Geld und Finanzen

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Geld und Finanzen

Geldschöpfung Geldmengensteuerung Inflation und ihre Bekämpfung (c) Mag. Karin Kilian 1

Funktionen des Geldes

Geld

= Mittel zum Güteraustausch (mit/ohne Eigenwert)     Zirkulationsfunktion = Tauschmittel Akkumulationsfunktion = Sparen bzw. Wertaufbewahrung Zahlungsmittelfunktion = zur Schulden tilgung Rechenfunktion = Preisangabe (c) Mag. Karin Kilian 2

Geldarten

 

Münzen:

Prägung durch Münze Öst. AG (EZB muss Ausgabevolumen genehmigen)

Banknoten:

ÖNB darf Euro-Noten ausgeben; Noten =

Forderung an die ZB

(diese muss zur Deckung Geld, Devisen, WP, Ford. gegen intern. WF halten bzw. Aktiva der ÖNB) (c) Mag. Karin Kilian 3

Geldarten

 

Sichteinlagen

=

Buchgeld:

entsteht durch Bareinzahlung auf Girokonto, durch Überweisung im bargeldlosen Zahlungsverkehr, Kreditgewährung durch Banken (Überweisung auf ein Konto)

Zentralbankgeld:

Münzen, Banknoten, Sichtguthaben bei der Zentralbank (c) Mag. Karin Kilian 4

Geldschöpfung

    Der vorhandenen Geldmenge wird weiteres Geld hinzugefügt Träger: ◦ Zentralbank (Zentralbankgeldschöpfung) ◦ Kreditinstitute (Giralgeldschöpfung) Beim bargeldlosen Zahlungsverkehr werden die zufließenden Einlagen als Kredite weiter gegeben = Geldschöpfung!

Es fallen Forderungen an (z.B. Kreditford.) (c) Mag. Karin Kilian 5

Geldschöpfung

Kredit €900 Kredit €810 €1000 Bank 1 €1000 Bank 2 €900 Bank 3 €810 Kredit €729 … 10% Mindest reserve an ZB = € 100 10% Mindest reserve an ZB = € 90 10% Mindest reserve an ZB = € 81

Bei 10% Mindestreserve könnte sich das Geldvolumen bei völliger Ausschöpfung um das 10fache erhöhen!

(c) Mag. Karin Kilian 6

Geldvernichtung

Wenn der bestehenden Geldmenge Geld entzogen wird!

Bank 1000 € 1363 USD ZB 1000 EURO

verlieren

die

Geldeigenschaft

(d.h. Geld bei ZB wird dem Geldkreislauf entzogen!) (c) Mag. Karin Kilian 7

Geldmenge

   Die Geldmenge spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Preisniveaus und somit des Geldwertes!!!

Geldmenge M1

= Bargeld +Sichteinlagen (tägl. fällig)

Geldmenge M2

= M1 + Termineinlagen (3 Mo.)

Geldmenge M3

= M2 + Spareinlagen (2 J.) (c) Mag. Karin Kilian 8

Umlaufgeschwindigkeit

 

Naive Quantitätstheorie

Preise entwickeln sich proportional zur Geldmenge. Gesamte Geldmenge steht der gesamten Gütermenge gegenüber.

Modifizierte Quantitätstheorie

Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit = Handelsvolumen x Preisniveau (c) Mag. Karin Kilian 9

Geldpolitische Instrumente zur Geldmengensteuerung

   Träger der Geldpolitik im Euro-Raum ist die EZB (bzw. ESZB)

Leitzinsen

(regulieren Liquidität)

Mindestreserve

(Stabilisierung, regulieren Liquiditätsknappheit)

Offenmarktgeschäfte

(Emission von Schuldverschreibungen, WP-Käufe/ Verkäufe, Erwerb von Termineinlagen) (c) Mag. Karin Kilian 10

Konvergenzkriterien für Beitrittswerber

    Preisstabilität (Inflationsrate max. 1,5% höher als jene der 3 stabilsten EU-Länder) Öffentliche Finanzen (Neuverschuldung darf nicht höher als 3% des BIP sein und die Verschuldungsquote nicht höher als 60% des BIP Wechselkurs eng an Euro (seit mind. 2 J.) Zinssätze (lfr. Zi% nicht mehr als 2% höher als jene der 3 stabilsten EU-Länder) (c) Mag. Karin Kilian 11

Der Geldwert

    Kaufkraft – binnenwirtschaftlich durch VPI Kaufkraft – in EU durch HVPI (harmoni sierter VPI) Warenkorb – Zusammensetzung verändert sich über die Jahre (Ernährung, Getränke, Verkehr, Miete, Bekleidung, Körper-/Gesundheitspflege, Heizung, Tabak, Reinigung, Wäsche,…) Messung monatlich und jährlich (c) Mag. Karin Kilian 12

Inflation

      

Nachfrageinflation:

durch übersteigerte Güternachfrage

Importierte Inflation:

durch überschuss Leistungsbilanz (mehr Geld und weniger Güter im Inland)

Cost-push-Inflation

(Kosteninflation): durch Steigerung der Produktionskosten

Gewinninflation:

durch erhöhte Gewinnzuschläge

Offene Inflation:

für jedermann erkennbar

Zurückgestaute Inflation:

meist vor W-Reform

Noten-/Budgetinflation:

Finanzierung der Staatsausgaben durch nicht gedeckte Notenbankkredite (in EU untersagt) (c) Mag. Karin Kilian 13

Inflationsbekämpfung

  

Nachfragedämpfung

Steuererhöhungen, Senkung der Staatsnachfrage

Einkommens- und Lohnpolitik Wettbewerbspolitik

Bekämpfung von Kartellen und Unternehmenskonzentrationen (c) Mag. Karin Kilian 14

Deflation

= Unterversorgung einer Volkswirtschaft mit Zahlungsmitteln (durch währungs oder kreditpolitische Maßnahmen der ZB)  Kann bewusst herbeigeführt werden, um einer drohenden Inflation entgegen zu wirken (= antizyklische konjunktur politische Maßnahme) (c) Mag. Karin Kilian 15

Stagflation

= Gleichzeitiges Auftreten von wirtschaft licher Stagnation (= Nullwachstum) und Inflation

Mögliche Ursachen:

 Inflationsfördernde Konkunkturpolitik   Monopole, Oligopole (Preissteigerung trotz NF-Rückgang) Durchsetzung von Lohnerhöhungen durch Gewerkschaften trotz verminderter NF (c) Mag. Karin Kilian 16