Naturschutz in Entwicklungsländern - Michael-Succow
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Transcript Naturschutz in Entwicklungsländern - Michael-Succow
Naturschutz in Entwicklungsländern
Luxus oder überlebenswichtig?
Herausforderung des 21. Jh. globale nachhaltige Entwicklung
Konfrontation mit:
-
stark wachsender Weltbevölkerung
-
steigendem Verbrauch an natürlichen Ressourcen
-
Folgen des Klimawandels
verstärkte und wirksamere Zusammenarbeit auf internationaler Ebene ist unumgänglich
Mehr Menschen abhängig von knapperen Ressourcen zu schlechterer Qualität
stark wachsende Bevölkerung, gerade auch wachsende Mittelschicht
weitere Naturzerstörung zur kurzfristigen Überlebenssicherung
40% der Bevölkerung werden 2050 in Gebieten leben, in denen Wasserknappheit herrscht
starker Wettbewerb/ Konfliktpotential
Grundwasserschwund: Bedrohung für Landwirtschaft/ Wasserversorgung
Wettbewerb um Landnutzung verschärft sich
Phänomen des „land grabbing“
vor allem Entwicklungsländern betroffen (schlechte Regierungsführung, schwache Institu
Menschen sind auf die biologische Vielfalt angewiesen
(Natur als Schatzkammer der Erde)
80% der biologischen Vielfalt befindet sich in Entwicklungsländern
sie stellt eine existentielle Lebensgrundlage dar
Ökosysteme liefern wichtige Leistungen wie sauberes Wasser, stabiles Klima und Nahrung
bei Untätigkeit reduziert sich die Biodiversität bis 2050 um 10%
die negativen Folgen sind enorm
klimatische Veränderungen könnten bis Ende des Jahrhunderts zum wichtigsten Gefährdun
Welt-BIP (ca. 18 Billionen USD) wird vom wirtschaftlichen Wert der Ökosystemleistungen we
Auswirkungen des Klimawandels treffen die Entwicklungsländer als geringste Verursacher
neben den ökologischen auch beträchtliche soziale und wirtschaftliche Folgen
ohne ehrgeizige Politikmaßnahmen werden sich die Treibhausgasemissionen bis 2050 um
„Zwei-Grad-Ziel“ mit aktuellen Maßnahmen nicht erreichbar, Prognose bis 2050 3 bis 6 G
Zwei Grad gefährdet bereits 20-30% aller Arten weltweit
langfristige Ernährungssicherung kann nur durch nachhaltige und naturverträgliche Bewirtsch
Armut kann nur bekämpft werden, wenn Maßnahmen zum nachhaltigen Naturschutz ergriffen
Ressourcen müssen erhalten, effektiver genutzt und wiederhergestellt werden
Ökologische Fußabdruck hat sich seit 1961 verdoppelt
ändert sich nichts, braucht die Menschheit schon 2030 die Kapazitäten
zweier Planeten
soziale, ökonomische und ökologische Sackgasse
verheerende Folgen für Weltklima und biologische Vielfalt
das ökologische Fundament wäre irreversibel geschädigt
gerade die ärmsten Länder sind überproportional von den Folgen betroffen
Leistungen der Ökosysteme sind für deren Bevölkerung die wichtigste
Lebensgrundlage
Problematik der Waldzerstörung und deren Folgen
große Waldgebiete müssen weichen, um Flächen landwirtschaftlich nutzen zu können
Abholzung bringt lediglich kurzfristige Gewinne
nicht nachhaltige und zu intensive Nutzung
Land wird unfruchtbar es kommt zu Desertifikationsprozessen
in Afrika geht das verfügbare Ackerland bis 2025 im Vergleich zu 1990
um 2/3 zurück
40% der Bevölkerung in Afrika leben in sog. Trockengebieten
(sehr hohe biologische Vielfalt)
70% sind von Wüstenbildung und Bodenerosion betroffen
Äthiopien: 30 t Boden pro ha im Jahr erodieren im Lake Tana
werden keine Maßnahmen ergriffen, sind in zwei Generationen alle Tropenwälder verschwu
Positives Beispiel: Brasilien
Vorreiter bei der Bekämpfung der Entwaldung
Entwaldung 2004: 27.772 qkm
2012: 4.656 qkm (historischer Tiefststand)
bei einer kontinuierlichen Fortsetzung dieses Kurses könnte in den
nächsten Jahren der Punkt erreicht sein, an dem die Aufforstungen die
Entwaldung übertreffen
Überfischung und Zerstörung der Korallenriffe
Fischbestände brechen aufgrund von Überfischung in katastrophaler Weise zusammen
das Ökosystem „Meer“ ist dadurch stark bedroht
Ernährungssicherung gerade in Afrika gefährdet
laut Prognosen ist 2050 keine kommerzielle Fischerei mehr möglich
Beispiel: die Menge an gefangenem Blauflossenthunfisch überstieg 2006
den empfohlenen Wert um das Vierfache
heute ist er vom Aussterben bedroht
die extrem artenreichen Korallenriffe sind durch den Klimawandel stark gefährdet
80% sind bis 2030 von schweren Langzeitschäden betroffen
gravierende ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen
Lösungen/ Auswege
Green Economy in Rio beschlossen, Green Jobs,
u.a. Ende des „Underpricings“ von Ressourcen,
auch Ökotourismus, nachhaltige Landwirtschaft etc
Themen müssen im „Mainstream“ ankommen, CBD
11 Fortschritt
Diskussion über Wellbeing/ „beyond GDP“
Sustainable Development Goals/ post 2015 MDGs
Koalitionen der Vorreiter?
Wie kann Entwicklungszusammenarbeit
unterstützen?
Pilothaft Ansätze identifizieren, verbreiten helfen
Allein 500 Mio €pro Jahr für Biodiversität/ Wald in
EL
2012 1,8 Mrd € für Klimaschutz
Größter Geber in der multilateralen Wald- /
Klimaschutzinitiative FCPF