NEUE BERLINER LITURGISCHE PAPYRI Kurt Treu, Berlin Die

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N E U E B E R L I N E R LITURGISCHE PAPYRI
Kurt Treu, Berlin
Die Liturgica der Berliner Sammlung sind schon verhältnismäßig gut erschlossen. Das ist vor allem ein Verdienst von Carl Schmidt und Wilhelm
Sclhubart, die 1910 unter den „Altchristlichen Texten" (BKT 6) auch zehn
„Liturgische Stücke" publizierten. Unter ihnen sind so beachtliche Texte wie
die Gebetsammlung P. 9794 (3. Jahrh.) und der Schluß eines akrostichischen
Hymnus P. 8299 (4. Jahrh.). Später sind einzelne wichtige Stücke bearbeitet
worden, so P. 13415 (Ende 4. Jahrh.) 1914 durch C. Schmidt und erneut 1917
monographisch von Th. Schermann als „Frühchristliche Vorbereitungsgebete
zur Taufe". Hans Lietzmann hat 1927 das Anaphora-Fragment P. 13918
(5. Jahrh.) mit umfassender Sachkenntnis ediert und ausgewertet. Schließlich
gab O. Stegmüller 1937 P. 3602 (7. Jahrh., „Ein christliches Diptychon") und
P. 12683 („Ostrakon mit christlicher Doxologie") heraus.
Ergaben sich schon bei den Biblica der Berliner Museen eine ganze Reihe von
Nachträgen1), so war es für das so viel weitere und weniger übersichtliche Feld
der Liturgica erst recht lohnend, die alten Bestände erneut zu durchmustern
und die neu inventarisierten Stücke zu prüfen. Als Ertrag legen wir hier 11 neue
Stücke vor, — geordnet nach den Inventarnummern, da sich sonst keine rechte
Systematik anbietet. Es sind 6 Papyri und 5 Pergamente. Alle stammen aus
byzantinischer Zeit. Die angegebenen Datierungen sind mit noch mehr Vorbehalt als bei Buchtexten zu nehmen, da die gewöhnlich recht stillosen und
ungeübten Hände die nähere Einordnung erschweren. Nur Nr. 8 könnte aus
einem Kodex oder doch einem größeren Zusammenhang stammen, da der
Text buchmäßig fortläuft, Nr, l und 4 bieten zwar auch zusammenhängenden
Text, doch stehen die Seiten zueinander köpf, so daß sie nicht aus einem Kodex
stammen können. Nr. 3, 5 und 10 stehen auf der Rückseite von Papyrusurkunden. Die Papyri Nr. 2 und 6 und die Pergamente Nr. 7, 9 und 11 sind
einseitig beschrieben.
Keines der Stücke ist vollständig. Doch bietet Nr. 2 immerhin 45 Zeilen
Text und ist nur am Anfang verstümmelt. Literarisch bekannt ist bisher nur
ein einziger Text (Nr. 10). Wie die Schrift, so weichen auch Grammatik und
Orthographie von den literarischen Normen mehr oder weniger stark ab, be*) K. Treu, Neue neutestamentliche Fragmente der Berliner Papyrussammlung, Archiv
für Papyrusforschung 18, 1966, 23-38, Taf. 1-4. K. Treu, Neue Berliner Septuagintafragmente, Archiv für Papyrusforschung 20, 1970, 43-65, Taf. 1-7.
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Archiv für Papyrusforschung 21, 1971
sonders kraß bei Nr. 5, deren koptischer Schreiber kaum noch Griechisch
verstand.
Liturgische Papyri sind immer noch ein wenig Stiefkinder der Forschung.
Für die Magica haben wir längst die Standardsammlung der PGM. Die christlichen Briefe sind wiederholt gesammelt und erläutert worden, jüngst von
Naldini.1) Literarische Texte (Biblica, Patristica) finden schnell die Beachtung
der Interessenten. Dagegen macht das weite und etwas diffuse Feld religiöspraktischer Kleinliteratur der Erfassung und Auswertung Schwierigkeiten.
Eine erste Sammlung von 31 Texten von Liturgien, Hymnen und Gebeten
veranstaltete C. del Grande (21934). Bei aller Unvollkommenheit ist sie noch
nicht ersetzt. Ein neuer Ansatz von F. Pedretti ist nach einer programmatischen
Einführung im Aegyptus 1955 und zwei kurzen Beiträgen 1956—57 offenbar
ins Stocken geraten. Die verdienstliche Sammlung Karl Wesselys (1907 und
1924) bringt auch Liturgica — darunter zahlreiche Wiener Inedita —, beschränkt
sich aber im Prinzip auf die vorkonstantinische Epoche. Umfassender, aber
ziemlich unübersichtlich ist die Zusammenstellung von Leclercq im DACL
1937. Alle diese Sammlungen berücksichtigen auch weitgehend die veröffentlichten Berliner Texte. Im übrigen sind die Einzelpublikationen heranzuziehen.
Über den relativ schmalen Ertrag der Zeit von 1940 bis 1967 habe ich APF
19, 1969, 194f referiert. Zu beachten ist, daß sich gerade auf diesem Feld
Graeca und Coptica besonders eng berühren. So findet man denn etwa in den
Katalogen von Crum neben koptischem und graeco-koptischem auch rein
griechisches Material.
Pedretti hat versucht, den Begriff des Liturgischen streng zu fassen. Dazu
gehöre nur, was in fester Formulierung für den öffentlichen Kult bestimmt
gewesen sei. Zugleich gibt er zu, daß die Grenze fließend ist und daß zumindest
für Vergleichszwecke auch alle Äußerungen privater Devotion hinzuzunehmen
seien. Gerade für die Publikation neuer Texte dürfte es richtig sein, den Rahmen weit zu spannen. Oft macht schon die fragmentarische Erhaltung eine
genaue Klassifizierung unmöglich. Fließend ist auch die Grenze zwischen Poesie,
Prosahymnus, stilisierter Prosa. So fassen wir hier alles zusammen, was unter
del Grandes 'liturgiae preces hymni* fallen würde.
Die These Pedrettis, es sei wichtiger, die bereits bekannten liturgischen
Papyri vergleichend zu untersuchen, als ein neues Fragment zu publizieren, ist
überspitzt. Bereitstellung neuen Materials und fortschreitende Auswertung
müssen Hand in Hand gehen. Unsere Materialbasis ist noch keineswegs so
breit, wie es wünschenswert wäre. Eine gewisse Scheu vor der Editionsarbeit
ist verständlich: gerade für die Liturgica reichen die Hilfsmittel für die Kommentierung nicht aus. Der Editor muß erwarten, daß seine Arbeit bald überholt wird. Das darf ihn nicht abhalten, neues Material zur Diskussion zu stellen,
sei es auch nur in provisorischer Form.
*) M. Naldini, II Cristianesimo in Egitto. Lettere private nei papiri dei secoli II—IV,
Firenze 1968.
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Einen festen Rückhalt für die Kommentiening bieten die biblischen Zitate
und Anklänge. Es ist bekannt, wie sehr der christliche Sprachgebrauch durch
die Bibel geprägt ist, ganz besonders natürlich der liturgische. Für den patriotischen Wort- und Gedankenschatz haben wir jetzt das Lexikon von Lampe.
Aber während es etwa die Identifizierung eines recht kleinen patristischen
Fragmente (mit etwas Glück) ermöglicht1), kommt in ihm Liturgisches allenfalls indirekt zur Geltung, wenn es in ein literarisches Werk eingegangen ist
(so die Liturgie in den Apostolischen Konstitutionen Buch VIII). Sonst ist
man auf die Einzelwerke angewiesen, deren Parallelen mehr oder weniger
exempli gratia anzuführen sind (z.B. Liturgien nach Brightman, Poetisches
nach Christ-Paranikas). Daß auch spätere byzantinische Texte verglichen
werden, rechtfertigt sich durch die starke Traditionsbestimmtheit dieser
Literatur. Für die Dichtung speziell haben wir jetzt die monumentale Initiensammlung von Enrica Follieri, an der sich leicht feststellen läßt, ob ein Strophenanfang neu ist.
Die Bedeutung der Liturgica für die Kirchen- und Religionsgeschichte ist
heute allgemein anerkannt, nicht zuletzt dank den Arbeiten von Hans Lietzmann. Unterhalb der Ebene der großen Dogmenentwicklung und Kirchenpolitik spiegeln sie die tägliche Praxis der Volksfrömmigkeit, gerade auch in
den abgelegenen Provinzorten, aus denen unsere Papyri kommen. Hervorgehoben sei hier daneben die Wichtigkeit dieser Texte für die Literatur-,
Bildungs- und Sprachgeschichte. Als eine Art Subliteratur mit variablen Formen bilden sie ein Verbindungsglied zwischen der hochstilisierten, rhetorisch
geprägten Literatur der antiken Tradition und den individuellen Äußerungen
etwa der Briefe. In Grammatik und Schreibung spiegeln sich der Stand der
Entwicklung der lebendigen Volkssprache und ihrer Aussprache wider, vor
allem die gegenseitige Durchdringung des Griechischen und des nationalen
Koptischen.
Literatur
M Andrieu - P, Collomp, Fragmente eur papyrus de Tanaphore de saint Marc, Revue des
Sciences religieuses 8, 1928, 489-515.
A. Baumstark, Liturgie comparoe. Principes et mothodes pour l'ötude historique des
liturgies chrotiennes. 3. Aufl. v. B. Botte, Chevetogne 1953.
F. E. Brightman, Liturgies Eastern and Western, I. Eastern Liturgies, Oxford 1896.
W. Christ - M. Paranikas, Anthologia Graeca carminum Christianorum, Lipsiae 1871.
W. E. Crum, Catalogue of the Coptic Manuscripts in the Collection of the John Rylands
Library Manchester, Manchester-London 1909.
W. E. Crum, Coptic Ostraca from the Collections of the Egypt Exploration Fund, the Cairo
Museum and others, London 1902.
DA.CL = Dictionnaire d'archoologie chretienne et de liturgie, Paris.
!
) K. Treu, Ein neuer Hermas-Papyrus, Vigiliae Christianae 24, 1970, 34-39.
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Archiv für Papyrusforschung 21, 1971
E. Follieri, Initia hymnorum Ecclesiae Graecae, I-V, Vatikan 1960-1966 (Studi e Testi
211-215 bis).
J. Goar,
sive Rituale Graecorum, 2. Aufl. Venetiis 1730.
C. del Grande, Liturgiae preces hymni Christianorum e papyris collecti, 2. Aufl. Neapoli
1934 (Biblioteca filologica Loffredo 3).
A. M. Kropp, Ausgewählte koptische Zaubertexte, I-III, Bruxelles 1931.
G. W. H. Lampe, A Patristic Greek Lexicon, Oxford 1968.
H. Leclercq, Art. Papyrus, DACL 13, l, 1937, 1370-1520; Art. Ostraca, ib. 70-112.
H. Lietzmann, Ein liturgischer Papyrus des Berliner Museums, Festgabe für A. Jülicher
zum 70. Geburtstage, Tübingen 1927, 213-228 (= Kleine Schriften III, Berlin 1962
[Texte u. Untersuchungen 74], 56-70).
F. Pedretti, Introduzione per uno studio dei papiri cristiani liturgici, Aegyptus 35, 1955,
292-298; Papiri cristiani liturgici I. II, ib. 36, 1956, 247-253; 37, 1957, 23-31.
K. Preisendanz, Papyri Graecae Magicae. Die griechischen Zauberpapyri, bes. Bd. II,
Leipzig-Berlin 1931, S. 189ff: Christliches.
J. Quasten, Monumenta eucharistica et liturgica vetustissima, Bonnae 1935—37 (Florilegium Patristicum 7).
E. Renaudot, Liturgiarum orientalium collectio I—II, Parisiis 1715.
R. Roca-Puig, Sui Papiri di Barcellona. Anafora greca secondo la liturgia di san Marco,
Aegyptus 46, 1966, 91-92.
Th. Schermann, Frühchristliche Vorbereitungsgebete zur Taufe (Papyr. Berol. 13415),
München 1917 (Münchener Beiträge zur Papyrusforschung 3).
Th. Schermann, Ägyptische Abendmahlsliturgien des ersten Jahrtausends, in ihrer Überlieferung dargestellt, Paderborn 1912 (Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums 6, 1-2).
C. Schmidt - W. Schubart, Altchristliche Texte, Berlin 1910 (Berliner Klassikertex t c 6).
C. Schmidt, Zwei altchristliche Gebete, Neutestamentliche Studien G. Heinrici zu seinem
70. Geburtstag dargebracht, Leipzig 1914 (Untersuchungen zum NT 6), 66-78.
O. Stegmüller, Christliche Texte aus der Berliner Papyrussammlung, Aegyptus 17, 1937,
452-462.
Ch. Wessely, Les plus anciens monuments du Christianisme ocrits sur papyrus, Patrologia
Orientalis 4, 2 u. 18, 3, Paris 1907. 1924.
G. Wobbermin, Altchristliche liturgische Stücke aus der Kirche Ägyptens, Leipzig 1898
(Texte u. Untersuchungen 17, 3b).
1. Weihnachtshymnus
P. 8687 (vgi. Tafel i. 2)
Akz. 1897/15
'
6./7. Jahrh.
Vollständiges Papyrus-Einzelblatt, 12 X 15,5 cm, beidseitig beschrieben, 12
und 8 Zeilen, zueinander kopfstehend. Flüchtige, rechtsgeneigte Schrift mit
kursiven Elementen, nur stellenweise zusammenhängend lesbar. Vorderseite:
Fasern senkrecht.
Das Inventarbuch vermerkt: „Daß es sich um eine griechische Liturgie
handelt, hat Dr. W. Hengstenberg festgestellt". Näherhin deuten verschiedene
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Wendungen auf Christi Geburt, so die wiederholte Erw hnung der Jungfrau
(K. 8, 11), der Name Emmanuel (Z. 14) und berhaupt die Aufforderung zur
Fiestfeier (Z. 10), die Freude des ganzen Erdkreises (Z. 2). Der Ton ist hymniisch-liturgisch. Ein direktes Zitat mag Z. 20 vorgelegen haben: PS. 46,3 δη
κύριος ύψιστος φοβερός, βασιλεύς μέγας επί πασαν την γήν, wobei der Gedanke
dees zweiten Halbverses zu Z. 2 pa t.
V«orderseite
]. κιριε
εΰα νμας μει . .
]. και τα περατ[α] εικονμενης ακαλλεια[ται]
— τους
προσε . εν . των
_ α&αλα
και τια αντί χρ
5
ο &εος δωζα ζοι
α — —
_ _ _ κς ανω&εν σννε _ — _ _ εφ
_ φο
ν παρ&ενος
αντ —
αντον τολης δικ
10
εν]λογονντες δεύτε εωρτασωμεν
κατακεωμεν η παρ&εν[ος
χριστός
R ckseite
1ä
]ρωπησεως ως — — αντο
και
] αντον της ϋεειγης ακτεισιν τον Εμμαν[ονηλ]
]μενης λννε — — ταν εν κορπις & _ ν
εωλ — τα τι
20
__ _.
_ ταις ψυχα[ις] νμω[ν
ζωηρός
σεν τω δερο . τον
της ότι κνριος νψι[
Einigerma en deutlich erscheint:
1 κύριε 2 καΐ τα πέρατα οικουμένης άγαλλιάται 6 ό &εός δόξα σοι 7 κνριος άνωθεν 8 ή παρ&ένος 10 ενλογοϋντες δεϋτε έορτάοωμεν 11 ή παρ&ένος 12 Χριστός
18 [ενανθρωπήσεως
14 αντον ταϊς ΰείκαϊς άκτϊαιν τον Έμμανονήλ
17 ταίς γνχάϊς
υμών
18 ζωηρός
20 δτι κνριος ϋψι[στος
2 πέρατα της οίκονμένης wie PS. 18, 5 (= zit. Rom. 10, 18), vgl. PS. 71, 8. H ufiger
πέρατα της γης, z. B. PS. 97, 3, dort 4 άγαλλιάσ&ε, doch die ganze Wendung so nicht
biblisch, (άγαλλιασ&αι h ufig in den Psalmen, meist Futur, wie auch hier m glich.) Vgl.
Acta S.Marci, BHG 1036m, ed. F. Halkin, Analecta Bollandiana 87,1969,346: Lehre der
Apostel είς τα πέρατα της οίκονμένης . . . κηρνχ&εϊσα καΐ δίκην ήλιακαν ακτινών (Vgl.
Æ. 14) ôÜò μαρμαρνγάς έξαπλώσασα.
10 δεϋτε: vgl. P. 11633, 10. έορτάζομεν in BKT
VI 122, Æ. 4f. hnliche Wendung Christ-Paranikas S. 56, Kathisma I £' 5 Αεντε άπαντες . . . φαιδρώς έορτάσωμεν.
18 ενανθρωπήσεως: vgl. das Verbum bei Crum, Coptic
Ostraca Ad. 39, 4f τον τεχ&έντα εκ παρ&ένον &εόν, άτρέπτως έναν&ρωπήσαντα όμολογοϋμεν. 14 ταϊς οεϊκαϊς άκτίσιν: poetische Wendung. Vgl. bei Chr.-Par. S. 177,20 θεϊκής
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αυγής, 129, 8 ταϊς του οείου σου φωτός άκτίσιν, hnlich fters. Emmanuel im NT nur
Mt. l, 23 (aus Jes. 7, 14) Ιδού ή παρ&ένος εν yαστοί Ιξει και τάζεται υίόν, και καλέσουσιν
το όνομα áõôïý Εμμανουήλ. Von daher h ufig in Weihnachtstexten, so BKT VI 118, 5
τον τόκον του Εμμανουήλ. Crum (s. o.) Z. 18 άγια ή κοιλία σου ή βαστάσασα τον Έμμαν[ρυήλ]. Verbunden mit ΧΜΓ: Á. Kropp, Ausgew. kopt. Zaubertexte Nr. 69. In byzantinischen Ges ngen: Chr.-Par. 120, 30; 175, 148; 190, 47. 16 εν κόλποιςΐ
2. Theophanie-Hymnus1)
P. 1163 (vgi. Tafel 3)
Ankauf Schubart 1912
5./6. Jahrh.
Schmales, hohes Papyrus-Einzelblatt, 32,2 X 12 cm, an den Seiten und unten
vollst ndig, w hrend oben eine unbestimmte Textmenge fehlt ( ber dem
Ende von Z. l noch Spur einer vorhergehenden Zeile). R ckseite leer. Laut
Inventarbuch ,,anscheinend als Amulett benutzt". Darauf deuten aber allenfalls die Spuren der Faltung, nicht der Inhalt.
Tinte schwarz. Gro z gige, kr ftige, deutlich rechtsgeneigte Buchschrift.
Z. 8 und 29 die Initialen vergr ert und leicht vorgezogen. Am Ende von
Z. 28 Doppelpunkt und geschweifter Bogen, die Zeile f llend. Sinnzeilen abgetrennt durch hochgestellte Schr gstriche oder auch nur verdickte Punkte
(im Druck gleichm ig als / gegeben). Trema Z. 37 auf ϊ am Wortanfang, aber
auch Z. 2 auf η in Wortmitte. Kai h ufig abgek rzt mit geschweiftem Abstrich
am Fu e des κ. Nomina sacra gek rzt (au er ουρανός Æ. 3, 42) und mit dem
Strich versehen, dabei die weniger gebr uchlichen l ngeren Formen Z. 14, 26,
35 ðñïò, Z. 15 πνατος, Z. 16, 31 αν&ρός — wegen der Wiederholungen offensichtlich mit Absicht so. Korrekturnachtr ge klein ber der Zeile Z. 12,17-19,
40, Tilgung Z. 5.
Orthographie und Grammatik sind mangelhafter, als bei der recht ordentlichen Schrift zun chst zu erwarten. Zu den zahlreichen gel ufigen oder selteneren Vokal vertauschungen treten die der Konsonanten, so γ, κ, χ und
<5, τ, $ untereinander, bis zur Erschwerung des Verst ndnisses (Z. 39 φωνή
f r owoi). Hinzu kommen grammatische Inkonzinnit ten, so da es einfacher ist, dem Textabdruck eine berichtigte Umschrift folgen zu lassen, die
den vermutlich intendierten Wortlaut gibt. Dabei kann dann auch gleich die
Gliederung nach den Sinnzeilen ber cksichtigt werden.
Der Hymnus feiert die Taufe Christi im Jordan durch Johannes in liturgischem Stil mit Anlehnung an die neutestamentlichen Berichte und unter
Benutzung von Psalmversen. Er kontrastiert die Hoheit des ewigen Gottessohnes und Heilandes mit der Niedrigkeit seiner irdischen Bu taufe. Zur Erh hung Christi werden in r hmenden Pr dikationen eine Reihe seiner Wundertaten hervorgehoben.
1
) [Nachtr gliche Feststellung: Bearbeitet mit breitem Kommentar, von 0. Stegm ller, Fragmente fr hchristlicher Poesie zum Epiphaniefestkreis, ungedruckte theol.
Dies. Freiburg i. Br. 1941, 12-77.]
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Um liturgischen Jahr geh rt die Jordantaufe zum Theophaneia- (= Epiphaanie-)Fest am 6. Januar. Entsprechend h ufig wird sie besungen. Das von
P. T Maas, Fr hbyzantinische Kirchenpoesie (Kleine Texte f r Vorlesungen u.
btmngen 52/53), als Nr. 5 herausgegebene St ck ber hrt sich mit unserem
Texxt z.B. im Zitat von PS. 113, 3f und Mt. 3, 17 (Vers 11-16, s.u. Z. 38-40
undd 26—28) und der Wendung ùò αν&ρωπος (s. u. Z. 16). In der Sammlung
vonn Christ-Paranikas finden sich an Theophanie-Liedern: S. 57, 58, 61 (Kathismaita Ð γ', IV β', VI γ'), 96, 116 (Idiomela des Sophronios und Anatolios),
1699—173, 209—213 (Kanones des Kosmas und des Johannes von Damaskus).
Zurm festen Bestand der im einzelnen sehr unterschiedlichen Ges nge geh ren
die) Motive und Stichworte, die auch unser Text hat: Jordan, Johannes, hl.
Geiiist, himmlische Stimme.
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κ(αι)[η]γαλλιασατο επί την á[
λινβήδρα / εμ μεσώ γαρ της
γης κ(αι) ονρανον τον ~χν ομόλογη
σαντα / κ(αι) τον εχορων ύπερε
φανησ[. ,]á*ôá πετά / ν γαρ δαξα
κν περιεγηγλωσαν αντον /
κ(αι) ν δνναμις αντω επισχιασιν σαι
Αλαλάξατε τον κν πασά η γη /
[ο]τι εφανη επί γης ο προ ε
ωιον ϋ'ς λόγος νπαρχων /
δεντε αγαλλιασομε&α κ(αι) εν
φραν^ωμεν / δεντε απαντη
σομεν τω ννμφιον τον εν
Βε&λεεμ / ï μετά τον προς
κ(αι) τον αγιον πνάτος / εκλν&η
εις γαμμον ως Έν&ροζ κ(αι) το ν
δφρίςννον μετεβαλεν / ο τον
Τίβλον εντη σιλωαμ ανεβλε
ψεν Ι ο τον λιπρον εν τον λογον
εκκα&αρισεν / εκ πενται αρτονς
εις πεντα χιλιατας εχορτασεν /
ηλ&εν εις τα ντατα δω ειορδαν
ον / ο αμνός τον &ν ο ερον την α
μαρτιαν τον κοσμον / κ(αι) βαπ
τισασ&αι νπο τον προτρομον /
κ(αι) φωνή εκ τον προς λεγονσα
οντος εστίν ο αγαπητός μον
νς εν ω ενδοκησεν: ~
Μεγάλης χαράς / ενεπλνσ&ημεντο ειορδανον ΰεασαμενη τον τε
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χ&εντι σπι γης ως αν&ρ'ος ε αντω
παργεναμενος / και νγωον
αυτόν της φωνής σον λεγον
δες ο πρόδρομος / εκδελε
35 σομεν της ηκονομιας τον προς /
ωσν ηβονλν&η κς ελεγεν
ϊωαννης / κατελ&ωντος σον
~χε ες τα ητατα / τα όρη εσγιρτη
σεν ως εν κριη / κ(αι) φωνή ως αρ
40 ννον "?°βατών / ανελ&ωντας σον
εν τω ειορδανον / φωνή παρά
γεγονεν εξ ονρανονς προς ση /
οντος εστίν ο νς μον ο αγάπη
τος εν ω ενδοκησεν . φοβν&η
45
τε á[. . . .] ~
Umschrift
και ήγαλλιάσατο επί Tfj αγία κολνμβή&ρα /
εν μέσω γαρ της γης και ονρανον τον Χριστόν όμολογήσαντα f
ä και τον έχ&ρόν νπερηφανήσαντα . . . /
ή γαρ δόξα Κνρίον περιεκνκλωσεν αυτόν /
και ή δνναμις αντον έπεσκίασέν σε /
Αλαλάξατε τω Κνρίω πασά ή γη /
10 δη έφάνη επί γης ό προ αιώνων ϋεός λόγος νπάρχων /
Αεντε άγαλλιασώμε&α και ενφραν&ώμεν /
δεντε άπαντήσωμεν τω ννμφίφ τω εν Βη&λεέμ /
15 ï μετά τον πατρός και τον άγίον πνεύματος /
έκλή&η είς γάμον ως αν&ρωπος και το νδωρ είς οίνον μετέβαλεν /
δς τον τνφλόν έπι Σιλωάμ άνέβλεψεν /
20 äò τον λεπρόν εκ τον λόγον έκκα&άρισεν /
εκ πέντε άρτων είς πέντε χιλιάδας έχόρταόεν /
ήλ&εν είς τα νδατα τον Ίορδάνον /
ό αμνός τον &εον ό αϊρων την άμαρτίαν τον κόσμον /
25 και βαπτίσασ&αι νπό τον προδρόμον /
και φωνή εκ τον πατρός λέγονσα /
ïàôïò εστίν ό αγαπητός μον νιος εν ω ευδόκησα:30 Μεγάλης χαράς ένεπλήσ&ημεν τον 9Ιορδάνην ΰεασάμενοι
τον τεχ&έντος έπι γης ως άνθρωπος εν αντω παραγενάμενος /
και ήκονεν áõôüò της φωνής σον λεγονσης ό πρόδρομος /
35 „Έκτελέσωμεν τάς οίκονομίας τον ðáôñüò" /
ώσει ήβονλή&η Κύριος Ιλεγεν Ιωάννης /
κατελ&όντος óïõ, Χριστέ, είς τα νδατα /
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Treu, Neue Berliner litturgische Papyri
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40
ôá δρη έσκίρτησεν ώσεί κριοί κ<αι βοννοί ως αρνιον προβάτων /
άνελΰόντος σον εκ τον Ίορδάνοιυ /
φωνή παραγέγονεν εξ ουρανού τκρός ff ε /
„οΰτός εστίν ό υιός μου δ άγαπιητός εν þ ευδόκησα"
45
φοβη&ητε ανπόν.
1 άγαλλιάσ&αι oft in PS. (s. zu P. 8687, Z. 2)), vgl. Lc. l, 47 nach PS. 34, 9 ή δε ψυχή
μου> άγαλλιάσεται επί τφ κυρίφ. 2 κολνμβή&ρα : vgl. Jo.9,7 (s.u. 17—19); in kirchlichem
Gebrauch = Taufbecken, Taufe (zahlreiche Belege bei Lampe). Ob νέα κ. im Gegensatz zu
ðáëáéÜ κ. Jes. 22, 9, die als Symbol des AT gedeutet wird (Euseb., Jes.-Komm. PG 24,
248 C)? Liturgisch: Leiden, Ms. Insinger 32, p.. 67, 18f (ed. Pleyte-Boeser S. 139) άναγε·
γεννημένοι δια της κολυμβή&ρας.
4f ύπερηφανήσανταϊ Nach dem a 2 Buchstaben getilgt, das Folgende ziemlich sicher zu lesen, aber mir nicht klar.
6f vgl. Lc. 2, 9 δόξα
κυρίου περιέλαμψεν αυτούς.
â περικυκλόω im NT nur Lc. 19, 43, »umzingeln*. Positiv
Prov. 20, 28, »sch tzend umgeben*. Vgl. auch Lampe.
7 vgl. Lc. l, 35 δυναμις ύψιστου
επισκιάσει σοι.
8 PS. 99, 1 Αλαλάξατε τφ κυ)ριφ, πάσα ή γη, ebenso PS. 65,1 (&εφ),
97, 4 (&εφ: Codd. B S κυρίφ).
9f vgl. Rylamds Copt. 25 (Crum, Cat. S. 9f) ό προ alώνα>ν υπάρχεις Φεός. Christ-Paranikas 160, 111 ff (Andr. Cret.) τον προ αΙώνων . . . Φεον
λόγον, 177, 49 (Kosmas) ùò προϋπάρχων προ τΰ»ν αΙώνα>ν.
11 f PS. 94, 1 Δεύτε άγαλλίασώμε&α τφ κυρίφ (= liturg. Antiphon in Chrys.-Lit., s. Christ-Par. 52; Incipit eines
Idiomeion des Gennanos, ib. 98; nubisches Offltrakon ed. G. S. Mileham, Churches in
Lower Nubia, Philadelphia 1910, S. 36). PS. 117, 24 άγαλλιασώμε&α και εύφραν&ώμεν,
ebenso Gant, l, 4.
12f vgl. Mt. 25, l (die 10 Jungfrauen) έξήλ&ον εις ύπάντησιν του
νυμφίου. An das Gleichnis wird gern angekn pft, so Christ-Par. 188, 8f (Kosmas) τφ
άοανάτφ νυμφίφ Χριστφ ϋμνοις συναντήσω μεν..
16 f Éï. 2, 1-11. (An νύμφιος Ζ. 13
kn pft sich leicht der bergang zu γάμος Z. l©.) Bes. 2, 2 έκλή&η δε καΐ ό Ιησούς καΐ
οι μα&ηταΐ αύτοϋ είς τον γάμον.
1â ùò αν&ρνοπος wie Christ.-Par. 96, 8 (Sophronios)
ùò αν&ρωπος εν ποταμφ ήλ&ες und 125, γ' 13 (Theophanes) ύπνώσας εν τφ τάφφ ως
αν&ρωπος.
17 Éï. 2, 9 το ϋδωρ οίνον γεγεννημίένον.
17-19 Éï. 9. Bes. 9, 1 είδεν ανΦρωπον τυφλόν εκ γενετής, 7 υπάγε νίψαι είς την κολυμβή&ραν του Σιλωάμ . . . καΐ ήλ&εν
βλέπων. 9,11 άνέβλεψα, vgl. 15 u. 18, jedoch „sehend werden". F r transitiv „sehen
machen" wie hier keine Belege bei Lampe und Xdddell-Scott. Vgl. aber Ostrakon Egger
(DACL 13, l, Sp. 80 = PGM II, Ostr. 3) τον δυφ,λον ανεβλεψεν. 19f Mt. 8, 1-4 (Mc. l,
40-45; Lc. 5, 12-16). έ(κ) του λόγου: Mt. 8, 3 ήψατο αύτοϋ λέγων &έλω, κα&αρίσ&ητι.
και εύ&έως έκα&αρίσ&η αύτοϋ ή λέπρα. Parall. entsprechend. Vgl. Ostr. Egger λογον (λόγφ
Preisendanz) ε&εραπευσεν. έκκα&αίρω z.B. II Tarn. 2, 21.
20f Mt, 14, 13-21 (Mo, 6,
32-44; Lc. 9, 10-17; Éï. 6, 1-15). Bes. Mt. 14, 17 πέντε άρτους, 20 έχορτάσ&ησαν, 21 άνδρες ώσεί πεντακιαχίλιοι. 22-28 Mt. 3,13-17 (Mc. l, 9-11; Lc. 3,21 f; Éï. l, 29-34).
22 MC. 19$ήλ&εν Ίησοϋς . . . και έβαπτία&η είς πάν Ίορδάνην υπό Ιωάννου. 28 f = Éï.
1, 20 ϊδε ό αμνός του &εοϋ ό αΐρων την άμαρτίαν του κόσμου. 26—28 Mt. 3, 17 καΐ Ιδού
φωνή εκ των ουρανών λέγουσα' ούτος εστίν ό υιΐός μου ό αγαπητός, εν ö ευδόκησα.
26 εκ του πατρός: vgl. Justin. Dial. 88, 8 φωνή .. . . από του πατρός.
29 Μεγάλης χαράς: vgl. Mt. 28, 8; Lc. 24, 52; PS. 125, 2 έπλήσ&η] χαράς το στόμα ημών.
85 οικονομία
liturgisch z.B. Chrys.-Lit. Brightm. 372, 25f δς ελ$ων και πάσαν την υπέρ ημών οίκονομίαν
πλη^ώσας . . . Christ-Par. 68, Stichera V á' 6 im Kehrvers σου την φιλάν&ρωπον οίκονομίαν δοξάζομεν.
88—40 = PS. 113, 4 τα δρη έσκίρτησεν ώσεί κριοί και οι βουνοι ως
αρνιά προβάτων. Vgl. Christ-Par. 97,2 (Andreas v.. Jerus.) σκιρτήσατε τα όρη Χρίστου γεννη&έντος. 40 άνελ&όντος: vgl. MC. l, 10 αναβαίνουν εκ του ύδατος. 41—44 vgl. 26-28.
44 Tgl. Mt. 17, 5 (Verkl rung:) φωνή εκ της νεφέ/λης λέγουσα' ούτος εστίν ό υιός μου ό
αγαπητός, εν φ ευδόκησα' άκούετε αύτοϋ. Zu φοβήφητε Lc. 12, 5 φοβή&ητε τον . . . Έχοντα
έξουιίαν έμβαλείν είς την γέενναν.
5
Archiv f. Papyrusforschung, XXI. Band
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3. Weihnachtslied
P. 11842 (vgi. Tafel 4a)
Ankauf Zucker 1910
ca. 6. Jahrhi.
Papyrusblatt 7 ÷ 30 cm, vollst ndig. Vorderseite 3 Zeilen, Quittung, R ckseite christlicher Text, im Mittelteil 6 Zeilen, daneben senkrecht links 7?,
rechts 4 Zeilen, nichts Zusammenh ngendes sicher zu lesen, links oben auif
Mitte Kreuz.
Der Mittelteil eine Abwandlung des Engelhymnus Lc. 2, 14, der liturgisclh
vielfach verwendet wurde. Zu vergleichen ist P. 13269, BKT VII18 („Aus de>r
Weihnachtsliturgie") und f r das Alleluja P. 7561, BKT VI 121 („Aus der
Abendmahlsliturgie", mit dem Bezug auf den Engelhymnus Jes. 6, 3).
Φ]ος ανο&ην ελαμψεν
η
δε . . á. á. γ]μας τον λογον
της πίστεως και εκνραζεν ημιν
τον νμνον τον αγγελον δοξαν
5 εν νψιστοις &εω τω οωτηρι ημών
αλληλονια
l lies φ^ϋς ανω&εν. Nach Lc. 2, 9 άγγελος κυρίου επέστη αύτοϊς και δόξα κυρίου περί·
έλαμψεν αυτούς, im Wortlaut angelehnt an Act. 12, 7 άγγελος κυρίου επέστη, και φως
έλαμψεν. 8 εκυραζεν: έκήρυξεν oder εκραζεν (έκραύγαζεν) m glich, letztere Verben in
hnlichem Zusammenhang gel ufig, z.B. im Akathistos-Hymnus κραυγάζω Pr. I l, a' 5,
γ' 5, κράζω Pr. II 6, β' 5. Aus Christ-Paranikas vgl. S. 186, Kosmas, Kanon auf Palmsonntag 157 ϋμνοις κραυγάζοντες, entsprechend 164, dann 178 κράζοντας, jeweils als Einleitung zu ευλογημένος ό ερχόμενος εν ονόματι κυρίου, σωτήρος ημών. N herhin zu vergleichen ib. S. 168, Kosmas, Kanon auf Christi Geburt 134 (das Engelheer) δόξα, έκραύγαζον, &εω εν ύψίστοις, επί γης εΙρήνη, εν άν&ρώποις ευδοκία Χριστός έλαμγεν. Έκήρυξεν
ÂÊÔ VI 118, Pap. liest εκυρισεν. 4 lies των αγγέλων. Der Akk. δόξαν wie in Vind. K.
9740, Z. 11 (Wessely, Stud. Pal. Pap. XV, 1914, S. 153) statt des Nom. δόξα wie Lc. 2, 14
und danach z.B. Rylands Copt. 26 (Crum, Catal. S. 10), Hymnus auf Christi Geburt:
στρατιαΐ τούν αγγέλων αίνούντων λέγοντες Δόξα . . .
6 ôù σωτήρι ημών zugesetzt
gegen ber Lc. 2, 14, jersetzt den dort folgenden zweiten Teil der Formel.
â Zu άλληλούϊα nach δόξα vgl. z. B. Vind. Ausst. 542 (MPER II 3, 83-86; del Grande Nr. 5) Δόξα
τω πατρι αλληλούια etc.
4. Hymnus auf Maria Heimsuchung
P. 13220
Hermopolis
6./7. Jahrh.
Fragmentiertes Pergamentblatt 5 x 9 cm, linker Freirand l—1,5cm. Pergament d nn, hell, Tinte dunkelbraun, fters durchfressen, auf Fleischseite
verbla t. Schrift scheint durch. Initialen ausger ckt, vergr ert (Z. 2, 6, 16).
Ziemlich sorgf ltige, regelm ige, deutlich geneigte Spitzunziale vom ,,koptischen " Typ. Laut Inventarbuch aus der Grabung von Rubensohn 1905
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Heirnmpolis. (Zahlreiche St cke aus dieser Grabung in BKT V; christlich:
BKT VI 118, 7. Jahrh.)
Vermutlich ein einzelnes Blatt, nicht aus einem Kodex, da die Schrift der
beiden Seiten zueinander auf dem Kopf steht. Wie es scheint, ging die Fleischseite der Haarseite voraus, da der Inhalt der dort beginnenden Ode sich offenbar hier fortsetzt.
Orthographie relativ gut. Gliederung durch Punkte in hoher oder mittlerer Stellung, dazu gelegentlich Spatien ohne ersichtlichen Grund, so Z. 12
nach τότε, Æ. 15 vor und nach μήτηρ und nach έμέ. Keine weiteren Zeichen.
Nomen sacrum Z. 14 gek rzt, mit dem blichen K rzungsstrich, dessen Fehlen
Z. 16 kein Argument gegen die vermutete Erg nzung ist, da das Fragment an
der Stelle abbricht.
Der Inhalt der besser kenntlichen Haarseite (zu der die andere den Resten
nach zu stimmen scheint) ist eine Paraphrase von Lc. l, 41 und 43f έσκίρτησεν ro βρέφος (+ εν αγαλλιάσει tf° pc sy) εν rfj κοιλία αυτής. (Elisabeth
spricht:) και πό&εν μοι τούτο Ινα ελ&γι ή μήτηρ τον κυρίου μου προς έμέ (έμέ
 Κ* Θ, με rell.); Ιδού γαρ ως έγένετο ή φωνή του ασπασμού σου εις τα
ωτά μον, έσκίρτησεν εν αγαλλιάσει το βρέφος εν Tfj κοιλία μου. Im Gegensatz
zum biblischen Text spricht in unserem Hymnus das Kind Johannes im
Mutterleibe. Diese f r unser Gef hl etwas peinliche mirakelhafte bersteigerung der sonst menschlich anr hrenden Szene findet sich z. B. auch indem
ber hmten Akathistos-Hymnus (ed. C. A. Trypanis, Fourteen Early Byzantine
Cantica, Wien 1968, S. 31) Str. 5,3-5: το δε βρέφος εκείνης εύ&υς έπιγνοϋν
τον ταύτης άσπασμόν έχαιρε και αλμασιν ως ασμασιν έβόα προς την &εοτόκον . . .
Dadurch entf llt die sonst naheliegende Vermutung, da der Verfasser
Johannes in den Mittelpunkt r cken m chte, weil der Hymnus seinem Geburtsfest (24. Juni) gilt. Auch die Z. 16 beginnende Strophe gilt offenbar wieder
der Verherrlichung der Maria. Ein besonderes Fest Maria Heimsuchung kennt
die stliche Kirche allerdings nicht (der lateinische Ritus, am 2. 7., erst seit
dem Mittelalter). So bleiben Gesamtcharakter und -zweck des Hymnus, zu
dem unser Fragment geh rt, offen.
Einen Hinweis auf den formalen Charakter der Dichtung gibt der leider
nicht deutliche Zwischentitel Z. 5. Als „Ode" werden die Untergliederungen des
Kanon bezeichnet, jenes komplizierten Dichtwerkes, das die bedeutendste
Sch pfung der byzantinischen Kirchenpoesie ist (zahlreiche Beispiele bei
Christ-Paranikas). Jeder Kanon hat 9 Oden, die jeweils den alt- und neutestamentlichen „Oden" korrespondieren. Die 9. Ode bezieht sich auf das
Magnificat der Maria, das sich dem hier paraphrasierten Text unmittelbar anschie t (Lc. l, 46ff). Sollte das in der berschrift erkennbare η allerdings die
8. Ode meinen, die sich traditionsgem
auf den Gesang der drei J nglinge
im Feuerofen (Dan. 3, 52ff) bezieht, so mu die Frage offenbleiben, ob unser
Stick wirklich zu einem regelgetreuen byzantinischen Kanon geh rt. Denkbar
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w re allenfalls eine Verschiebung der Numerierung, die dadurch veranla tt
sein k nnte, da die sog. „2. Ode" ausgelassen wird, so da auf Nr. l gleichi
Nr. 3 zu folgen pflegt.
Da sowohl das Initium Z. 6 als auch das der Strophe Z. 16 in der Sammlung
von E. Follieri fehlt, darf unser St ck jedenfalls als neu gelten.
Fleischseite
4a
5
Ικετ[
ηύας- ασπ[_
υπέρ πάντων t ων . .[
σου
δ
Ωη
.............
Ό εν μέσω γαστρός γαρ κυρτον &ειω λογον παρως ορά
]·
Haarseite
10
]. . ν[
] rote το εμβρνον εν rfj γαοτρί- έπαγαλλόμενος έσκίρτα λέγων πό&εν έλήλν&εν · ή τον κ(νρίο)ν
16 μον μήτηρ προς έμέ
Σοΐ μόνγ] ωφΰη επί γης · #[
εκ\_
8 wohl Ικετ[εύομεν oder eine entsprechende Form. Vgl. zu P. 16356, Z. 3. 8 wohl
άσπ[ασμός bzw. das Verbum: beides in unserem Kontext Lc. l, 41. 44 bzw. 40. Weniger
wahrscheinlich z.B. ασπ[ιλος, falls Z. 4 „f ru an Z. 2 „beten" ankn pft. 4 vorletzter
Buchstabe á oder eher δ, also z.B. όν[νάμεων oder δο[ύλων bzw. ßí[#ñþðùí oder fyγ[έλοη>.
4 a óïõ unter (bzw. ber der n chsten) Zeile zugesetzt. 5 Ώδ(ή) η'1 Danach
kleiner ca. 12 Buchstaben.
â εμ Ñ.
9 nur die oberen Enden erhalten.
11 f εμβρύων P. 14 ελελν&εν und κν Ñ. 1â #[(åï)í? 17 μή[τηρ oder μη[τρί1
5. Pfingstliturgie
P. 13888 (vgi.Tafel 6)
Ankauf Schubart 1925
ca. 8. Jahrh.
Papyrus-Einzelblatt 19,5 X 30 cm, in der Breite vollst ndig, in der H he
oben und unten abgerissen, stellenweise durchl chert (bes. Z. 3, llf). Rekto
17 Zeilen griechisch, Verso 17 Zeilen koptisch und kopfstehend arabisch (gro e
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69
Prcotokollschrift)1). Trennlinien nach Z. 2 und 13, letztere mit Zierh kchen
(W(ohl daher im Inventarbuch als,„arab.(?)" bezeichnet).
^Ungeschickte, aber bem hte Buchschrift, im allgemeinen gut lesbar. Aufreciht oder leicht rechtsgeneigt. Kn tchen an Enden der Querhasten, z.T. als
kleiine Kreise. H ufige Trennpunkte, oben bzw. in Mittelh he, oft mitten
zwischen Wortteilen. Ebenso Nomina-sacra-K rzungen und κ(αι)-K rzung
ohme Verst ndnis gehandhabt. Tilgungen Z. 4 und 9 durch Auswischen.
Der Schreiber ist Kopte, wie die Verwendung des koptischen Buchstabens
ö beweist. Seine Griechisch-Kenntnisse sind minimal: Orthographie und Worttrejnnung sind von extremer Eigenwilligkeit und dadurch interessant. Eine
geuiaue Analyse m te praktisch jedes Wort kommentieren und w rde hier
zu weit f hren. Manche Schreibungen erkl ren sich am besten als Arbeit nach
Geh r, aber die Worttrennungen deuten darauf, da eine Vorlage in scriptura
comtinua oder ohne eindeutige Worttrennung verst ndnislos kopiert wurde.
Au«ch Fehler wie das s statt er in Z. 5 (s. App.) sind nur als Abschriftfehler
verst ndlich.
Der Text bezieht sich auf das Pfingstwunder und ist im Hauptteil zumeist
ein Cento aus entsprechenden Versteilen aus Act. l und 2. Da er liturgischen
Charakter tr gt, beweist einmal die Doxologie, die den vorhergehenden Abschnitt schlie t (Z. 1—2). Da sie vielf ltig verwendet werden kann, ist ber den
Inhalt dieses Abschnittes weiter nichts auszusagen. Weitere Beweise sind der
den 2. Abschnitt einleitende Psalmvers, der auch sonst in solcher Verwendung
vorkommt, und die hymnischen Wendungen am Ende dieses und am Anfang
des 3. Abschnittes. Das ,,Heute" Z. 12 ist in solchem Zusammenhang gel ufig2)
und weist auf die Verwendung des Textes an einem entsprechenden Fest, hier
also vermutlich zu Pfingsten.
Der dritte Abschnitt bezieht sich auf das Gotteslob der himmlischen M chte.
Die einzelnen Begriffe sind gel ufig, f r die Wendungen insgesamt geben die
gebr uchlichen W rterb cher keine Parallele. Entfernt hnlich klingt P. Vind.
19980 (bei del Grande2 Nr. 13): Νοερούς (?) ταγμάτων ού(ρα)νίων Μιχαήλ
αρχών κατέατηοας.
] . [ ] . . . [ δόξα εν υψισ]της ΰεο
κε επί κης- ειρήνης- εν α&()[ω]π[ο]ις εντωκια ^
ανβε ω&(εο)ς ενν αλαλακ[μω]ν · κ(υριο)ς ν φωνή - βαλπινκη - κ(αι) ντως - επλη[ρωσ&ε
την νιμραν της πεντηκωα[. · >]της κα&ως της[.. .]απα0τω
5 λις σιεταξατω - περιμενων - την επαγελιαν - τον πατρως - ωπωε ληψ
ααϋε τηναμιν · επελ&ων - της αντων · τω αγιω πνανματως · κ(αι) εκ(αι)νε
το) επνον - εκ τω ουρανού - εκως - εαυτόν · ôù αγιω πναματως καΰου
ι
) G. Strohmaier erkennt „Gott" und „die Feinde Gottes".
) So BKT VI 121, Z. 6 und 122, Z. 2. Vgl. Baumstark8 S. 111.
2
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αντον κ(αι) ηπλιστης- αναπαντς· αντων κ(αι) ελαλον(ν) ôá· μεκαλια - τον
[*5û
ετέρες- κρωτης- κα&ως- αυτής- ε^των απωβεκ(αι)[. .]cr σ&ε αυτής
10 κ(αι) εκ(αι)νετω - μαρτερς - άπω ειερονσαλημ έως εσχάτου - του της κης
ùö αυτως εσή^ν · ωύεη. να ω*\*ων - το[υ &\εου · κ(αι) πατρως - λωκως - ωπ
ω σαρ κως · κ(αι) μετά <r[. ,]÷ùò * 0ημ£ρ[ ]ων · αυτών - 0ημρ. ς κ(αι)νου
μενών · . . . τοκ. κοπ. τως
—'II
—II
II
II
II
à H Ã/ ͺ II—4- ôáò νωερας · τηναμζς · μ. ωρφωμη}' #L(aOJ των λιτρωκί
15 κων τακματων - ενι
πων - ενεοΐν ακωνίς · παΰαν ην
] .. .[
^εκα&ερούτες - εωυρανιων
Χ]ερωβίμ. ς lf Lc. 2, 14 δόξα εν νψίστοις &εφ και επί γης ειρήνη εν άν&ρώποις ευδοκία: Doxo»logie in der Form des K-Textes.
3 PS. 46, 6 άνέβη 'ό &εός εν άλαλαγμφ, κύριος έτν
φαη>Ϋί σάλπιγγος. Initium mehrerer Hymnen, vgl. E. Follieri, Init. hymn. I 110.
8f Act. 2, l και εν τω σνμπληρονσ&αι την ήμέραν της πεντεκοστής. 4f lies κα&ώς τοΚς
άποστόλοις διετάξατο: zur Wendung vgl. Act. 7, 44 κα&ώς διετάξατο, Mt. 21, 6 êá#þ<ò
σννέταξεν αύτοϊς ό 'Ιησούς.
6 Act. 1, 4 (παρήγγειλεν αντοϊς . . .) περιμένειν την έπαγ1γελίαν του πατρός, ωπωε: 1. όπως. Zur Wendung vgl. Act. 8, 15 δπως, λάβωσιν πνεύμα
αγιον.
6f nach Act. l, 8 áëëÜ λήμψεσ&ε δύναμιν έπελ&όντος του αγίου πνεύματος εφ*
υμάς.
â αυτών: 1. αύτοϊς. Dat. wie z.B. Lc. 21, 26. 6f Act. 2, 2 και έγένετο αφνω έ*
τον ουρανού ήχος.
7f gemeint wohl αύτοϋ του αγίου πνεύματος κατελΰόντος (?).
8f nach Act. 2, 4 καΐ έπλήσ&ησαν άπαντες πνεύματος αγίου και ήρξαντο λαλεϊν έτέραις
γλώσσαις κα&ώς το πνεύμα έδίδου άποφ&έγγεσ&αι αύτοϊς.
8 nach Act. 2, 11 (άκούομεν
λαλούντων αυτών ταϊς ήμετέραις γλώσααις) τα μεγαλεία του &εοϋ.
10 εκ(αι)νετω>:
1. έγένοντο. Nach Act. 1,8 και έσεσ&ε μου μάρτυρες εν τε Ιερουσαλήμ . . . και έως εσχάτου της γης (zu από vgl. Lc. 24, 47 εις πάντα τα έ&νη, άρξάμενοι από Ιερουσαλήμ).
11 f deutlich nur z.T.: δτι αυτός εστίν . . . του &εοϋ καΐ πατρός λόγος . . . σαρκός καΐ
μετά σαρκός' σήμερον . . .
14f 1. τάς νοεράς δυνάμεις . . . καΐ των λειτουργικών ταγμάτων . . . αϊνεσιν άγοντες πάσαν. 16 f . . ουρανίων . . . Χερουβίμ . .
6. Liturgisches Gebet ( ?)
Ñ. 16356 (vgi. Tafel ea)
Ankauf C. Schmidt 1936
ca. 5. Jahrh.
Papyrusfragment 9,2 ÷ 6,5 cm. Unterer Freirand 3,8 cm. Rekto Reste von
7 Zeilen, Verso leer. Tinte braun. Gro e, ziemlich weitl ufige, leicht rechtsgeneigte, nicht ganz regelm ige Buchschrift, mit gelegentlichen leichten
Kn tchen (ô), μ sehr breit, Anstrich unter der Zeile, κ und ζ vergr ert.
Z. 3 ϊ mit Doppel-, Z. l v mit einfachem Punkt, sonst keine Zeichen. Laut
Inventarbuch „im Handel erworben durch Prof. C. Schmidt".
Auf den vermutlichen Inhalt weist vor allem Z. 3 ,,wir flehen". Auch sonst
ist die 1. Person Pluralis kenntlich (Z. l, 5, evtl. 6 und 7). Doch ergibt sich der
christliche Charakter nur aus geh uften Indizien, ein zwingender Beweis ist
nicht zu f hren.
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5
71
]<5áí ü
~]qv
]fv γίνεσ&αι ελ\_
]φμεν μετά φ[όβον (?)
τ]ής ζωή[ς] ήμ[ών (?)
]ò την νμ . [
' 1 οε~]6με&α: Erg nzung nach Æ. 3 ίκετεύομε[ν wahrscheinlich (m glich auch εύχ]όμε&α]ή. Verbunden δεόμε&α καΐ ίκετεύομεν Chrys.-Lit. Brightman 329, 11. Δεόμε&α καΐ
πα&ρακαλονμεν Mark.-Lit. Brightm. 126, 11 (= Ñ. Strasb. 254). Δεόμε&α αού leitet die
Bititten der byzantinischen Ektenie ein (Brightm. 373, 14 f), wechselnd mit παρακαλονμεν
Saarap. Euchol. Nr. 27 (S. 19 Wobbermin).
2 ü'áí?
ό π$[ς] αΐώ\ν oder ό ðòæ[ë]áé
ù[[? Statt á auch o m glich (nur linker Bogen erhalten).
3 ίκετευομε[ν : h ufig in
pa^ganer Religiosit t, fehlt im NT, christlich ab I Clem., z. B. mit folgendem Inf. (vgl.
Z. . 4) 2, 3 Ικετεύοντες αυτόν Ιλεως γενέσθαι. Liturgisch z.B. P. Egerton 5, Z. 35 (Bell Skkeat, Fragmente of an Unknown Gospel, London 1935, S. 59) σε τον αΐώνιον βασιλέα
Ικεετεύομεν τα κα&* ημάς οίκτου αξία.
4 ]éí nur senkrechte Haste, auch ]rjv m glich,
aboer vermutlich ήμ$ν. åë[åïò oder έλ[εήμονα (schwerlich έλ[πίδα, έλ[ευ&ερίαν), vgl.
Heebr. 2, 17 Ινα ελεήμων γένηται (Christus); I Clem. 9, 1 ίκέται γενόμενοι του ελέους.
Juustin, Dial. 108, 3 εύχόμε&α . . . παντός ελέους τυχεϊν.
6 ù zweifelhaft, erhalten nur
naach rechts offener Bogen. ö[: vermutlich die Wendung μετά φ{όβου καΐ τρόμου: im NT
II Cor. 7, 15; Eph. 6, 5; Phil. 2, 12. Liturgisch: Apost. Konst. 12, 2 = Brightm. 13, 31 μ.
φ. . κ. τ. έστώτες ώμεν. Jakobus-Lit. Brightm. 49, 17 στώμεν μετά φόβου οεου. στ]ωμεν
dakher denkbare Erg nzung, aber auch z.B. παρακαλ^ρμεν (so im 2. Gebet des P. Berol.
13^415 - vgl. Th. Schermann, Fr hchristi. Vorbereitungsgebete zur Taufe, M nchen 1917,
Z. . 18 u. 24), was aber (ebenso wie δεη&ίρρμεν) neben den Indikativen Z. l und 3 weniger
wahrscheinlich ist (vgl. Baumstark3 S. 85 f.)
â ζωή christlicher Zentralbegriff, das
(neeue) Leben der Gl ubigen, auch bezogen auf Gott, Christus (Kol. 3, 4 Christus ή ζωή
ήμ*ιών). 7 εΙ~\ς την oder ðñü]ò τήνΐ M glich auch ]στην. ύμ.[: Rest einer Schlaufe oben,
m glich á, aber wegen des Abstandes eher Mittelschlaufe eines ù, also νμώ[ν denkbar,
eveentuell itazistisch f r ημών.
7, Schlu eines Hymnus
P.. 16701 (vgi.Tafel4b)
Geschenk C. Schmidt 1936
ca. 6. Jahrh.
Pergament-Einzelst ck, untere u ere Ecke, 12 ÷ 4 cm, unten Freirand
l,(5 cm. Verknittert und gebr unt. Verso leer. Tinte braun. Unregelm ige,
weeitl ufige Buchschrift, mit einzelnen stark vergr erten Formen: κ Æ. 4;
á Z. 3 Abstrich waagerecht lang ausgezogen, ebenso Z. 4 | schwungvoll nach
umten bis fast zum Blattrand. Einfacher Punkt ber ι Z. 3 und v Z. 4, kleiner
Bcogen ber v Z. 3, wohl als Spiritus gedacht. Am Schlu ein Kreuz.
Im Inventarbuch als „Schlu eines (M rtyrer?)-Hymnus" bezeichnet. Das
Vcerbum υπομένω kann sich zwar auch auf einen M rtyrer beziehen, doch pa t
dats ϊνα vielleicht doch besser auf Christus.
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]·<?
].[. . á] . νάμα αγίαν
] πάντα νπομείνας Ινα
] . η - κύριε δόξα βοι +
3 Vgl. É Cor. 13, 7 (Liebe) πάντα υπομένει. Hebr. 12, 2 (Jesus) ύπέμεινεν σταυρόν. Åñ.
Polyc. 8, l (Christus) πάντα οι' ήμας υπ. Mit Ινα II Tim. 2, 10 πάντα υπομένω δια τους
εκλεκτούς, Ινα και αυτοί σωτηρίας τύχωσιν. 4 z.B. Ινα \ο κόσμος σώ]&ή, vgl. Joh. 3, 17
Ινα aco&fj ό κόσμος δι9 αύτοϋ. Die Spuren des ersten Buchstabens w rden zu einem kleinen # passen.
8. Anaphora: Sanctus, Einsetzungsworte
P. 17032 (vgi. Tafel 6b)
Alter Bestand
ca. 5./6. Jahrh.
2 Pergamentfragmente 10,2 X5,6 und 6,8x5,1 cm, die sich als aneinander
anschlie end erwiesen, zusammen 10,2 ÷ 10 cm, sehr zerfetzt. Vom Freirand
innen bis l cm erhalten. Pergament d nn und durchscheinend.
Kleine, gedr ngte, spitze, rechtsgeneigte Schrift, mit Buchstaben sehr
unterschiedlicher Gr e, z.B. κ stark vergr ert. Orthographie mit den verbreiteten M ngeln, z.B. Z. 20 τια&νκης f r δια&ήκης. Nomina sacra wie
blich gek rzt (Z. 6, 7). Z. 5 eine Art Koronis am Ende und danach wohl
Zeilenschlu leer.
Der Inhalt bietet Probleme, die bei der Verst mmelung des Fragments
nicht eindeutig l sbar sind. Klar ist zun chst Z. 6-7 der Heilig-Ruf und Z. 18
bis 20 die Einsetzungsworte f r den Kelch. Dadurch ist die Abfolge der Seiten
bestimmt. Der Heilig-Ruf stimmt zwar fast genau mit der byzantinischen
Chrysostomos-Liturgie berein (bis auf den Zusatz ο &εός ημών). Dort hat er
jedoch seinen Platz im Stillgebet des Priesters, das an das vorausgehende
Trishagion ankn pft. Mit der Einleitung zu diesem Trishagion wiederum
stimmt Z. 5 berein, einschlie lich der Rubrik „Das Volk (spricht)". An einen
blo en Sprung von einem άγιος zum folgenden ist indes kaum zu denken,
da die vorher und nachher erkennbaren Partien nicht zur Chrys.-Lit. stimmen.
Sie decken sich aber ebensowenig mit einer der sonst gel ufigen Anaphoren.
Z. 11 scheint jedenfalls schon der bergang zur Einsetzung des Abendmahls
erfolgt zu sein, so da zwischen VS. und RS. nicht allzuviel zu fehlen braucht.
Der Inhalt der RS. ist etwas klarer. Die Formeln ber hren sich in Einzelheiten mit dieser oder jener Anaphora, decken sich aber mit keiner. Insbesondere stehen sie den gyptischen Liturgien nicht n her als den byzantinischen:
Jene kn pfen nach dem Trishagion an das πλήρης an, die brigen an das αγιος
(vgl. Baumstark3 S. 100; ebenso aber auch die kopt. Gregorios-Lit.). SteUenweise sind die Wendungen knapper gefa t (so beim bergang Brot-Wein),
anderseits folgen sie auch wieder den ausf hrlicheren Varianten, so Z. 18 mit
der Dreizahl der Verben.
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Treu, Xeu.e Berliner liturgische Papyri
73
So d rfte unser Fragment eine unabh ngige und damit wohl relativ fr he
oder lokale Fassung der Anaphora repr sentieren.
Zum Vergleich herangezogen sind die bei Brightman bequem zusammengestellten Liturgien: die byzantinischen Basileios- und Chrysostomos-Liturgien in der lteren Form des 9. Jahrh. (Paralleldruck Br. 323—328); die griech.gyptische Markos-Liturgie (132f), die griech.-syrische Jakobos-Liturgie
(51 f), die griech.-syr. Liturgie der Apost. Konstitutionen VIII (19f), ferner
die Liturgie von Jerusalem im 4. Jahrh. (465, nach Kyrill) und in bersetzung
die Liturgien der syrischen, koptischen (= gr. Mk.-Lit.) und thiopischen
Jakobiten (86f, 176f, 231 f). Dazu kommen die griech.- gyptischen Basileiosund Gregorios-Liturgien nach E. Renaudot, Liturgiarum orientalium collectio I,
Paris 1715, 65-68 und 101-104, sowie der Papyrus von Der-Balyzeh und das
Euchologion des Serapion von Thmuis (bequem zusammen bei J. Quasten,
Monumenta eucharistica et liturgica vetustissima I, Bonn 1935, 40f und 61 f). 1 )
Vorderseite
·[
καων μακα . . [
..]«..'.['
γαρ φ . . áé·[
].[
] . [_
5 κεκρ]α,γω[τα] και, λέγοντα ο λαως Æ
άγιος ει ω #ò ημών και πανάγιος και ο μ[ονογενης
σον ηιος και τω πνα [ΰον] τω αγίων ωσ. á[
. . ]. τηποοιν ει. [
]αντος εις τον [
. . ]παμακακον . [
] . .ν . [
.0
]ολοι. . [
] ακακον .[
] και το εμα το [
R ckseite
]ÔÖ?[
j. -Ç:
[. . ενχαριστηΰας ενλογηοας αγ]ιασας εδ[ωκεν
15 \τοΐζ αγιοις
αντο]ν μαΰντ[αις και
[απο~\στο[λοις
] και λ[εγει] αντοις [λαβε~\τε
[φάγετε τοντο εατι το αωμα μου] και λ[αβο}]ν το π[οτηριον
J
) Knappe, gute bersicht ber die verschiedenen Liturgien und ihre Entwicklung und
Beziehungen bei H. Lietzmann, Ein liturgischer Papyrus des Berliner Museums = Kleine
Schriften III (TU 74), Berlin 1962, 56-70, mit Edition von P. 13918 vom Schlu teil der
Anaphora. L. betont die Lebendigkeit der Entwicklung: die Papyri zeigen, da auch nach
dem Sieg der Mk.-Lit. auf den D rfern gyptens ltere und einfachere Liturgien in Gebrauch bleiben. Zur Mk.-Lit. im Pap. Barcinon. 154b—157, Sammelkodex der 1. H lfte des
4. Jahrh., vgl. den Vorbericht von R. Roca-Puig, Aegyptus 46, 1966, 91 f. - Zur weitgehenden Selbst ndigkeit der thiopischen Liturgien vgl. E. Hammerschmidt, Studies
in the Ethiopic Anaphoras, Berlin 1961, mit bequemen Synopsen.
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Archiv f r Papyrusforschung 21, 1971
[ενχ]αρι0τησας ενλογηοας σαραγισας δετω
\κεν και ει]πεν λάβετε π[ιε]τε εξ αυτόν πάντες
20 [τοντο ε]στιν το εμα της [καινής] τια^νκης [ôï
[υπέρ νμων εκχ]ννομε[νον εις αφε]σιν αμαρτι[ων
] · · ôù?. [
~\τον εμον [θάνατον
']···[
]r . . [
] . .[
2 μακαφβων'ϊ Vgl. Bas.-Lit. 324, 5 Μετά τούτων των μακαρίων δυνάμεων.
4 γαρ ζ
vgl. Bas. 323, 14 óå γαρ αίνοϋσιν άγγελοι. Chrys. 322, 2 συ γαρ εΐ &εός ανέκφραστος.
5 Bas.+ Chrys. 323, 27 τον έπινίκιον νμνον φδοντα βοώντα κεκραγότα και λέγοντα / Ï
λαός Ι Άγιος . . ., doch dann weiter das Trishagion. Anderseits g. Greg.-Lit. (s. sahid~
Fragmente ed. Lietzmann, Kl. Sehr. III 103) . . . κεκραγότα και λέγοντα' Άγιος (6×) εί,
κύριε, και πανάγιος, im Priestergebet (gegen kopt. Greg.-Lit., ed. Hammerschmidt, BBA
8, 1957, 27: Volk mit Trishagion, dann Priester). 6 Chrys. 324, 7-10 als Stillgebet
des Priesters (Oratio post Sanctus): Άγιος εΐ και πανάγιος και ό μονογενής σον νίός καΐ
το πνεύμα σον το αγιον, doch dann anders weiter: αγιος εΐ και πανάγιος και μεγαλοπρεπής ή δόξα σον etc. Dieses Gebet nicht in der g. Mk.-Lit. etc. 11 και το αίμα: hier
also schon Bezugnahme auf die Abendmahlselemente. In den Lit. mehr oder weniger ausf hrliche Gebete dazwischen.
12 των: vgl. Bas. 327, 27 f λαβών αρτον επί των αγίων
αυτόν και αχράντων χειρών. 18 Spuren schwerlich f r Ü]ñôïí[ passend. 14—16 Bas.
327, 30—328, 4 εύχαριστήσας εύλογήσας άγιάσας κλάσας εδωκεν τοις άγίοις αυτόν μα&ηταΐς καΐ άποστόλοις είπαν ... In Æ. 4 und 5 standen jedoch noch zus tzliche Epitheta.
16 Bas. + Chrys. 328, 5 λάβετε φάγετε. 17 Bas. 328, 5f τοντό μου εστίν το σώμα,
Chrys. ôïíô* εστίν το σώμα μον. Kein Platz f r die Fortsetzung: Bas. 328, 6f το υπέρ
υμών κλώμενον είς αφεσιν αμαρτιών, Chrys. 328, 6 nur το υπέρ υμών. το π[οτηριον oder
ποτ[ηριον ohne Artikel? (Vgl. Mt. 26, 27 = MC. 14, 23). 17f Bas. 328, 8ff l nger Όμοίως
καΐ ôï ποτήριον εκ τον γεννήματος της άμπέλον λαβών κεράσας εύχαριστήσας εύλογήσας
άγιάσας εδωκεν τοις άγ. αύ. μ. κ. απ. ειπών. Andererseits Chrys. ib. k rzer, nur: Όμοίως
καϊ το ποτήριον μετά τον δειπνήσαι λέγων.
18 σαραγισας: Lesung ziemlich sicher.
Mischform aus σφραγίσας und άγιάσαςί Vgl. Jak.-Lit. 200, 7 (der Priester) σφραγίζει τα
δώρα, vgl. Mk.-Lit. 118, 13; 124, 8. 19 λάβετε vor πίετε wie Pap. Der-Balyzeh, Sarapion, pal st. Lit., kopt. u. syr. Jakobiten. Fehlt in den byz. Lit. und der g. Mk.-Lit. εξ
αυτόν πάντες: so byz. Lit., g. Mk.-Lit., kopt. u. syr. Jakobiten, Der-Balyzeh (umgestellt
πάντες εξ αυτόν). Fehlt bei Sarapion, pal st. Lit., thiop. Jakobiten. 20 Chrys. 328, 15f
τοντ'έστιν το αίμα μον το της καινής δια&ήκης. Entsprechend (mit τοντό μον) syr. Jak.Lit., g. Mk.-, Bas.- u. Greg.-Lit., syr. u. kopt. Jakobiten. Dagegen Bas. nur τοντό μον
εστίν το αίμα. Ebenso ohne κ. δ. Der-Balyzeh, Sarapion, pal et. Lit. 81 {ύπέ-Q υμών]:
kein Platz f r υπέρ υμών και πολλών wie Bas. + Chrys. (328, 17), syr. Jak.-Lit., g.
Mk.-, Bas.- und Greg.-Lit. sowie syr. u. kopt. Jakobiten. R umlich eher m glich υπέρ
πολλών mit pal st. Lit., wahrscheinlicher jedoch υπέρ υμών mit Der-Balyzeh, Sarapion
(ebenso Euseb, Dem. Ev. 8, l, s. Brightm. 469 A. 11). [έκχ]υνόμε[νον']: so Chrys., Bas.,
g. Bas.- u. Greg.-Lit., Sarapion, Der-Balyzeh (έκχνννόμενον), ohne den Zusatz καΐ διαδιδόμενον von syr. Jak.- u. g. Mk.-Lit., syr. u. kopt. Jakobiten. 22f vgl. Bas. 328,
18—24 τοντο ποιείτε είς την έμήν άνάμνησιν οσάκις γαρ αν έσϋΊητε τον αρτον τοντον και
το ποτήριον τοντο πίνητε, τον έμόν θάνατον καταγγέλλετε, την έμήν άνάστασιν ομολογείτε. g. Mk.-, Bas.-, Greg.-Lit. sehr hnlich, entsprechend syr. u. kopt. Jakobiten. (Syr.
Jak.-Lit. variiert τον θάνατον τον vlov τον άνθρωπου). Chrys. l t alles weg. Der-Balyzeh
l t den 1. Satz (Anamnesis) weg, variiert den 2. leicht. So wohl auch hier aus Platzgr nden, - auch der Rest war vielleicht verk rzt.
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Treu, Neue Berliner liturgische Papyri
75
9. Schlu eines Gebets (?)
P. 17090
byz. Zeit
Pergament-Einzelst ck vom unteren Rand, 5 X 6,3 cm, 4 Zeilen, R ckseite
leer. Kreuz am Schlu , sonst keine Zeichen. Unge bte, aber bem hte Schrift.
] άδιαλ\είπτως
] τον άγίον . [
3 ]εΰιναλ . φο . [
]&ινα .. Φιλό&εος +
l Erg nzung recht wahrscheinlich, „unaufh rlich" Adverb schon NT, so F rbitte Rom.
l, 9 (ά. μνείαν υμών ποιούμαι), I Thess. l, 2 (Ü. μνημονενοντες υμών), Dank ib. 2, 3 (εύχαριστονμεν τω &εω Ü.), allgemein ib. 5, 17 vom Gebet (Ü. προσεύχεστε). Liturgisch: Apost.
Konst. 8, 10, 5 vom Gebet: άδιάλειπτον αύτω της δεήσεως άποόιδόναι την όφειλήν. Ohne
Bezug darauf Sarap. Euchol. Nr. 25 (Wobbermin S. 18, 7). _4 Philotheos: wohl so als
Eigenname zu verstehen. Der hl. M rtyrer Philotheos in gypten viel verehrt, s. zu
P. 17612, Z. 14. Denkbar auch das Adjektiv, im NT nur einmal (Ð Tim. 3,4), sp ter
h ufig (s. Lampe).
10. „Gro e Doxologie"
P. 17449 (vgLTafei?)
Hennopolis
4./5. Jahrh.
Papyrus-Einzelblatt 26,5 X 16,5 cm, links abgerissen, l chrig. Auf der
Rekto-Seite Urkunde aus Hermupolis, gro e Urkundenschrift, kopfstehend
zu unserem Text. Dieser auf der Verso-Seite, Rand an drei Seiten erhalten:
oben l cm, rechts ca. 4 cm, unten nach einem Freiraum von 5 cm ein 2,8 cm
hohes rechteckiges Zierst ck mit verschlungenen B ndern, darunter noch
2,5 cm Freirand.
Tinte schwarz, z.T. berieben. Recht ordentliche, aufrechte Buchschrift,
gerundet, ohne nennenswerte Unterscheidung von Haar- und Sehattenstrichen.
Querhasten des ε am Ende von Z. 4, 6. 8, 12 langgezogen, ebenso der obere
Strich des Z. 18 und der vermutliche r-Strich Z. 2. Schlu von Z. 13 in Z. 12
bergesetzt und mit langem Strich dar ber bezeichnet. Zeilenenden unregelm ig lang. Ebenso auch an den Zeilenanf ngen mit Sicherheit Einr kkung Z. 16, wahrscheinliche Ausr ckungen Z. 3 und st rker Z. 1. Vielleicht
war auch der Anfang von Z. 10 und 14 ausger ckt, sofern das Nomen sacrum
ausgeschrieben war. Schrift im allgemeinen gleichm ig breit, aber Z. 3 σον
sehr eng mit winzigem o (Korrektur?), Z. 20 in der L cke nur 2 Buchstaben
statt ca. 5 (Schreib- oder Papyrusfehler?).
Doppelpunkt ber ι Æ. 6, 8, 13, sonst keine weiteren Zeichen. Nomina sacra
ungleichm ig behandelt: Z. 6, 16 gek rzt, Z. 1,4, 8, 12 lang, Z. 10, 14 unklar.
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76
Archiv f r Papyrusforschung 21, 1971
Orthographie relativ gut. G ngige Itazismen: e st. ai Z. 2, 13, auff lliger ι
st. ει Z. 6, 8. μοι st. με Z. 7, 9, 15 vielleicht Absicht. Z. 19 τ st. o, Z. 20
yjyyr-. Schreibfehler Z. 17, Dittographie Z. 15. Bei Z. 10 εγενη&ης vor r
Tintenspur, eher å als v.
Der Text ist der Schlu teil der „Gro en Doxologie", die zuerst im Codex
Alexandrinus (A) der Bibel vom 5. Jahrh. erscheint, als ,,Morgenhymnus"
angeh ngt an die Sammlung der 13 alt- und neutestamentlichen Oden (Nr. 14).
Sie ist ediert nach A, T (7. Jahrh.) und 55 (10. Jahrh.) von Rahlfs, Septuaginta,
bzw. Psalmi cum Odis, auch z.B. bei Christ-Paranikas S. 38f. In der byzantinischen Liturgie hat sie — mit einigen Variationen — ihren Platz sowohl im
Fr h- als auch im Sp tgottesdienst. (Vgl. die neueren griechischen Gebrauchsausgaben des Horologion, z.B. 'Ωρολόγιον το μέγα, hrsg. von Bartholomaios
Kutlumusianos, 5. Aufl. Venedig 1888, S. 70 und 71 f bzw. 167f und 178:
Orthros bzw. Apodeipnon; aus der Akoluthie der drei Hierarchen abgedruckt
bei Migne, Patrologia Graeca 29, p. CCCLXVIIf.) Auch in der koptischen
Kirche war die Doxologie verbreitet. In der lteren, sahidischen Form liegt sie
vor in P. Berol. 8099, ca. 10. Jahrh. (Koptische Urkunden aus den Kgl. Museen
zu Berlin I, 1904, S. 163—165; dazu H. Junker, Eine saldische Rezension des
Engelshymnus, Oriens Christianus 6, 1906, 442-446). F r die Beliebtheit
spricht, da die Doxologie im Schenutekloster von Atripe (Sohag) als Wandinschrift griechisch verewigt wurde (G. Lefebvre, Recueil des inscriptions
grecques-chretiennes d'Egypte, Le Caire 1907, S. 45f., Nr. 237). Weitere Zeugen gibt H. Quecke1) heraus (Untersuchungen zum koptischen Stundengebet,
Louvain 1970 = Publications de Tlnstitut Orientaliste de Louvain 3): New
York, Pierpont Morgan Library M 574 9. Jahrh.; Toronto, Royal Ontario
Museum Acc. 924.68.2 (beide kopt.) Paris, Bibliotheque Nationale, Copt. 68
(griech.). (S. 416-421, 478-485, 500-505).
Die „Doxologie" ist eine Komposition aus deutlich unterschiedenen St cken.
Allein der erste Teil (von dem eine stark abgewandelte Form in Const. Apost.
VII 47 hier nicht in Betracht kommt) ist in der lateinischen Kirche gebr uchlich. Die zahlreiche Literatur besch ftigt sich vor allem mit ihm. Einen Hinweis auf den „Zusatz" gibt immerhin A, Baumstark, Zur Text berlieferung
des „Hymnus angelicus", in: Hundert Jahre A. Marcus und E. Webers Verlag,
Bonn 1919, S. 83—87, bes. 84. Unser Papyrus setzt allerdings einige Zeilen nach
dem Einschnitt ein und an einer Stelle, f r die sonst nirgends ein Neueinsatz
bezeugt ist. Ansprechend vermutet daher Hans Quecke (m ndlich und brieflich), da unserem Blatt ein weiteres Blatt bzw. eine Kolumne mit dem Anfang
des Hymnus vorangegangen ist. Die Textmenge daf r w re etwas gr er als die
unseres Blattes. Doch hat dieses reichlich freien Raum am Schlu . Auch das
Ornament spricht f r eine gro z giger angelegte Arbeit.
*) Vgl. als Vorarbeit H. Quecke, Dokumente zum koptischen Stundengebet, Zeitschr. d.
Deutschen Morgenland. Ges., Supplementa I, Wiesbaden 1969, 392-403. Zum Text der
Doxologie vgl. 'Untersuchungen' S. 274-299, zu P. Berol. 8099 S. 446-448.
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Treu, Neue Berliner liturgische Papyri
77
Inhaltlich ist der zweite Teil im wesentlichen eine Zusammenstellung aus
Psalmversen. In unserem St ck entspricht Z. 1—3 = Dan. 3, 26 (d.h. Ode 7);
4-5 = PS. 118, 12; 10-11 - PS. 89, 1; 12-13 = PS. 40, 5; 14-16 = PS. 142,
9-10; 17-20 = PS. 35, 10-11. (Die byzantinische liturgische Fassung hat nach
Z. 3 des Pap. = Z. 35 Rahlfs noch einen Zusatzvers = PS. 32, 22, au erdem
teilweise Umstellungen.)
Textlich bemerkenswert ist — neben der Variante Z. 11 είς γενεάν και
γενεάν f r εν γενεά καΐ γενεά in Á — die Gruppe Z. 5—9. Á wiederholt einfach den gleichen Psalmvers dreimal (wie hier Z. 5f. erg nzt), die Hs. 55
wiederholt zweimal (T fehlt von hier an), die liturgischen Fassungen haben
z.T. nur den Vermerk „dreimal" (Εκ τρίτον), so die zitierte Akoluthie und
Horologion S. 70. Dagegen variiert das Horologion S. 71 f, 167f und 178 (und
das handschriftliche Horologion F = cod. Monac. Gr. 320, 12. Jahrh., bei
Christ-Paranikas): δίδαξον, σννέτισον und φώτισον (sowie entsprechend κύριε,
δέσποτα und άγιε) Dazu stimmt im P. Berol. 8099 M^TC^BOI, Ì^ÐÉÌÉ
und Ì^ÍÏÔÏÅÚÍ. Die Inschrift im Schenutekloster hat an dritter Stelle
σννέτισον; an zweiter Stelle ist eine L cke, die Lefebvre aus der ersten als
δίδαξον erg nzt, nach dem Gesagten kaum berzeugend, da nur dreimal das
gleiche oder dreimal verschiedenes zu erwarten ist. Leider ist auch unser
Papyrus an allen drei fraglichen Stellen l ckenhaft. Da jedoch Z. 7 mit einiger
Wahrscheinlichkeit noch ein σ zu erkennen ist und der Buchstabe jedenfalls
kein ξ war, m chte man auch hier die Folge δίδαξον — σννέτισον — φώτισον
vermuten. Das Ganze ist ein weiteres Beispiel f r die ,,Offenheit" und Variabilit t liturgischer Formeln. Unser recht alter und sorgf ltiger Papyrus ist ein
Beleg f r die fr he Verbreitung und Beliebtheit des Hymnus in der gyptischen
Provinz.
Ενλογητος ει κε] ο &εος των πατε[ρ]ων ημών
] και ενετ[ον] κ[αι] δεδοξασμε[νο](ν)
το ονομ]α σον εις τονς αιώνας αμήν
] ενλογητο[ς ει] κνριε
5
10
15
oioafov ì]§ ôá üéêáéù/éáôá [σον]
ενλογητο]ς ϊ κε
σννετϊ\σον μοι τα δικ[αιωμά]τ[α σο]ν
ενλογητ]ος ϊ κν[ο\ιε
~\ν μοι τα δικαιω[ματ]α σο[ν]
κε κατ\αφνγη εγενίηϋ^ης ημ[ιν]
έ]ι[ς γ\ενεαν και γενεάν
εγ]ω είπα κνριε
,
/μαςτον σοι
ελε]ησον με ϊ'ασε την ψυχην μον ότι η
κε π~\οος σε κατεφνγα
διδαξο]}> μοι τον ποιε\_ιν\ τον ποιειν
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Archiv f r Papyru forschung 21, 1971
τ]ο ΰελημα οον ότι ctv ει ο $ò μου
ότι] παρά cfoi πηγής ζωής
εν ô]ù φωτι σον οψομε&α φως
παρά]δινον το ελεο[ς οο]ν
20 τοις] γιγγνωσ[κο
]νσ[ιν <ô]å
11. F rbittgebet
Ρ. 17612 (vgi.Tafeie)
Alter Bestand
ca. 6. Jahrh.
Pergament-Einzelst ck, 11,6 X 10,4 cm, oben und unten abgerissen, an den
Seiten vollst ndig, Rand links 1,3 cm, rechts schmal. Grobes Pergament, zwei
aneinandergen hte St cke, grobe Naht zwischen Z. 5 und 6. R ckseite leer.
Tinte rotbraun. Geneigte ovale Majuskel, ohne sp rbare Unterscheidung von
Haar- und Schattenstrichen. Keine Lesezeichen. Interpunktion durch Hochpunkt bzw. in Mittelh he. Strich ber v Z. 10, r-Strich am Zeilenende Z. 9,
Nomen-sacrum-Strich Z. 11 u. 16. και-Abk rzung h ufig, Z. 14 Abk rzung
durch Hochstellung des letzten Buchstabens. Initialen ausger ckt und vergr ert Z. 4 und 14. Vor Z. l kr ftiger senkrechter Strich, f r Rest einer Initiale (etwa T) zu weit ausger ckt und vor και auch sinnlos, daher vermutlich
Rest einer Verzierung.
Anrufung des Stephanos, der Propheten, Apostel und M rtyrer sowie verschiedener geistlicher W rdentr ger, vermutlich monophysitisch. F rbittgebete vergleichbaren Charakters finden sich in den verschiedenen Liturgien,
so bei den koptischen Jakobiten (Brightman S. 169: Maria, Johannes der
T ufer, Stephanos, Markus . . . Patriarch Seueros), in der syrischen JakobusLiturgie (Brightman S. 57) u. . Eine hnliche Aufreihung gibt z.B., wohl unter
liturgischem Einflu , Johannes Damascenus, De fide orthod. 4, 15 (PG 94,
1168 B): Maria, Joh. d. T ufer, Apostel, M rtyrer, voran Stephanos, Asketen,
Propheten, Patriarchen und Gerechte des Alten Bundes.
l x(«) [
τιζο[
κ(αι) μαρ[
Ov Στεφ[
5
ρος και [
πρωτοδιακονον κ(αι) πρωτω
μαρτηρος- πφτεος κ(αι) αρχή
γον - κ(αι) των ψυχολντρων
κ(αι) ΰεοπεοΊων προφητω(ν)
10
και αποατολον κ(αι) των ν
περ Χ(ριο*το)ν διε&ληκοτες- αητ
τητον κ(αι) τροπεοφορον μαρ
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Treu, Neue Berliner liturgische Papyri
15
20
79
τηρών
εξερετος
Αββα Φιλο&( ) ορ&οδοξου αρχι
επίσκοπου- κ(αι) αββα
.......
π(ατ)ρίαρχης * συν αββα Σενηρω
και τον επίσκοπου ΐω(αννου)
. . τηρίον
] άπα τε τοννοιων
] . . αηαλ
" ' . ..
2 βαπ^ιζο- oder φω^ιζο-Ί Vielleicht Bezugnahme auf Johannes den Tauf er, der h ufig
in derartigen Gebeten erscheint, unmittelbar vor Stephanos z.B. in der Liturgie der koptischen Jakobiten (s.o.), wo er als Vorl ufer und als M rtyrer (s. Z. 3) angerufen wird.
8f και μάρ[τνρος και τον άγί^ον Στεφ[άνον w rde etwa den Raum f llen. 6 auch -ρου
m glich. 6 πρωτοδιακόνου και πρωτομάρτνρος : die typischen Pr dikate des Stephanos,
verbunden z.B. in der Liturgie der koptischen Jakobiten (s.o.), bei Johannes Damascenus (s.o.) und Kosmas Indikopleustes (Top. 5, PG 88, 297 A). Vgl. auch Lampe, PGL,
s.w.
7f αρχηγού: αρχηγός ist wegen seines vagen Inhalts vielf ltig beziehbar, vgl.
Lampe s. v. 8 ψνχολύτρων ι in den gebr uchlichen Lexika nicht verzeichnet. 11—18
1. διη&ληκότων αήττητων και τροπαιοφόροι μαρτύρων. Zu δια&λέω (nicht bei Lampe)
vgl. Joh. Dam. (s. o.), der nach den Aposteln die Asketen nennt als ein μαρτνριον της
συνειδέσεως δια&λήσαντας. 11 f αήττητος wird sowohl von Christus („unbesiegbar") als
auch von der Kirche und von Christen („unbesiegt") gebraucht, vgl. Lampe. 12 τροπαιοφόρος ist insbesondere Pr dikat von M rtyrern, vgl. Lampe. 18 εξερετος: έξαιρέτως,
„vornehmlich", bergangsformel in Gebeten, z.B. in der Markus-Liturgie Brightman
S. 129, 2.
14ff Nach der Anrufung der biblischen Heiligen und der M rtyrer im allgemeinen folgen speziell die Namen aus dem eigenen kirchlichen Bereich. Die Verkn pfung mit dem vorausgehenden Teil weist darauf hin, da es sich nicht um F rbitte
f r die gegenw rtig amtierenden kirchlichen Oberen handelt, die ebenfalls in der Liturgie ihren Platz hat (z.B. Brightman S. 171, 19ff: f r den regierenden Patriarchen etc.),
sondern um verstorbene Glaubensvorbilder (ib. S. 169). Leider ist das St ck zum Ende
hin zunehmend berieben, so da manches unklar bleibt.
14 f Erzbischof Abba Philotheos: in gypten wird sonst besonders der hl. Philotheos verehrt, M rtyrer der Diokletianischen Verfolgung in Antiochien um 304 (vgl. B. Kotter, Lex. f. Theol. u. Kirche 8,
1963, 478). Sollte vielleicht Philox(enos) zu lesen sein? Dann w re der Bischof von Hierapolis (Mabbug) gemeint (gest. 523), der nach Seueros der F hrer der Monophysiten war
(vgl. A. de Halleux, ib. 479). 14 „Abba" ist der Klosterabt, aber auch allgemein geistlicher Ehrentitel. Als „orthodox" bezeichneten sich nat rlich auch die Kirchen, die den
Byzantinern als schismatisch und h retisch galten. So ist es bei den gyptischen Monophysiten festes Beiwort.
16 Der Name des Patriarchen ist nicht auszumachen. Die
Reste passen zu keinem der alexandrinischen Patriarchen, deren Liste V. Grumel, La
Chronologie, Paris 1958, S. 442-445, gibt.
16 Seueros: Patriarch von Antiochien
512—519, danach in gypten im Exil, Haupt der Monophysiten und berall hoch verehrt, erscheint in verschiedenen jakobitischen Liturgien (z.B. Brightman S. 169, 16: vor
Kyrill, Basileios, Gregorios und verschiedenen M nchsv tern). Hymnus auf ihn: P. Lit.
Lond. 237, 6./7. Jahrh. Sein Tod (539, vgl. A. de Halleux, LThK9, 1964, 702f) w re Terminus post quem f r unser St ck.
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Index verborum (au er Nr. 10)
a 11, 14. 15. 16
άγαλλιάω 1,2; 2, 1. 11
αγαπητός 2, 27. 43
άγγελος 3, 4
αγιάζω 8, 14
άγιος 2, 1. 15; 5, 6. 7; 7, 2; 8, 6. 7; 9, 2
á<5éáë[>*ðôùò] 9, 1
αήττητος 11, 11
áßìá 8, 11. 20
αϊνεσις 5, 15
áßñù 2, 23
áéþí 2, 9
άκακος 8, 9. 10
Üêïí'á> 2, 32; 5, 15
áêô/ò 1, 14
αλαλαγμός 5, 3
áëáëá?ù 2, 8
αλληλούια 3, 6
αμαρτία 2, 23; 8, 21
áìíüò 2, 23
αναβαίνω δ, 3
άναβλέπω (tr.) 2, 18
ανέρχομαι 2, 40
άν&ρωπος 2, 16. 31; 5,2
Üíù#åí 1, 7; 3, 1
áðáíôÜù 2, 12
Üðáò 5, 8
απόστολος 5,4; 8, 16; 11, 10
άποφϋ'έγγομαι 5, 9
αρνιον 2, 39
Üñôïò 2, 20
αρχιεπίσκοπος 11, 14
αφεσις 8, 21
5, 7
βαπτίζω 2, 24
Βη&λεέμ 2, 14
βονλομαι 2, 36
2, 39
2, 16
4, 6. 12
y?? 2,3. 8. 9. 31; 4, 16; 5,2. 10
γίνομαι 5, 6. 10; 6, 4
γλώττα 5, 9
[<5å]ïìáß 6, 1
δεύτε 1, 10; 2, 11. 12
δια&ήκη 8, 20
11, 11
διατάσσομαι 5, 5
<5ß&õìé 5, 9; 8, 14. 18
δόξα 1,5; 2,5; 3,4; 5, 1; 7, 4
δυναμις 2, 7; 5, 6. 14
ειρήνη 5, 2
εκκαθαρίζω 2, 20
έκτελέω 2, 34
å*ê÷ííù 8, 21
έμβρυον 4, 11
Εμμανουήλ 1, 14
έμπίμπλημι 2, 29
[å*íáí#]ñþðÀ7óéò 1 13
εορτάζω 1, 10
έξαιρέτως 11, 13
έπαγάλλομαι 4, 12
επαγγελία 5, 5
επέρχομαι 5, 6
επισκιάζω 2, 7
επίσκοπος 11, 17
έσχατος 5, 10
έρχομαι 2, 22; 4, 14
έτερος 5, 9
åàüïêåù 2, 28. 44
åé3<5ïê/á 5, 2
εύλογέω 1, 10; 8, 18
ευφραίνω 2, 11
εύχαριστέω 8, 18
2, 4
6, 6
1, 18
Þìåñá 5, 4
5, 7
ΰεάομαι 2, 30
1, 14
1,5; 2,10.23; 3,5; 5,1.3.8.11;
8,6
θεσπέσιος 11, 9
Ιερουσαλήμ 5, 10
ικετεύω 4, 2; 6, 3
Ιορδάνης 2, 22. 30. 41
'/ù[Üíí^ò] (Bischof) 11, 17
Ιωάννης (T ufer) 2, 37
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INDEX VERBORUM
êá#þò 5, 4. 9
καλέω 2, 15
κατέρχομαι 2, 3; 5, 7 (?)
κηρύσσω 3, 3 (?)
κολυμβή&ρα 2, 2
êüóìïò 2, 24
êñÜ£ù 3, 3 (Ô); 8,5
êñéüò 2, 39
êýñéïò 1, 1. 7. 20; 2, 6. 8. 36; 4, 14; 5, 3;
7,4
κυρτός 4, 6
ëáëå¼> 5,8
λαμβάνω 5, 5; 8, 16. 17. 19
λάμπω 3, 1
Ëáüò 8, 5
λέγω 2, 26. 33. 36; 4, 13; 8, 5. 16. 19
λειτουργικός 5, 14
λεπρός 2, 19
ëü^ïò 2, 10. 19; 3,2; 5, 11
μα&ητής 8, 15
ìáêá[ñéïò] 8, 2 (?)
μάρτυς 5, 10; 11, 3 (?). 12
μεγαλεία 5, 8
ìå>áò 2,29
ìå¼¼ò 2, 2; 4, 6
μεταβάλλω 2, 17
μήτηρ 4, 15
μονογενής 8, 6
ìüíïò 4, 16
íïåñüò 5, 14
ννμφιος 2, 13
οίκονομία 2, 35
οίκουμένη 1, 2
ïßíïò 2, 17
ïìïëïãþ 2, 3
üñÜù 4, 16
üñ#ü<5ï£ïò 11, 14
üñïò 2, 38
ïõñÜíéïò 5, 16
ïõñáíüò 2, 3. 42; 5, 7
πανάγιος 8, 6
παραγίνομαι 2, 32. 41
ðüñíïò 1, 8. 11
ðÜò 2, 8; 4, 4; 5, 15; 7, 3; 8, 19
πατήρ 2, 14. 26. 35; 5, 5. 11
ðáôñéÜñ÷çò 11, 16
ðÝíôå 2, 20. 21
ðåíôçêïóôÞ 5, 4
6
81
πέρας 1, 2
περικνκλόω 2, 6
περιμένω 5, 5
πίμπλημι 5, 8
ðßíù 8, 19
πίστις 3, 3
πνεύμα 2, 15; 5, 6. 7; 8, 7
ðü#åí 4, 14
ðïôçñéïí 8, 17
πρόβατον 2, 40
πρόδρομος 2, 25. 34
προφήτης 11, 9
ðñùôïüéÜêïíïò 11, 6
πρωτομάρτυς 11, 6
σάλπιγξ 5, 3
óÜñ£ 5, 12
Σευήρος 11, 16
σήμερον 5, 12
Σιλωάμ 2, 18
σκιρτάω 2, 38; 4, 13
ÆôÝö[áíïò] 11, 4
συμπληρόομαι 5, 3
óùôçñ 3, 5
ôÜ}/ìá 5, 15
ôßêôù 2, 30
ôñïðáéïöüñïò 11, 12
ôõöëüò 2, 18
õüùñ 2, 16. 22. 38
õßüò 2, 28. 43; 8, 7
ýìíïò 3, 4
õðÜñ÷ù 2, 10
õðÝñ 4,4; 11, 10
ύπερηφανέω 2, 4
υπομένω 1, 3
ýøéóôïò 1, 20; 3, 5; 5, 1
öáßíù 2, 9
Öéëüèåïò 9,4; 11, 14
φοβέομαι 2, 44
ö[ü£ïò] 6, 5
öùíÞ 2, 26. 33.41; 5,3
[ö]þò 3, 1
÷áñÜ 2, 29
Χερουβίμ 5, 17
÷éëéÜò 2, 21
χορτάζω 2,2\
Χριστός 1, 12; 2, 3.38; 11, 11
ψνχή 1, 17
ψυχολύτρος 11, 8
Archiv f. Papyriisforschung, XXI. Band
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ADDENDUM
zu ,Neue neutestamentliche Fragmente...', APF18,1966,23—38
P. Berol. 6790, Fragment eines Perg. -Kodex ca. 6./7. Jahrb., unerkannt publiziert: K. Treu,
Drei Berliner Papyri mit Nomina sacra, Studia Patristica X, Berlin 1970 (TU 107), S. 30,
mit Abb., identifiziert von C. H. Roberts (brieflich, 6.4. 1971): Ev. Job. 1,30-33. Nach
erneuter Pr fung des Originals ergibt sich ein verbesserter Text.
ανη[ρ ος εμπροσ]
&ε μ[ου γεγονεν]
ότι π[ρωτος μου]
ην καγ[ω ουκ η]
δειν αντο[ν αλλ]
ίνα φαν[ερω&η]
[τω Ι]η[λ δια του]
[το ηλ&ον εγώ εν]
[υοατι βαπτιζω(ν)]
10 [και εμαρτυρησε(ν)]
1,30
31
15
[Ιωάννης λ]εγω(ν)
[τε&εαμαι το] πνά
[καταβαινο]ν ως
[περιατε^αν εξ ου
[ρανον και εμεί
[νεν επ] αυτόν
[καγω ουκ η]δ[ειν]
33
32
Der Kodex war in einer Spalte zu 10 Zeilen mit je 11—13, ausnahmsweise 10 oder
14 Buchstaben geschrieben. Der Schriftepiegel war ca. 6,2 X 4,5 — 5 cm, der Kodex
10 X 7,5 oder bei breiteren R ndern h chstens 11x8. (Zu solchen kleinen Formaten vgl.
A. Henrichs - L. Koenen, ZPE 5, 1970, 101 f.)
Das verzierte Kreuz ber dem Textbeginn k nnte eine Lagenmarkierung sein. Unser
Blatt enthielt 7 Zeilen Nestle-Text. Vom Anfang des Evangeliums ab fehlen 66 Zeilen, also
8 Bl. = ein Quaternio. Wir h tten demnach das erste Blatt der zweiten Lage einer Handschrift des Johanneeevangeliums.
Nomina sacra sind Z. 12 und wohl auch Z. 7 in blicher Weise gek rzt, Z. 14 f jedoch
ausgeschrieben. Z. 4 ist vor Vers 31 ein Spatium von l Buchst, frei gelassen, ebenso Z. 16
der Zeilenschlu , damit V. 33 a linea beginnen kann.
Der Text meidet die Sonderlesarten von S (= Sinaiticus) Z. 14 und 16 f und die Umstellung von S etc. Z. 13. Aus Raumgr nden ist anzunehmen, da er auch Z. 17 die Sonderlesart von S mied, da er Z. 8f mit S B etc. ging, gegen εν τω υδατι (K-Text), da er Z. 13
mit S B A las, gegen ωσει (P66, K-Text), und da er Z. llf nach λέγων das ότι auslie ,
mit V und wenigen Zeugen. Dieses w re also eine eigenwilligere Lesart, w hrend das Fragment sonst mit B bereinstimmt und jedenfalls nicht zur Koine-Gruppe geh rte.
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