene oder verschmutzte Schulbücher
unerklärbare Verletzungen
Kopf- oder Bauchschmerzen, Übelkeit,
Appetitlosigkeit, Durchfall (psychosomatische
Beschwerden)
• Schlafstörungen
• erneuter Beginn nächtlichen Einnässens


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Was ist zu tun?
Grundregel:
Nicht ignorieren!


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Was Eltern tun können








Dem Kind aufmerksam zuhören.
Trost, Entlastung und Unterstützung
vermitteln
Das Thema mit dem Kind ansprechen.
Ein sachliches und klärendes Gespräch
mit der Lehrkraft führen.
Kontakt zur Schule und zu den
Lehrkräften halten.
Schuldzuweisungen unterlassen.
Professionelle Unterstützung suchen.


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Was Eltern nicht tun sollten
Die Schuld beim eigenen Kind
suchen.
 Mit den Eltern der Täter reden.
 Mit den Tätern reden.
 Das Kind zu Lehrergesprächen
mitnehmen.



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Offene Fragen