Reisekosten 2014

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Transcript Reisekosten 2014

Reisekosten 2014
Inhaltsübersicht
1. Allgemeines
2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
3. Fahrtkosten
4. Verpflegungsmehraufwendungen
5. Übernachtungskosten
6. Reisenebenkosten
7. Was ist umsatzsteuerlich zu beachten?
8. Gemischt veranlasste Reisen
9. Handlungsbedarf für Arbeitgeber
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1. Allgemeines
Zu den Reisekosten zählen
• Fahrtkosten
• Verpflegungsmehraufwendungen
• Übernachtungskosten
• Reisenebenkosten
Grundsatz: Kein Werbungskostenabzug bei
Erstattung durch den Arbeitgeber!
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1. Allgemeines
Änderung der Rechtsprechung
• Eine einzige regelmäßige Arbeitsstätte pro Arbeitnehmer
• Ausweitung des Anwendungsbereichs des Reisekostenrechts
• Zurückdrängung der Entfernungspauschale
• Steuervorteile für Arbeitnehmer
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1. Allgemeines
Gesetzesänderung zum 01.01.2014
• Regelmäßige Arbeitsstätte wird zur ersten Tätigkeitsstätte
• Jeder Arbeitnehmer kann nur eine erste Tätigkeitsstätte haben
• Die Entfernungspauschale findet nur in Bezug auf die erste
Tätigkeitsstätte Anwendung
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Arbeitgeber
Verbundenes
Unternehmen
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Ortsfeste
betriebliche
Einrichtung
Dritter
2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Gestaltungsspielraum
Zuordnung durch den Arbeitgeber
Freie Wahl
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Zugeordneter Ort
Arbeitnehmer muss
zumindest in
geringem Umfang
tätig werden
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Lösung
Arbeitgeberseitige Zuordnung der ersten Tätigkeitsstätte zu Bottrop möglich
Vorteile:
• Entfernungspauschale gilt für Fahrten nach Bottrop
• Fahrten nach Köln sind mit Hin- und Rückfahrt steuerlich abzugsfähig
• Steuerbelastung bei Firmenwagen kann minimiert werden
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Dauerhafte Zuordnung
• bei unbefristeter Zuordnung zu einer bestimmten betrieblichen
Einrichtung oder
• bei Zuordnung für die Dauer des gesamten (un-)befristeten
Dienstverhältnisses oder
• bei Zuordnung über einen Zeitraum von 48 Monaten hinaus
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Fallbeispiel
B ist Angestellter bei der Zeitarbeitsfirma Z.
Diese überlässt den B an den Kunden K als
kaufmännischen Mitarbeiter.
Lösung
Eine erste Tätigkeitsstätte bei K ist zu bejahen bei Überlassung für
die Dauer des gesamten Dienstverhältnisses oder über 48 Monate
hinaus
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
48 Monatsfrist
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Prognoseentscheidung
2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Fallbeispiel
Der unbefristet beschäftigte Arbeitnehmer wird für die Dauer eines Projektes
von voraussichtlich 18 Monaten der betrieblichen Einrichtung des B
zugeordnet. Nach 18 Monaten wird die Zuordnung um 36 Monate verlängert.
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Lösung
Der Arbeitnehmer begründet keine erste Tätigkeitsstätte bei B. Es kommt auf
die jeweilige Prognose im Zeitpunkt jeder Zuordnungsentscheidung an!
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Fehlt eine ausdrückliche Zuordnung, ist eine erste Tätigkeitsstätte immer
anzunehmen bei einer betrieblichen Einrichtung, bei der der Arbeitnehmer
wie folgt tätig werden soll:
• typischerweise arbeitstäglich oder
• je Arbeitswoche zwei volle Arbeitstage oder
• mindestens 1/3 seiner regelmäßigen Arbeitszeit
Info
Erfüllen mehrere Tätigkeitsstätten diese Voraussetzungen, ist
im Zweifel als erste Tätigkeitsstätte die anzunehmen, die der
Wohnung des Arbeitnehmers am nächsten liegt.
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Fallbeispiel
Ein Kundendienstmonteur wird vom Arbeitgeber keiner betrieblichen
Einrichtung dauerhaft zugeordnet. Er sucht den Betrieb des Arbeitgebers
regelmäßig morgens auf, um den Firmenwagen zu übernehmen und die
abzuarbeitenden Aufträge in Empfang zu nehmen.
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2. Wann liegt eine erste Tätigkeitsstätte vor?
Lösung
Der Monteur hat keine erste Tätigkeitsstätte. Das regelmäßige Aufsuchen
des Arbeitgebers genügt nicht, da er dort seiner eigentlichen beruflichen
Tätigkeit nicht nachgeht.
Info
Ein Home-Office ist nach Ansicht der Finanzverwaltung nie
erste Tätigkeitsstätte!
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Inhaltsübersicht
Inhalt
1. Allgemeines
2. Wann liegt eine erste Arbeitsstätte vor?
3. Fahrtkosten
3.1 Allgemeines
3.2 Nutzung von öffentlichen Beförderungsmitteln
3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
4. Verpflegungsmehraufwendungen
5. Übernachtungskosten
6. Reisenebenkosten
7. Was ist umsatzsteuerlich zu beachten?
8. Gemischt veranlasste Reisen
9. Handlungsbedarf für Arbeitgeber
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3.1 Allgemeines
Fahrtkosten
Tatsächliche Aufwendungen durch Benutzung eines Beförderungsmittels
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3.2 Nutzung von öffentlichen Beförderungsmitteln
Öffentliches Beförderungsmittel
Fahrpreis + Zuschläge
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3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
Wahlmöglichkeit
Tatsächliche
Kosten
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Pauschale
Kilometersätze
3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
Tatsächliche Kosten
Teilbetrag der jährlichen Gesamtkosten des Fahrzeugs
Zu ermitteln:
- Gesamtkosten des Fahrzeugs
- Jahresfahrleistung
- Beruflich gefahrene Kilometer
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3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
Fallbeispiel
Der Arbeitnehmer A hat sich am 01.01.07 einen Pkw angeschafft.
Der Bruttokaufpreis beträgt 24.000 €.
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3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
Position
Anschaffungskosten
Nutzungsdauer
Abschreibung
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Wert
24.000,00 €
6 Jahre
24.000,00 € / 6 = 4.000,00 €
3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
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Kraftwagen
30 Cent
Andere
motorbetriebene
Fahrzeuge
20 Cent
3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
Fallbeispiel
Arbeitnehmer A ist an fünf Tagen auswärtig tätig. A nutzt seinen privaten
Pkw. Die Entfernung beträgt 20 km.
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3.3 Nutzung des privaten Fahrzeugs
Lösung
5 Tage
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x
0,30 €
x
20 km
x
2
=
60,00 €
4. Verpflegungsmehraufwendungen
bis 8
0€
über 8,
unter 24
12 €
ab 24
24 €
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4. Verpflegungsmehraufwendungen
Fallbeispiel
Arbeitnehmer A nimmt für seine Firma an einer zweitägigen Messe teil.
Er reist hierzu am Vortag an, betreut an zwei Tagen den Messestand und
reist am vierten Tag zurück.
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4. Verpflegungsmehraufwendungen
Lösung
2 Tage
x
24,00 €
=
48,00 €
72,00 €
2 Tage
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x
12,00 €
=
24,00 €
4. Verpflegungsmehraufwendungen
Dreimonatsfrist
Abzug der Verpflegungspauschale nur für die ersten drei Monate einer
längerfristigen beruflichen Tätigkeit an derselben Tätigkeitsstätte
Besonderheiten:
• Unterbrechung von mindestens vier Wochen führt zu einem Neubeginn
der Dreimonatsfrist.
• Die Dreimonatsfrist gilt nicht, wenn die auswärtige Tätigkeitsstätte nur an
bis zu zwei Tagen wöchentlich aufgesucht wird.
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4. Verpflegungsmehraufwendungen
Auslandsreisen
Pauschale von Land und Metropole abhängig
Pauschalen unter:
www.bundesfinanzministerium.de
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5. Übernachtungskosten
-
Übernachtungskosten sind als Reisekosten abzugsfähig.
-
Nachweis ist über Belege zu erbringen.
-
Kosten für Frühstück, Mittag- und Abendessen sind herauszurechnen.
Pauschale Abzüge:
- Frühstück:
20 %
- Mittagessen:
40 %
- Abendessen
40 %
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5. Übernachtungskosten
Besonderheit
Abrechnung
Frühstück extra berechnet
Frühstück unterliegt dem
Regelsteuersatz
Frühstück im Preis enthalten
Preiskalkulation des Unternehmens
Alternative:
Pauschale von 4,80 €
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6. Reisenebenkosten
Abzugsfähige Reisenebenkosten
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Beförderung/Aufbewahrung von Gepäck inklusive Versicherung
Öffentliche Verkehrsmittel/Taxen am Reiseort
Unfall oder Diebstahl während der Reise
Telefongebühren
Porti
Kosten für Garagen/Parkplätze
Trinkgelder
Wertverluste durch Diebstahl, Transport- und Unfallschäden
Reisegepäckversicherung
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7. Was ist umsatzsteuerlich zu beachten?
Umsatzsteuer
Einzelrechnung mit gesondertem Umsatzsteuerausweis erforderlich!
Pauschalen:
Keine Vorsteuerbeträge
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7. Was ist umsatzsteuerlich zu beachten?
Besonderheiten
• Rechnung muss eindeutig auf den Unternehmer ausgestellt sein
• Verpflegungskosten müssen vom Arbeitgeber getragen werden
• bei Nutzung privater Fahrzeuge kein Vorsteuerabzug möglich
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8. Gemischt veranlasste Reisen
Anteiliger Reisekostenabzug
• Aufteilung in einen privat veranlassten und beruflichen Teil
• eindeutig dem beruflichen Bereich zuzuordnende Kosten sind voll
abzugsfähig
• Ausnahme: der berufliche Anteil der Reise ist von untergeordneter
Bedeutung
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8. Gemischt veranlasste Reisen
Fallbeispiel
Messe
• 4 Tage
Urlaub
• 3 Tage
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8. Gemischt veranlasste Reisen
Lösung
Urlaub
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9. Handlungsbedarf für Arbeitgeber
• Analyse des aktuellen Handlings
• Änderungsbedarf ermitteln
• Betriebsrat involvieren
• Arbeitnehmer einer ersten Tätigkeitsstätte zuordnen
• Firmen-Organigramm anpassen
• Reisekostenrichtlinien überprüfen und ggf. anpassen
• Reisekostenabrechnungen durchführen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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