Grundlagen WM

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Transcript Grundlagen WM

Informations- und Kommunikationswissenschaften/ IWS
Wissensmanagement
Dr. Andreas Lischka
1
Vorlesung
1. Grundlagen Wissensmanagement
1.1. Projektbeispiel
1.2. Definition von Wissensmanagement
1.3. Die drei Hauptaufgaben von Wissensmanagement
1.4. Implementierung von Wissensmanagement
1.5. Wo wird Wissensmanagement angewandt
Dr. Andreas Lischka
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2. Grundsätzliche Einteilung der Wissensarten
2.1. Explizites Wissen
2.2. Stilles Wissen
2.3. Implizites Wissen
Dr. Andreas Lischka
3
3.1. Was ist eLearning
3.2. Grundformen de Online-Lernens
3.3. Vor- und Nachteile des neuen Instrumentes
3.4. Was ist bei der Einführung von eLearning zu beachten
3.5. Aktuelle Marktforschungsergebnisse zur Akzeptanz von
eLearning
3.6. Schnittstellen zwischen eLearning und Wissensmanagement
3.7. Praktische Arbeit an einer WBT- Lösung
Dr. Andreas Lischka
4
4. Wissensbilanz
4.1. Warum soll Wissen bewertet werden?
4.2. Was macht die Wissensbewertung so schwierig?
4.3. Das Modell der Wissensbilanz
4.4. Wissensbewertung – eine gelöste Frage?
Dr. Andreas Lischka
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1.1. Projektbeispiel
Projektbeispiel
(Nabaltec)
Dr. Andreas Lischka
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Projektziele von „NaWi“
- Nabaltec als wachsendes Unternehmen in den Bereichen
- Innovationen,
- Märkte und
- Prozesse
durch eine optimale Wissensbasis für die zukünftigen Aufgaben fit
machen.
- Jedem Mitarbeiter das Wissen bereitstellen, das er für seine Arbeit
benötigt.
- Die Kultur des Teilens von Wissen und des gemeinsamen Lernens
bei allen Mitarbeitern dauerhaft weiterentwickeln.
- Wissensprozesse mit entsprechenden IT- Werkzeugen abbilden.
- Erfahrungswissen von einem Bereich in andere Bereiche
übertragen und damit mehrfach gemachte Fehler reduzieren.
- Nutzen der Wissensweitergabe überzeugend darstellen - zum
Wohl der Mitarbeiter und des Unternehmens.
Dr. Andreas Lischka
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Aufgabenstellung
Im Rahmen des Projektes gilt es insb. neben der dargestellten
Arbeitsplatz orientierten Herangehensweise auch die strategische
Ebene zu berücksichtigen. Darunter sind u.a.:
- klare Statements der Führungskräfte zum Thema KM
- grundsätzliche Verabschiedung der Kernziele des gesamten
Projektes
- Maßnahmen zur Förderung des KM-Gedankengutes auf der
Management-Ebene zu verstehen.
Mit diesen Maßnahmen soll die strategische Verankerung des
Projektes sicher gestellt werden und eine langfristige Road Map
fixiert werden.
Dr. Andreas Lischka
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Agenda
1
Situation und Fakten
2
Vorstellung Knowledge Management
3
Projektplan and Organisation
Dr. Andreas Lischka
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Das Projekt wird von uns in fünf Phasen unterteilt.
Das Angebot bezieht sich auf die ersten beiden
Phasen
Projektphasen
Transparenz
Strategie
Maßnahmen/
Umsetzung
Dr. Andreas Lischka
Feedback
Nachbetracht
ung
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Phasenbeschreibung - Transparenz
•Nabaltec hat bereits erste Ideen zum Aufbau des „Projekt NaWi“
entwickelt.
Diese gilt es aufzunehmen und die Grundlage für die Entstehung
dieser Ideen zu verstehen.
•Aus einer Befragung der Bereichsverantwortlichen (ITProjektplanung 2008) liegen erste Anforderungen für das Projekt
vor. Zusätzlich gibt es bereits Pläne, Ideen und Ziele für den
Projektverkauf. Es werden erste Projektziele innerhalb der
Projektgruppe verabschiedet.
•In den ersten 4-5 Projektwochen gilt es, die im Einsatz
befindlichen Systeme auf Systembrüche und Informationsfluss zu
überprüfen.
•Die Transparenzphase ist für die Projekteffizienz von hoher
Bedeutung, damit Vorhandenes nicht
neu erfunden wird und erreichtes wirklich verstanden wird.
Dr. Andreas Lischka
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Phasenbeschreibung - Strategie
Hier wird gemeinsam fixiert, was genau mit dem „Projekt NaWi”
erreicht werden soll, welche Voraussetzungen hierfür zu schaffen sind
Inhalte sind:
•
Gemeinsame Verabschiedung einer eindeutigen Projektzielsetzung aus
Gesamtunternehmenssicht und aus Bereichssicht
•
Bestimmung der hierfür erforderlichen Informationsquellen und Personen
(Leader)
•
In Form von Workshops in den Bereichen die konkreten Ansatzpunkte
herausfiltern. Sammlung der Ideen und möglichen Lösungsansätzen aus
den Bereichen
•
Festlegung der späteren Nutzung des KM-Systems nach Inhalten,
Unternehmensbereichen und Geschäftsprozessen
•
Erstellung einer Prioritätenliste mit Meilensteine und eines detaillierten
Umsetzungsfahrplans
Dr. Andreas Lischka
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Phasenbeschreibung - Maßnahmen
In dieser Phase des Projektes werden die Maßnahmen
realisiert und mittels
Projektmanagement gesteuert.
• Abstimmung der Zielsetzung mit den Führungsgremien
• Investitionen priorisieren
• Auswahl der KM-Software (Pflichtenheft)
• Kriterien für die Nachbetrachtung entwickeln
Dr. Andreas Lischka
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Phasenbeschreibung - Feedback
Die Erfahrungen der Akteure zu erfassen, ist eine der wichtigsten
Voraussetzungen für
das Gelingen des Projektes.
• Deshalb wird jeder Meilenstein mit einer Feedback-Runde beendet.
Dieser beinhaltet eine Untersuchung, ob alle Ziele dieser
Projektetappe erreicht wurde.
• Die Umfragen können telefonisch oder via eMail oder Persönlich
durchgeführt werden.
• Dieses Debriefing verhindert eine Informations- und Kenntnisbruch
zu den Anwendern.
Dr. Andreas Lischka
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Phasenbeschreibung - Nachbetrachtung
Erfolge messbar zu machen ist eines der Ziele
• Einzelne Stufen des Projektes und das gesamte Projekt werden
nach definierten
Parametern evaluiert.
• Ebenso wird die Entwicklung der Kultur des Bereitstellens von
Wissen, des Wissens teilen und der Lernkultur fortlaufend
evaluiert.
Dr. Andreas Lischka
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Agenda
1
Situation und Fakten
2
Vorstellung Knowledge Management
3
Projektplan and Organisation
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Das Projekt wird in fünf Phasen realisiert:
Phase 1
Nov.-Dez.
07
Phase 2
Dez. 07 – März. 08
Transparenz
Strategie
Phase 3 + 4
März 08 – August 08
Maßnahmen / Umsetzung /
Feedback
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Phase 5
September
08
Nachbetrachtung
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„NaWi“ Kreislauf
1.Wissen anwenden
4.Wissen sichern
2.Neues Wissen
generieren
3.Wissen verteilen
Dr. Andreas Lischka
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NaWi Wissenskreislauf
1. Wissen anwenden:
Welches Wissen/Informationen brauche ich für den Arbeitsprozess?
(Status heute)
Wie vollständig / gut sind diese?
Gibt es überflüssige Informationen?
Wie aufwändig ist die Beschaffung?
2. Neues Wissen generieren/notwendige Kompetenzen für den
Prozess:
Welches zusätzliche Wissen würde mir helfen?
Welche eigenen Kompetenzen werden eingesetzt?
Wie gut ausgeprägt sind diese? Was fehlt (Qualifizierung)?
Welche Unterstützung von prozessexternen „Experten“ wird benötigt?
Wie aufwändig ist die „Beschaffung“?
Dr. Andreas Lischka
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NaWi Wissenskreislauf
3. Wissen verteilen:
Wie werden die am Prozess beteiligten Personen (intern – extern) über
notwendiges Wissen informiert?
Welche Informationen werden im Prozess weitergegeben?
Wie vollständig / gut sind diese?
Wie aufwändig ist die Weitergabe?
4. Wissen sichern:
Wie wird vorhandenes Wissen über den Arbeitsprozess bisher
dokumentiert.
Wird neue Kompetenz aufgebaut / erweitert?
Müssen externe Personen informiert werden? Worüber?
Wie aufwändig ist dies?
Entstehen Informationen, die außerhalb des Prozesses relevant sind?
Was geschieht damit? (Weitergabe? Speicherung? Aufwand?)
Gibt es Aufgaben, die nach Ihrer Meinung nach hohe Priorität besitzen?
Dr. Andreas Lischka
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Baukasten
Dr. Andreas Lischka
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Fazit
Ihr Wissensmanagement kann nur dann erfolgreich sein, wenn es
Ihnen gelingt, Ihre Kollegen zur Mitarbeit und zur Nutzung zu
motivieren.
Oft kommen hierbei so genannte Incentives zum Einsatz, also
Prämien, "Belohnungen" für z.B. das Einstellen von Artikeln in einer
Informationsdatenbank.
Incentives wirken jedoch immer nur kurzfristig. Langfristig
motivieren Sie Ihre Kollegen nur durch einen wahrgenommenen
Nutzen durch Wissensmanagement.
Daneben kommt der Unternehmensführung eine wichtige Rolle in
der Mitarbeitermotivation zu.
Dr. Andreas Lischka
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1.2. Definition von Wissensmanagement
Wissensmanagenment ist die Analyse, Planung,
Umsetzung und Kontrolle des Aktuellen und künftigen
Wissens einer Organisation, dass zu seiner
Wertschöpfung beiträgt (Dieter Herbst 2002)
WM ist das Verfahren, dass es ermöglicht, das Wissen
des Einzelnen oder einer Gruppe zu speichern, den
Zugriff für jeden zu ermöglichen und durch die Initiative
von Einzelnen und von Netzwerken zu erweitern
Dr. Andreas Lischka
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Definitionen
Bitte suchen Sie im www. Definitionen für
– Wissen
– Wissensmanagement
– elearning
Dr. Andreas Lischka
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Definition
Wissen ist das Ergebnis eines Verstehensprozesses, der
sich durch die Einordnung von Informationen in den Kontext
auf Basis individueller Erfahrungen vollzieht.
WM unterstützt bzw. verbessert den kontinuierlichen
Transformationsprozess von individuellem Wissen in
organisationales Wissen und umgekehrt mit dem Ziel der
Wissensverteilung.
Es umfasst das systematische Identifizieren, Sammeln,
Aufbereiten, Verteilen, Erweitern und Bewerten von Wissen.
(Quelle: Alex, Becker, Stratemann, Ganzheitliches Wissensmanagement und wertorientierte
Unternehmensführung, 2002)
Dr. Andreas Lischka
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Definitionen
Wissen
Wissen bezeichnet das Netz aus Kenntnissen, Fähigkeiten
und Fertigkeiten, die jemand zum lösen einer Aufgabe
einsetzt.
Herbst, D., Erfolgsfaktor
Wissensmanagement,
Cornelson Verlag,
Berlin 2000
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Bausteine des WM (Probst)
Ziele
Identifikation
Bewertung
Wissen
Bewahrung
Erwerb
Nutzung
Entwicklung
(Ver)teilung
Umsetzung
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Wertschöpfungskette
Die klassische Wertschöpfungskette (kostenorientiert) wird durch die
strategische Wertschöpfungskette (wissensorientiert) ersetzt
Kostenkette
Beschaffung
Verarbeitung
Montage
Logistik
Vertrieb
Wertschöpfung
Neue
Erkenntnisse
Neue
Erfahrungen
Lernen
Wissen
Dr. Andreas Lischka
Innovieren
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Quelle: ADL
Wo liegen die Potenziale für
Wissensmanagement?
• Wissensintensive Bereiche
– Informationsbeschaffung (Research)
– Forschung und Entwicklung (F&E)
• lediglich 50% des Wissens wird genutzt
• 30-35% der Arbeitszeit verbringt der Mitarbeiter mit der
Suche nach Informationen
(Quelle: ILOI Studie, 1997)
• Teilprozesse wie z.B.
– Einführung einer neuen Software oder
– Einarbeitung neuer Mitarbeiter
Dr. Andreas Lischka
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1.3. Die drei Hauptaufgaben im
Wissensmanagement
Je nachdem welche Wissensart für Ihr Unternehmen erfolgskritisch ist,
sollten Sie sich in Ihrem Wissensmanagement auf die entsprechende
Aufgabe konzentrieren.
1. Das erfolgskritische Wissen liegt in expliziter Form vor. Aufgabe:
Explizites Wissen (besser) zugänglich machen
2. Das erfolgskritische Wissen liegt als stilles Wissen vor. Aufgabe:
Stilles Wissen explizit machen, z. B. durch Dokumentation.
3. Das erfolgskritische Wissen liegt in impliziter Form vor. Aufgabe:
Implizites Wissen transparent machen.
Dr. Andreas Lischka
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1.4. Implementierung von Wissensmanagement
Implementierung von Wissensmanagementsystemen in
der Praxis
Dr. Andreas Lischka ([email protected])
Dr. Andreas Lischka
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Zielsetzung für die Studierenden
(Seminar)
Wissen, wie WM-Systeme und eLearning Systeme in den
Unternehmen eingesetzt werden.
Erkennen, welche Schritte für die Erstellung dieser
Anwendungen notwendig sind.
Erkennen der Problemfelder „theoretische Anforderungen“
vs. „praktische Umsetzung“.
Die Rolle der Organisation und der einzelnen Person
erkennen.
Dr. Andreas Lischka
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Von der Agrar- zur Wissensgesellschaft
Kapital
Industrielle
Gesellschaft
WissensGesellschaft
Arbeit
Wissen
Agrar-Gesellschaft
Boden
(Quelle: Björn Alex, Dieter Becker, Jan Stratmann, Andersen Managementberatung GmbH)
Dr. Andreas Lischka
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Vier treibende Kräfte fördern gegenwärtig die Diskussion
von Wissensmanagement innerhalb
von Unternehmen
Markt- und Kundenanforderungen
 Wachsende globale Markt- und Kundenanforderungen sowie zunehmende Komplexität
durch technischen Fortschritt verlangen einen
strukturierten Ansatz im Umgang mit Wissen
Organisatorische
Anforderungen
 Interne Umstrukturierungsaktivitäten und
Personalfluktuation verlangen die Sicherung
und personenungebundene Verfügbarkeit
von Wissen zur Aufrechterhaltung von
Kernprozessen
Unternehmenskultur &
Unternehmensentwicklung
 Die Verfügbarkeit von cross-funktionalem,
übertragbarem Wissen (aus implizit wird
explizit) kultiviert die Zusammenarbeit und
fördert die Innovation
Modernisierte
IT-Infrastruktur
 IT bietet neue Möglichkeiten zur Erzeugung,
Strukturierung, Übertragung und Suche nach
Wissen innerhalb des Unternehmens
Dr. Andreas Lischka
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5 Thesen
- Nur vernetztes Wissen im Unternehmen führt heute
noch zu Wettbewerbsfähigkeit
(In Anlehnung an
Tom
Sommerlatte,
ADL)
- Wissen ist kein Selbstzweck, sondern muss für
Innovationsvorsprünge genutzt werden
- Informationen sind nur ein Teil des Wissens, daher
reichen Informationssysteme zur Wissensnutzbarmachung nicht aus
- Wissensmanagement muss den Faktor „Mensch“
berücksichtigen
- Wissensmanagement lohnt
Dr. Andreas Lischka
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Erfolgsfaktor
Know-how.
Wissen entscheidet heute, welche Unternehmen
morgen erfolgreich sind.
Dr. Andreas Lischka
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Erfolgsfaktor
Know-how.
Ihr Unternehmen schöpft seine Kraft aus dem Wissen
seiner Führungskräfte und Mitarbeiter.
Doch die Welt ändert sich rasant...
Und das Wissen mit ihr.
Dr. Andreas Lischka
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Anforderungen an die Unternehmen.
•Geschwindigkeit und Flexibilität.
•Informationsbewältigung.
•Halbwertszeit des Wissens.
•Kürzere Produktlebenszyklen.
•Globalisierung.
•Veränderung der Gesellschaft.
 Stagnierende Arbeitnehmerzahl: Nur noch 2/3 der heutigen Arbeitnehmer wird
auch im Jahr 2020 noch arbeiten.
 75 % der neuen Arbeitsplätze werden in professionellen, technischen und
Führungsbereichen sein.
Dr. Andreas Lischka
Quelle: Understanding the Digital 38
Economy
Informationsflut.
•Unsere Epoche wird durch einen zunehmenden Umfang und eine
ständige Erneuerung des Wissens geprägt. Die Anzahl aller
naturwissenschaftlichen und technischen Veröffentlichungen
...in 1996 und 1997
übertraf alle Publikationen von Wissenschaftlern
...vom Anfang der Schrift bis ca. 1950.
•Der Experte verliert selbst in seiner eigenen Disziplin den
Überblick.
Dr. Andreas Lischka
Quelle: H.J. Bentz, imbit,
39 2002
Beschäftigungs-Verhältnisse
in Deutschland.
100,00
abhängig Vollzeitbeschäftigte
Befristete- und Teilzeitbeschäftigte
90,00
geringfügig Beschäftigte
Die neuen Selbständigen
80,00
70,00
60,00
50,00
40,00
1970
1975
1980
1985
1990
1995
Dr. Andreas Lischka
2000
2005
Quelle: In Anlehnung an IWG, Bonn, ab 1995 Trendschätzungen,
40 Arbeitnehmern
in % der abhängig Beschäftigten
Wirkung.
- Immer weniger Menschen müssen immer mehr
leisten.
- Wissen muss neu organisiert werden.
- Die Qualifikation der Mitarbeiter gewinnt an
Bedeutung.
- Im Bereich der Qualifikation gewinnt der Faktor „Zeit“
- an Bedeutung, der Faktor „Geld“ verliert.
- Die Art des Lernens und der Wissensvermittlung (Ort,
Medien, etc.) verändert sich. (UMTS)
Dr. Andreas Lischka
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Wissensmanagement ist... eine Frage
der Mitarbeitermotivation
Wer will, dass die anderem ihm sagen, was Sie wissen,
der muss ihnen sagen, was er selbst weiß. Das beste
Mittel, Informationen zu erhalten, ist, Informationen zu
geben.
Niccoló Machiavelli
(1469-1527)
Dr. Andreas Lischka
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Das EFQM-Modell
Dr. Andreas Lischka
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Wissensmanagement und eLearning
eLearning....ein Dauerthema für die
Unternehmen?
• Ist „Wissensmanagement/eLearning“ hype?
• Was bringt uns die Zukunft?
Dr. Andreas Lischka
– Vision-
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Lernen 1. Ordnung
Gemeinsame
Problemsicht
Reflexion,
Feedback
Entscheidung
Handeln
Dr. Andreas Lischka
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Lernen 2. Ordnung
Mentale Modelle, Annahmen, Glaubenssätze
Gemeinsame
Problemsicht
Reflexion,
Feedback
Entscheidung
Handeln
Mentales Modell = Glaube das jemand in der Hierarchie ist, der es besser weiß?
Dr. Andreas Lischka
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Die besondere Ressource
• Wissen ist die einzige Ressource, die (sich)
– durch Gebrauch vermehrt
– Einzigartigkeit eines Produktes bzw. eines
Unternehmens begründen kann
– Innovationen hervorbringt
Dr. Andreas Lischka
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Explizites vs. Implizitem Wissen
Explizites Wissen ist leicht kommunizierbares und
darstellbares Wissen
Bsp.: Vorschriften, Handbücher, techn. Sachverhalte
Zur Vermittlung eignen sich CD-ROMS, Video,
Business TV oder Dokumente
Implizites Wissen ist schwer kommunizierbares, intuitives
Erfahrungswissen
Bsp.: Verhandlungsgeschick, Kompetenzen etc.
Zur Vermittlung eignen sich Face to Face
Kommunikation
Dr. Andreas Lischka
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Explizites vs. Implizitem Wissen
Systemgestützt
Expertensysteme
Informationsverarbeitung
Künstliche Intelligenz
Dokumentations/Retrievalsysteme
Videokonferenzen
Internet
Fachgemeinschaften
Veröffentlichungen
Konferenzen
Proceedings
Von Mensch
zu Mensch
Teamarbeit
Gespräch
Partnerschaften
Training, Schulung
Austausch
Wissens-Netzwerke
Implizites
Wissen
Dr. Andreas Lischka
Explizites
Wissen
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Quelle: ADL
Die Wissenstreppe (North)
Anwendungsbezug
Vernetzung
(Erfahrungen,
Erwartungen)
Bedeutung/
Kontext
Syntax
Zeichen
Entscheidung
Wissen Marktmechanismus
des Devisenhandels
Informationen
Daten
Devisenkurs
$ 1 = € 0,95
0,95
"0", "9", "5" und " , "
Dr. Andreas Lischka
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Strukturierte Informationen werden zu Wissen, wenn sie
mit persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen
verbunden werden
Daten
=
Einzelne Noten können mit
einzelnen Daten verglichen
werden
Fakten
Informationen
=
Wissen
=
Noten auf einem Notenblatt
ergeben strukturierte
Informationen
Strukturierte
Fakten
Information, die im
täglichen Leben oder in
konkreten Geschäftssituationen zusammen
mit bestehenden
Erfahrungen genutzt
werden
Dr. Andreas Lischka
Aber nur durch die
Kombination mit persönlichen
Fähigkeiten und Erfahrungen
kann ein Klavierspieler diese
Informationen in Wissen
umsetzen und musizieren
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Lösungsansatz „Integration“.
Informations-Ebene
User 1
User 2
Community-Ebene
User 3
Wissensnetze
(Suche/ Schlagworte)
Business TV
Informationen
HTML / XML / Yellowpages
Lern-Ebene
Experten-Systeme
Virtuelle Berater
Video
Situationsbezogenes Lernen
Meeting-Rooms
(synchron)
Cd-ROM
Chat-Rooms
WBT
News-Groups
Class-Rooms
WWW
WWW
Dokumente
Word, Excel, PP
Skill DB
Dokumenten Management
System
WWW
Dr. Andreas Lischka
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Wissen erfassen
Relevantes Wissen wird strukturiert und in einer
bestimmten Logik zur Verfügung gestellt (Wissensbaum
bzw. -landkarte; prozessuale Darstellung)
Identifizierung und Strukturierung von Wissen sind die
Voraussetzung für
– eine sinnvolle Speicherung und Abfrage von existierendem
Wissen
– den Transfer von implizitem in explizites Wissen
– Entwicklung neuen Wissens
– sonstige KM Aktivitäten
Dr. Andreas Lischka
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Typische Fehler entstehen durch Überbetonung
oder Vernachlässigung einzelner
Arbeitsbereiche
Zuviel Information wird als wichtig eingestuft:
Der Aufwand, das ganze Wissen zu verwalten wird zu groß,
Anwender werden frustriert, der Nutzen wird in Frage gestellt
Inhalt & Kontext
Die Wissensstruktur ist nicht sauber definiert:
Die Suche nach Informationen ist frustrierend oder schlägt fehl
Der KM-Prozess ist unvollständig und entspricht nicht den
Bedürfnissen der verschiedenen Gruppen, die das Wissen liefern,
abfragen und teilen
Prozess &
Organisation
Kulturelle Aspekte werden vernachlässigt:
Wissen wird nicht geteilt - das Risiko für das Scheitern von KM ist hoch
Zusammenarbei
t & Kultur
Anwender sind mit IT-Instrumenten überfordert, die IT dominiert den
Ansatz: Nach anfänglicher Euphorie werden die Anwender frustriert
Technologie &
Infrastruktur
Quelle: Arthur D. Little Projekterfahrungen
Dr. Andreas Lischka
54
Fragen
• Mit welchen Maßnahmen könnte Ihrer Meinung nach
die Implementierungsphase optimiert werden?
Dr. Andreas Lischka
55
1.5. Anwendung Wissensmanagement
Wo wird Wissensmanagement angewandt?
Dr. Andreas Lischka
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Unternehmen geben unterschiedliche Gründe für die
Einführung von Knowledge Management an
Mitarbeiter
 Schneller Zugriff auf Wissen zur
Reduzierung der Suchzeiten und
Bereitstellung von "Best Practice"
Lösungen
 Austausch von Wissen zur
Unterstützung der Entwicklung
innovativer Ideen
 Schaffung einer kreativen
Arbeitsatmosphäre und eines
interessanteren Arbeitsplatzes
 ...
 Steigerung der Effizienz, z.B. der
Produktentwicklung und entsprechende Verbesserung der
Unternehmen
Unternehmenssituation
 Vereinfachte Handhabung
globaler Partnernetzwerke, z.B.
bei Marktanalysen
 Sicherung der Expertise der
Mitarbeiter für das Unternehmen
 ...
 Schnellere Einarbeitung von neuen
Mitarbeitern
Geschäftsbereich
 Schnellere und bessere Integration von
Kundenwünschen in die Produktentwicklung
und die Beratung
 Austausch und Nutzung von Wissen
zwischen Geschäftsbereichen und Märkten
 ...
Dr. Andreas Lischka
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Handlungsmodell des Wissens
Wissensaustausch
Nachrichtenlärm
Wisse
n
Wisse
n
Information
Aufgabe
Ziel
Strukturierte
und
unstrukturierte
Daten
Aktivität
Entscheidung
Ergebnis
Quelle: ifa 2004
Dr. Andreas Lischka
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Mögliche Problemstellungen im WM
- Wissen wird nicht genutzt („wenn wir wüssten was wir wissen“)
- Es ist nicht bekannt, welche Kernkompetenzen (Wissen) für die
Geschäftsprozesse eigentlich relevant sind
- Es gibt nur wenig neue Ideen und Verbesserungsvorschläge
- Innovationen finden nur schleppend statt
- Potentiale von Mitarbeitern werden nicht (rechtzeitig) erkannt
- Wichtige Wissensträger verlassen die Organisation
- Wissen wird zurückgehalten und nicht geteilt
- Es wird immer wieder Doppelarbeit gemacht (Projekte und
Recherchen werden mehrfach durchgeführt etc)
- Ähnliche Fehler werden immer wieder gemacht
- Wichtige Entwicklungen werden erst erkannt, wenn Konkurrenten
bereits gehandelt haben
Dr. Andreas Lischka
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Kosten der Suche nach Dokumenten
•Betrieb mit 1000 Mitarbeitern
•Die ermittelten Zahlen beziehen sich auf alle
Mitarbeiter
Tätigkeit
Stunden pro
Woche
Kosten pro Jahr
Suche nach
Dokumenten
2,44 Std.
3,74 Mio. Euro
Sichtung und
3,45 Std.
Verteilung von E-Mails
5,29 Mio. Euro
Einarbeiten in
unterbrochene
Arbeitsgänge
7,10 Mio. Euro
4,00 Std.
Quelle: iwd, 2003
Dr. Andreas Lischka
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Wesentlichsten Benefits von WM
Beispiele für wesentliche Benefits durch KM
• Verbesserung des Marktwertes durch Intellectual Capital Management/ Creative
Leadership
• Vereinfachter und einheitlicher Zugang zu erfolgskritischem Wissen
• Neue Mitarbeiter können schneller eingearbeitet werden
• Effiziente und effektive Prozesse durch schnelle und einheitliche Kommunikation
von Best-Practice-Wissen auch über Gesellschaften, Business Units hinweg
• Implizites Wissen beleibt auch beim Ausscheiden von Experten erhalten
• Senkung der Wissenskosten durch Wissenstausch
• Erhöhte Transparenz durch globale Verfügung von aktuellen ManagementInformationen
• Besser koordinierte Arbeitsprozesse (z.B. verbesserte F&E durch gemeinsame
Entwicklungsarbeiten zwischen Experten unterschiedlicher Unternehmensbereiche
(virtuelle Communities of Practice)
(Quelle: Björn Alex, Dieter Becker, Jan Stratmann, Andersen Managementberatung
GmbH)
Dr. Andreas Lischka
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WM birgt Potentiale, die sich teilweise auch messen
lassen: Kostenreduktion, Zeitersparnis,
Qualitätsverbesserung, Umsatzsteigerung
Kostenreduktion/
Risikominimierung
 … durch
Wiederverwendung
von
Arbeitsergebnissen
(Vorlagen)
 … durch Vermeidung
von Wiederholungsfehlern
 … durch Senkung
von
Schulungskosten
 … durch einheitliche
IT-Infrastruktur
 … durch eingesparte
Reisekosten
Zeitersparnis
Qualitätsverbesseru
ng
Umsatzsteigerung
 … durch
Vermeidung von
Redundanzen
 … durch weltweiten
Austausch von
Kompetenzen
 … durch schnellen
Zugang zu Experten
und
Wissensbereichen
 … durch Austausch
von Best Practice
und
qualitätsgeprüften
Knowledge Assets
 … durch Steigerung
der Anzahl von
neuen Ideen,
Produkten und
Projekten
 … durch schnelle
Integration neuer
Mitarbeiter
 … durch optimierte
Kommunikation
und
Zusammenarbeit
aller Mitarbeiter
 ... durch höhere
Produkt- und
Servicequalität
(Kundenfokus,
Customization)
Dr. Andreas Lischka
 … durch CrossSelling einer
höheren Anzahl
zufriedener Kunden
 … durch verstärkte
Einbringung von
Wissen in den
Verkaufsprozeß
62
Wissensmanagement wird für viele Unternehmen zu
einem zentralen Thema – es liefert Nutzen auf
operativer und strategischer Ebene …
Umfang des Nutzens
(qualitativ/quantitativ)
Nutzen:
Nutzen:
Effizienzsteigerung der
individuellen Arbeit
Beispiele:
 Suche nach Dokumenten
 Suche nach Experten
Operatives KM auf
Arbeitsplatzebene
Nutzen:
Effizienzsteigerung in
Prozessen
Beispiele:
Förderung von Innovation,
Risikoreduktion, "Wissensführerschaft"
Beispiele:
 Bereichsübergreifende
 Beschleunigte ProduktProzessoptimierung
entwicklung
 Beschleunigung von Fusions-  Vernetzte Organisation
prozessen
 Technologie-Monitoring
Operatives KM auf Bereichs-/
Unternehmensebene
Strategisches KM
Reichweite des Knowledge Management-Einsatzes
Dr. Andreas Lischka
63
Frage
•Welche Hürden sehen Sie bei der Einführung von KM?
Dr. Andreas Lischka
64
Frage/Antwort
•Welche Hürden sehen Sie bei der Einführung von KM?
–
–
–
–
Zeit für Eingabe des Wissens
techn. Hemmnisse , MA hat Angst die Systeme zu bedienen
Welches Wissen soll abgebildet werden
Zielgruppen definieren, jede Zielgruppe benötigt eine andere
Aufbereitung
– Bin ich nach dem abgeben von Wissen ersetzbar
– Die MA haben keine Zeit für zusätzliche Projekte
Dr. Andreas Lischka
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Aufgabe
•Bitte recherchieren Sie im Internet nach KM-Systemen
•Beschreiben Sie diese Systeme nach
–
–
–
–
–
–
Zielsetzung
Wo wird das System eingesetzt
Wie ist die Userführung
Usability
Kann eine Wissens-Struktur erkannt werden
Welchen Nutzen hat das System
•Kurzpräsentation vor der Gruppe (20 Min.)
Dr. Andreas Lischka
66
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Andreas Lischka
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