Die alttestamentlichen Zitate im 4. Evangelium und die

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A. Faure, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
Die alttestamentlichen Zitate im 4. Evangelium
und die Quellenscheidungshypothese.
Von Alexander Paare in Seebach bei Thal.
Den Versuchen, im Johannes-Evangelium verschiedene Quellen
uad Schichte^ zu unterscheiden, fehlt es —'soweit ich.sehe — an
einem festen Ausgangspunkt Einen solphen meine ich in den
Zitaten aus dem AT finden zu k nnen. Vor allem scheint mir die
Art, wie im Evangelium at. Schriftworte e i n g e f hrt werden, eine
\vertvolle Handhabe .zu bieten. Wenrii wir n mlich die Einf hrungsformeln miteinander vergleichen, so machen wir die Wahrnehmung,
da sich zwei Gruppen deutlich gegeneinander abheben. Bis
gegen "Ende des 12. Kapitels haben wir eine einheitliche, h chst
bezeichnende Zitationsweise. Es ist das »Es steht geschrieben«.
»Wie geschrieben ist« lesen wir 6 31 und i 2 l ; dasselbe mit dem
Zusatz im [bzw. in eurem] Gesetz 10 34, mit dem anderen »in den
Propheten« 6 45. Die J nger »erinnerten sich, da es geschrieben
ist (war)«, hei t es 2 17 und 12 16 (hier mit Beziehung auf ein schon
eingef hrtes Zitat). Eine etwas andere Fassung ist »wie die Schrift
gesagt hat« (7 38) oder »wie der Prophet Jesajas gesagt hat« (i 28
— hier dem mit »¥φη« als Ausspruch Johannes' des T ufers eingef hrten Schriftwort nachgesetzt). — Mit 12 38 setzt pl tzlich eine
andere Art zu zitieren ein (wie sie sich sonst besonders h ufig im
Matth us-Evangelium findet). Diese wird dann — mit Ausnahme
zweier, besonders zu besprechender Stellen — bis'zum Schlu festgehalten. Die Worte und Verhei ungen des AT erscheinen da als
den Verlauf der Geschichte Jesu im voraus bestimmend: »auf da
die Schrift erf llet w rde« (ίνα ή γραφή πληρωθη 13 ι8· *9 24· 19 SGdasselbe 1712 ohne Zitat; 1928' ^να τελειωθ·^ ή γραφή). Neben der
ganzen Schrift begegnet uns auch die angef hlte Schrift s t eile als
Gegenstand der Erf llung: das vom Propheten gesprochene (12 88)
oder im Gesetz geschriebene (15 26) »Wort« (λόγος).
Eine Gegen berstellung der jedesmal in Betracht kommenden
Stellen im Wortlaut wird das verdeutlichen:
A
B
l 28 (Jes 40 3): καθώς βίπεν 12 88 Jes 53 t): ίνα ό λ ό γ ο ς ΉΉσαίας ό προφήτης
σαίοο τοδ πρρφ^τοο
δν είπεν
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A·· Faure, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
2 17 (Ps6910): έ μ ν ή σ θ η σ α ν l
μ,αθήταί αδτοο 8τι
μ,ένον ε σ τ ί ν
εστίν
6 3 l (Ps 78 24)·'
γ εγ ρ α μ μ έ ν ο ν
6
γεγραμ45 (Jes54i3):
(λένόν εν τοις προφήταις
7 38 (unbekannt): καθώς είπε ν
ή ΤΡ α ?ή
7 4 3 (Mich ,5 ι): ο δ χ ή γ ρ α φ ή
είπεν ότι
10 34 (Ps826): ουκ ε σ τ ί ν γεγραμ,μ έ ν ο ν εν τφ νόμ,φ υμών δτι
12
u (Jes 4ΐ Ι8·ΐ4)= καθώς ε σ τ ί ν
γεγραμ/μ,ένον
1216 (zur ckweisend auf das vorige
Zitat i2 15 und auf 12 13 = PS
118 2g) 1 : τότε έμ,νήσθησαν
ότι τ α ο τ α ην έ π9 α δ τ φ γ ε γραμ,μένά.
Β
13 18 (Ps 41*10): άλλ' ^να ή γ ρ α φ ή
π λη ρω θ η
15
25 (Ps 35 19 69 β)· άλλ9 t v a πληρωθη 6 λ ό γ ο ς 6 έ ν τ φ ν ό μ φ
αοτών γ ε γ ρ α ( λ μ . έ ν ο ς ότι 3
19 24 (Ps 22 19): ίνα ή γ ρ α φ ή
1
9 se (Ps 34 21 » vgl. Ex 12
9 12) : Ιγένετο γαρ ταύτα ΐ'ν α ή
γ ρ α φ ή πληρ ωθ-γ)
19 28 (mit Bezug auf die Ps 69 22
entnommenen Stichworte »διψφ« und »86ος«): ?να τ ε λ ε ι ω θ-g ή γ ρ α φ ή .
17
Dazu :
(ohne nachfolgendes Zitat,
unter Zur ckweisung auf 1 3 18) :
ίνα ή γ ρ α φ ή
12
Dazu :
8 17 (Reminiszenz aus Dtn 19 15
und 17 6): και εν τφ νόμφ δε
γέγραπται2 %τι
1
Das Hosiannah etc. war hnlich wie bei den Synoptikern als Ruf der Menge mit
νέκραόγαζον« (bei Markus und Matth us »Ικραζον« und »εκραζον λέγοντες«) eingef hrt.
2
Hier das den Synoptikern und Paulus gel ufige γέγραπται (in anderem Sinne
(20 $1) an Stelle des dem Johannes-Evangelium eigent mlichen γεγραμμένον εστίν.
8
An dieser Stelle zeigt allerdings die Einf hrung trotz des »Τνα πληρωθ-ν) mit den
Formeln der ersten Reihe eine gewisse i n n e r e Verwandtschaft, wenigstens mit IO 8 4 :
beide Male werden die Psalmen zum »Gesetz« gerechnet und beide Wale nimmt Jesus
seinen Standort au erhalb des j dischen Volkes, stellt sich ihm gegen ber, indem er von
in »eurera« (so auch 8 17) bzw. »ihrem« Gesetz Geschriebenem redet. Auch das sonst
der zweiten Reihe fremde einf hrende 5tt f llt auf. — Vielleicht ist die Formel nachtr glich erweitert oder abge ndert. Vielleicht ist sie aber auch in .Kenntnis der ersten
Zitatenreihe geschrieben oder steht sonst in Zusammenhang mit den \Vechselbeziehungcn,
wie sie ber alle Unterscheidungsmerkmale hinweg zwischen den einzelnen St cken des
Evangeliums immer wieder nachzuweisen sind.
4
Reminiszenzen wie i 6l (Gen 28 12) und 5 2 g f. (= Dan 12 7) oder ίο 1β (= Mich
2 ia) k nnen hier beiseite bleiben. Auch 16 „ darf au er Betracht bleiben, da die at.
Stelle (Jes 66 I4) nicht als Zitat gebracht, vielmehr ihr Wortlaut dem fortlaufenden Text
pingef gt ist.
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A. Faure,"i)ie at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
IQI
Dieser Tatbestand scheint mir die These von der »literarischen
Einheit« des Johannesevangeliums (so trotz aller Zugest ndnisse im
Grunde doch auch noch Bousset) ohne 4 weiteres zu ersch ttern.
Handelt es sich doch f r mein Gef hl auch um mehr als um blo e
Unterschiede schriftstellerischer Gewohnheit. Es spricht sich in dem
allen, zugleich eine verschiedene Auffassung des AT aus oder zum
mindesten eine stimmungsm ige Verschiedenheit im Gebrauch des
AT. Dort, in Reihe A, die einfache, aktenm ig steife Feststellung,
da
hnliches in der Schrift. vorher festgelegt oder mit Schriftworten bereits zum Ausdruck gebracht war: die Schrift eine Sammlung von Belegstellen, die man — wenn man »in ihr sucht« (539:
έραονάτε τάς γράφάς) finden kann. Hier, in der zweiten Reihe, das
Wort, das — ausgegangen — nicht leer zur ckkehren kann, das als
lebendig treibende Kraft Leben, Wirklichkeit werden, — eben »sich
erf llen« mu . So da das Wort und die Tatsachen in innigem
organischen Zusammenhang stehen, eine lebendige Einheit, ein
fortflie ender Strom sind, — die Schrift auch eine Art Logos, der
sich verk rpern, eine Idee, die Gestalt gewinnen will und mu . —
Aber selbst wenn man diesem nicht meint folgen zu k nnen, das
Eine mu sich beim Vergleich der beiden Stellenreihen jedem unbefangenen Beurteiler unabweisbar aufdr ngen: Hier z e i g t sich
d e u t l i c h ein E i n s c h n i t t , der — mitten durch das Evangelium
hindurchgehend — zwischen i 2 1 6 (dem letzten Zitat der ersten
Reihe) u n d i 2 88 (dem ersten Zitat der zweiten Reihe) liegen mu .
Diesseits u n d jenseits d i e s e s E i n s c h n i t t e s s i n d i r g e n d wie v e r s c h i e d e n e H nde am W e r k gewesen.
Diese Annahme erh lt eine weitere Best tigung im Zusammenhang mit der Beobachtung, da im Johannesevangelium W o r t e
Jesu hnlich auftreten, ganz hnlich behandelt werden wie at.
Schriftstellen, wie ja das Wort, »das Jesus gesprochen hat«, 2 22
ausdr cklich der »Schrift« als gleichartige Autorit t, als Gegenstand
desselben Glaubens an die Seite gestellt wird: καΐ έπιστεοσαν τη
γραφή και τφ λόγφ δν ειπεν 6 Ιησούς (vgl. dazu 450·" έπίστεοσεν ό vθρωπος τφ λόγφ δν ειπεν α&τφ 6 Ίησοος). So wird denn auch auf vorausgegangene Ausspr che Jesu mit ganz hnlichen Wendungen Bezug
genommen wie auf das AT. Auch hier begegnet uns das »ίνα
πληρωθ·^« — um Ereignisse als Verwirklichung eines Wortes Jesu
erscheinen zu lassen (i8 9 : tva πληρωθ"§ 6 λόγος δν είπεν vgl. 17 12?
ι8 3 2 - ?ν<* δ λόγος τοο Ιησοο πληρωθ-g δν είπεν, vgL 12 32» auch 8 28
un
<l 3 u)· Und ebenso wie 2 17 und 12 16 X eines at. Schriftwortes
1
Vgl. dazu besonders die Fassung von 12 1β: έμνήοφησαν . . . β« ταδτα ην
γεγ ραμμένα.
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...
IO2 A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang, und die Quellenscheidungshypothese.
» e r i n n e r n sich« die J n'ger 2 22 eines Herren wertes, das sie (wie
12 16 die at Stelle) erst nachtr glich in seiner Bedeutung erfassen:
ote οδν ήγέρ-ih) εκ νεκρών, έ μ , ν ή σ φ η σ α ν ο ί μ,αθηταί α δ τ ο δ , ότι
τ ο ο τ ο Ι λ έ γ ε ν. Beides aber so, da es dem f r die at Zitate gewonnenen Schema entspricht: das ΐνα πληρωθη findet sich in einem
der letzten Kapitel — also jenseits des festgestellten Einschnitts —
das »έμνήσθησαν« in einem der ersten Kapitel des Evangeliums, also
diesseits.
Freilich f hrt der Gedanke des έμ,νήσθ-ησαν, der R ckerinnerung
an Worte Jesu, dann doch wieder ber das Schema hinaus und
zeigt damit, da wir nicht voreilig zu weitgehende Schl sse, ziehen
d rfen — sonst kommt man bei all diesen Untersuchungen nur zu
leicht an einen toten Punkt, an eine Stelle, wo die Rechnung nicht
mehr aufgeht, zu einer. »Aporie« (Schwartz). . .
Jesus bezieht sich n mlich in den Redest cken des Evangeliums
des fteren selbst auf s e i n e Worte. Und hierbei tritt wiederholt
in etwas anderer Form ein hnlicher Gedanke zu tage, spieltauch
das Sicherinnern eine Rolle. Sei es, da Jesus die J nger an einen
fr h e r e n Ausspruch von ihm gedenken hei t ( i 5 2 0 ν§Ί· Χ3 ic:
μ ν η μ ο ν ε ύ ε τ ε τ ο υ λ ό γ ο υ ο ο ε ί π ο ν ο μ Γ ν οδκ εστίν δούλος etc.), oder
aber, da er ein eben gesprochenes Wort als ein solches bezeichnet,
dessen sich die J nger sp ter erinnern sollen ( ι 6 4 : άλλα τ α ο τ α
λ ε λ ά λ η κ α δμίν ίνα όταν £λθ·η ή δ>ρα αδτών μ ν η μ ο ν ε ό η τ ε αυτών,
ότι εγώ εϊπον δμιν)ι. Die Stellen aber, an denen das geschieht, stehen
im Unterschied von 2 17 und 12 16 im z w e i t e n Teil des Evangeliums. Damit erscheinen alle diese Stellen ber den Einschnitt
hinweg zusammengeschlossen.
Nun ist gewi der Gedanke, da die J nger sich der Worte
ihres Meisters erinnerten, ebenso naheliegend, wie er dem JohannesEvangelium nicht allein eigen ist (vgl. Lc 24 c. 8 ; Act. u l(5 ; 20 35).
Und erst als M a h n u n g im M u n d e Jesu gewinnt er, dem einfach
mitteilenden »έμνήσθησαν« 2 17 und 12 l gegen ber, eigent mliches
Gepr ge2. Dazu entspricht i 6 d der mit ίνα gegebene Gedankengang (die Vorhersage geschieht, d a m i t man sich sp ter ihrer als
1
Vgl. dazu 14 25. 2β: Τ α ύ τ α λδλά,ληκα ό|ΐιν"παρ* όμίν μένων 6 3έ παράχλητος το ιτνεομα το αγιον . . . ε κ ε ί ν ο ς ομάς διδάξει πάντα χαΐ ό π ο μ ν ή σ ε ι ομάς
πάντα α είπον υμίν εγώ.
2
Das unterscheidet die Stellen auch von s o n s t i g e n Rtickbcziehungen Jesu auf
eigene "Worte, wie sie ebenfalls auch der erste Teil des Evangeliums kennt, vgl. 6 e f t :
δια τοδτο εϊρηκα όμίν ότι οδδεις δύναται έλθ-εϊν προς με etc. (wie το 16: δια τοοτο είπον
δτι Ικ τοδ Ιμοο λαμβάνει και άναγγελεΐ όμΐν, . .)·
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A. F au r e, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
erf llt erinnert) in gewissem Sinne der in dem »ί'να ίτληρω*^« liegenden
Auffassung der zweiten Reihe1.
Immerhin kann aber doch schon diese Ideenverwandtschaft
darauf hinweisen, da wir .es nun im Evangelium nicht etwa einfach
mit zwei urspr nglich selbst ndigen Teilen oder sonst zusammengestellten St cken zu tun haben, da vielmehr Wechselbeziehungen
hin ber und her ber greifen, somit auch das Ganze b e r a r b e i t e t
sein mu .
·
Das wird noch deutlicher, wenn 'wir die beiden noch nicht besprochenen a l t t e s t a m e n t l i c h e n Zitate ins uge fassen: i 2 3 9 f .
(= Jes 6 10) und 19 37 (= Sach. 12 10). Hier scheint das aufgestellte
Schema durchbrochen: die nach 12 38 stehenden Zitate werden
n i c h t mit einem ίνα πληρωθ-g eingef hrt, vielmehr ganz hnlich wie
_spnst die Zitate der ersten Reihe: »ότι πάλιν εΐ π εν Η σ α ΐ α ς « (12 S9)
und »καί πάλιν ετέρα γραφή λέγει« (ig 87). Jedoch hat es mit diesen
Stellen seine besondere Bewandtnis.
Beide Male handelt es sich (wie schon aus dem πάλιν ersichtlich)
um das z w e i t e Glied eines Doppelzitats. Ich setze den vollen
Zusammenhang her:
1) i 2 s—40 (J68 53 i un 6 10): ί'να ό λ ό γ ο ς Ή σ α ί ρ ο τ ο ο π ρ ο φήτοο πληρω·8"§ 8ν είπεν· κοριέ, τις έπίστεοσεν r§ άκο-fl ημών; και
6 βραχέων κυρίου τίνι απεκαλύφθη; δ ι α τ ο ο τ ο ουκ ήδύναντο πιστεόειν,
ό τ ι π ά λ ι ν είπεν Η σ α ΐ α ς * τετύφλωκεν αυτών τους δφθαλμ,οος και
έπώρωσεν. αοτών την καρδίαν, ίνα μ,ή ϊδωσιν τοις δφθαλμοΐς και νόήσωσιν
τ-fl καρδί^ και στραφώσιν και ιάσομαι αδτούς*
2) i g 36· 37 (Ps 34 2ΐ und S ch 12 l ): έ γ έ ν ε τ ο γ α ρ ταοτα ίνα
ή γ ρ α φ ή πληρωθ·^· δστοδν οο σοντριβήσεται αοτοο. και π ά λ ι ν
έ τ ε ρ α γ ρ α φ ή λ έ γ ε ι * , δψονται εις δν έξεκέντησαν.
Man k nnte nun schon darauf hinweisen, da sich das »πάλιν
είπεν Ήσ.« bei einem zweiten Jesajazitat durch das »ov είπεν (sc.
Ησαΐας) im ersten Gliede von selbst nahelegte. Und da es auch
ig 37 ungeschickt gewesen w re, das »ίνα πλ.« noch einmal zu bringen.
Aber es k nnen auch die zwei einander folgenden Zitate unm glich
jedesmal von einer Hand geschrieben sein. Bereits die Wendung
»eine a n d e r e Schrift« 19 87 mu Wunder nehmen, nachdem vor1
So auch an den Stellen, an denen das Wort »Sicherinnern fehlt, aber die Sache
vorhanden ist: 13 ld : W άρτι λ έ γ ω ό μ ι ν προ tou γενέσθαι, Ινα luoteoYjte δταν
γένηται ότι εγώ είμι. 14 ? 9 *α* νδν εϊρηκα όμΙν πριν γβνέσθ-αι, ίνα όταν γένηται
(vorher v. 28: ηχούσατε δτι Ιγώ «Ιπον όμίν 6πάγοο etc.).
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IO4 A. F a u r e , Die at Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
her von »der Schrift« als Ganzem die Rede war. Sicheren Aufschlu gibt uns aber ein Vergleich des W o r t l a u t s der Zitate.
Bleiben wir zun chst beim ersten Zitatenpaar. 12 S8 wird Jes 53 x
genau nach den LXX zitiert *, i 2 40 dagegen erscheint das Zitat
in einer von den LXX abweichenden Fassung. Die LXX (denen
auch Mt 13 15 folgt) bersetzen: έπαχ.όνΦη γαρ ή καρδία τοο
λαοο τούτου/ και τοις ώ σ ί ν αυτών β α ρ έ ω ς ^ κ ο υ σ α ν , καί τους
οφθαλμούς έ κ ά μ , μ , ρ σ α ν , μ,ήποτε 'ίδωσιν τοις όφθαλμ,οΐς, καΐ τοις άσίν
άκούσωσι, και τη καρδί^ σ ο ν ώ σ ι καί έ π ι σ τ ρ έ ψ ω σ ι, και ίάσομαι αυτούς.
Das Johannesevangelium k rzt ab und bringt unter den Abweichungen (sonst νοειν statt σονιέναι) den johanneischen Schriften
oder doch dem NX gel ufige Ausdr cke: τ ε τ ύ φ λ ω κ ε ν vgl. I Joh 2n
anstatt έκάμμοσεν, Ιπώρωσεν oder π ε π ώ ρ χ ο κ ε ν statt έπαχύνθη, σ τ ρ α φ ώ σ ι ν (στρέφεσθ·αι un bertragen Εν. Joh ι 88 2Ο 14. IG) an Stelle von
επιστρέφονται, ΐ'να μ,ή an Stelle des in diesem Sinne — anders 7^ —
im Evangelium nicht gebrauchten μήποτε. Ob der Schreiber bei
dieser Art freier Wiedergabe den hebr ischen Urtext im Auge
hatte, l t sich dem Wortlaut nicht sicher entnehmen, schon weil
bersetzungsfehler der LXX mitgemacht werden *. Aber auch wenn
es sich nur um ged chtnism ige Wiedergabe der S e p t u a g i n t a
handeln sollte, ist es doch von vornherein unwahrscheinlich, da
Jemand in e i n e m Atem die eine Stelle nachgeschlagen, bei der
anderen (dazu bei einem Zitat aus dem gleichen Buch!) frei aus der
Erinnerung zitiert haben sollte! — Als sp terer Einschub kennzeichnet sich zudem das Zitat dadurch, da es offensichtlich den
Zusammenhang unterbricht: v. 41 sieht auf das erste, nicht aber
auf das z w e i t e Zitat zur ck. Denn die im zweiten Zitat behandelte
Verstockung konnte (im Gegensatz zu der im ersten enthaltenen
Klage ber »den Arm des Herrn«, der »niemandem offenbar w rde«)
keine ausreichende Ankn pfung hergeben f r Worte wie: »dies hat Jesaja gesagt, weil er s e i n e H e r r l i c h k e i t sah und von ihm sprach«.
1
So in der Regel bei den w r t l i c h dem AT entnommenen Stellen: 10 84 12 18
16 37 19 , 4 , mit geringen Abweichungen auch 6 8l. Anders 13 18 — wenngleich da offenbar eine E r i n n e r u n g an die S e p t u a g i n t a vorliegt:
Joh 13 je :
LXX PS 41 I U :
b τ ρ ώ γ ω ν μοο τον #ρτον (allerdings auch 6 έ α θ ίων α ρ τ ο ο ς μου έ μ ε γ ά λ υ ν ε ν
Ιπ* έμέ π τ ε ρ ν ι σ μ ό ν (auch hebr isch
hebrvnach MT *»»nb) l « ή ρ ε ν
την π τ έ ρ ν α ν α υ τ ο ο
31??)·
2
\Venigstens in gewissen Grenzen: vgl. die Aussageforni statt der im Urtext
stehenden Befehlsform des Hiphil, — der dann freilich das Aktivum im Johannesevangelium wieder, n her kommt als das Passivum und die intransitiven Verben (in der
Mehrzahl!) bei den LXX.
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A. Faure, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese. 105
Genau so liegt nun aber — und damit haben wir die Probe auf
das Exempel — die Sache beim zweiten Doppelzitat. Auch hier
ist zuerst nach den LXX zitiert. Zwar wird die Schriftstelle.
(Ps 34 21) nicht voll angef hrt. Was aber von ihr gebracht wird,
sind Worte der S e p t u a g i n t a j(dort hei t es: φολάσσει πάντα τα
δστα αοτών, §ν Ι£ αδτών οδ σ υ ν τ ρ ι β ή σ ε τ α ι ) . Das zweite Zitat
dagegen (Sach 12 10) weicht wieder von den LXX ab (diese haben:
»και έ τ τ ι β λ έ ψ ο ν τ α ι προς μ,ε άν-θ^ών χ α τ ω ρ χ ή σ α ν τ ο « ) . Wieder
erscheint statt έπιβλέπεσθ-αι (das sich ja wohl sonst im NT findet) das
dem Evangelium gel ufige οψονται. Dabei scheint hier der Wortlaut den R ckschlu auf Kenntnis des hebr ischen Urtextes zu erlauben, da idas »είς δν Ιξεχέντησαν« dem hebr ischen VlpT^ Ίψ^ flfc
genauer entspricht als das »άνίΡών κατωρχήσαντο« der LXX l . — Aber
wie dem auch sei: jedenfalls verraten auch hier die beiden Glieder
des Doppelzitats eine verschiedene Hand, auch hier ist das zweite
Zitat offenbar sp terer Zusatz.
Die at. Zitate im J o h a n n e s e v a n g e l i u n i f h r e n , wie
mir scheint, mit z w i n g e n d e r N o t w e n d i g k e i t zur Annahme
m e h r e r e r Verfasser, von denen sie zwei je in einer H lfte
des Buches — ungef hr der blichen Zweiteilung des Evangeliums
(Kap. i—12 und von da bis zum Schlu ) entsprechend — besonders
beteiligt zeigen.
,
Dar ber hinaus lassen sich aus den Zitaten allein keine Folgerungen ziehen. Nur in Verbindung mit sorglichster sonstiger
Einzeluntersuchung wird uns der f r die Zitate ermittelte Tatbestand zu weiteren Erkenntnissen fortschreiten lassen. Einige
Schritte in dieser Richtung m chte ich hier noch gehen.
Eine Stutze erhalten die gewonnenen Ergebnisse im allgemeinen
sprachlichen Befund, der zugleich ihre Erweiterung erm glicht.
Trotz der im ganzen Evangelium — hier lauter, dort leiser — durchklingenden »johanneischen« Sprache lassen sich doch bestimmte
Ausdr cke und Wendungen feststellen, die sich auf eine der beiden
H lften des Buches beschr nken oder doch nur vereinzelt auf die
andere H lfte bergreifen und dann so, da gerade dies bergreifen
zu neuen Schl ssen berechtigt.
Ein der ersten H lfte eigent mliches Wort ist δ'χλος (όχλοι),
1
Vielleicht hat das Evangelium sogar einen besseren Text nicht nur als die LXX,
sondern auch als wir gelesen (vgl. die Konjektur »auf den« in, der Kautzschen bersetzung des AT; MT: "btt).
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Ιθ6 A. Faure, Die at. Zitate im 4. Evarig. und die Quellenscheidungshypothese.
das 12 34 wie abgeschnitten aufh rt, obgleich im Verlauf der Leidensgeschichte Gelegenheit genug gewesen w re, es anzuwenden, wie
denn ja auch die Synoptiker es dort oft genug brauchen1. Ferner
mu auffallen, da λέγειν (ειπείν) in der ersten H lfte fter mit π ρ ο ς
verbunden erscheint2, w hrend es danach (mit Ausnahme des είπαν
[έ'λεγον] προς αλλήλους 16 17. 1924; vgl· έμ,άχοντο πρ· α· 652) nur mit
dem Dativ konstruiert wird. Da »Μωοσης« als geschichtliche Person
wie als Inbegriff der at. Offenbarung nur im ersten Buch genannt
wird (an 13 Stellen, bis 929) oder, da Ausdr cke wie das in der
Apokalypse so h ufige σφραγίζειν sich nur ebendort vereinzelt (3 33
und 6 2?) finden, d rfte weniger ins Gewicht fallen.
Dem z w e i t e n Teil eigent mlich ist der » L i e b l i n g s j n g e r « :
ο μαθητής ο ν ή γ ά π α (13 23 19 26 20*2 21 7. 20) oder έ φ ί λ ε ι ( 2 θ 2 )
ό Ί η σ ο ο ς 3 . Freilich findet sich daneben auch die Wendung (o)
Α λ λ ο ς μαθητής, ist vom »anderen J nger« (neben Petrus) die
Rede, um den angeblichen Verfasser des Evangeliums in der bekannten Weise zugleich zu verbergen und zu bezeichnen (18 15 vgl.
18 16 20 2. 3. 4. 8)4. Ganz hnlich aber wird auch im ersten Teil der
Ungenannte in der Verh llung »Einer von den Zweien« (neben
Andreas) eingef hrt 5 — in den Berufungsgeschichten» die auch sonst
1
Sp ter hei t es nur noch Ιουδαίοι (so vorher promiscue mit όχλος).
3 3 3 4 4 i 4 33 4 48 4 4£> 6 5 6 SB 6 34 7 ? 7 «3 7 60 8 8l 8 57 ίο 35 (πρδς ο8ς δ
λόγος . . . έγένβΐο) H 2 l 12 19.- Von den Synoptikern hat nur Lukas fter ( G r i m m :
saepissime) die Verbindung mit προς, Matth us e i n m a l , Markus —abgesehen von προς
έαοσούς (αλλήλους) — zweimal.
51 I
3 a a : ήν άναχείμενος ε ι ς ix των μαθ-ητών αυτού εν τω χόλπω του Μησοο
δ ν ήγάπα δ Μησοδς,
1
9 « 6 · 'Ιη^οδς ουν 18ων . . . τ ο ν μαθ·ητήν παρεστώτα ο ν ή γ ά π α .
2 Ο 2 : . . . χαΐ προς τ ο ν άλλον μαθ-ητήν 8ν έ φ ί λ ε ι 6 Ι η σ ο ύ ς .
2 ΐ 7 : λέγει οδν δ μαθ-ητής Ιχείνος δν ή γ ά π α δ Ί η σ ο ο ς .
2 ΐ 20 : . . . βλέπει τδν μαθ-ητήν δν ή γ ά π α δ Ι η σ ο ύ ς άχολοθ-οδντα. —
Vgl. aber auch n 5 von den Geschwistern zu Bcthanten: ή γ ά π α δε Ί η σ ο υ ς την
Μάρθ·αν etc^ dazu vorher v. 3 von Lazarus: χόριε ιδε δ ν φ ι λ ε ΐ ς ασθενεί und v, 36:
ϊδε ως έ φίλε t α δ τ ό ν ; — f r die Entsdieidung ber die Zugeh rigkeit einzelner Bestandteile des ir. und 12. Kapitels ist dies nicht ohne Bedeutung.
4
20 a erscheinen beide Ausdr cke verbunden: πρδς Σίμονα Πέτρον χαι τδν Αλλ ο ν
μαθητήν 8ν έ φ ί λ ε ι δ Ί η σ ο ο ς . — Der Relativsatz schlie t brigens hier schlecht an
und k nnte an sich (wenn vv. 3, 4 und 8 nicht folgten) nur einen anderen J nger bezeichnen, den Jesus ebenso wie den Petrus l i e b hatte. Falls keine Ab nderung vorliegt (so da etweder άλλος oder der Nebensatz zugef gt w ren), kann so nur, in nachl ssiger Ausdruckswcise, jemand bezeichnet sein, der neben Petrus in allgemein anerkanntem Priorit tsVerh ltnis unter den J ngern stand.
& !
40 (V&1· ! 3δ); *H V 'Ανδρέας . . . είς εκ των δόο.
2
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A. Faure, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
107
jiiit St cken des zweiten Teiles gro e Verwandtschaft zeigen *. Dem
kann hier nicht n her nachgegangen werden.
Viel weiter bringt uns die Feststellung gemeinsamen eigent mlichen Sprachguts In der ersten H lfte- des E v a n g e l i u m s
und.im ersten Schlu 20 80 ff. 2 . Nur im ersten Teil und 20 81
findet sich (ό) Χριστός3. Das Gleiche gilt — und dies ist das Bedeutsamste — von dem Wort »σ η μείον«.
Σημ,είον ist in der ersten H lfte neben dem nicht ausschlie lich
in diesem Sinne gebrauchten Ιργον 4 die immer wiederkehrende Bezeichnung f r die Wundertaten Jesu: 2 ^, 18. 23 3 2 4 48 (hier in der
in der Apostelgeschichte h ufiger, aber auch bei Matth us und
1
Mit den uferstehungsberichten, vgl.
a) aus der J ngerberujfung Kap. i:
b) aus der O s t e r v i s i o n der Maria
Kap. 20:
v. II—16: Μαρία δε ε ίστη*ε ι . . . παρέκυψεν . . . και ϋ ε ω ρ ε ί . . . ταύτα
είποδσα Ιστρά<ρη εις το οπίσω ν.αι θ ε ω ρεί τον Ίησοδν έ σ τ ώ τ α . . . λ έ γ ε ι
αδτ-j) 5 Ιη·σοδς· γόναι τι κλαίεις; τίνα
ζ η τ ε ί ς ; . · . σ τ ρ α φ ε ΐ σ α εκείνη λέγει
Έβραιστί* Ραββοονεί (8 λ έ γ ε τ α ι δ ι δάσκαλε).
v. 35: Τ·§ επαύριον πάλιν ε ί σ τ ή κ ε ι δ
Μωάνης . . . και Ι μ β λ έ ψ α ς τ φ 5 Ιησοδ π β ρ ι π α τ ο δ ν τ ι , . . ν. $$tt.: . . ·
σ τ ρ α φ ε ί ς δε ο Ίησοδς καΐ <9·εασάμ έ ν ο ς αδτοος άκολουθ-οοντας λ έ γ ε ι
α δ τ ο ί ς ' τι ζ η τ ε ί τ ε ; οί δε είπαν
αοτω £ α β β ε ί (8 λ έ γ ε τ α ι μ ε θ ε ρ μ η ν ε ο ό μ ε ν ο ν δ ι δ ά σ κ α λ ε ) ποδ μένεις;
λ έ γ ε ι αδτοίς* έρχεσθε καΐ οψεσθ-ε. |
ήλθαν οδν etc. etc.
2
Zu beachten ist auch, da der Begriff tfes j ngsten Tages (εσχάτη ήμερα) sich
nur im ersten Teil findet und 12 ω — in der durch v. 36 b—44 a (45?) abgetrennten
Fortsetzung von 12 8 a. Indessen sind hierbei noch andere Gesichtspunkte ma gebend,
die noch er rtert werden sollen: es handelt sich um Eintragungen eines letzten Bearbeiters (der das 12. Kapitel wohl schon in seiner jetzigen Gestalt vorfand).
8
h Χρίστος findet sich: i 90r 25 3 28 4 2 9 7 2β· 27- βι· <ι· *s lo-24 ll π ·(& Χριστές
6 οίος τοδ θεοδ b ε!ς τδν κόσμον ερχόμενος) Ι2 3 45 — Χριστός: ι 41 (τον Μεσσίαν δ
εστίν μεθερμηνεοόμενον Χριστός); 4 ?5 (Μεσσίας δ λεγόμενος Χριστός) 9 22· — Ί η σ ο δ ς
Χρίστος erscheint ι ΙΤ und 17 3. — Andere Bezeichnungen der Messiasw rde bzw. Heilandsstellung Jesu sind: δ άγιος τοδ θεοδ 6 9 ; δ σωτήρ τοδ κόσμου 4 «·
4
"Εργον (έργα) bezeichnet gerade im ersten Teil nicht nur die Wunder, sondern
auch die sittlichen Leistungen Jesu, sowohl so, da beides darunter verstanden sein
-will, als auch so, da der Begriff der sittlichen Tat a l l e i n vorwaltet (vgl. καλά έργα
ίο 3α f.). Im letzteren Fall ist die Bedeutung die gleiche, wie wenn vom sittlichen Tun
im allgemeinen, von den guten und b sen »Werken« der M e n s c h e n mit diesem Ausdruck geredet wird (3 rft ff- 8 ag. 4l 6 i8 f, wird auch der Glaube so bezeichnet). Aber
nat rlich bleibt ein Unterschied. M gen auch die Werke der Guten »in Gott getan«
sein (3 tl), Jesus* Tun ist Gottes Tun, er vollendet Gottes Werk, indem er Gottes Willen
erf llt, weil -er nicht anders kann (434), . . . und niemand darf ihn einer S nde zeihen.
So kann denn Ιργον ι / 4 auch das vor dem Abschlu stehende Erl sungswerk bezeichnen»
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Io g
%
A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
----
Markus je einmal vorkommenden Verbindung mit τέρας) 4 54 6 21.
u« 26-30 .7 si 9 16 io 4i " 47 * 12 18, S7. Mit der letzten Stelle (12 37)
h rt das aber pl tzlich auf. Nun werden ja gewi von Kap. 13 ab
keine »Wunderzeichen« im Sinne von Heilungen etc. mehr erz hl.t. %
Aber e r i n n e r t wird doch an die Wundertaten, und wo das geschieht, da ist immer n u r von » έ ρ γ α « die Rede, vgl. 14 n f.: el δε
μη, δια τα έ ρ γ α αυτά πιστεύετε (vgl. ίο 25) δ πιστεόων εις έμ,έ τα έργα
' & έγω ποιώ κάκεΐνος ποιήσει, και μείζονα τούτων ποιήσει1. — Dagegen
erscheint im ersten Schlu 20 30 wieder das σημεϊον: H ο λ Χα μεν
οδν και αλλά σ η μ ε ί α έ π ο ί η σ ε ν ό Ίησοδς etc.
. Dieser sprachliche Zusammenhang f hrt uns auf eine weitere
Spur. Der erste Schlu pa t in seine jetzige Umgebung herzlich
schlecht. Und das nicht nur wegen der unbek mmert weitergehenden Auferstehungsgeschichten. Die Erscheinungen des Auferstandenen kann man doch auch nicht gut »Zeichen« nennen, »die
Jesus tat« 2 . Dagegen weist 20 30 deutlich auf 12 3 7 zur ck. Die
Worte m ssen urspr nglich dort angeschlossen haben, sind abgebrochen und versetzt Die St cke passen noch verbl ffend gut
aufeinander. Man lese nur 12 87 »Τοσαοτα δε αυτοο σ η μ ε ί α π ε π ο ι η κ ό τ ο ς έ ' μ π ρ ο σ φ ε ν α δ τ ώ ν ο δ κ έ π ί σ τ ε ο ο ν εις αυτόν« und fahre
dann mit den Worten von ao 8 0 f. fort: » Π ο λ λ ά μεν ου ν και ά λ λ α
σ η μ ε ί α έ π ο ί η σ ε ν ό Ίησοϋς ε ν ώ π ι ο ν των μαθητών, α οδκ εστίν γεγραμμένα εν τψ β ι β λ ί φ τούτφ. Ταύτα δε γέγραπται, ?ν α π ι σ τ ε ό η τ ε 3
8τι Ίησοος εστίν ό Χριστός ό οίος του θεοο καΐ ι'να πιστεύοντες ζωήν
εχητε εν τφ ονόματι αδτοο. Der Einschnitt l ge dann nach 12 36 hart
vor dem ersten Zitat der zweiten Reihe, und 20 80 r. w re aus dem
zweiten Teil dazwischenzuschieben.
In dieser ihrer Zusammenstellung b i l d e n die V e r s e 12 8 7
-}- 20 8 0 f. e i n e n w i r k s a m e n A b s c h l u . Wovon nun? Das
ganze St ck i t —12 86 kann es nicht sein, so da damit das Evangelium in zwei nur lose zusammengekoppelte Teile zerlegt w rde.
Dazu ist, wie wir sahen, der Einschnitt doch nicht tief genug, treten
1
Ebenso 15 J4 : εΐ τα Ι ρ γ α μη Ιποίησα εν αδτοίς, ο οδδείς #.λλος έποίησεν. An
diesen Stellen sind unter £ργα jedenfalls die Wundertaten zu verstehen (h chstens
leicht ins Ethische schillernd ?), im Sinne von 7 ?|: 8v £ργον Ιποίησα.
2
Daher ist der offenbar dem ersten nachgebildete zweite Schlu 21 86 mit richtigem
Gef hl in die vorliegende Fassung gebracht (eottv 8fe xetl £λλα π ο λ λ ά α Ι π ο ι η σ ε ν δ
Μησοος etc. vgl. 4i6)·
3
Im Gegensatz zum »οδκ Ιπίοτεοον« 12 87, das brigens einem Sp teren aus
mancherlei Gr nden anst ig erschien und daher in 12 i2 im Geist der Nikodemus-Geschichte zurechtgestellt wurde (»es gewannen doch auch Viele der O b e r s t e n Glauben
an ihn«).
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A. Faure, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
IC,Q
die ber das ganze Evangelium gehenden sprachlichen und gedanklichen Beziehungen zu stark hervor. Die Verse k nnten auch inhaltlich nicht den ganzen ersten-Teil bezeichnen, nicht einmal die
unmittelbar vorausgehenden Rede- und Erz hlungsst cke. . . . Dagegen machen sie meines Er chtens eine selbst n d i g e s c h r i f t stellerische Einheit kenntlich, eine im ersten Teil des Evangeliums benutzte Quellenschrift, deren Spuren durch berarbeitung
nicht ganz haben verwischt werden kommen. Und von dieser Schrift
lassen sie uns auch eine n here Vorstellung gewinnen. Von einem
abgeschlossen vorliegenden Buch (εν τω βιβλίψ το&τφ) ist r ckblickend
die Rede, in dem* σημεία, »Wunderzeichen«, die »Jesus getan hat« »geschrieben«, aufgezeichnet sind. Als deren Augenzeugen werden »die
J nger« genannt. Die Aufzeichnung aber ist geschehen, um den
Glauben an Jesus als den Christus in den Lesern zu wecken oder
zu st rken. Inh lt und Tendenz der Grundschrift sind mit diesen
Worten klar gegeben: es ist eine in apologetischem oder missionarischem Interesse angefertigte Zusammenstellung von Wundergeschichten.
Und nun k nnen wir die Spuren solch eines Wunderbuches
(eines βιβλίον σημείων Ίησοο oder wie es gehei en haben mag —
vielleicht hat es mehr derartige Zusammenstellungen gegeben) in
den Wunderberichten des Evangeliums selbst wiederfinden. Wir .
brauchen blos die dem Johannes-Evangelium eigent mlichen Wundererz hlungen zu berschauen: die beiden galil ischen Wunder in
Kap. 2 (Hochzeit von Kana) und 4 (das johanneische Seitenst ck
zum Hauptmann von Kapernaum), die beiden jerusalemitischen
Heilungen (die des Lahmen, Kap. 5, und die Blindenheilung Kap. 9)
und die Totenerweckung in Kap. n1. Wenngleich bis auf die
Wunder in Kap. 4 und 5 auseinandergerissen und zunehmend erweitert, verraten die Geschichten doch ihre fr here Zusammengeh rigkeit und ihren urspr nglichen Charakter. Noch sind, trotz
1
Das Speisungswunder Kap. 6 ist offenbar den Synoptikern (auch da ist es mit
dem Meerwunder zu einem Block verbunden) nacherz hlt oder einer mit diesen gemeinsamen Quelle entnommen und sp ter eingef gt: 7 , (Jesus »wandelt« f o r t a n —
μετά ταδτα — in Gal a, weil er sich durch die Todfeindschaft der Juden bedroht f hlt)
hat nur Sinn nach vorausgegangener jud ischer Wirksamkeit und das iv έργον 7 ai
greift ber Kap. 6 hinweg auf Kap. 5 zur ck. Dabei ist 7 82 ff. die Verteidigung der
Sabbathcihing unmittelbare Fortsetzung der Heilungsgeschichte in Kap. 5 — etwa an
v. 16 anschlie end — go da also die Geschichte von den feindlichen Br dern fr her als
Kap. 6, aber doch wieder fr hestens gleichzeitig mit dem abgesprengten St ck aus Kap. 5
an ihre Stelle gekommen sein mu .
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A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
alles Daz wischengeschoben en, die Worte stehen 'geblieben, mit
denen die beiden ersten Wunder nacheinander aufgez hlt waren (vgl.
2 U : Ταότην Ιποίησεν α ρ χ ή ν των σ η μ ε ί ω ν δ Τ/]σοος εν Κανά της
Γαλιλαίας . . . 4 δ 4 : ^οοτο πάλιν δ ε ύ τ ε ρ ο ν σ η μ ε ί ο ν έποίησεν δ Ιησούς).'
Auch die Situation ist — trotz aller -Reisen und Erlebnisse dazwischen — in Kap. 4-noch dieselbe wie in Kap. 2 Λ Dabei beweisen die beiden ersten, von Erweiterungen am wenigsten ber hrten 2 Erz hlungen, da es sich urspr nglich um kurze, schlicht
sachliche Berichte handelte. Diese Berichte sind dann unter dem
angegebenen Gesichtspunkt verwendet worden, von Jemandem, dem
es darum zu tun war, den Christus-Glauben auf die Wunder Jesu
zu gr nden. Er hat auch den Schlu (mit Ausnahme vielleicht
der letzten Worte) geschrieben3. Dieser hat seine jetzige Fassung
(i2 37: τ ο σ α ο τ α . . . σημεία ; 2O 30: π ο λ λ ά ... οίλλα σ.!) vermutlich
auch deshalb erhalten, weil nur wenige — f r das Gef hl des Verfassers zu wenige — Wunderberichte vorlagen4. Aus demselben
Grunde w re dann auch sonst wiederholt mit Betonung von vielen
Wundern die Rede, die Jesus getan h tte (7 81 n 47 vgl. 9 16 10 41).
Eine genaue Abgrenzung ist freilich auch hier kaum m glich
(jedenfalls w rde der Versuch einer solchen eine besondere Untersuchung erfordern). Taucht doch die Tendenz, Wunder und Glauben
miteinander in Verbindung zu bringen, im ersten Teil des Evangeliums immer wieder auf: im Kern der Wundergeschichten (2u
4 53 6 u) ebenso wie innerhalb von Erweiterungen (7 81 vgl. 9 35—30),
1
4 δ*· τούτο πάλιν δεύτερον σημεΐον έποίησεν δ L &λθών εκ της Ι ο υ δ α ί α ς
ε ί ς την Γαλιλαίαν. Bezeichnend ist auch 4 4β die R ckverlegung des Schauplatzes
gerade nach Kana.
* Vgl. jedoch 2 9 den echt Johann ei seh orakelnden Einschub »καΐ ο υ κ · # δ ε ι πόθεν
εστίν,» οί δε διάκονοι ^ δ ε ι σ α ν οί ήντληκότες το δδωρ«. — Das εΐδέναι und ο&κ εΐδέναι
πόθεν εστίν, (ειμί, έρχομαι, ήλθον) ist ja im bertragenen Sinne Stichwort in den Kontroversen zwischen Jesus und seinen Gegnern 7 a? f. 8 14 9 ao f. — vielleicht spielt auch die
Pilatusfrage πόθεν εΐ σα 19 t geheimnisvoll ins bersinnliche. — An Erweiterungen am
reichsten sind die in weit ausholende Dialoge zerflie enden jerusalemitischen Wundergeschichten.
ber das Hineinschlagen einer fremden, den Wunderglauben bek mpfenden
Betrachtungsweise 4 4fl s. w. u.
1
Man kann sich versucht f hlen, aus der Anredeform ( π ι σ τ ε ύ η τ ε , £χητβ) auf
urspr nglichen Briefcharakter der Grundscbiift zu schlie en, umsomchr als vor 2 , (das
mit seinem και τ-jj ήμερα τγ/ τρίτ$ jetzt dem Vorausgegangenen gegen ber sinnlos ist)
offenbar der Anfang des Buches fehlt.
4
Vielleicht hat aber auch der Verfasser unter den vorliegenden Berichten die f r
seine Zwecke geeignetsten ausgew hlt: das Wunderbare erscheint ja bei fast allen besonders gesteigert.
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A. Faure, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese. m
bei den dem Evangelium eigenen Wundern ebenso wie bei denen
synoptischen Ursprungs (6 2. u· 2e) oder bei nur genereller Erw hnung geschehener Wunder (2 23 7_81 10 41 vgl. 12 87 und 20 30). Und
das sowohl in der n cijstllegenden Form, da der Glaube als Folge
von Wundern eintritt (z u sogar der Glaube der j nger!1) oder erwartet wird (n 47), als auch derart, da in Auseinandersetzungen
Wunder als Beweismittel angezogen (7 31 9 16 10 41, auch 12 37 und
20 30 f.) oder vermi t (2 18 6 30) werden. Es w rde also noch zu entscheiden sein, was f r Stoffe au er den eigent mlichen Wunderberichten mit verarbeitet sind und ebenso, ob einzelne Hinweise auf
den Zusammenhang von Glaube und Wunder auch von anderer
Seite gemacht sein k nnten als dem Verfasser der Grundschrift.
Aber da eine Quellenschrift vorlag, die Jesu Messiasw rde
vielleicht j dischen, etwa von Johannesj ngern erhobenen Einwendungen gegen ber) als durch seine Wunder legitimiert dartun wollte,
scheint mir zweifellos. Der damit gegebenen Betrachtungsweise
wird freilich im Johannes-Evangelium nur ein verh ltnism ig kleiner
Raum gew hrt. Sie stellt auch nur die unterste Stufe der, wie ich
meine, so vielfach auseinanderstrebenden Gedankenwelt des Evangeliums dar — und die dem Evangelium am wenigsten eigent mliche. Dar ber erhebt sich (m gen sich beide Auffassungen auch
hin und wieder treffen) durch das ganze Evangelium hin eine andere
Auffassung. Hier wird der Glaube auf anderen Grund, gestellt,
auch anders gefa t und bewertet. Er kommt »aus dem Wort«, aus
Jesu Worten, ist Folge des Eindrucks dieser Worte (so mit am
deutlichsten .5 24 '· <5 τον λ ό γ ο ν μοο άκοόων και πιστεόων είς έμ,έ oder
8_2 0 : ταύτα αοτοο λαλοοντος πολλοί έπίστεοσαν εις αδτόν2) oder auch des
Eindrucks der Person Jesu (des Ihn-Schauens 6 36: και έωράκατέ με
1
Sonst 2n 4 68 6 (,) u 7 s l io 41 n 45 12 u (vgl. v. 9 und i8b). Auch 9 3K-38
geh rt schlie lich Hefher.
2
Sonst vgl. besonders 17 B: · .. τ.ά βήματα, α εδωκάς μοι δέδωκα αδτοϊς χαΐ
αδτοί £λαβον . , . *αΙ έ π ί σ τ ε ο σ α ν δτι συ με άπέστειλας. Dazu im Petrusbekenntnis
6^: . . . βήματα ζ ω ή ς α ι ω ν ί ο υ έχεις καΐ η μ ε ί ς π ε π ι σ τ ε ι ί κ α μ ε ν etc. (vgJ.
6 6 8 : τ ά βήματα α εγώ λελάληκα δμιν πνεύμα εστίν και ^ωή Ιοτιν).- Auch 7 4β» wo
die von den Hohenpriestern und Pharis ern ausgesandten Diener auf den Vorwurf ihrer
Herren antworten: οδδέποτε ελάλησεν οδτως άνθρωπος. Schlie lich auch i6 30 , an
welcher Stelle der Glaube an den g ttlichen »Ausgang« Jesu sich auf dessen vorausgegangenes Selbstzeugnis gr ndet, oder 17 80, wo der Glaube Sp terer als Folge des
Wortes der J nger in Aussicht genommen wird (αλλά *ai περί των πιστεοόντων δια τοδ
7»ογοο α&τών βίς δμε). — Diese Auffassung h ngt freilich damit zusammen, da »Glauben«
im Johannes-Evangelium fter so viel als »den Worten Jesu Glauben? schenken« bedeutet.
So 5 4 e f.: sl γαρ έπιστεόετε Μωοαεί, Ι π ι ο τ ε ό ε τ ε &ν Ι μ ο ί . . . εΐ δε τοις εκείνοι)
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112 A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
και ου πιστεύετε) oder einfach ein Ihm-Glauben: 5 24. 38 8 30. 45 f. IO 37·
Der Wunderglaube kann demgegen ber ausdr cklich als das Mindere,
als eine Art Behelfsglauben zweiten Ranges dargestellt *, ja geradezu
abgelehnt werden2. Ebenso tritt die messianische F rbung an'
solchen Stellen durchweg (bis auf 6 69) zur ck: der Glaube ist Glaube
an Jesu g ttliche Sendung (6 29 n 42 16 27. 86 17 8. 2ι· 23) .°der auch
an den g ttlichen Sender selbst (5 24, vgl. 12 44). — Das ist die Stimmung selbst in dem messianisch ausklingenden Petrusbekenntnis
(6 69)» die Auffassung, wie sie 4 48 mitten in einen ganz anders eingestellten Zusammenhang hineinplatzt, auch die des Auferstandenen,
wenn er spricht (20 2 g): μακάριοι οι (ΐή Ιδόντες και πιστεύσαντες.
Beide Auffassungen widerstreiten einander (man kann nicht auf
Schauwunder u n d auf inneres Erleben den Nachdruck legen!) und
machen eben damit, in dieser ihrer Unvereinbarkeit das Vorhandensein der Wunderquelle noch wahrscheinlicher.
Werden die gewonnenen Ergebnisse anerkannt, so ergeben sich
daraus Anhaltspunkte und Richtlinien f r weitere Forschung. Die
Herausstellung der Wunderquelle wird es nahelegen, nach sonstigen
Quellen und Vorlagen zu suchen (die Benutzung der synoptischen
berlieferung braucht dabei als unbestreitbar nur festgestellt zu
werden). Und ebenso3 wird die mit dem Einschnitt in Kap. 12 gegebene Unterscheidung mehrerer Verfasser oder Bearbeiter uns vor
γράμμασιν οδ πιστεύετε, πώς τ ο ι ς έ μ ο ΐ ς £ ή μ α σ ι ν πιστεύσετε; 8 46 (im Gegensatz zum
L gen des Teufels): εγώ 8l δτι την άλήθ·ειαν λ έ γ ω , οδ πιστεύετε μοι ( hnlich v. 46).
Vgl. auch 5 24 (Gott glauben). Glauben = Glauben schenken im p r o f a n e n Sinne 9 lfl
(wohl auch 19 85) im Munde Jesu 4 2l.
1
So 14 lt (schon v. 10 waren die βήματα als Beweis f r die Einheit mit dem Vater
v o r den έ'ργα genannt): πιστεύετε μοι . . . ε ι δ & μη, δια τα £ ρ γ α αδτά πιστεύετε
(vgl. io a r obwohl da die έργα etwas starker betont sind: ει δε ποιώ χ&ν έ μ ο ί μη
πιστεύητε τ ο ι ς £ ρ γ ο ι ς πιστεύετε).'
2
4 48» a^er auc^ 6 30 ff., wo die Zeichenfordcrung und ihre Zur ckweisung nach
dem vorausgegangenen Speisungswunder seltsam genug anmuten — jeden Hills die mit
diesem Wunder gegebenen Gedanken in die Sph re des rein Geistigen erhoben werden.
Auch im Gespr ch mit Nikodcmus Kap. 3 kann meines Erachtens eine Beziehung
zwischen der Anrede des Nikodemus und der Antwort Jesu — wenn berhaupt — nur in
dieser Richtung gefunden werden.
3
Beides liegt nicht von vornherein auf einer Linie. Das Verst ndnis des Einschnitts
kann sich in der Annahme der Wunderquelle nicht ersch pfen. Dies w re nur dann der
Fall, wenn die Zitate im -ersten Teil des Evangeliums sich an solchen Stellen f nden, die
ohne weiteres der Wunderquelle zugesprochen werden k nnten. Anstatt dessen stehen
sie aber in offenkundig komponierten Redest cken (6 ai. 1δ 7 42 8 17 10 84, vgl. auch
10 ln und I2 9 7 ) oder aber in Erz hlungsst cken, die den synoptischen parallel laufen
20. 6. 1922
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A. Fa re, Die at Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese,
j j^
die Aufgabe stellen, ber diese und ihre Arbeit, ber ihren Anteil
am Zustandekommen des Evangeliums N heres zu bestimmen. Ich
will hier wenigstens Einiges von -dem kurz andeuten, was sich mir
nach beiden Richtungen hin sowohl aus der schriftstellerischen
Eigenart des Evangeliums heraus als auch auf Grund besonderer
Beobachtungen als bemerkenswert aufgedr ngt hat.
Schon das grundlegend Eigent mliche des JohannesrEvangeliums,
die so enge und doch wieder vielfach so unzul ngliche Verbindung
von Erz hlung und Gedankenf hrung weist ja auf verschiedene
auseinanderstrebende Bestandteile. Wenn beides immer wieder durcheinandergeschoben erscheint, hier Erz hlungsst cke mit Gedanken
durchsprengt sind oder — nach Art der bearbeiteten Wundergeschichten — zu lehrhaften Er rterungen erweitert; wenn! dort Betrachtungen abbrechen, um vielleicht erst eine ganze Strecke weiter
wieder aufgenommen zu werden1; so kann das nicht nur darin
seinen Grund haben, da ein Gr bler immer wieder ins Sinnieren
kommt oder da ausgesprochene Gedanken von Neuem aufklingen.
Vielmehr ist es kunstvolle Mosaikarbeit — mag auch im Einzelnen
nicht immer leicht zu bestimmen sein, was auf Rechnung der Quelle
und was auf die des Bearbeiters kommt.
Freilich darf man sich dabei die Sache nicht so leicht machen,
als ob man nun etwa blo die Geschichten auf der einen und alles
Gedankliche auf der anderen Seite herauszuheben und irgendwie in
Zusammenhang zu bringen brauchte, um damit die beiden Urbestandteile in der Hand zu halten. Das ist nach dem Gang dieser
Untersuchung ausgeschlossen, schon das durch das ganze Evangelium
gehende Gemeinsame spricht dagegen. Dann aber erweisen sich
auch weder die Erz hlungsst cke noch die Betrachtungen als urspr ngliche Einheit Wir finden synoptische Bruchst cke mit sonstiger berlieferung vermengt2, aber auch der Wunderquelle zu(I M 12 1S. 15 — auch 2 17). Die genuin Johanneischen Wundergeschichten sind vieiraehr
(ebenso wie die Auferstehungsgeschichten) frei von Zitaten. Darin gleichen sie den zusammenh ngenden Reden im zweiten Teil, deren Urform wenigstens (die dann 13 18 und
15 95 nicht enthalten h tte) eigentliche Zitate nicfct bringt. Ganz hnlich verh lt es sich
auch in den den Abschiedsreden so nahe verwandten Johannesbriefen, die auch zwar at.
Reminiszenzen, aber kein richtiges Zitat enthalten.
1
Z. B. in Kap. 12, wo die Fortsetzung von 12 3e 12^5 (46?) durch das Dazwischenliegende abgedr ngt erscheint: vg). 12 8 : ως το φ ω ς έχετε, π ι σ τ ε ύ ε τ ε εις
τ δ φως, ίνα oioi φωτός γένησθ·^ ν. 44 ο: δ π ι σ τ ε ύ ω ν εις Ιμε οδ πιστεύει είς Ιμέ,
άλλα etc. ν. 46: *Τ ω φως είς τον κόσμον Ιλήλοθ-α, ίνα πάς ο π ι σ τ ε ό ω ν εις εμε
Ιν rg σκοτία μη μείνιρ.
f
So in Kap. i die in den Alisspr chen Johannes» des T ufers erkennbaren St cke
Zeitscfar. f. d. nentest. Wiss. 21. Band 1*922.
8
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11^ Α. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
zuweisenden Geschichten fremde Bestandteile eingef gt1. Ebenso
klaffen auch Gedanken auseinander, laufen verschiedene Gedankengange durcheinander2 und sto en wir auf widersprechende Anschauungen, auch in verschiedener H henlage (wie wir das bez glich der Wunderfrage? bereits feststellten3). Hier, bei den gedankvgl. i 2 6 f.: εγώ βαπτίζω εν δδατί" μέσος δαών στήκει . . . 6 δπίσα> μοο ερχόμενος, ου
ουκ είμι άξιος, ίνα λόσω αδτοδ τον Ιμάντα του δποδήματος — und dann (wie ja auch ein
Vergleich mit den synoptischen Parallelstellen dies zweifellos macht) als Schlu und Spitze
ber alles Dazwischenliegende weg v. 33: οοτός εστίν 8 βαπτίζων εν πνεόματι άγίψ.
1
Dazu rechne ich in der Lazanisgeschichte Kap. 11 die dem Zusammenhang des
Berichteten v llig fremden v. 7—10 bzw. 7 und 8 (v. 7: έπειτα μετά τοοτο λέγει τοις
μαΟ·ηταίς· ά*γωμεν είς την Ίοοδαίαν πάλιν. ν. 8: λέγοοσιν αδτω οΐ μαθ-ηταί' £αββεί,
νδν έζήτοον σε λιθ·άσαι οί 'Ιουδαίοι, και πάλιν όπάγεις εκεί;). Von Lazarus und Bethanien
ist gar nicht die. Rede, sondern von der »R ckkehr« nach Jud a, die die J nger nicht
f r r tlich halten, weil man Jesus dort »eben« hatte steinigen wollen. Offenbar hat die
Lazanisgeschichte urspr nglich mit dem am Schlu von Kap. 10 Erz hlten keinen Zusammenhang gehabt und ist ein solcher erst nachtr glich durch v. 6 geschaffen worden,
dessen Anfangsworte (ως οδν ή κ ο ο σ ε ν δτι ασθενεί) schlecht genug zum vorhergegangenen
v. 4 (auch da bereits: ά κ ο ό σ α ς δε b Ιησούς) passen. Die Erz hlung in den Schlu versen von Kap. 10 von der erfolgreichen transjordanischen Wirksamkeit Jesu ginge dann
in v. 7 f. weiter, welchen Versen sich in v. 9 f. als Antwort Jesu auf den Einwand der
J nger eine der »johanrieischen« Spekulationen ber Licht und Finsternis anschlie t, bis
v. ii ein »ταδτα ειπεν (wie auch sonst im Evangelium) den abgerissenen Faden wiederaufnimmt, zu v. 6 zur cklenkt. Das eingesprengte St ck schlie t dann v. 16 ab: ειπεν
οδν Θωμάς 6 λεγόμενος Δ. τοις σονμαθηταΐς· αγωμεν και ημείς Γνα άποθχζνωμεν μετ'
αυτοο. Da die Lazarusgeschichte mit der s y n o p t i s c h e n berlieferung nachtr glich
verbunden ist, f llt von selbst ins Auge, vgl. schon die Vorwegnahme der Salbung 11 a,
die gewaltsame Einf hrung des Lazarus 12,. 2. Vor allem aber die wenig gelungene
Verflechtung mit dem Einzugsbericht 12 0 ff, Hier stimmt die Mitbegr ndung des
»Kommens« des (v. 9 im Unterschied von v. 12 unmotiviert auftretenden) όχλος (πόλος)
durch das Interesse an Lazarus v. 9 und v. 17 f. ebensowenig zu v. 12 (. . . άκούσαντες
δτι έ ρ χ ε τ α ι Ι η σ ο ύ ς είς CL , . . καΐ έ ξ ή λ θ ο ν είς 6 π ά ν τ η σ ι ν α δ τ ω ) wie die
bertragung der Mordpl ne der Hohenpriester auch auf Lazarus ( I 2 l 0 f . ) durchsichtige
Nachzeichnung von-ii 68 ist. — Inwieweit derartige Zusammenstellungen bereits bei Abfassung des Evangeliums vorlagen (man hat ja sogar an eine besondere Leidensgeschichte
gedacht), wird nicht so leicht zu entscheiden sein.
8
Ich empfinde derartiges bereits gleich im Prolog, Kap. i, wo v. 9 und 10 zweifellos (nach Analogie der bekannten Stelle bei Heraklit), vom ewig, berzeitlich kommenden
Logos und seiner Ablehnung durch die von ihm erf llten und erleuchteten Menschen
reden, w hrend v. 11 und 12 ebenso sicher von dem im Menschen Jesus verk rpericn,
in ihm geschichtlich in die Erscheinung getretenen Logos die Rede ist.
0
Mehrere Gedankenreihen in verschiedener H henlage lassen sieb unter anderem
deutlich nachweisen in Kap. 6. Hier wirkt v. 63 (ή σαρξ οδκ ωφελεί ουδέν τα £ήματα
α εγώ λελάληκα δμΐν πνεομά Ιστιν καΐ ζωή Ιστιν) besonders fremd, fast wie ein Protest
in dieser -Umgebung, d rfte aber doch nicht als Ehischub zu beurteilen sein, vielmehr als
Abschlu der h cbstgelagcrten Gedankenreihe, der zufolge Jesus das geistige, im Glaul>c%n
zu nehmende Brot des Lebens ist im Unterschied von dem leiblich genossenen Manna
(vgl. v. 47—51 a, 57; 58 — dann 63),
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A. F a u r e , Die at. Zitate im 4, Evaug. und die Q ellenscheidungshypothese.
n^
liehen St cken, ist es naturgem
schwerer, zusammenh ngende
Vorlagen zu erkennen (m gen auch i n n e r e W i d e r s p r che da
mehr ins Auge fallen). Immerhin meine Ich doch, da sich auch
da Quellen werden aufzeigen lassen. Eine derartige Vorlage d rfte
z. B. im »Prolog« stecken, dem ich keineswegs eine Sonderstellung
gegen ber dem brigen Evangelium zuweisen m chte, dessen Fortsetzung ich vielmehr 3 18 finden zu k nnen glaube1.
Was nun die Bearbeiter betrifft, so k nnen wir ber mindestens zwei derselben, wie mich d nkt, doch eine gewisse Anschauung gewinnen (sofern wir nur im Sinne dieser Untersuchung
annehmen, da das Evangelium bei seiner Herstellung durch mehrere
H nde gegangen ist).
Den Weg weist uns auch hier zun chst der allgemeine schriftstellerische Befund. Der Eindruck, den die D a r s t e l l u n g s w e i s e
des'Evangeliums auf jeden Unbefangenen machen mu , wird ein
zwiesp ltiger sein. Zun chst der gro er Unordnung — einer Unordnung, die dem Evangelium manche mindachtliche Bemerkung
seitens seiner neuesten Kritiker eingetragen hat und der auch mit
der beliebten Annahme von durcheinandergeschobenen Bl ttern nur
wenig beizukommen ist*. Es mu schon wundernehmen, wenn sich
wie in Kap. 3 die Spur einer Geschichte (unter Aufgabe der anfangs durchgef hrten Form des Zwiegespr chs) einfach in Gedanken
verliert. Aber dann eben jenes Widerspruchsvolle und Unausgeglichene, das sich uns bereits mehrfach aufdr ngte. Mag auch
die Mystik des Evangeliums mit daran schuld sein, da nicht alle
, 1 Vgl. l 18:' θ ε δ ν ovSils έ ώ ρ α κ ε ν πώποτε* μ ο ν ο γ ε ν ή ς ο ί ο ς δ ων είς τον
κόλπον τ ο δ π α τ ρ ό ς Ικεϊνο.ς έξηγήσατο und 3 ι8": *°" t tle ά ν α β έ β η κ ε ν ε!ς τον
οδρανδν εΐ μη δ εκ τοδ οδρανοδ καταβάσ [δ οίος τ. α.]. Dann folgten wohl gleich 3 16 ff.
(auf i 18 zur ckgreifend): οδτως γαρ ήγάπησεν ό -θ-δδς τον κόσμον ώστε τον ο ί ο ν τδν
μ ο ν ο γ ε ν ή εδωκεν etc. bis v. 21; hieran wird sich 3 S1_^6 geschlossen haben, vielleicht
auch noch" 5 lfl ff. (wenn diese Stelle nicht 3 35 nachgearbeitet ist, vgl. 3 85 »δ πατήρ
αγαπά; τον ο ί ο ν καΐ π ά ν τ α δέδωκεν .εν rjj χεςρι αδτοο. δ πιστεόων εις τδν οίδν
έ χ ε ι ζ ω ή ν α ΐ ώ ν ι ο ν « und 5 2 ο : ° ΐ « Ρ π α τ ή ρ φςλεΐ τον ο ί δ ν καΐ πάντα δείκνοσιν
αδτφ etc. . . . und dann ν. ·2ΐ vom »Lebendigmachen« der »Toten«). — In hnlicher
Weise wie i ,8 + 3 w wird brigens das Ewigkeitsverh ltnis des »Sohnes« zum Vater,
sein Wirken auf Erden und seine Himmelf hrt zusammengestellt am Anfang des Hebr erbriefes vgl. Hebr l 8 ff.: έλάλησεν ήμίν εν οίω . . . Βς ων απαύγασμα της δόξης etc.
• . . καθ-αριαμδν των αμαρτιών ποιησάμενος έκάΰισεν εν δεξιφ της μεγαλωσόνης «ν
δψηλοΐς etc.
2
Ob man dabei das Vorhandensein der von uns angenommenen oder sonstiger
Quellen und Grundschriften zugibt oder nicht, ndert an diesem Eindruck wenig — wie
auch viele der damit im Zusammenhang stehenden Wahrnehmungen von der Quellenscheidung unabh ngig sind.
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116 A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
Gegens tze .deutlich als solche empfunden wurden. Und mag
manches davon auch der (wohl 3,11 lteren Vorbildern gen hrten)
Neigung zuzuschreiben sein, sich in Paradoxien und Antinomien zu
bewegen (einmal soll der Sohn richten und dann wieder nicht etc.
etc.). Was soll man indessen sagen, wenn man etwa 7 2o liest: »τις
os ζητεί άποκτειναι;« und wenige Verse weiter 7 ^: »οδχ οδτός εστίν δ ν
ζητουσιν άποκτεΐναι;«? Und dabei so viel Unm gliches, schlechthin Undenkbares auch an Situationen: 2 l (τη τρίτη ήμερος . . . von wann
denn 'gerechnet ?), 4 44 (das γαρ schlechterdings sinnlos!*), 6 t (nach
Vorg ngen in Jerusalem eine Fahrt Jesu ber das galil ische Meer!),
7 i ff· (vgl. oben Jesus »wandelt«, weil bedroht, nicht mehr injud a,
s o n d e r n in Galil a 2 — und in Kap. 6 war er in Galil a bzw.
Kapernaum). Auch durch Zusammenarbeit von Quellenst cken erkl rt, scheint es doch eine kaum zu begreifende Nachl ssigkeit oder
Kurzsichtigkeit, da dies alles so stehen bleiben konnte. Hierher
geh ren auch alle die L ngen und Breiten des Evangeliums. Dann
die D o u b l e t t e n und W i e d e r h o l u n g e n (bisweilen durch ein
»πάλιν«"als Wiederholung geradezu unterstrichen). Ich f hre nur an
den bekannten zweifachen Hinweis auf Jesus als das Lamm Gottes
i 29 und i 35 f. 8 und das auf seinen Tod hinweisende Orakel wort
Jesu 7 84 ff. und 8 2 if. vgl. 13 884. . . . Dabei f llt auf, da bisweilen
an e i n e r von zwei gleichartigen Stellen Dinge gebracht werden,
die nur an der anderen Sinn gehabt h tten, vgl. 12 32_n4 und 8 2$
1
Es sei denn, da an dieser Stelle Jud a als Heimatland Jesu bezeichnet sein
sollte ( hnlich schon Origenes), vgl. 4 4 3 f . : Μετά δε τάς δύο ημέρας ε ξ ή λ θ ε ν ixetxtav
είς την Γ α λ ι λ α ί α ν , αυτός γαρ Ίησοδς έμαρτύρησεν βτι προφήτης εν τ§ ιδία π α τ ρ ί δ ι
τιμήν ο δ κ έχει.
2
7 , : καΐ μετά ταδτα περιεπάτει δ Ιησούς εν rj Γ α λ ι λ α ί α · ο υ γ α ρ ήθ-ελεν
ev tjj Ι ο υ δ α ί α περιπατεϊν, βτι εζήτοον αδτόν οί Ιουδαίοι άποκτείναι.
8 Ι
*ο : 'ϊ'ί επαύριον βλέπει τον Ίησοον Ιρχόμενον προς αοτον και λέγει* ιδε ό
άμνδς του θ-εοϋ δ αφων την άμαρτίαν του κόσμου, ι m f.: T*j? επαύριον π ά λ ι ν είστήκει
δ Ίωάνης και εκ των μαθ-ητών αυτοΰ δύο, και έμβλέψας τω 9]ησο5 περιπατοοντι λέγει*
ιίε δ άμνδς του θεού.
4
7 st—8β : {ηχήσετε με καΐ ονχ εύρήσετε. και δ π ο υ ίΐμΐ ε γ ώ ό μ ε ΐ ς ο ο
<5ύναο6*ε έλθ-ecv. εΐπον ουν oi Ιουδαίοι πρδς εαυτούς* που ούτος μέλλβι πορεύεσ^αι·
δτι ημείς ουχ βδρήσομεν αυτόν; μη είς την δ ι α σ π ο ρ ά ν των Ε λ λ ή ν ω ν μ έ λ λ ε ι
π ο ρ ε υ ε . σ θ α ι και δ ι δ ά σ κ ε ι ν τ ο υ ς "Ελληνας; τίς εστίν δ λόγος οδτος Βν ειπεν ·
ζητήσετε με καΐ δπου είμΐ έ. δ. ου δ. ε. 8 fi . 29 : Ειπεν ουν π ά λ ι ν αύτοΐς* εγώ
όπάγω καΐ ζ η ^ ή ο ε τ έ με καΐ εν τ^ αμαρτία 6μίν άπόΟ-ανεΐσθ-ε. 3 π ο υ ε γ ώ \nrayω
ό μ ε ΐ ς ου ο ύ ν α σ Ο - ί έ λ Ό· e t ν. ελεγον ουν οί Ιουδαίοι, [man beachte nun den von
7 8δ abweichenden Erkl rungsversuch der Juden] μήτι άποκτενεΐ έαυτδν 3τι λέγει · 6που
Ι. 6. δ. οδ δ. έ. — Nicht-J ngern-gegen ber ist brigens ein hnliches Wort kaum verst ndlich. Darum halte ich auch 13 01, wo es als Abschiedswort an die J nger einen
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A. Faure, : Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese,
jjy
[3 u?] (Jesus wird vom Volk 12 S2 if. nach der Erh hung desMenschensohnes und nach der Bedeutung dieser Bezeichnung gefragt, obgleich vom »Menschensohn« im Vorausgegangenen gar nicht die
Rede war, wohl aber an"der Parallelstelle 8 fB)1. Die gleichen Gedanken kehren in etwas abweichender Fassung wieder, ja fast gleichlautende S tze in »Er«·* und »Ich«- (bzw. >Wir«-)Form (332 und 3 u,
auch 3 17 und 12 47)2.
Auf der anderen JSeite haben wir aber wiederum den bestimmten Eindruck sorgsamster, planm iger Arbeit. Dieses ganze
Durcheinanderschieben verschiedener Stoffe — gerade auch von
Gedanken und Berichten — das Ankn pfen und berleiten, das
bersetzen hebr ischer Worte sowie die erkl renden und erl uternden
Zus tze, es verr t eine sorgliche Hand.
• * Meiner Meinung nach gibt es f r das alles nur eine Erkl rung
(die meines Wissens bisher noch nicht versucht worden ist): wir
haben es mit einem u n f e r t i g e n Werk zu tun, mit einem
u n v o l l e n d e t e n Entwurf3. Und dieser Entwurf wird auf den
Schriftsteller zur ckzuf hren sein, dem das Evangelium im wesentlichen seine heutige Gestalt verdankt. Er hat verschiedene Stoffe
und Vorlagen zusammengetragen — vielleicht lag ihm auch f r den
ersten Teil schon die Arbeit eines Gesinnungsgenossen vor (der
Einschnitt in Kap. 12 bei allem sonst Gemeinsamen kann darauf
anderen Klang bekommt, trotz des ausdr cklichen R ckweises, f r den urspr nglichen
Standort, vgl. 13 3S: τεκνία, έτι μικρόν μεθ7 όμΐν είμι* ζ η τ ή σ ε τ ε u ε και καθώς ειπον
τοίς 'Ιουδαίοις ότι ο π ο ύ εγώ δ π άγω ό μ ε ΐ ς ο υ δ ύ ν α σ θ ε ε λ θ ε ΐ ν , και όμ!ν λέγω
άρτι. — Die wortliche bereinstimmung der Fassung 8 21 und 13 S3 deutet dabei darauf
hin, da die frei wiedergebende Stelle / ^ ff. die sp teste ist (sie verr t auch durch die
Erkl rung der Juden dort am meisten Tendenz).
1
I2 32 — 84 : κ ά γ ω εάν δψωθώ Ικ της γης, πάντας ελκύσω προς έμαυτόν. τούτο δε
ελεγεν σημαίνων ποίω θανάτω -ημελλεν άποθνήσκειν. άπεκρίθη οδν αδτφ δ όχλος*
•ημείς ήκοοσαμεν εκ τοδ νόμοο δτι δ Χριστός μένει είς τον αΙώνα, και πώς λέγεις δτι
δ ε ι ό ψ ω θ - η ν α ι τον οίον του ανθρώπου; τις εστίν ούτος ό οίος τοδ ανθρώπου;
8 ^ ; εϊπεν οδν ό *Ιησοδς· 6ταν υ ψ ώ σ η τ ε τον υ ίο ν τ ο δ ά ν θ ρ ω π ο υ , τότε γνώσεσθε
§τι Ιγώ ειμί etc. [3 14: Κα! καθώς Μω&σης ύψωσε ν τον οφιν Ιν rij έρήμφ οδτως
ύφωθηναι δει τον οίον του ανθρώπου.]
* 3 η· ^ έ ώ ρ α κ ε ν καΐ ήκουσεν, τ α δ τ ο μ α ρ τ υ ρ ε ί , και την μ α ρ τ υ ρ ί α ν
αυτού ο υ δ ε ί ς λ α μ β ά ν ε ι . 3 u : · · · δ οϊδαμεν λαλοδμεν καΐ b έ ω ρ ά κ α μ εν μ α ρ τ υ ρ ο δ μ ε ν , καΐ την μ α ρ τ υ ρ ί α ν ημών ου λ α μ β ά ν ε τ ε . [3 ι? : °& Τ^Ρ άπέστειλεν
δ θεός τον οίον εϊς τον κόσμον Τνα κριν^ τον κόσμον αλλ9 ίνα σωθί? δ κόσμος oV
αΰτοδ. 12«: οο γαρ ήλθον Ινα κρίνω τον κόσμον αλλ9 ίνα σώσω τον κόσμον.]
9
So konnte es auch kommen, da bei Einarbeitung der XVunderquelle die Spuren
nicht besser verwischt wurden.
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Il3 A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
hindeuten)1. Er hat immer wieder gefeilt, das Hingeschriebene (also
letztlich sich selbst 1) immer wieder berarbeitet: hinzugef gt, umgestellt, eingeschaltet. Nur eben, er ist damit nicht zu Ende gekommen (vielleicht da der Tod ihm die Feder aus der Hand nahm).
Es fehlt das letzte Abrunden und Ordnen, die letzte gl ttende Feile.
Da wird es nun begreiflich, wie mehrere Fassungen sich nebeneinander finden k nnen ->- der Verfasser mochte sich noch nicht
endg ltig entschieden haben — auch da (wi£ dann 3 n und 3 82 zu
erkl ren w ren) ein einer Vorlag-e entnommenes, f r neue Zwecke
umgeformtes St ck im fr heren Zusammenhang stehen blieb2.
Ebenso werden wir 12 32—34 in seinem Verh ltnis zu 8 2s bei obiger
Annahme verstehen als ein umgesetztes St ck, das noch die Spuren
seines fr heren Standorts an sich tr gt3. Und jedenfalls haben die
vielen Widerspr che und Unm glichkeiten, hat all das schriftstellerische Ungeschick viel weniger Auffallendes — so manches von
dem zu Beanstandenden w re bei Fertigstellung der Arjbeit eben von
selbst abgefallen, w re gestrichen oder abge ndert worden 4 .
1
Ebenso die eine Mehrheit von gleichgesinnten Verfassern beweisende Mehrzahl
2l 24 : . . . χαΐ ο ΐ α α μ ε v 8τι άληθ-ής etc. l u d rften mit dem »Wir« (εσκήνωσεν εν
ήμΐν κα! εθ-εασάμεθα την δόξαν αδτοο) nicht die Schriftsteller gemeint sein. Hier
fa t sich vielmehr der Schreiber mit der M e n s c h h e i t zusammen, mit d e n M e n s c h e n ,
in deren Mitte der Logos sich, sichtbar in seiner Herrlichkeit, niederlie . Nur so entspricht der Satz der ganz auf das Gro z gige und Allgemeine (Seinsanfang, Weltall, alle
Menschen, Fleisch, Geist etc.) eingestellten Gedanken folge. — Damit trifft der Gesamt·
eindruck der »Johanneischen« Stellen im ersten und im zweiten Teil zusammen, von denen
— in ihrer hnlichkeit und Verschiedenheit — Well bansen richtig urteilt, da erst in den
Abschiedsreden »die Glocken voll l uten«.
2
Vielleicht war aber auch nur hier und anderw rts das Fortzulassende nicht gen gend kenntlich gemacht und wurde daher von dem letzten Bearbeiter (s. w. u.) nicht
als solches erkannt.
a
8 ,8 (3 14 kann trotz des noch hnlicheren Wortlauts nach dem Zusammenhang
dort nicht in Betracht kommen) steht zudem der Satz vom Erh hen des Menschensohn.H
in einem St ck, mit dessen Gcdankeninhalt sich wenigstens die Schlu verse von Kap. 12
(v. 44—50) ber hren. Ι2 4 β (Ιγώ φως είς τον κόσμον έλήλοθ-α, ίνα πάς ό ι«στεύων εις
έμέ Ιν TJJ σκοτία μη μείν^) wiederholt geradezu einen Vers aus Kap. 8 in etwas vernderter Form (vgl. 8 I 2 : εγώ είμι το φως τοο κόσμου, 6 άκολουΟ-ών μοι οδ μη περιπατήσει εν rj σκοτία, αλλ' εξει το φως της ζωής). Wie die Frage nach dem Menschensohn pa t brigens auch die Deutung des »Erhobene« auf die Todesart Jesu 12 ,,,, nicht,
in den Zusammenbang. In Kap. 12 (anders 8 28 !) kann diese Erh hung nur im Sinne
des zum Hiramel Erhobenwerdens gemeint sein (Jesus wird nach 12 }12 durch seine Erh hung in den Stand gesetzt, »Alle nach sich zu ziehen«).
4
Auf diesem Wege findet der doppelte Schlu des Evangeliums ebenso seine Erkl rung wie der ganz hnliche Fall I4 a j . Urspr nglich waren dann die abgel sten
Schlu worte der Wunderquelle — vielleicht ganz am Ende »johanneisch« zugespitzt —
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A.Faure, Die at Zitate im 4. Evang. und die Quellen Scheidungshypothese.
Diese Annahme wird man freilich, um sie voll zur Geltung zu
bringen, mit einer anderen zu verbinden haben. Unter den offenbaren . Zus tzen, an denen das 4. JEvangelium so reich ist, finden
sich solche, die eine unfreiere, dogmatisch-kirchlich mehr gebundene
Auffassung verraten als ihre Umgebung. Da 3 5 in seiner gegenw rtigen Fassung den'Gedanken der neuen Geburt von oben her
bzw. saus dem Geiste« durch Beziehung auf die Taufe kirchlich
ximzustempeln sucht, ist l ngst beobachtet wordenl. Besonders auffallende Zus tze dieser Art haben wir aber im 5. und 6. Kapitel.
5 27 f. wird in einem Zusammenhang, der «von Leben und Tod, von
Gericht und dem Gericht-Enthobensein als von inneren, an die gegenw rtige Wirksamkeit jesu gebundenen Erlebnissen redet — diesen
Gedanken eine grob-eschatologische Wendung gegeben, indem die
Beziehung auf den j ngsten Tag und auf die Totenerweckung
Hineingebracht wird. Die Verse machen sich auch dadurch als bewu te Zurechtstellung kenntlich, da v. 28 mit einem »μ.ή θαυμάζετε
τοοτο« das Vorausgegangene ausdr cklich als zur »Verwunderung«
herausfordernd hinstellt (vgl. 3 7 ) 2 .
Noch st rker fallen derartige Zus tze ins Auge in Kap. 6. Hier
kehrt viermal (v. 39, 40, 44 und 54) — im Zusammenhang kaum
je zu begr nden, vielmehr ihn offensichtlich unterbrechend — der Satz
als Abschlu des Ganzen gedacht. Sp ter kam neuer Stoff hinzu und es wurde ein
neuer Schlu dem ersten nachgebildet — der erste aber blieb stehen. 14 3l aber sollte
offensichtlich das den Synoptikern (vgl. Mt 26 46 MC 1442) entnommene >έγείρεσθ·ε
αγωμεν [έντεδθ-εν]« zuerst die Abschiedsreden eindrucksvoll schlie en. Die Reden wurden
dann erweitert,, der erste Schlu mitten im Text stehen gelassen.
1v
gl- 3s »αμήν αμήν λέγω σοι, Ιάν μη τις γ ε ν ν η θ ^ ανωθ-εν, οδ δύναται
Ιδεϊν την βασιλείαν τοδ θ·εοδ« und 3 5 »&μήν αμήν λέγω σοι, Ιάν μη τις γεννηθ-j? εξ
[ύδατος και] πνεύματος, οδ δύναται εισελθεΐν είς την βασιλείαν τοδ θ-εοδ«. — Hier hat
sich der letzte Zusatz wohl auf das »ύδατος και« beschr nkt.
2
5 ae (au* 5 «i zur ckgreifend): ώσπερ γαρ δ πατήρ έχει £ωήν εν έαοτω, ούτως
καΐ τφ οίφ Ιδωκεν ζωήν £ χ ε ι ν Ιν έαι>τω. Dann bringt bereits ν. 2J eschatologische
F rbung in den schon v. 22 ausgesprochenen Gedanken der Richterstellung Jesu (v. 22
. . . την κρίσιν πα σα ν δ έ δ ω κ ε ν τφ ι>ίφ, ν. 27 καΐ έξόυσίαν εδωκεν-αδτψ κ ρ ί σ ι ν
t r o t e l v δτι ο ί ο ς ά ν φ ρ ώ π ο ί ) Ιστιν). Voll aber setzt die massive. Betrachtungsweise
ein v. 28: μη θ α υ μ ά ζ ε τ ε τ ο δ τ ο , δτι έ ρ χ ε τ α ι ώρα [ν. 25: έρχεται ώρα και
νυν εστίν] εν ·§ πάντες οι εν τοις μ ν η μ ε ί ο ι ς άκούσουσιν της φωνής αδτοδ και
Ι κ π ο ρ ε ό σ ο ν τ α ι ο! τα αγαθά ποιήσαντες είς ά ν ά σ τ α σ ι ν ζ ω ή ς , οι τα φαδλα.
πράξαντες είς ά ν ά σ τ α σ ι ν κ ρ ί σ ε ω ς [ν. 25 dagegen, ins berzeitliche vergeistigend:
οτε ο Ε ν ε κ ρ ο ί — die geistlich Toten — ακούσοοσιν της φωνής τοδ υίοδ τοδ Φεοδ καΐ
ο ί ά κ ο υ σ α ν t ες ζήσοοσιν]. ν. 30 nimmt dann den v. 27 abgerissenen Faden in
direkter Fortsetzung von v. 24 wieder auf: 06 δύναμαι εγώ ποιεϊν απ* έμαοτοδ οδδέν
κ^θ-ώς ακούω κρίνω (NB. Pr sens!) καΐ ή κρίσης ή Ιμή δικαία εστίν etc. etc. — Die bewu te Umformung auch von Einzelheiten des Ausdrucks ist nicht zu verkennen.
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I2O
Α
· F au r e, Die at. Zitate im 4. Evang. und die Quellenscheidungshypothese.
wieder: »αναστήσω αυτδ(ν) (εν) τγ) έσχάτι;) ήμ.έρ. Alle vier Stellen
entbehren an sich jedes eschatologischen Charakters, reden vielmehr
vom ewigen Leben etc. durchaus als von inneren Gegenwartswertenl
(vgl. nur das £χει [£χΐ[)] ζωήν α?ώνιον ν. 40 und 54)· Auch an der %
Stelle, der durch Eintragung des Abendmahlsgedankens selbst eine
Tendenz auf das Kirchlich-Rituelle gegeben ist (v. 54) wirkt der
Satz st rend. Er mu im Interesse einer irgendwie sich bedroht
f hlenden handgreiflichen Rechtgl ubigkeit eingef gt sein. Um
jeden Zweifel zu beseitigen, blickt auch noch 6 65 auf 6 44 zur ck,
reproduziert aber die Stelle ohne den Zusatz2: der Schreiber von
6 65 hat 6 44 ohne den Zusatz (der dort allerdings am aller schlechtesten
pa t) gelesen.
Nimmt man hinzu, da die unausgeglichenen Anschauungsgegens tze auch sonst selbst f r einen unvollendeten Entwurf mitunter zu stark erscheinen und die Verwirrung an manchen Stellen
auch f r einen solchen zu gro , so kommen wir zu folgendem
Schlu : Das Evangelium ist letztmalig von jemandem bearbeitet
worden, der dogmatisch befangen war, dazu wenig unterrichtet und
wenig geschickt. Dieser hat das unvollendete Buch f r fertig genommen (vielleicht war es auch schon durch den Namen einer anerkannten Autorit t gedeckt). Er hat nur noch in seiner Weise leicht
gesichtet und geordnet — dadurch freilich die Verwirrung verschiedentlich nur noch gr er gemacht (hier k nnten dann auch die
»durcheinandergeschobenen Bl tter« ihre Stelle finden). Vor allem
aber nahm er an einer Reihe von Stellen von seinem kirchlichkorrekten Standpunkt aus Ansto und machte deshalb Zus tze.
1
v. 39: τούτο δε εστίν το θέλημα του πέμψαντός με, ?να παν 8 δέδωκέν μοι μη
απολέσω Ιξ αδτοδ [άλλα αναστήσω αδτδ εν τ-j) εσχάτη ήμερα]. (Zum »Nicht-Verlieren«
an dieser Stelle vgl. den Gebrauch des Ausdrucks 17 12 und seine Deutung auf das Eintreten Jesu f r seine J nger i8 8 f.). —- v. 40: τοδτο γαρ εστίν το θ·έλημα τοδ πατρός
μοο, ίνα πάς δ Φεωρών τον οίον και πιστεύω ν είς αδτδν εχ-jj {ω ή ν α ΐ ώ ν ι ο ν [και
αναστήσω αδτδν εν τ·§ εσχάτη ήμερα]. — ν. 44 : Οδδείς δύναται δλφεΐν προς με εΐ μη δ
πατήρ δ πέμψας με έλκυση αδτόν [καγώ αναστήσω αδτδν εν τ# εσχάτη ήμερα]. —
ν. 54 ί ο τρώγων μοο την σάρκα και πίνων μοο τδ αίμα £ χ ί ΐ C rrjv αΐώνιον [κάγώ αναστήσω αδτδν η) εσχάτη ήμερα]. — Auch 12 4fi ist der »j ngste Tag* ein dem Zusammenhang fernliegender Gedanke, so da auch hier das »εν τν) εσχάτη ήμερα« nicht
urspr nglich sein d rfte. Vgl. I 2 4 7 : και εάν τις μοο άκού·0 των ρημάτων και μη
φολάζΐβ, ε γ ώ οδ κ ρ ί ν ω α δ τ δ ν etc. und dann v. 48: δ άθ·ετών έμέ και μη λαμβάνων
τα βήματα μοο έ χ ε ι τ ο ν - κ ρ ί ν ο ν τ α (Praesensl). δ λόγος Αν έλάλησα εκείνος κρίνει
[κρίνει?] αδτόν [Ιν τ-g εσχάτη ήμερα] etc.
2
6 w : δια τοδτο βΓρηκα όμΐν δτι οδδείς δύναται έλΦεΐν προς με εάν μη -J δεδομένον αδτφ εκ του πατρός.
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A. F a u r e , Die at. Zitate im 4. Evang. .und die Quellenscheidungshypothese. ·\·%
Ich will hier abbrechen. Hier sollten ja nur abschließend einige
Richtlinien und Anregungen gegeben · werden. Und auch die
g a n z e Untersuchung will keineswegs den Anspruch machen, etwas
Abgeschlossenes, alle Schwierigkeiten bis zur »Lösung der johanneischen Frage« Beseitigendes zu bieten. Manches wird sich vielleicht
auch anders deuten lassen, anderes der näheren Begründung oder
der Nachprüfung im Einzelnen bedürfen. Aber dies meine ich dargetan zu haben: daß die at. Zitate der Punkt sind, von dem aus
die Frage nach den Quellen, des Johannes-Evangeliums aufzurollen
ist, und daß nur von da aus, unter Beobachtung der von da her
zu gewinnenden Gesichtspunkte, das Rätsel des Johannes-Evangeliums — wenn überhaupt — zu lösen ist.
Die Quellenscheidungsversuche sind mehr als ein müßiges oder
gar frivoles Spiel: Dem Wert des Evangeliums brauchen sie keinen
Abbruch zu tun, —. so wenig als es den Wert eines Domes mindert,
wenn mari weiß, woher seine Bausteine gebrochen sind. Sie können
vielmehr an ihrem Teil beitragen zum Verständnis des tiefsten und
·— am Ewigkeitsmaßstab gemessen — wahrsten Evangeliums mit
seinem geheimnisvollen Ineinander von Mystik und Historie, von
Überlieferung und Komposition, von Judentum und Griechentum.
Man .wird dies Evangelium dabei immer mehr begreifen lernen als
genialen Versuch, einer tiefsinnig vergeistigenden, bis an die
Schwelle der Gnosis1 führenden und darum der Beanstandung ausgesetzten Lehrverkündigung dadurch Eingang und Heimatrecht zu
verschaffen, daß man sie in den Rahmen eines Lebens Jesu einspannte, ja — nach antiker Denker Sitte — die eigenen Sätze und
Gedanken unbedenklich, ohne Unterschied von feststehenden Herrenworten, mit dem Namen Jesu deckte. Mögen dabei nicht voll verarbeitete Quellen die Höhenlage herabdrücken oder die Gedankenwelt eines Bearbeiters den. Höhenflug aufhalten, — es führt uns
doch immer wieder nach den letzten Tiefen und hebt uns zu den
höchsten Höhen: die eine Quelle aus tiefstem Grund überrauscht
die anderen und — wenn wir die »fremden Wasser erkannten, —
hören wir sie nur um so lauter rauschen ihr »Ewigkeit ist Zeit und
Zeit wie Ewigkeit«.
1
Man beachte nur den nicht wegzuleugnenden >/Vater des Teufels« 8 44.
[Abgeschlossen am 5. April 1922.]
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