Die Investition

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Die Investition
Kaptialverwendung
08.04.2015
(c) Mag. Karin Kilian
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Finanzmanagement
1. Erklären Sie die Zusammenhänge zwischen
„investieren“ und „finanzieren“.
2. Aus welchen Gründen wird Ihrer Meinung nach
ein Unternehmen investieren?
3. Stellen Sie Investition und Finanzierung in der
Bilanz dar.
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Definitionen
• Investition:
„Verwendung“ der bereitgestellten Mittel (d.h. im
engeren sinn ist es der Erwerb von
Vermögensgütern)
• Finanzierung:
„Bereitstellung“ von Mitteln (Geld, Sachmittel,…);
sie gibt Auskunft darüber, von wem die Mittel
stammen.
• Begriffsabgrenzung Einzahlungen/Auszahlungen;
Einnahmen/Ausgaben
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Investitionspolitik
Richtige Investitionsentscheidungen zu treffen,
zählt zu den wichtigsten unternehmerischen
Führungsaufgaben!
Investitionsziele
setzen
Investitionsbeurteilung und -kontrolle
kommunizieren
Investitionsplanung
und -entscheidung
Investition
durchführen
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Investitionsziele
Wirtschaftliche Ziele
Erlössteigerung, Kostensenkung, Gewinnung
von Marktanteilen,…
Nicht wirtschaftliche Ziele
Unfallverhütung, Erhöhung des Komforts,
neueste technische Ausstattung,…
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Investitionsarten
Unterscheidung nach dem Investitionsgegenstand
– Sachinvestitionen
– Finanzinvestitionen
– Immaterielle Investitionen
Unterscheidung nach dem Zweck der Investition
– Gründungsinvestition
– Erweiterungsinvestition
– Ersatz- oder Reinvestition
- Rationalisierungsinvestition
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Von der Investitionsplanung bis
zur Investitionsentscheidung
1.
2.
3.
4.
5.
Investitionsbedarf melden (Sachbearb., AL)
Notwendigkeit der Investition prüfen (AL, UL)
Informationen sammeln (Sachbearb., AL)
Investitionsvorschläge erstellen (AL)
„Durchführbarkeit“ und „Wirtschaftlichkeit“ der
verschiedenen Alternativen prüfen (AL)
6. Finanzierbarkeit prüfen (AL)
7. Günstigstes Investitionsprojekt vorlegen (AL)
8. Investitionsentscheidung und –durchführung (UL)
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Durchführbarkeit prüfen
• Technische Fragen?
• Rechtliche Fragen?
• Betriebswirtschaftliche Fragen?
• Soziale Fragen?
• Ökologische Fragen?
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Wirtschaftlichkeit prüfen
• Quantifizierbare Faktoren
Kosten, Umsatz, Gewinn, Rentabilität,…
= hard facts
• Nicht quantifizierbare Faktoren
Umweltschutz, Verbesserung der
Konkurrenzsituation, Qualitätsverbesserung,
Verbesserung der Sicherheit der Mitarbeiter,…
= soft facts
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Die Investitionsrechnung
Statische Methoden
=Momentaufnahme, einfache
Zinsen verrechnet
•
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•
•
Kostenvergleich
Gewinnvergleich
Rentabilitätsvergleich
Amortisationsrechnung
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Dynamische Methoden
= berücksichtigen zukünftige
Zahlungsströme der Inv.
Zinseszinsen verrechnet.
• Kapitalwertmethode
• Annuitätenmethode
• Dynamische
Amortisationsrechnung
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Von der Planung zum fertigen
Hotel
1.
2.
3.
4.
Feasibility-Study
Projektbeurteilung
Entscheidung
Investitionsdurchführung lt. Plan
häufig mit GU
Haftrücklass 3-5% durch Bankgarantie
Benützungsbewilligung v. Baubehörde u.
Betriebsanlagengenehmigung v. Gewerbebehörde
5. Investitionskontrolle (Soll-Ist-Vergleich)
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Feasibility-Study
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Zielsetzung
Umfeldanalyse (Stadt/Land/Gemeinde)
Konkurrenzanalyse
Welche Zielgruppe
Aussichten auf die Zukunft
Kritische Beurteilung des Bauprojektes (Pläne)
Rentabilitätsrechnung
Schlussbemerkungen
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Richtwerte für Investitionen
in Hotellerie und Gastronomie
Hotel:
m³ohne Einrichtung u. Grund
m³mit Einrichtung (betriebsfertig)
je Bett (eingerichtet) ohne Konsumationsräume u. Grund, Kategorie ****
je Bett (eingerichtet) mit Konsumationsräume, ohne Grund, Kategorie ****
m³Hallenbad (als Zusatzeinrichtung im Hotel)
mit allen techn. Einrichtungen
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550,-700,--
55.000,-70.000,--
720,--
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Richtwerte für Investitionen
in Hotellerie und Gastronomie
Gastronomie:
je Sitzplatz (Bau) ohne Grund
m³Restaurant, Einrichtung
(schlüsselfertig)
Küche – Einrichtung pro lfm
Arbeits-/Einrichtungsgegenstände
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8.400,--
700,-5.600,--
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Finanzierung und Investitionen
in Tourismusbetrieben
•
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•
Anlage- u. Kapitalintensität
Hotellerie ca. 93%, Gastronomie ca. 60-80%
Nur fertige Betriebe können Leistung anbieten
Langsamer Kapitalumschlag (4-6 Jahresumsätze, um
Investitionssumme zu erwirtschaften)
Hohe Fixkosten (Anlagefixkosten, Bereitschaftskosten)
Hohe Dienstleistungsintensität = Personalintensität (Fixkosten
– auch hier Bereitschaftskosten) – nicht speicherbar
Standortgebundenheit
Starres Angebot trifft auf schwankende Nachfrage
Qualität der DL durch persönlichen Einsatz bestimmt (kann
nicht vorher kontrolliert werden)
Geringes Rationalisierungspotential
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Gesamtfinanzierung eines
Hotelneubauses
Gesamtfinanzierung
Investition
Baumittel
1/3
Rohbau
unverputzt
mit Dach
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Betriebsmittel
1/3
1/3
schlüsselfertig betriebsfertig
Heizung, Sanitär- Ausstattung,
install., BodenEinrichtung,
beläge, feste EinInventar,
bauten, Türen, Geschirr, Glas,..
Fenster (alle
Professionisten)
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Durststrecke
2-3 Jahre
vorräte,
Annuitäten,
Steuern,
Werbung,
Löhne etc.
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Die Kostenvergleichsrecnung
•
•
•
•
Verglichen werden die unterschiedlichen Kosten pro Periode
oder pro Leistungseinheit (Stk, Std,..) – vorausgesetzt, dass
Qualität und Kapazität vergleichbar sind
Restwert:
Hat Investitionsgut am Ende der ND einen RW, so muss
dieser bei AfA und Kap.-Verzinsung berücksichtigt werden!
AfA: abgeschrieben wird die Differenz zw. AW und RW
Kapitalverzinsung:
Verzinsung des durchschnittlich gebundenen Kapitals
(AW+RW)/2 x Zinssatz
Laufende Betriebskosten
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Kostenvergleich
Normal- und Digitalkopierer
• Normalkopierer:
AW 18.000,--, kein RW, ND 6 J., jährliche Betriebskosten:
Reparatur u. Wartung € 750,-,
Material € 19.900,-, Arbeitszeit zur Bedienung
€ 1.600,--, Sonstige Kosten € 1.750,• Digitalkopierer:
AW 25.000,--, kein RW, ND 8 J., jährliche Betriebskosten:
Reparatur u. Wartung € 700,-,
Material € 19.500,-, Arbeitszeit zur Bedienung
€ 1.300,--, Sonstige Kosten € 1.600,• Verzinsung des eingesetzten Kapitals 5 % p.a. Auslastung
beträgt generell ca. 600 Kopiereinheiten (= 1000 Kopien)
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Gewinnvergleichsrechnung
Hier werden neben der Kosten- auch die
Erlösseite, dh. die erzielbaren Gewinne der
Investitionsalternativen berücksichtigt.
Sie wird eingesetzt, wenn die Investitionsalternativen unterschiedliche Kapazitäten liefern
oder wenn die Qualität unterschiedlich ist.
Berechnung = Erlöse - Gesamtkosten
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Rentabilitätsvergleichsrechnung
Zeigt die Wirtschaftlichkeit einer Investition.
= die Verzinsung des eingesetzten Kapitals soll
höher sein als die gewünschte
Mindestrentabilität!
Arten der Rentabilitätsrechnung:
• Einfache Rentabilitätsrechnung
• Gesamtrentabilitätsrechnung
• Return of Investment
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Rentablilitätsvergleichsrechnung
Einfache Rentabilitätsrechnung
Rentabilität = (Erlös – Kosten) x 100____
Durchschn. Kapitaleinsatz
oder
Rentabilität = Gewinn bzw. Kostenersparnis x 100
Durchschn. gebundenes Kapital
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Rentablilitätsvergleichsrechnung
Gesamtrentabilitätsrechnung
Gesamtrentabilität = Zinssumme x 100____
Gesamtkapitaleinsatz
ROI % (Return of Investment)
Nettoumsatz
investiertes Kapital
x Gewinn
Nettoumsatz
(= Kapitalumschlag
x Umsatzrentabilität x 100)
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X 100
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Amortisationsrechnung
(Pay-back-Methode)
• Sie berechnet, in welchem Zeitraum die Ausgaben
für die Investitionen durch Gewinne bzw.
Kosteneinsparungen wiedergewonnen werden.
Amortisationszeit =
Anschaffungswert
jährl. Gewinn bzw. Kostenersparnis pro
Jahr (aber ohne AfA)
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Fehler in der Finanzierung
•
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•
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•
•
Finanzierung vorwiegend mit FK
Investitionen mit kurzfristigen Krediten finanziert
Gesamtkosten werden unterschätzt
Nebenspesen werden nicht miteingerechnet
Höhere Umsätze führen zu höheren Kosten
Anschaffungen aus scheinbaren Steuervorteilen od.
technischem Interesse
• Investitionen aus Prestigegründen (verlorener Bauaufwand)
• Planänderungen während der Bauphase
• Umsätze werden zu optimistisch geschätzt
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Fehler in der Finanzierung
• Preise werden „über den Daumen“ ermittelt (keine
Kostenkontrolle)
• Vorgesehene Finanzierungsquellen werden ohne schriftliche
Zusage als bindend angesehen -> Zwischenfinanzierungen
nötig
• Lfd. Zins- und Kapitaltilgungen werden nicht
miteingerechnet
• Betriebsnachfolge unzulänglich geregelt
• Unwissenheit auf steuerlichem Gebiet
• Lebensdauer des Inv.-Gutes stimmt nicht mit Kreitlaufzeit
überein
• Beratung wird nicht oder zu spät in Anspruch genommen.
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