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XIV. Rückenbeschwerden & Psyche
- Wie passt das zusammen?
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Individuell
Physisch
• Anlage
• Alter
• Gesundheit
• Training
• Gewicht
Psychisch
• Persönlichkeit
• Private Situation
• Psychische
Erkrankungen
• traumatische
Erfahrungen
Arbeit
Risikofaktoren
für Rückenbeschwerden
Ergonomische
Gestaltung
• Lasten heben / tragen
• einseitige
Haltungsbelastungen
und Bewegungsabläufe
• Bewegungsmangel
•Psychische
Bewegungsmangel
Belastungen
•
•
•
•
Über-/Unterforderung
Zeit- und Termindruck
Arbeitsplatzunsicherheit
fehlende soziale
Unterstützung
Biopsychosoziales Modell
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Psychische Belastungen und
(Rücken-)Beschwerden
Sozialer und organisationaler Kontext
Gestaltung und Management von Arbeit
Physische
Arbeitsbedingungen
Direkte
Wirkung
Psychische
Arbeitsbedingungen
Stresserleben
Negative Folgen für die physische oder psychische
Gesundheit der Beschäftigten, z. B. Rückenbeschwerden
Stress
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Stress – was ist das?
Stress ist eine unspezifische Anpassungsreaktion bei
der Bedrohung biologischer oder psychologischer
Bedürfnisse. Sie aktiviert ggf. alle Reserven für eine
• Flucht vor der Bedrohung oder beim
• Angriff gegen die Ursache der Bedrohung.
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Stress
1. Bereitstellung von Energie
Blutzucker
Blutdruck
Herzfrequenz
Durchblutung
Konzentration
Blutgerinnung
Muskelanspannung
2. Verdauung
Sexualfunktionen
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Stress und Rückenbeschwerden
Andauernder Stress
Dauerhafte Anspannung
des Muskeltonus
Muskelverspannungen
verstärkte
Ausschüttung von
Stresshormonen
Verengung von Blutgefäßen
Blutdrucksteigerung
Empfinden erhöhter
Belastung
Schmerzverstärkung
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Stress und Rückenbeschwerden
Ergebnisse eine Befragung in der EU
Angaben zu Stress
Rückenschmerzen
Muskelschmerzen
Kein Stress
11,2 %
9,1 %
Stress
71,1 %
68,4 %
Quelle: Vierter European Work Conditions Survey (2005)
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Stress und Rückenbeschwerden
Liegen physische und
psychische Risikofaktoren
gleichzeitig vor, dann sind
die Auswirkungen
Muskelsystems besonders
stark, weil sie sich
gegenseitig beeinflussen .
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Was ist Schmerz?
• Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das auf
der Reizung von Schmerzrezeptoren im Körper, darunter an Muskeln
und Gelenken beruht.
• Erst die Verarbeitung von Reizen im Gehirn macht diese zum
Schmerz.:
Ein Teil des zentralen Schmerzsystem stellt fest, wo im Körper ein
Schmerzreiz auftritt und macht diesen bewusst.
Ein anderer Teil des Schmerzsystems bewertet ihn emotional und
gibt dem Schmerz eine Bedeutung für die Person. Diese steht im
Zusammenhang mit Emotionen, Ängsten und Depressionen etc..
Sie können ihn verstärken und ggf. ohne äußeren Reiz
in der Erwartung eines Ereignisses auftreten lassen!
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Psyche und Rückenschmerzen
„Dekonditionierungszyklus“
Rückenschmerzen
entstehen,
Rückenschmerzen
nehmen zu
Fehlhaltung und
Schonung
Vermeidung von
Bewegung/
Unternehmung
Leistungsfähigkeit/
Belastbarkeit
nimmt ab
Angst vor dem
Schmerz
Quelle:Stadler/ Spieß (2009)
noch mehr
Verspannung/noch
mehr Schmerzen
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Psyche und Rückenschmerzen
• Psychische Faktoren haben eine stärkere Vorhersagekraft für die
Entwicklung und Chronifizierung von Rückenschmerzen als
biomechanische Faktoren körperlicher Belastungen (Linton, 2000).
• Hasenbring (1998) vertritt die Ansicht, dass psychische Faktoren
die größte Bedeutung bei der Vorhersage von Rückenschmerzen
zukommt.
• Hasenbring (1999) konnte auf Basis der Ausprägung bei den
Faktoren Depressivität und Belastungen im Beruf in 85% der
Fälle eine vorzeitige Berentung durch Rückenschmerzen
voraussagen.
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Orientierungsfragen: Psychische Einflüsse
bei arbeitsbedingten Rückenschmerzen
• Arbeitsbelastungen:
• Arbeiten Sie häufig oder ständig unter Zeitdruck?
• Haben Sie häufig oder ständig psychisch besonders belastende
Arbeitssituationen?
• Schmerzprognose in der Tätigkeit:
• Glauben Sie, dass Sie mit ihren Beschwerden ihre Arbeit noch viele
Jahre ausüben können?
• Stimmen Sie der folgenden Aussage zu: Wegen meiner Beschwerden
sehe ich große berufliche Schwierigkeiten auf mich zukommen.
• Glauben Sie, dass sich ihre Beschwerden bessern ,
wenn Sie die körperlichen Belastungen verringern?
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Prävention aus arbeitspsychologischer Sicht
• Reduktion arbeitsbedingter
Stressfaktoren und Ausbau
gesundheitsförderlicher
Ressourcen 
Gefährdungsbeurteilung
• Anleitung zu Bewegung und
Entspannung
• Veränderungen von individuellen
Kognitionen, Bewältigungsmustern
und Verhaltensweisen
(Stressbewältigung)
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Entspannungsverfahren gegen Rückenschmerzen
• Zu den Maßnahmen der psychischen Prävention gehören
die Entspannungsmethoden. Bewährte Verfahren sind




das autogene Training
die progressive Muskelentspannung nach Jacobson
Yoga als meditative Entspannung
Tai Chi und Qi-Gong als meditative Entspannung
• Je nach Gesundheitszustand kann es besonders bei
älteren Beschäftigten auch darum gehen, den Schmerz
gering zu halten und mit bestimmten Schmerzen
(Gelenkschmerz) leben, sich belasten und
arbeiten zu können.
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Gefährdungsbeurteilung psychischer
Belastungen
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Prävention aus arbeitspsychologischer Sicht
Klassische Rückenschulen
(Frontalunterricht) sind als
primärpräventive Maßnahmen am
Arbeitsplatz nicht effektiv, aber für die
Sekundär- und Tertiärprävention
geeignet
(Sachverständigenrat für die Konzertierte
Aktion im Gesundheitswesen (Gutachten
2000/2001) & iga-Report 13)
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Psychologische Intervention bei
Beschwerden im Rückenbereich
Therapie bei Rückenschmerzen = Medikamente und Physiotherapie ?
Kognitiv- verhaltensorientierte Ansatzpunkte der Behandlung:
• Ich kann etwas gegen den Schmerz tun (Kontrollüberzeugung stärken)
• Schonverhalten ablegen und zu Belastungen motivieren
• Gedanken an Schmerz reduzieren  Überbewertung verhindern
• Schmerz ist nicht zwangsläufig ein Zeichen für Verschlechterung
• Stress bewältigen lernen und seine Ursachen reduzieren
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Psychologische Intervention bei
Beschwerden im unteren Rückenbereich
• Metanalyse mit 22 Studien
• Positive Effekte psychologischer Interventionen auf:
 Schmerzintensität
 schmerzbezogene Beeinträchtigungen
 gesundheitsbezogene Lebensqualität
 Depression
• Auch multidisziplinäre Ansätze, die eine psychologische
Komponente enthalten, haben positive Effekte auf
schmerzbezogene Beeinträchtigungen und langfristig
positive Effekte auf die Rückkehr in den Beruf.
Quelle: (Hoffmann, Paps, Chadkoff & Kerns, 2007)
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Koordiniertes Vorgehen gegen
Rückenschmerzen
Sowohl akute als auch chronische Rückenschmerzen haben
viele Ursachen, die bei einem Menschen zusammen wirken.
Sie erfordern eine Koordination
•
•
•
•
•
zwischen behandelndem Arzt/ Ärztin und Betriebsarzt/ -ärztin,
mit dem Gesundheitsmanagement des Betriebes,
mit der betrieblichen Gesundheitsförderung,
beim betrieblichen Eingliederungsmanagement,
bei der frühzeitigen Einleitung von medizinischberufsorientierter Rehabilitation (MBOR).
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Rückenbeschwerden können auch psychische
Beeinträchtigungen bedingen, vor allem depressive
Symptome
• infolge der Einschränkungen in der Beweglichkeit
und der Schmerzen
• wegen der Befürchtungen um die berufliche Zukunft
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Rückenbeschwerden und Psyche – Fazit
Psychische Faktoren können:
 eine Ursache (von meist mehreren Ursachen)
für Rückenschmerzen sein
 zur Manifestierung bzw. Chronifizierung von
Rückenbeschwerden beitragen
 Folge von Rückenbeschwerden sein
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Ziele bei der Beratung
• Sensibilisieren
• Multifaktorielle Entstehung von Rückenschmerzen erklären
• Bedeutung psychischer Belastungen verdeutlich  besonders
Stress als Verbindungsglied
• Verweis auf mögliche präventive Ansatzpunkte:
verhältnisorientiert
verhaltensorientiert
Gefährdungsbeurteilung zu physischen
und psychischen Belastungen  Ableitung
von Maßnahmen
Individuelle Angebote im Betrieb
(Information, Bewegung, Entspannung,
Stressmanagement etc.)
Einbindung des Themas in sonstige
Anstrengungen zum Arbeits- und
Gesundheitsschutz
Ansprechpartner für individuelle Hilfe
weitergeben
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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