8.3.4 Globale Disparitäten der Entwicklung (zK)

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Paul Hofmann
System Erde 8 westermann wien
Seite 60 - 70
Globale Disparitäten der Entwicklung
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Die globalen Unterschiede in der Entwicklung sind
sehr groß und werden laufend größer:
• Die ärmsten 40 % der Weltbevölkerung verfügen nur über 10 % des
weltweiten Einkommens.
• Mehr als zwei Milliarden Menschen müssen mit weniger als 2 $ am
Tag auskommen.
• Millionen Menschen sterben weltweit jährlich an Unterversorgung.
• Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem
Trinkwasser oder zu Bildungseinrichtungen.
• Die 50 ärmsten Länder der Welt fallen aufgrund technologischen
Stillstands, mangelnden Wissens und fehlender Innovationskraft
sowie Abwanderung immer weiter zurück.
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Der Gini-Koeffizient vergleicht die Reichsten eines Landes mit den
Ärmsten.
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Reichste und ärmste Staaten der Welt (Stand 2006)
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Milleniumsziele
Im Jahre 2000 verabschiedeten 189 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen einen Katalog grundsätzlicher,
verpflichtender Zielsetzungen zu Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz. Zeitplan bis 2015.
• Ziel 1: Extreme Armut und Hunger zumindest halbieren
bzw. beseitigen
• Ziel 2: Grundschulbildung für alle Kinder gewährleisten
• Ziel 3: Gleichstellung und größeren Einfluss der Frauen
fördern
• Ziel 4: Kindersterblichkeit senken
• Ziel 5: Gesundheit der Mütter verbessern
• Ziel 6: Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen
• Ziel 7: Eine nachhaltige Umwelt gewährleisten
• Ziel 8: Eine globale Partnerschaft im Dienste der
Entwicklung schaffen
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
• Ein großes Problem ist, dass
die reichen Geberländer meist
wesentlich mehr finanzielle
Unterstützung zusichern, als
sie dann wirklich gewähren.
• Seit 1970 gibt es die
Verpflichtung, dass Staaten
0,7 % ihres jeweiligen
Bruttosozialprodukts als
Entwicklungshilfe zur
Verfügung stellen – aber nur
wenige Länder halten sich
daran.
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Am Beispiel Afrikas lässt sich erkennen, dass man die Ursachen für die
immer noch starke Unterentwicklung vieler Regionen nicht einseitig
betrachten kann.
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Koloniales Erbe
Handelsbarrieren
Verunglückte Entwicklungspolitik von Weltbank und IWF
Wirtschaftsstruktur zu wenig diversifiziert
Infrastruktur
Korruption
Kriege (zum Teil Stellvertreterkriege)
Seuchen
Bildungsdesaster
Armutsfalle
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Ernährungsnotstände zählen immer noch zu den weltweit größten
Problemen. Die Karte zeigt dies besonders in den Entwicklungsländern
Afrikas.
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Es geht aber nicht nur um die benötigten Geldsummen, sondern in erster
Linie um ihre sinnvolle Einsetzung. Dies war in den letzten Jahrzehnten
leider oft nicht der Fall. Hier einige Punkte, die bei der öffentlichen aber
auch privaten Entwicklungszusammenarbeit beachtet werden sollten:
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Entwicklungsländer dürfen nicht zu „Abladeplätzen“ für übersubventionierte
Agrarüberschüsse aus den Industrienationen werden.
Reduzierung der aufgebauten Schuldenlast ist notwendig.
Langfristig orientierte Hilfe zur Selbsthilfe sollte im Vordergrund stehen.
Sinnvolle Entwicklungspläne
Zielgerichtete Investitionen in die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen
Errichtung von Klein- und Mittelbetrieben, die gewinnorientiert arbeiten, der
lokalen Bevölkerung Arbeit und Verdienstmöglichkeit bieten und deren
Gewinne wieder vor Ort investiert werden
Fairtrade (fairer Handel)
Vermeidung von Brain Drain
Mikrokreditsystem und Micro Private Equity
Vorsicht bei den Entwicklungsländern: hier ist die Liste von Staaten mit
inkompetenten Regierungen, Korruption, größenwahnsinnigen Politikern,
hohen Militärausgaben und nationaler Misswirtschaft lang.
Paul Hofmann (2009): System Erde 8
Komponenten nachhaltiger Entwicklung
(Sustainable Development)
Adäquates Einkommen
Befriedung materieller Bedürfnisse
Verwendung erneuerbarer Ressourcen
Minimale Verwendung nicht erneuerbarer Ressourcen
Angemessene Planung von Prozessen
Ökonomisch
Ökologisch
Nachhaltige
Entwicklung
Politisch
Rolle des Staates
Demokratische Institutionen
Partizipatorisches Planen
Demographisch
Fertilität
Migration
Sozial
Grundbedürfnisse
Menschenrechte
Quelle: Pranger 2001
Paul Hofmann (2009): System Erde 8