Kaiser: Integrierendes Lernmodell

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Transcript Kaiser: Integrierendes Lernmodell

Einführung ins Integrierende Modell des Lernens (IML) nach Kaiser (2005)
09/2013
Einführung ins Integrierende Modell
des Lernens (IML)
nach Kaiser (2005)
Tov, Kunz & Stämpfli (2013) Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit.
Professionalität durch Wissen, Reflexion und Diskurs in Communities of Practice. Bern: hep Verlag
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Einführung ins Integrierende Modell des Lernens (IML) nach Kaiser (2005)
09/2013
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Wissensarten im IML
Deklaratives
Wissen
Klassische Form des Wissens,
symbolbasiertes Wissen wie
Theorien, Modelle, abstrakte
Regeln, d.h. bewusster
Problemlösungsprozess in Form
von rationaler Planung
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Wissensarten im IML
Prozedurales
Wissen
Steuert zur Routine gewordene Prozeduren,
Besteht aus Vielzahl von kognitiven Wenn-DannRegeln,
Regeln sind nicht bewusst, steuern Handeln in gut
geübten Routineaufgaben.
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Wissensarten im IML
Steuert ebenfalls gut beherrschte Abläufe,
jedoch nicht mittels Wenn-Dann-Regeln,
sondern über Rückkopplungsmechanismen,
die den Handelnden und die Umwelt zu
einem System zusammen schliessen.
Sensomotorisches
Wissen
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Wissensarten im IML
Situatives
Wissen
Besteht aus Erinnerungen an konkrete
Situationen in all ihren Facetten, wie etwa der
damit verbundenen Emotionen.
Netz der erinnerten Situationen: situatives
Wissen als Inhalt unterscheiden von
situativem Gedächtnis (Speicherorganisation)
Gedächtnisorganisation ist einheitlich situativ,
d.h. Wissen kann immer nur
kontextgebunden abgerufen werden. Alle
Wissensarten sind in das Netz der erinnerten
Situationen eingebettet.
Situatives Wissen ist gegenüber anderen
Wissensformen scheinbar dominant.
Aufgaben werden mittels Analogien &
Assoziationen gelöst.
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Lernprozesse im IML
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Lernprozesse im IML
Verstehen
Durch Instruktion oder andere Art sich Wissen
aneignen.
«Verstehen heisst hier, aufgrund einer
externen, symbolbasierten Repräsentation
des Wissens eine interne, ebenfalls
symbolbasierte Repräsentation aufzubauen.»
(Kaiser 2005: 72)
Nacherleben und Erfahrungen sammeln
Konkrete Erfahrungen durch eigenes Erleben,
durch das Nacherleben von Erfahrungen
anderer, z.B. in Geschichten oder durch das
Miterleben von Erfahrungen anderer bilden im
Laufe der Zeit eine Sammlung von erinnerten
(nicht) erfolgreich gestalteten Situationen.
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Lernprozesse im IML
Durcharbeiten
Umfasst Prozesse des Abstrahierens wie Konkretiesierens und
des Vernetzens von Wissensteilen
Optimieren
Die kognitiven Wenn-Dann-Regeln werden ständig verbessert,
indem sie spezifiziert, verallgemeinert, zusammengefügt
werden.
Assoziieren
Assoziativ werden Situationserfahrungen zu einem dichten
Netz verknüpft, wodurch erinnerungswerte Konglomerate
entstehen.
Trainieren
Regelkreise müssen sich ständig den zeitlichen und
körperlichen Veränderungen anpassen.
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Lernprozesse im IML
Extensionalisieren
Aus deklarativem Wissen kann nur über Erfahrung und Nacherleben
situatives Wissen aufgebaut werden. Es kann im Voraus zur Planung
und im Nachhinein zur Reflexion genutzt und situativ verankert
werden.
Beschreiben
Aus gemachten Erfahrungen werden Prinzipien und Regeln
abgeleitet, wodurch deklaratives Wissen entsteht.
Prozeduralisieren
Aus deklarativem Wissen, welches ein Vorgehen beschreibt,
entstehen über konkrete Erfahrung und Nacherleben entsprechende
kognitive Routinen (Wenn-Dann-Regeln).
Einüben
Bewegungserfahrungen können nur durch Versuch und Irrtum anhand
von deklarativen Zielvorstellungen aufgebaut werden.
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Orientierung an Situationen
Durch das IML wird deutlich, warum situatives Wissen gegenüber
anderen Wissensarten als dominant bezeichnet werden kann.
Wenn deklaratives Wissen situativ verankert wird, erhöht sich die
Chance, dass es bei einer nächsten, ähnlichen Situation mit einfliesst.
Aus dem ILM lassen sich einige Elemente einer Schlüsselsituation
ableiten:
- Situationsbeschreibung als Darstellung von erfolgter konkreter
Erfahrung (= situatives Wissen)
- Situationsmerkmale und Titel als abstrakte Beschreibung einer
Situation (= deklaratives Wissen)
- Ressourcen als deklaratives (Modelle, Erklärungen), prozedurales
(aufzeigen von Verfahrensroutinen), sensomotorisches (z.B.
nonverbale Kommunikation) und situatives (andere gemachte
Erfahrungen) Wissen
- Qualitätsstandards als Ausrichtung/Orientierungsgrösse für den
Wissensaufbau beim Lernen
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