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Planen und Gestalten

Gabriele Steinmair, MA
http://jimdo.steinmair.com


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Literatur
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 Arnold, Retterath, Schürmann, Wunderlich.









Lernstationen planen können. In: Grundschule
12/1998.
Meyer, H. Leitfaden Unterrichtsvorbereitung. Berlin:
Cornelsen Scriptor, 2007.
Meyer, H. Unterricht analysieren, planen und
auswerten. In: Kiper, H., Meyer, H. Topsch, W.
Einführung in die Schulpädagogik (S. 147-156). Berlin:
Cornelsen Scriptor, 2002.
Jank, W.; Meyer, H. Ratschläge zur
Unterrichtsvorbereitung. In: dies. Didaktische Modelle.
Frankfurt am Main: Cornelsen Scriptor, 2002.
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Unterrichtsplanung
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Mit Unterrichtsplanung wird jener Teil der
Unterrichtswirklichkeit bezeichnet, in dem die
Entscheidungen darüber fallen, was und wie im
Einzelnen unterrichtet wird:
welche Zielsetzungen angesteuert,
welche Themen behandelt,
welche Methoden angewendet,
welche Medien eingesetzt werden sollen und
festgestellt wird, unter welchen besonderen
Bedingungen diese Entscheidungen jeweils
getroffen werden sollten (vgl. Peterßen 1996, S. 1)
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Stufen der Unterrichtsplanung
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 Unterrichtsplanung meint bedeutend mehr als die

unmittelbare und kurzfristige Planung von
Unterrichtsstunden (alltagssprachlich als
‚Vorbereitung’ bezeichnet).
 Unterrichtsplanung beginnt bereits dort, wo die ersten
Ziele von Unterricht definiert werden.
 Für Peterßen (1996) beginnt die Unterrichtsplanung
bereits bei der Formulierung der allgemeinen
Bildungsziele eines Staates, bei der
Schulgesetzgebung, setzt sich fort im Lehrplan, um
dann von den Lehrenden in mehreren Stufen
zunehmend konkretisiert zu werden (Jahresplan,,
Wochenplan, Tagesplan, Unterrichtsentwurf).

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Einzelstunden
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 Einzelstunden, die aus dem

Zusammenhang gerissen sind, sollten
nicht geplant werden! Es gilt vielmehr
Unterrichtseinheiten zu konzipieren ausgehend von dieser sollten die
jeweiligen Einzelstunden geplant
werden.

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Konzentration auf den Lehrplan oder die Kinder?
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„Anspruchsvolle Lehrerinnen, die fach-, methodenund sozialkompetent sind, benötigen fast keinen
Lehrplan, denn sie lehren nicht nach Plan, sondern
unterrichten Schüler (sic!). Für sie genügt ein Blick in
den Plan zur Groborientierung (...) und dann beginnen
sie mit der Arbeit. Sie suchen zunächst einmal den
Kontakt zu den Schülern und zur Lerngruppe, eruieren
die Lernvoraussetzungen, stoßen natürlich auf
Lernlücken, verfahren lückenschließend, planen
gemeinsam (...). Und so werden sich anspruchsvolle
Lehrerinnen kurz am Lehrplan orientieren, um sich
dann voll auf die Schüler zu konzentrieren.“ (Becker
2001, S. 42)
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Voraussetzung: Lehrplan
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Das setzt voraus, den Lehrplan
während der Ausbildung gut kennen
zu lernen, seine Struktur und auch
den Rahmencharakter zu verstehen.

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Unterrichtsplanung im engeren Sinn
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Planungen durch Lehrende oder Teams:
 Jahresplanung,
 Wochenplanung,
 Unterrichtsentwurf für einzelne
Sequenzen

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Fokussierung der Planung
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Studierende neigen dazu, die Bedeutung der
Unterrichtsvorbereitung zu überschätzen bzw.
einseitig zu sehen. Ein starres Festhalten an der
Planung führt dazu, dass Äußerungen von
Schülern, die nicht im Vorfeld der Planung
berücksichtigt worden sind, als Störfaktoren
angesehen werden.
Bereitet man sich hingegen ungenau oder
überhaupt nicht vor, so hat dies keineswegs
zur Folge, dass der Unterricht dann besonders
schülerorientiert wäre.
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Fazit
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 Die Kinder schon frühzeitig über die Ziele des

Unterrichts informieren und
 Kinder an der Planung beteiligen
 Kinder in ihren Äußerungen während der
Durchführung des Unterrichts ernst nehmen
 Die Planung als roten Faden im Hintergrund sehen
 flexibel damit umgehen (Teile auslassen,
umstellen, passende Themen der Kinder aufgreifen, unerwartete Klassensituationen bearbeiten..).
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Dimensionen der Planung
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 Lernende und ihre Voraussetzungen
 Lehrziele
 Auswahl der Lerninhalte
 Unterrichtsmethoden
 Sozialform
 Lernmittel / Medien
 Differenzierung
 Sicherung des Unterrichtsertrags
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Vorbereitung der Lehr- und Lernumgebung
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Didaktisch-methodische Vorentscheidungen
 Sitzordnung
 Materialausstattung
 Einrichtung des Klassenzimmers
 Herstellung von Freiarbeitsmaterialien
…

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Themenwahl und Aufgabenstellung
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 Das Thema einer Stunde benennt

konkret, was der Unterrichtsgegenstand
sein soll.
 Ist das Thema festgelegt, kann eine erste
Formulierung der Aufgabenstellung
erfolgen. Sie definiert, was die Kinder tun
sollen.

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Teilziele
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 Kognitiv: Wissen, Denken, Problemlösen,
intellektuelle Fähigkeiten; „DENKEN“

 Affektiv: Gefühle und Wertungen, Einstellungen und
Haltungen, wird auch als sozial-emotionaler
Lernzielbereich bezeichnet, „FÜHLEN“. Lernziele im
affektiven Bereich werden häufig „Erziehungsziele“
genannt.

 Psychomotorisch: „BEWEGEN“ .
 In den letzten Jahren werden diese Lernzielbereiche

um den sozialen und kommunikativen Bereich
erweitert .

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Taxonomie von Lernzielen

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Kognitive Ziele nach der Taxonomie

Neuböck-Hubinger, B. 2013. Praxiskompass für den Unterricht, S. 28
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 Wissen: beschreiben, wiedergeben, niederschreiben
 Verstehen: austauschen, interpretieren, unterscheiden, erklären,







zusammenfassen, fortsetzen, verdeutlichen, umsetzen, ableiten,
berechnen, definieren, umsetzen
Anwenden (neue Situation): berechnen, lösen, zeigen,
nachweisen, gebrauchen
Analyse: zerlegen, aufgliedern, unterscheiden, in Beziehung
setzen, ableiten, nachweisen, untersuchen, vergleichen
Synthese: verändern, umordnen, zusammenfügen, verbinden,
kategorisieren, entwerfen, entwickeln, formulieren, konstruieren,
verfassen
Bewertung: beurteilen, bewerten, schlussfolgern, rechtfertigen,
abwägen, behaupten, belegen, entscheiden, begründen,
auswählen

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Affektive Ziele nach der Taxonomie

Neuböck-Hubinger, B. 2013. Praxiskompass für den Unterricht, S. 28
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 Empfinden, aufnehmen: zuhören, aufmerksam verfolgen,






zusehen, mitlesen, mitmachen
Reagieren, antworten: an der Diskussion teilnehmen, Interesse
zeigen, helfen, Freude finden an
Werten: rechtfertigen, teilnehmen, auswählen, begeistern,
Engagement zeigen
Aufbau einer Wertordnung: kombinieren, verallgemeinern,
verbinden, akzeptieren, entwickeln
Bestimmtsein durch Werte, Charakterbildung: Selbstvertrauen
zeigen, kooperieren, vorschlagen, revidieren, bestätigen,
Sicherheit zeigen, auf eigene Fähigkeiten vertrauen, eigene
Meinung ändern

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Psychomotorische Lernziele
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 Schreiben, zeichnen, basteln, hämmern,

schneiden, falten, vorzeigen, ruhige
Linienführung beherrschen, mehrere
Bewegungen gleichzeitig ausführen,
Zeichengeräte richtig handhaben,

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Bedingungsanalyse
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Gegenstand der Bedingungsanalyse ist
die Ermittlung der wesentlichen
Voraussetzungen:
 Klassensituation
 Lernvoraussetzungen
 Richtlinien (Standards, Lehrplan)

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Lernende und ihre Voraussetzungen
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Entscheidend für die Wahl der Lerninhalte und die
Bestimmung der Lernziele sind die
Lernvoraussetzungen der Schüler/innen. Diese können
nie exakt bestimmt, sondern nur in etwa eingeschätzt
werden. Eine genaue Beobachtung der Schüler/innen
ist dazu unabdingbar.
 Individuelle Voraussetzungen/Begabungen
 Kognitive Lernvoraussetzungen
 Motivationale Lernvoraussetzungen

 Familiale Voraussetzungen
 Kulturelle Voraussetzungen
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Unterschiedliche Lernvoraussetzungen
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 Differenzierungsmaßnahmen in lehrerzentriert

geplanten Unterrichtssequenzen
 erfordert jedoch zwingend zusätzlich offenere
Unterrichtskonzeptionen, die die Diversität der
Lerngruppe besser berücksichtigen können
 Allerdings dürfen kindzentrierte, offene
Unterrichtskonzeptionen nicht als Allheilmittel
angesehen werden – und auch in diesen
Konzeptionen bedürfen Kinder unterschiedlicher
Begleitung durch die Lehrpersonen.
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Didaktische Strukturierung
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Gegenstand der didaktischen
Strukturierung ist die Herstellung eines
begründeten Zusammenhangs von
 Inhaltsentscheidungen (THEMATISCHE
ANALYSE - SACHANALYSE)
 Zielentscheidungen (DIDAKT. ANALYSE)
 Methodenentscheidungen (METHODISCHE
ANALYSE)
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Thematische Analyse, Sachanalyse
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 Die Auswahl der Lerninhalte wie auch der Lernziele ist

nicht beliebig, sie orientiert sich an übergeordneten
Kriterien, dem Lehrplan.
 Dieser lässt jedoch gerade in Bezug auf die Lerninhalte
große Gestaltungsspielräume zu, da der österreichische
Volksschullehrplan ein sog. Rahmenlehrplan ist.
 Es ist eine selbstverständliche Aufgabe der Lehrenden,
sich über die Sache zu informieren, sich einzulesen.
 Zu diesem Zweck benötigt man aktuelles und
reichhaltiges Informationsmaterial.

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Didaktische Analyse
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 Fachliche Bedeutung: Welche Rolle spielt das Thema in

den Lehrplänen, in den Schulbüchern?
 Gegenwartsbedeutung, Gegenwartsbezug: Ist das
Thema von Interesse für die Kinder, gibt es
Anknüpfungspunkte in der kindlichen Lebenswelt, gibt
es einen aktuellen Anlass für die Behandlung des
Themas?
 Zukunftsbedeutung: Welche Bedeutung hat das Thema
für die Zukunft der SchülerInnen (innerhalb der
Schullaufbahn, aber auch für das Leben?)
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Methodische Analyse
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 „Unterrichtsmethoden sind die Formen und

Verfahren, in und mit denen sich Lehrer (sic!)
und Schüler (sic!) die sie umgebende
natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit
unter institutionellen Rahmenbedingungen
aneignen.“ (Meyer , 2002, S. 45)
 Frontalunterricht, Stillarbeit, gelenktes
Unterrichtsgespräch, Freiarbeit,
Wochenplanunterricht, Werkstattunterricht
usw.
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Sozialformen
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Sozialformen regeln die Art und Weise, in der
Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler
im Unterricht miteinander kooperieren. Es gibt
vier verschiedene Sozialformen:
 Frontalunterricht (auch Klassen- oder
Plenumunterricht)
 Gruppenunterricht
 Partnerarbeit (auch: Tandemarbeit)
 Einzelarbeit (auch Still- oder Alleinarbeit
genannt)
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 Stundenplanung.docx

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Beispiel einer Planung
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Kurzentwurf: Spinnen
Langentwurf: Kombinatorik

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Praxisbeispiel
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 hexenbrief.doc

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Funktionen der Unterrichtsplanung nach Meyer
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 Belegfunktion
 Steuerungsfunktion
 Ausbildungsfunktion

 Legitimationsfunktion

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Belegfunktion
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Die Unterrichtsplanung weist eine umfassende,
intensive planerische Tätigkeit nach und ist
Produkt und Beleg für einen Prozess
didaktischen Denkens.

Sie ist ein qualitativer Leistungsnachweis des
Lehrenden, gibt Auskunft darüber, ob die
Lehrenden die wichtigsten didaktischen
Fragestellungen berücksichtigt haben.
Vor allem gibt sie Auskunft über Zielbereiche.
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Steuerungsfunktion
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Die Planung soll Anfängern und Anfängerinnen
behilflich sein, sich zielstrebig und konsequent
zu verhalten, um ein bestimmtes Lehrziel zu
erreichen und ein Abgleiten in einen
„Verlegenheitsunterricht“ zu vermeiden.

Die schriftliche Planung schafft zudem ein
gewisses Maß an Sicherheit.
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Ausbildungsfunktion
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Planungen erhöhen die Beobachtungs-,
Reaktions- und Reflexionsfähigkeit durch
Unterrichtsplanung.
Die Unterrichtsplanungen von Studierenden in
den ersten Semestern sind in der Regel
umfangreich, weil die unterschiedlichen
Dimensionen zuerst erarbeitet und reflektiert
werden müssen.
In der Praxis werden Planungen auch als KurzAufzeichnungen gehandhabt.
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Legitimationsfunktion
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Schriftliche Unterrichtsplanungen erfüllen nicht
nur während des Studiums, sondern auch in der
Praxis eine Legitimationsfunktion gegenüber der
Schulaufsicht, aber auch gegenüber den Eltern.
Nur durch eine gründliche Vorbereitung kann
ich als Anfänger darüber Rechenschaft
ablegen, ob das, was ich den Schülern zumuten
will, zu begründen und zu legitimieren ist.“
(Meyer, 2002)
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