Zirkuläre Pulmonalvenenablation : Ergebnisse und Schlussfolgerungen

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Zirkuläre Pulmonalvenenablation :
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
• Unter 14 Patienten mit AFib zu Beginn der Behandlung
wurde bei 64 % durch die Ablation der Sinusrhythmus
wiederhergestellt
• Eine PV-Isolation wurde bei 76 % von 104
behandelten PV gezeigt.
• Nach 9+3 Monaten waren 22 Patienten (85 %) AFib-
frei (62 % ohne Antiarrhythmika), wobei sich kein
Unterschied zwischen paroxysmaler und permanenter
AFib zeigte
Pappone C, et al. Circulation (2000) 102: 2619-28
2003: Foci nicht in den Pulmonalvenen
Catheter Ablation of Paroxysmal Atrial
Fibrillation Initiated by Non-Pulmonary
Vein Ectopy
Lin, W-S, Tai, C-T, Hsieh, M-H, et al.
Circulation (2003) 107: 3176
• Die meisten ektopen Schläge, die paroxysmales
AFib (PAF) auslösen, stammen aus den PV.
• Lin u. a. untersuchten paroxysmales AFib, das nicht
aus den PV stammte
Foci nicht in den Pulmonalvenen
• Nicht-PV-Foci, die bei 28 % der Patienten identifiziert
wurden:
– Hintere freie Wand des linken Vorhofs (LPFW), Vena cava superior
(SVC), Crista terminalis (CT) Marshall-Band (LOM), Ostium des
Sinus coronarius (CSO), Septum interatriale (IAS)
Gruppe
Patienten (n) Alter (in J) Anamnese (J)
Sonstige
SHD (%)
Größe linker
Vorhof (mm)
Multiple
AFib-Foci
( %)
Spätes
Rezidiv
(%)
LPFW
27 (37 %)
63 ± 14
5,2 ± 4,0
50
39,5 ± 5,9
100
56
SVC
27 (37 %)
57 ± 12
4,7 ± 4,8
22
36,8 ± 5,1
44
26
CT
10 (14 %)
63 ± 12
4,1 ± 3,2
0
29,7 ± 5,0
40
20
LOM
6 (8 %)
66 ± 13
3,1 ± 2,5
50
41,3 ± 1,5
83
50
CSO
1 (1,4 %)
67
1
0
--
0
0
IAS
1 (1,4 %)
44
2
100
--
100
100
SHD bedeutet eine strukturelle
Herzerkrankung
Lin W, et al. Circulation (2003) 107: 3176
Ablation von Nicht-PV-Ektopien
Ablation ektoper Trigger im Marshall-Band
Vor
Nach
Wiedergabe mit Erlaubnis von Lin W, et al. Circulation (2003) 107: 3176
Ablation von Nicht-PV-Ektopien:
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
• Die Katheterablation beseitigte AFib mit akuten
Erfolgsquoten von 63 % (hintere freie Wand des
linken Vorhofs), 96 % (Vena cava superior), 100 %
(Crista terminalis), 50 % (Marshall-Band), 100 %
(Ostium des Sinus coronarius) und 0 % (Septum
interatriale)
• Während eines Nachbeobachtungszeitraums von
22+11 Monaten waren bei 43 Patienten (63,2 %)
Antiarrhythmika abgesetzt ohne AFib-Rezidiv
Lin W, et al. Circulation (2003) 107: 3176
2004: PV-Antrum-Isolation
PV-Antrum-Isolation: Intracardiac
Echocardiography-Guided Technique
Verma, A, Marrouche, NF, and Natale, A
J Cardiovasc Electrophys (2004) 15: 1335-40
• Beurteilung der Anwendung der intrakardialen
Echokardiographie und eines zirkulären
Mappingkatheters zur genaueren Ermittlung des
Randes des PV-Antrums und zur Verminderung des
Risikos einer PV-Stenose
PV-Antrum-Isolation
Tubuläres Ostium,
mittels PVAngiographie
dargestellt
3D-Mehrschichtenbilder von
PV
Eigentliches PVAntrum erstreckt
sich weiter
posterior
Antrumränder, dargestellt mittels
intrakardialer Echokardiographie (ICE)
Wiedergabe mit Erlaubnis von Verma A, et al. J Cardiovasc Electrophys (2004) 15: 1335
PV-Antrum-Ablation
Phased-Array Intracardiac
Echocardiography Monitoring During
Pulmonary Vein Isolation in Patients with
Atrial Fibrillation
Impact on Outcome and Complications
Marrouche, NF, Martin, DO, Wazni, O, et al.
Circulation (2003) 107: 2710
• 315 Patienten, bei denen eine ostiale Isolation aller
PV durchgeführt wurde mittels:
– nur zirkulärem Mapping (CM) (Gruppe 1, n=56)
– CM und intrakardialer Echokardiographie (ICE) (Gruppe 2,
n=107)
– CM und ICE mit HF-Energie-Titration auf der Grundlage der
Sichtbarwerdung von Mikrobläschen (Gruppe 3, n=152)
PV-Antrum-Ablation: Ergebnisse
Intrakardiale Echokardiographie verbessert das Ergebnis
der PV-Isolation mit gekühltem Katheter
Frei von rezidivem AFib (%)
100
ICE (n=259)
Keine ICE (n=56)
90
80
70
60
50
p=0,01
40
0
30
150
270
390
510
630
750
870
Nachuntersuchung (Tage)
Marrouche NF, et al. Circulation (2003) 107: 2710
PV-Antrum-Ablation: Ergebnisse
Frei von rezidivem AFib (%)
100
Gruppe 1 (n=56)
Gruppe 2 (n=107)
Gruppe 3 (n=152)
90
80
70
60
Gruppe 1 vs Gruppe 3; p=0,009
Gruppe 1 vs Gruppe 2; p=0,08
Gruppe 2 vs Gruppe 3; p=0,08
50
40
0
30
150
270
390
510
630
750
870
Nachuntersuchung (Tage)
Marrouche NF, et al. Circulation (2003) 107: 2710
2004: Doppelte LASSO®
Katheterablation
Komplette Isolierung des linken Atriums
um die Pulmonalvenen
New Insights from the Double-Lasso Technique in Paroxysmal
Atrial Fibrillation
Ouyang, F, Bänsch, D, Ernst, S, et al.
Circulation (2004) 110: 2090
• Eine Technik, die Paare von Pulmonalvenen mit zwei
LASSO® -Kathetern isoliert
• Durchgehende zirkuläre Läsionen (CCL) im Bereich von
PV, geführt mittels 3D-Mapping
2004: Doppelte LASSO® Katheterablation
Wiedergabe mit Erlaubnis von Ouyang F, et al. Circulation (2004) 110: 2090
Doppelte LASSO ® Katheterablation
• Automatische
Aktivität und PVTachykardie
erzeugen ein
arrhythmogenes
Substrat für AFib
• Diese Aktivität
konnte bei der
Mehrzahl der
Patienten durch
Isolierung alle PV
mit geschlossenen
zirkulären Läsionen
beseitigt werden
Wiedergabe mit Erlaubnis von Ouyang F, et al. Circulation (2004) 110: 2090
Doppelte ASSO ® Katheterablation:
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
• Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtung
von 6 Monaten trat bei 10 Patienten ein Rezidiv auf. Bei
neun Patienten wurde die Behandlung wiederholt
• Reizleitungslücken in den linken CCL bei 9 Patienten
und in den rechten CCL bei 2 Patienten wurden
während der zweiten Behandlung geschlossen
• Bei 39 Patienten trat nach PV-Isolation während der
Nachbeobachtung keine neue AFib auf
• Diese Ergebnisse sprechen klar für die Hypothese, dass
es notwendig ist, alle PV zu isolieren, um ein Rezidiv zu
verhindern, und unterstreichen die Bedeutung der PVLA-Übergangsstelle bei der Initiierung und
Aufrechterhaltung von paroxysmalem AFib
Ouyang F, et al. Circulation (2004) 110: 2090
2004: Ablation an Stellen mit komplexen
fraktionierten Elektrogrammen (CFAE)
A New Approach for Catheter Ablation of
Atrial Fibrillation: Mapping of the
Electrophysiologic Substrate
Nademanee, K, McKenzie, J, Kosar, E, et al.
J Am Coll Cardiol (2004) 43: 2044
• Komplexe fraktionierte Elektrogramme (CFAE), die
während AFib aufgezeichnet wurden, werden als Ziele
der Ablation verwendet.
• Auf der Grundlage von CARTO™-Mapping konnte das
biatriale Replikat in verschiedene Bereiche eingeteilt
werden, in die entsprechend der CFAE-Ortung HFEnergie abgegeben wurde
2004: Ablation an Stellen mit komplexen
fraktionierten Elektrogrammen (CFAE)
• Fraktionierte Elektrogramme mit dauerhaft verlängertem
Aktivierungskomplex über posterioren septalen Arealen
Wiedergabe mit Erlaubnis von Nademanee K, et al. J Am Coll Cardiol (2004) 43: 2044
Ablation von CFAE-Stellen
Wiedergabe mit Erlaubnis von Nademanee K, et al. J Am Coll Cardiol (2004) 43: 2044
Ablation von CFAE-Stellen
Wiedergabe mit Erlaubnis von Nademanee K, et al. J Am Coll Cardiol (2004) 43: 2044
Ablation von CFAE-Stellen: Ergebnisse
und Schlussfolgerungen
• Die Ablation von Bereichen, die mit CFAE assoziiert
waren, beendete bei 115 von 121 Patienten AFib (95
%)
• Nach einem Jahr waren 110 (91 %) der Patienten AFib-
frei
• Bereiche mit CFAE sind ideale Zielorte für die Ablation
von AFib
Nademanee K, et al. J Am Coll Cardiol (2004) 43: 2044
2004: Spektralanalyse zur Führung
der HF-Ablation mit Katheter
A New Treatment for Atrial Fibrillation
Based on Spectral Analysis to Guide the
Catheter RF-Ablation
Pachon, JC, Pachon, EI, Pachon, JC, et al.
Europace (2004) 6: 590
• Bericht über eine neue Methode zur Behandlung von
paroxysmalem AFib durch gezielte Ablation von
„Nestern” von „fibrillärem” Myokard – Bereichen
atrialen Substrats, die mittels Spektralanalyse durch
fast Fourier-Transformation (FFT) identifiziert werden
können
Spektralanalyse zur Führung der HFAblation mit Katheter
Wiedergabe mit Erlaubnis von Pachon JC, et al. Europace (2004) 6: 590
Spektralanalyse zur Führung der HFAblation mit Katheter
• Es wurden sechs Kontroll- und 34
medikamentenrefraktäre paroxysmale oder
persistierende AFib-Patienten untersucht und
behandelt
• HF wurde auf alle Stellen außerhalb der
Pulmonalvenen mit FFT-Rechtsverschiebung (AFibNester) angewandt.
• HF-Ablation von AF-Nestern senkte das Verhältnis
von fibrillärem zu kompaktem Myokard und
beseitigte 94 % der paroxysmalen AFib bei Patienten
nach 9,9+5 Nachbeobachtungsmonaten
• Paroxysmales AFib kann mittels HF-Anwendung an
verschiedenen Stellen außerhalb der PV geheilt oder
kontrolliert werden, womit eine PV-Stenose
vermieden wird
Pachon JC, et al. Europace (2004) 6: 590
Identifikation eines atrialen
Frequenzgradienten mittels dominanter
Frequenzen
Presence of Left-to-Right Atrial Frequency
Gradient in Paroxysmal but Not Persistent
Atrial Fibrillation in Humans
Lazar, S, Dixit, S, Marchlinski, FE, et al.
Circulation (2004) 110: 3181
• Studie zur Untersuchung, ob Patienten mit AFib einen
atrialen links-rechts-Frequenzgradienten aufweisen
Atriale DF-Gradienten: Ergebnisse und
Schlussfolgerungen
• Bei Patienten mit paroxysmalem AFib besteht ein
signifikanter atrialer links-rechts-DF-Gradient,
wobei die DF (dominante Frequenz) an der PV-LAÜbergangsstelle am höchsten ist, mittel am Sinus
coronarius und am niedrigsten im RA
• Bei Patienten mit persistierendem AFib gibt es
keine signifikanten Unterschiede zwischen den DF,
die an der LA/PV-Übergangsstelle, im CS und RA
aufgezeichnet wurden
• Diese Befunde legen nahe, dass bei induziertem
paroxysmalen AFib das hintere LA eine wichtige
Rolle bei der Aufrechterhaltung von AFib spielen
könnte
Lazar S, et al. Circulation (2004) 110: 3181
Ablation an Stellen dominanter
Frequenzaktivierung unter Verwendung
von Spektralanalyse.
Spectral Analysis Identifies Sites of HighFrequency Activity Maintaining Atrial
Fibrillation in Humans
Sanders, P, Berenfeld, O, Hocini, M, et al.
Circulation (2005) 112: 789
• Elektroanatomisches Mapping, durchgeführt an 32
Patienten mit 5-Sekunden-Elektrogrammen an jedem
Punkt zur Bestimmung der Frequenz mit der höchsten
Amplitude nach Spektralanalyse und Aufbau von 3DDominanzfrequenz (DF)-Karten
• Für die Ablation wurden dem Operateur die DF-Karten
nicht gezeigt, um den Effekt der Ablation auf Stellen
mit und ohne hochfrequente DF zu bestimmen
Ablation an Stellen dominanter
Frequenzaktivierung unter Verwendung
von Spektralanalyse.
Wiedergabe mit Erlaubnis von Sanders P, et al. Circulation (2005) 112: 789
Ablation an Stellen dominanter
Frequenzaktivierung unter Verwendung
von Spektralanalyse.
Größere Clusterbildung von DF-Stellen sichtbar bei
paroxysmalem AFib
Paroxysmales AF
Permanentes Afib
Anterior
Anterior
MV
TV
MV
LAA
TV
LAA
RAA
RAA
SVC
CS
SVC
CS
IVC
Posterior
IVC
Posterior
angepasst mit Erlaubnis von Sanders P, et al. Circulation (2005) 112: 789
Ablation von DF-Stellen mit
Spektralanalyse: Ergebnisse und
Schlussfolgerungen
• Die räumliche Verteilung der DF-Stellen war bei
Patienten mit paroxysmalem und permanentem AFib
unterschiedlich
– Bei Patienten mit paroxysmalem AFib liegen die DFAktivitätsquellen oft bei den PV. Im Gegensatz dazu liegen
bei Patienten mit permanentem AFib die DF-Stellen öfter in
den Atrien einschließlich RA-Stellen
• Ablation an diesen DF-Stellen führte zu einer
erheblichen Verlangsamung des Fibrillationsvorgangs
und zur Beendigung der anhaltenden AFib bei 87 % der
Patienten mit paroxysmalem AFib, was die Rolle lokal
begrenzter Stellen hoher Frequenz bei der
Aufrechterhaltung der AFib bestätigte
• Alle Patienten mit persistierendem AFib hatten
zusätzliche DF-Stellen außerhalb der abladierten
Bereiche
Sanders P, et al. Circulation (2005) 112: 789
2004: Ostiale oder zirkuläre oder antrale
PV-Ablation plus zusätzliche Linien
• Zusätzlich zur PV-Isolation haben andere
Forscher gezeigt, dass zusätzliche Ablationslinien
die Ergebnisse weiter verbessern können.
- Mitralisthmus (Jais 2004)
- LA-Dach (Hocini 2005)
- Hinterwand
Jaïs P, et al. Circulation (2004) 110: 2996
2004: Ostiale oder zirkuläre oder antrale
PV-Ablation plus zusätzliche Linien
Technique and Results of Linear Ablation
at the Mitral Isthmus
Jaïs, P, Hocini, M, Hsu, L-F, et al.
Circulation (2004) 110: 2996
• Prospektive randomisierte Studie zwischen
Mitralisthmusablation und alleiniger PV-Isolation
Lineare Ablation am Mitralisthmus
Unvollkom
mener
Block
Vollkommener
Block bei CSStimulation
Vollkommen
blockierter
Mitralisthmus
Wiedergabe mit Erlaubnis von Jaïs P, et al. Circulation (2004) 110: 2996
Lineare Ablation am Mitralisthmus
• Ein bidirektionaler Isthmusblock wurde bestätigt,
indem(1) bei der CS-Stimulation ein Parallelkorridor
von Doppelpotentialen gezeigt wurde, (2) bei
Stimulation neben der Linie auf beiden Seiten die
Aktivierung umdrehte und (3) bei DifferentialStimulationstechniken ein Block nachgewiesen wurde
• Ein Jahr nach dem letzten Eingriff waren 87/100
Patienten mit Mitralisthmusablation frei von
Herzarrhythmien im Vergleich zu 69/100 ohne
Mitralisthmusablation, beide Gruppen ohne
Antiarrhythmika.
• Herztamponade wurde bei 4 % der Patienten
festgestellt
Jaïs P, et al. Circulation (2004) 110: 2996
Linearer Block am linken Vorhofdach
Techniques, Evaluation, and Consequences
of Linear Block at the Left Atrial Roof in
Paroxysmal Atrial Fibrillation: A Prospective
Randomized Study
Hocini, M, Jaïs, P, Sanders, P, et al.
Circulation (2005) 112: 3688
• Prospektive randomisierte Studie zwischen
Ablation am Vorhofdach und alleiniger PV-Isolation
bei 90 Patienten mit paroxysmalem AFib
• Ablationslinie am Vorhofdach, die die linke und
rechte obere PV miteinander verbindet
Linearer Block am linken
Vorhofdach
I
II
1
2
3
III
4
RSPV
Karte
LSPV
1
RIPV
LIPV
V1
2
3
4
angepasst mit Erlaubnis von Hocini M, et al. Circulation (2005) 112: 3688
Linearer Block am linken Vorhofdach
• Die Ablation am Vorhofdach führte zu einem
signifikanten Anstieg der Zykluslänge des
Vorhofflimmerns und Nicht-Induzierbarkeit von AFib
• Nach 15+4 Monaten waren 87 % der Gruppe mit
Vorhofdachablation und 69 % der Gruppe mit alleiniger
PV-Isolation AFib-frei (ohne AntiarrhythmikaBehandlung)
• Ein linearer Block des linken Vorhofdachs kann die
Zykluslänge des Vorhofflimmerns verlängern, AFib
beenden und führt im Vergleich zu alleiniger PVIsolationmöglicherweise zu einem besseren klinischen
Ergebnis.
Hocini M, et al. Circulation (2005) 112: 3688
2004: Unterstützende PV-Denervation
während zirkulärer
Pulmonalvenenablation
Pulmonary Vein Denervation Enhances
Long-Term Benefit After Circumferential
Ablation for Paroxysmal Atrial Fibrillation
Pappone, C, Santinelli, V, Manguso, F, et al.
Circulation (2004) 109: 327
• Untersuchung der Ablation aller ausgelösten
Vagusreflexe um alle PV-Mündungen (vollkommene
Vagusdenervation)
2004: Unterstützende PVDenervation während zirkulärer
Pulmonalvenenablation
Ausgelöste
Vagusreflexe
(blaue Punkte)
Wiedergabe mit Erlaubnis von Pappone C, et al. Circulation (2004) 109: 327
Unterstützende PV-Denervation
während zirkulärer
Pulmonalvenenablation
• Voltage-Karten vor und nach der Ablation
Reflexstelle
Vagusreflexe nach
der Ablation
beseitigt
Wiedergabe mit Erlaubnis von Pappone C, et al. Circulation (2004) 109: 327
Unterstützende PV-Denervation
während zirkulärer
Pulmonalvenenablation
Kumulativer Anteil an
Patienten
1,0
0,8
Vagale Reflexe
Keine vagalen Reflexe
0,6
0,4
0,2
0
Anzahl in
Risikogruppe
Vagale Reflexe
Keine vagalen Reflexe
Log-Rang p=0,0002
0
2
4
6
8
10
12
AFib-Rezedive (Monate)
102
101
101
101
101
101
101
195
166
166
166
166
166
166
Pappone C, et al. Circulation (2004) 109: 327
Unterstützende PV-Denervation: Ergebnisse
und Schlussfolgerungen
• IBei 297 Patienten, die sich einer zirkulären
Pulmonalvenenablation bei paroxysmalem AFib
unterzogen, wurde in 34,3 % der Fälle eine
vollkommene Vagusdenervation erreicht.
• Patienten, die sich einer vollkommenen
Vagusdenervation unterzogen, neigten weniger zu
AFib-Rezidiven
• Nur der Prozentsatz des Bereichs der linken
Vorhofisolation und vollkommene Vagusdenervation
waren bestimmende Faktoren für AFib-Rezidive
Pappone C, et al. Circulation (2004) 109: 327
Abhängig von der Art des Vorhofflimmerns kann
eine Kombination aus verschiedenen Techniken
angewendet werden
AFib
Substrat Vorhofgewebe
Trigger Ektopische Foci
Autonomes
Nervensystem
Pulmonalvenenablat
ion und FociAblation außerhalb
der PV,
PV-Isolation
Vagusdenerv
ation(Ablation
der
parasympathisch
en Ganglien)
Ablation von komplex
fraktionierten
Elektrogrammen (CFAE)
Lineare Läsionen
(z.B. Mitralisthmus,
Vorhofdach)
Maßgeschneiderter Ansatz bei der
Katheterablation
A Tailored Approach to Catheter Ablation
of Paroxysmal Atrial Fibrillation
Oral, H, Chugh, A, Good, E, et al.
Circulation (2006) 113: 1824
• In dieser Studie wurde die Durchführbarkeit einer
maßgeschneiderten Katheterablation, die auf die
elektrophysiologischen Eigenschaften des Vorhofflimmerns
abgestimmt wurde, untersucht. Dabei wurde das Setzen
von standardmäßigen Läsionen vermieden (PV-Isolation
und/oder Einkreisung mit oder ohne zusätzliche(n)
Ablationslinien).
• Der primäre Endpunkt war das Fehlen von häufigen atrialen
Ektopien und spontanem AFib während der Infusion von
Isoproterenol und Nicht-Induzierbarkeit von AFib
Maßgeschneiderter Ansatz bei der
Katheterablation
• Maßgeschneiderte Ablation: nach kreisförmiger Umfahrung
der rechtsseitigen PV wurde eine Ablation im linken Vorhof
vorgenommen, um hochfrequente und/oder komplexe
Elektrogramme auszuschalten.
Wiedergabe mit Erlaubnis von Oral H, et al. Circulation (2006) 113: 1824
Maßgeschneiderter Ansatz bei der
Katheterablation: Ergebnisse und
Schlussfolgerungen
• Bei der Nachbeobachtung wurde festgestellt, dass
dies 19 % der Patienten linkes Vorhofflattern
entwickelten, das bei 10 % nach 12 Wochen immer
noch präsent war.
• Bei 18 % der Patienten wurde die Ablation wiederholt
• Nach einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von
11+4 Monaten waren 77 % der Patienten frei von
AFib und/oder Vorhofflattern (ohne Antiarrhythmika)
• Akute Nicht-Induzierbarkeit von AFib nach erfolgter
Ablation wurde mit einem besseren klinischen
Ergebnis in Verbindung gebracht, als in den Fällen, in
denen Vorhofflimmern induzierbar war.
Oral H, et al. Circulation (2006) 113: 1824
Maßgeschneiderter Ansatz bei der
Katheterablation
Long-term Evaluation of Atrial Fibrillation
Guided by Noninducibility
Jaïs, P, Hocini, M, Sanders, P, et al.
Heart Rhythm (2006) 3: 140
• Untersuchung eines schrittweisen Ansatzes für die
Nicht-Induzierbarkeit von AFib
• Bei 74 Patienten mit paroxysmalem AFib wurde
eine PV-Isolation durchgeführt. War Vorhofflimmern
immer noch induzierbar, wurden zwei zusätzliche,
lineare Läsionen am Mitralisthmus oder am linken
Vorhofdach gesetzt
Maßgeschneiderter Ansatz bei der
Katheterablation
Schritt
1
Induzierbare oder persistierende
Herzarrhythmie nach Schritt 1?
Ja
Nein: Halt
Schritt
2
Induzierbare oder persistierende
Herzarrhythmie nach Schritt 2?
Ja
oder
Nein: Halt
Schritt
3
basierend auf Jaïs P, et al. Heart Rhythm (2006) 3: 140
Maßgeschneiderter Ansatz bei der
Katheterablation: Ergebnisse und
Schlussfolgerungen
• Bei 42 Patienten (57 %) stellte die alleinige PV-
Isolation den normalen Sinusrhythmus wieder her
und AFib war nicht induzierbar
• Unter den verbleibenden 32 Patienten wurde bei 20
mittels einer einzigen linearen Läsion die NichtInduzierbarkeit von AFib erzielt.
• Bei 12 Patienten war eine zusätzliche lineare Läsion
notwendig, und bei 10 blieb AFib nicht induzierbar
• Bei der Nachbeobachtung 18+4 Monate später
waren 91 % der Patienten AFib-frei (ohne
Antiarrhythmika)
Jaïs P, et al. Heart Rhythm (2006) 3: 140
3. Technische Aspekte
Technische Aspekte der
Katheterablation
• Ablationskatheter
• Energiequellen
• Mappingkatheter
• Elektrophysiologische Mapping-Systeme
• Bildgebungs-Technologien des Herzens
Ablationskatheter
• Katheter mit nicht gespülter
Spitze
– 4 mm und 8 mm
• Gespülte HF-Katheter
– Ermöglichen die Verwendung von größerer
Hochfrequenzenergie
– Die Ablationstemperaturen sind niedriger
– Verkohlungen werden minimiert
aufblasbarer „Light Ring „Ballonkatheter
Energiequellen
• Hochfrequenzstrom
– Häufigste Energiequelle
• Cryoablation
• Ultraschall
• Laser
• Mikrowelle
Zirkuläre Mappingkatheter (LASSO®)
Präzises Mapping von Potentialen und Ausgangsstellen an
PV
Vollständig
zusammengezogen
15 mm
Vollständig
ausgefahren
25 mm
RSPV-Mapping
10
9
1
8
2
3
7
6
5
4
LSPV-Mapping
1
2
3
4
10
9
5
8
7
6
Multi-Elektroden-Mappingkatheter mit
hoher Auflösung (PENTARAY™)
• 5 strahlenförmige Fortsätze (Marker auf Fortsatz A und B)
•20 lokalisierte Elektroden
•Zentrales Spühllumen
E
A
.
D
A
.
B
C
B
Elektrophysiologische Mapping-Systeme
• Elektroanatomisches 3D-Mapping
– CARTO™ / CARTOMERGE™
• Robotergesteuerte Magnetnavigation
– Stereotaxis
CARTO™ System
– Lokalisierung des Katheters mit einer Genauigkeit von 1
mm.
– Erhöht die Sicherheitsspanne während der Ablation
Anatomische Karten unter
Verwendung des CARTO™-Systems
• Elektroanatomische 3D-Karten (CARTO™), auf denen die
Ablationspunkte um die PV zu sehen sind
CARTOMERGE™ Image Integration
Software Modul
Kombiniert elektroanatomisches 3D-Mapping mit
CT- oder MR-Bildern in folgenden Schritten:
1.
Die vorher erstellten MRT- oder
CT-Bilder von Tomograph und
Workstation importieren
2.
Die MRT oder CT-Bilder auf
dem CARTO™ XP System
bearbeiten, um die jeweiligen
Kammern auszuwählen
3.
Die ausgewählte Kammer
speichern, um das bearbeitete
Bild mit der
elektroanatomischen Karte von
CARTO™ XP zu vereinen
„Merge“
CARTOMERGE™ Image Integration
Software Modul
– Sehr genaue Führung
– Visualisierung von anatomischen Variationen
– Identifizierung der verschiedenen Herzstrukturen und der
gewünschten Kammern
AP-Ansicht
PA-Ansicht
PV-Antrum-Isolation mithilfe des
CARTOMERGE™ Image Integration Software
Moduls
RUPV
LUPV
RMPV
LA
AC
RLPV
LLPV
Freundlicherweise von Professor Antonio Raviele, Mestre, Italien, zur Verfügung gestellt
Navigation innerhalb des CT/MR-Bildes
unter Verwendung des CARTOMERGE™
Image Integration Software Moduls
Bildgebende-Technologien des Herzens
• Fluoroskopie
• Angiographie
• Intrakardialer Ultraschall
• Spiral-CT des Herzens
• MRT des Herzens
Kathetervisualisierung mit Hilfe von
Fluoroskopie
Ablationskatheter
LAO
LASSO®
RAO
Die angiographische Diagnostik der
linken oberen PV
Wiedergabe mit Erlaubnis von Haïssaguerre M, et al. N Engl J Med (1998) 339: 659
Intrakardiale Echokardiographie (ICE)
• Visualisierung der
– transseptalen Punktion
– PV-Anatomie
– Ostiumdurchmesser
– Zirkulärer Mappingkatheter
• Bildschirmüberwachung der Ablation
– Energieabgabe
– Berührungspunkt zwischen Gewebe und Katheter
– Entstehung von Thromben/Verkohlung
• Dopplerflussmessung in den PV, um zu prüfen,
ob Verengungen existieren
Transseptale Punktion, visualisiert mit
Hilfe von ICE
Freundlicherweise von Professor Antonio Raviele, Mestre, Italien, zur Verfügung gestellt
ICE: PV-Anatomie
Position der linken oberen und unteren PV
LA
LLPV
LLPV
LUPV
LUPV
Freundlicherweise von Professor Antonio Raviele, Mestre, Italien, zur Verfügung gestellt
Korrelation zwischen ICE und Spiral-CT
Verbindung (Karina) zwischen den linken PV
LASSO®
ICE
Spiral-CT
Freundlicherweise von Professor Antonio Raviele, Mestre, Italien, zur Verfügung gestellt
Herz-CT-Bildgebung – Epikardiale and
endokardiale Ansichten
CT- und MR-Bildgebung des Herzens Epikardiale Ansichten
Das EP-Labor der Zukunft
CARTO™ RMT-System
• Integriertes System, das das Niobe™
Navigationssystem und das CARTOTM XP
Navigationssystem zusammenschließt
• Magnetisches Fernsteuerungssystem
• Der Operateur befindet sich außerhalb des
Strahlenbereichs und benötigt daher keine
Schutzkleidung
Niobe® ist eine eingetragene Marke von Stereotaxis, Inc.
Ferngesteuertes
Magnetnavigationssystem
• Niobe-Artis™
– Ferngesteuertes
Magnetnavigationssystem
– CARTO™ RMT System (Magnetisch
kompatibles CARTO™ XP System)
– Funktioniert in der Niobe-Artis-
Umgebung in verstauter oder aktiver
Position
– Ist in der Lage, standardmäßige
NAVISTAR® Katheter zu verwenden
Die Marken von Drittparteien, die hier verwendet werden, sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer
Zusammenfassung
• Seit den ersten Katheterablationen zur Behandlung
von AFib vor 20 Jahren haben sich die verwendeten
Methoden und Technologien rasant weiterentwickelt
• Die Entdeckung, dass die PV eine wichtige Quelle
von ektopischen Triggern darstellen, spielte eine
entscheidende Rolle für den Erfolg dieses Eingriffs
• Bedeutende technologische Fortschritte bei
Kathetern und Bildgebung haben ebenfalls zu
größeren Erfolgen bei der Katheterablation
beigetragen
• 3D-Rekonstrukionen der PV-Anatomie des linken
Vorhofs mit Hilfe von CT, MRI oder intrakardialer
Echokardiographie ermöglichen eine immer genauere
Platzierung der Läsionen
4. Erfolgsraten bei
Katheterablation
Klinische Ergebnisse der
Katheterablation
1. Meta-Analysen, weltweite Erhebung,
Ergebnisse von Pionierzentren
2. Vergleichsstudien:
• Nicht randomisierte und randomisierte
kontrollierte Studien
Erfolgsraten bei
Katheterablation
1. Metaanalysen, weltweite
Erhebung und Ergebnisse aus
führenden Forschungszentren
Meta-Analyse von
Katheterablationsstudien (I)
Patienten
Paroxysmales
AF
SHD
Linear
443
75 %
26 %
33 %
55 %
Fokal
508
81 %
35 %
54 %
71 %
2.187
83 %
36 %
62 %
75 %
15.455
68 %
37 %
64 %
74 %
Zirkulär (LACA,
WACA)
2.449
65 %
37 %
59 %
72 %
Zirkulär (PVAI)
11.132
68 %
42 %
67 %
76 %
559
51 %
49 %
75 %
87 %
23.626
61 %
55 %
63 %
75 %
Ablationsmethode
Isolation
Zirkulär (alle)
Substratablation
(CFAE)
GESAMT
6-MonateHeilung
6-Monate OK
Heilung bedeutet (nach den Kriteren des einzelnen Autors) 6 Monate lang keine weitere AFib nach
dem Verfahren ohne Gabe von Antiarrhythmika.
OK bedeutet eine Verbesserung (wenige Episoden, keine Episoden bei zuvor nicht wirksamem
Antiarrhythmikum).
SHD bedeutet eine strukturelle Herzerkrankung.
Fisher JD, et al. PACE (2006) 29: 523
Meta-Analyse von
Katheterablationsstudien (II)
Erkrankung/AFibTyp
Strukturelle 6-MonateHerzerkrankung Heilung
Patienten
Paroxysmal
es AFib
1.026
86 %
3%
81 %
72 %
350
29 %
100 %
74 %
79 %
Paroxysmales AFib
3.880
100 %
23 %
64 %
73 %
Persistierendes –
permanentes AFib
3.741
0%
82 %
66 %
74 %
Keine strukturelle
Herzerkrankung
Strukturelle
Herzerkrankung
6-Monate OK
Heilung bedeutet (nach den Kriteren des einzelnen Autors) 6 Monate lang keine weitere AFib nach
dem Verfahren ohne Gabe von Antiarrhythmika.
OK bedeutet eine Verbesserung (wenige Episoden, keine Episoden bei zuvor nicht wirksamem
Antiarrhythmikum).
SHD bedeutet eine strukturelle Herzerkrankung.
Fisher JD, et al. PACE (2006) 29: 523
Weltweite Erhebung zur Wirksamkeit und
Sicherheit von Katheterablation bei AFib
Worldwide Survey on the Methods,
Efficacy, and Safety of Catheter Ablation
for Human Atrial Fibrillation.
Cappato, R, Calkins, H, Chen, S-A, et al.
Circulation (2005) 111: 1100
• Arten von AFib, die durch Katheterablation
behandelt werden können
– Paroxysmales AFib - 100 % der Zentren
– Persistierendes AFib - 53 % der Zentren
– Permanentes AFib - 20 % der Zentren
Weltweite Erhebung zur Wirksamkeit und
Sicherheit von Katheterablation bei AFib
• Gesamterfolgsrate 76 %
• Von 8745 Patienten:
– 27,3 % benötigten nur einen Eingriff
– 52,0 % waren asymptomatisch ohne medikamentöse
Behandlung
– 23,9 % waren asymptomatisch mit Antiarrhythmika
innerhalb <1 Jahres
• Sehr unterschiedliche Ergebnisse in den
verschiedenen Zentren
Cappato R, et al. Circulation (2005) 111: 1100
Besseres Überleben mit Ablation als
durch medikamentöse Behandlung
• 589 Patienten mit Ablation im Vergleich zu 582 mit
Überlebenswahrscheinlichkeit ( %)
Antiarrhythmika-Behandlung
Medikamentengrupp
e
Ablationsgruppe
100
90
80
Erwartet
Beobachtet
70
60
Log-Rang-Test mit einer Probe
Obs=36, Exp=31, Z=0,597, p=0,55
0
0
180
360
540
720
Log-Rang-Test mit einer Probe Obs=79,
Exp=341, Z=7,07, p<0,001
900 1080 0
Tage der Folgeuntersuchung
180
360
540
720
900
1080
Tage der Folgeuntersuchung
Pappone C, et al. J Am Coll Cardiol (2003) 42: 185
Wahrscheinlichkeit für AFibfreies Überleben ( %)
Mehr AFib-freie Patienten durch
Katheterablation als durch medikamentöse
Behandlung
100
80
60
40
Ablationsgruppe
Medikamentengruppe
20
0
Anzahl der
Risikopatienten
Ablation
Medikamente
0
100
200
300
Nachuntersuchung (Tage)
589
507
479
379
282
217
135
582
456
354
277
207
141
97
Pappone C, et al. J Am Coll Cardiol (2003) 42: 185
Bedeutende Verbesserung von
Herzfunktion, Symptomen, körperlicher
Belastbarkeit und QoL (Lebensqualität)
• Untersuchung der LVEF und Größe, Symptome, körperliche
40
20
0
LV
enddiastolischer
Durchmesser (mm)
p<0,001
60
p<0,001
p<0,001 p<0,001
0
1
3
6
12
80
p=0,001
70
p=0,03
p=0,02 p=0,001
60
50
40
0
0
1
3
Monat
6
12
LV endsystolischer
Durchmesser ( %)
80
LV
Verkürzungsfraktion
( %)
LV
Ejektionsfrak
tion ( %)
Belastbarkeit und Lebensqualität bei 58 konsekutiven
Ablationspatienten mit DHI bei AFib
40
p<0,001
30
p<0,001 p<0,001 p<0,001
20
10
0
0
1
3
6
12
60
50
p<0,001 p<0,001 p=0,001 p=0,001
40
30
0
0
1
3
6
12
Monat
Hsu LF, et al. N Engl J Med (2004) 351: 2373
Randomisierte klinische Studien über
Katheterablation
HF-Ablation vs Antiarrhythmika-Behandlung als
Behandlungsmethode der ersten Wahl bei AFib
• Wazni OM et al. JAMA (2005) 293: 2634-2640
Katheterablation bei medikamentenrefraktärer
AFib.
• Stabile G et al. Eur Heart J (2006) 27: 216-221
Zirkuläre Pulmonalvenenablation bei
chronischer AFib
• Oral H et al. N Engl J Med (2006) 354: 934-941
HF-Ablation vs AntiarrhythmikaBehandlung als Behandlungsmethode der
ersten Wahl
• Patienten, randomisiert für Ablation (n=33) oder
Antiarrhythmika-Behandlung (n=37) AFib-freies
Überleben
AFib-freies Überleben
1,0
0,8
0,6
0,4
PVI-Gruppe
Antiarrhythmika-Gruppe
0,2
0
0
100
200
300
Nachuntersuchung (Tage)
Wazni OM, et al. JAMA (2005) 293: 2634
Katheterablation vs. alleiniger
Antiarrhythmika-Behandlung bei
medikamentenrefraktärem AFib.
Antiarrhythmika plus Ablation (n=68) oder alleinige
Antiarrhythmika (n=69):
Folgeuntersuchung nach 1 Jahr
Ablationsgruppe
Medikamentengruppe
AFib-freies Überleben ( %)
100
80
60
40
20
0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Monate
Stabile G, et al. Eur Heart J (2006) 27: 216
Randomisierte kontrollierte Studie über die
Verabreichung von Amiodaron +
Kardioversion + Katheterablation
Amiodaron & Kardioversion (n=69) vs. Amiodaron &
Kardioversion + Pulmonalvenenablation (n=77)
100
Zirkuläre
Pulmonalvenenablation
Kontrolle
Sinusrhythmus (%)
80
60
40
20
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Monate
Oral H, et al. N Engl J Med (2006) 354: 9
4. Erfolgsraten bei
Katheterablation
Frühe Rezidive nach Ablation
Frühzeitige AFib-Rezidive nach der
Ablation
Kumulativer Prozentsatz von Patienten
mit rezidivierendem AFib ( %)
• 35 % innerhalb der ersten 15 Tage
70
60
50
40
30
20
10
0
0
10
20
30
40
50
60
Zeitraum bis zur 1. AFib-Episode (Tage)
Oral H, et al. J Am Coll Cardiol (2002) 40: 100
Katheterablation ermöglicht
Langzeiterfolg
Kein ERAF
(frühzeitiges
Rezidiv von AFib)
Frei von rezidivem AFib
1,0
ERAF
0,8
0,6
0,4
0,2
0
0
2
4
6
8
10
12
Monate nach PV-Isolation
Oral H, et al. J Am Coll Cardiol (2002) 40: 100
Klinische Implikationen eines frühzeitigen
Rezidivs nach einer Ablation
• Frühzeitige AFib-Rezidive sind am häufigsten bei Patienten
mit:
– Persistierendem und permanentem AFib
– Einer längeren Krankheitsgeschichte von AFib
• Ein frühzeitiges AFib-Rezidiv ist nicht unbedingt ein Zeichen
für ein
• Ein frühzeitiges AFib-Rezidiv kann eine vorübergehende
Erscheinung sein. Oft tritt AFib bei Patienten mit einem
frühzeitigen AFib-Rezidiv selbst während des langen
Nachbeobachtungszeitraums nicht wieder auf
• Eine vorübergehende Antiarrhythmika-Behandlung ist in
diesem Fall vielleicht eher zu empfehlen, als eine
Wiederholung der Ablation
5. Komplikationsraten
Meta-Analysen, weltweite
Erhebung, Ergebnisse von
Pionierzentren
Meta-Analyse der Komplikationen
bei Katheterablationsstudien
Eingriffszeit*
Wiederholu
ngseingriff
Linear
289
43 %
Fokal
302
Isolation
Sonstiges
CVA
TIA
0,3 %
0,6 %
0%
7,5 %
34 %
0,6 %
0%
0,2 %
5,5 %
278
21 %
4,5 %
1,1 %
0,2 %
1,7 %
Zirkulär (alle)
201
24 %
1,2 %
0,8 %
0,4 %
5,8 %
Zirkulär (LACA,
WACA)
174
9%
0,4 %
0,3 %
0,6 %
8,9 %
Zirkulär (PVAI)
209
26 %
1,7 %
1,1 %
0,4 %
16,8 %
Substratablation
(CFAE)
194
22 %
0%
0,2 %
0%
1,2 %
GESAMT
212
25 %
1,5 %
0,7 %
0,5 %
5,2 %
Ablationsmethode
PV-Stenose
*Eingriffsdauer (in Minuten)
Fisher JD, et al. PACE (2006) 29: 523
Weltweite Erhebung der in Studien
berichteten Komplikationen bei
Katheterablationsstudien
Schwere Komplikationen
Art der Komplikation
Patienten (n)
Patienten (%)
4
0,05
107
1,22
Sepsis, Abszesse oder Endokarditis
1
0,01
Pneumothorax
2
0,02
Hämatothorax
14
0,16
Permanente Zwerchfelllähmung
10
0,11
Femorales Pseudoaneurysma
47
0,53
Arteriovenöse Fisteln
37
0,42
Klappenverletzung
1
0,01
Aortendissektion
3
0,03
Für alle Arten von Prozeduren (n=8745 Patienten)
Periprozeduraler Tod
Tamponade
Cappato R, et al. Circulation (2005) 111: 1100
Weltweite Erhebung der in Studien
berichteten Komplikationen bei
Katheterablationsstudien
Patienten (n)
Patienten (%)
Für Eingriffe, bei denen eine linke Vorhofablation durchgeführt wurde (n=7154 Patienten)
Schlaganfall
20
0,28
Transiente ischämische Attacke
47
0,66
- Akut
23
0,32
- Chronisch
94
1,31
2
0,03
15
0,21
3
0,04
41
057
51
0,71
524
5,9
PV-Stenose (Anzahl mit >50 % Stenose)
PV-Stenose (Anzahl mit Verschluss)
- Akut
- Chronisch
PV-Stenose (Patienten mit Symptomen)
- Akut
- Chronisch
PV-Stenose (Patienten, die sich einem Eingriff unterziehen)
- Perkutan
- Operativ
Gesamtsumme
Cappato R, et al. Circulation (2005) 111: 1100
Von führenden Herzzentren
gemeldete Komplikationen
Bedeutende Komplikationen bei Pulmonalvenenablation bei 1039
Patienten (6 Serien)
Ereignisse (n)
Rate (%)
Wertebereich in
Studien (%)
Transiente ischämische
Attacke
4
0,4
0-3
Bleibender Schlaganfall
1
0,1
0-1
Hochgradige PV-Stenose
(>70 %, symptomatisch)
3
0,3
0–3
Moderate PV-Stenose (4070 %, asymptomatisch)
13
1,3
0–5
Tamponade / Perforation
5
0,5
0–3
Schwere Komplikationen
beim Gefäßzugang
3
0,3
0–4
Komplikationen
Verma A & Natale A Circulation (2005) 112: 1214
Nach Ablation von links atrialer
Tachykardie/Flattern
Autor
Patienten
LAT/FL
Zeit bis LAT/FL
(Monate)
Kanagataran 2001
71
14 (20 %)
NR
Villacastin 2003
30
2 (6,6 %)
2
Oral 2003
80
1 (1,2 %)
NR
Ernst 2003
88
6 (7,0 %)
NR
Gerstenfeld 2004
341
10 (3,4 %)
5,7+2,8**
Mesas 2004
276
13 (4,7 %)
2,6+1,6**
Pappone 2004
560
39 (7,0 %)*
2,4/2,9
Jaïs 2004
100
12 (12 %)
NR
Oral 2004
100
21 (21 %)
NR
Ouyang 2005
100
21 (21 %)
0,21
Cummings 2005
737
23 (3,1 %)
NR
Chugh 2005
349
85 (24 %)
>3-4
Hocini 2005
20
4 (20 %)
>13
*28 (10 %) Patienten mit ZPVA; 11 (3,9 %) Patienten mit ZPVA + lineare Läsionen
** Zeit bis LAT/FL-Ablation
Raviele A, et al. J Cardiovasc Electrophys (2006) 16: 298
6. Kosteneffektivitätsanalyse
von Katheterablation
Katheterablation kann kosteneffektiver
sein als medikamentöse Therapie
Nach 5 Jahren lagen die Kosten für HF-Ablation unter den Kosten
für medikamentöse Behandlung und klafften später noch weiter
auseinander
118 Patienten mit
symptomatischem,
medikamentenrefraktärem AFib
1,52 ± 0,71 Ablationsverfahren
32 Wochen
Medikamentöse Behandlung
Katheterablation
1590 €/Jahre
€4715 und danach
€445/Jahr
Weerasooriya R, et al. Pacing Clin Electrophysiol (2003) 26: 292
Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit
von Krankenhausbesuchen und Kosten mit
oder ohne Katheterablation
Obwohl die Anfangskosten für Katheterablation hoch sind,
werden die Ressourcen des Gesundheitswesens in der Folge
weitaus weniger belastet.
Keine
Ablation
Katheterablation
Krankenhausbesuche pro Jahr
7,4 (2,5)
1.1 (0,6)
Notaufnahmebesuche pro Jahr
1,7 (0,9)
0,03 (0,17)
Krankenhaustage pro Jahr
1,6 (0,8)
0 (0)
$1920 (889)
$87 (68)
Gesundheitspflegekosten pro
Jahr
Goldberg A, et al. J Interv Card Electrophysiol (2003) 8: 59
Katheterablation - kosteneffektiv bei
Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko
Modell zum Vergleich der Kosteneffektivität der
Katheterablation des linken Vorhofs (LACA),
Amiodaron und Frequenzkontrolle bei der
Behandlung von AFib
Die Katheterablation des linken Vorhofs (LACA)
kann bei AFib-Patienten mit einem mittleren
Schlaganfallrisiko kosteneffektiv sein
In diesem Modell wurde sie bei Patienten mit
einem geringen Risiko als nicht kosteneffektiv
befunden.
Schlussfolgerungen
Kosteneffektiv bei Patienten mit einem
mittleren oder hohen Schlaganfallrisiko
Chan DP, et al. J Am Coll Cardiol (2006) 47: 2513
7. Indikationen
Eignungskriterien für eine
Katheterablation
• Allgemeine Überweisungskriterien für eine
Katheterablation
– Patienten mit paroxysmalem oder persistierendem AFib
– Spricht nicht auf medikamentöse Behandlung an
– Größe des linken Vorhofs kleiner als 5,0 cm
– es liegt keine schwere strukturelle Herzerkrankung vor
– Jüngere Patienten
• Allgemeine Kriterien für Nichteignung einer
Katheterablation
– maximale Größe des linken Vorhofs zwischen 5,5 und 6,0 cm
– untere Grenze der LVEF zwischen 30 % und 35 %
– frühere Herzoperation
– ältere Patienten mit permanentem AFib
Richtlinien für Katheterablation
Klasse I
Paroxysmales/ persistierendes AFib
keine älteren Patienten
Auf medikamentöse Behandlung nicht ansprechend
schwere Symptome die große Auswirkungen auf die Lebensqualtiät haben
Klasse IIa
Chronisches AFiB
keine älteren Patienten
Auf medikamentöse Behandlung nicht ansprechend
schwere Symptome die große Auswirkungen auf die Lebensqualtiät haben
Paroxysmales/persistierendes/ chronisches AFib
Arrhythmie, die eine bedeutende Verschlechterung der Herzfunktion zur Folge hat
Auf medikamentöse Behandlung nicht ansprechend
Italienische Richtlinien zur Behandlung von Vorhofflimmern. GIAC (2006) 9: 1
Richtlinien für Katheterablation
Klasse IIb
Paroxysmales/ persistierendes AFib
ältere Patienten
Auf medikamentöse Behandlung nicht ansprechend
schwere Symptome die große Auswirkungen auf die Lebensqualtiät haben
Weitere Patienten, die:
über Risiken/Nutzen des Eingriffs informiert sind
den Eingriff aus persönlichen Gründen wählen
Italienische Richtlinien zur Behandlung von Vorhofflimmern. GIAC (2006) 9: 1
Aktuelle ACC/AHA/ESC-Richtlinien
Rezidivierendes
paroxysmales AFib
Leichte oder keine
Symptome
Einschränkende
Symptome bei AFib
Antikoagulation und
Frequenzkontrolle wenn
nötig
Antikoagulation und
Frequenzkontrolle wenn nötig
Keine medikamentöse
Prävention von AFib
AntiarrhythmikaBehandlung
AFib Ablation, wenn die
Antiarrhythmika-Behandlung
nicht anspricht
ACC/AHA/ESC-Richtlinien 2006 für die Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern
J Am Coll Cardiol (2006) 48: 854
Aktuelle ACC/AHA/ESC-Richtlinien
Erhaltung des Sinusrhythmus
Keine (oder
minimale)
Herzerkrankung
Hypertonie
Flecainid
Propafenon
Sotalol
Amiodaron
Dofetilid
Koronararteriener
krankung
Herzinsuffizie
nz
Dofetilid
Sotalol
Amiodaron
Dofetilid
Substantielle LVH
Katheterablat
ion
Nein
Ja
Flecainid
Propafenon
Sotalol
Amiodaron
Amiodaron
Dofetilid
Amiodaron
Katheterablat
ion
Katheterablat
ion
Katheterablat Katheterablat
ion
ion
ACC/AHA/ESC-Richtlinien 2006 für die Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern
J Am Coll Cardiol (2006) 48: 854
Kürzliche Kommentare
Warum die Ablation bei einigen Patienten als
Behandlungsmethode der ersten Wahl in Erwägung
gezogen wird
"Bestehende Therapien, vor allem die Behandlung
mit Antiarrhythmika, sind nicht nur ineffektiv
sondern führen zu einer Verschlechterung der
Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten.
Wenn der Eingriff von erfahrenen Ärzten
durchgeführt wird, ist die Katheterablation eine
effektive, sichere und bewährte Therapie für AFib,
die eine außergewöhnliche Langzeitheilungschance
ermöglicht...im Gegensatz zu anderen Therapien
wird durch die Ablation die elektrophysiologische
Ursache, die AFib zugrunde liegt, bekämpft."
Verma A & Natale A Circulation (2005) 112: 1214
Überblick über Katheterablation
• Hohe Erfolgsquote
• Verbessert die Überlebensrate, Herzfunktion und
Rezidivfreiheit
• Neue Ergebnisse aus RCT bestätigen die Vorteile
• Ein sicherer Eingriff, der mit anderen Routineeingriffen
mit geringem Risikofaktor vergleichbar ist
• Kosteneffektiv im Vergleich zu standardmäßigen
medikamentösen Therapien, zumindest bei Patienten
mit einem moderaten Thromboembolierisiko