Transcript Kläranlagenüberwachung - CSB-Betriebsanalytik auf dem Prüfstand
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16. Sprechertagung der ÖWAV Kanal- und KläranlagenNachbarschaften, 12. / 13.September 2007
CSB - Betriebsanalytik auf dem
Prüfstand
Christoph Scheffknecht
Slide 2
Einleitung
Abweichungen zwischen Eigenkontrolle
und Daten der Gewässeraufsicht bei
Kläranlagenabläufen
Kläranlagenringversuche in Vorarlberg:
z-score Auswertung: Großteil der
Teilnehmer unter 2 -> OK
Aber: Sehr große Streuung der
Ergebnisse beim Parameter CSB
Ursache ist unklar
Christoph Scheffknecht
Slide 3
Kenndaten analytischer Verfahren
Beurteilung der Qualität: Richtigkeit und Präzision
Richtigkeit: Lage der Verteilung der Daten (Mittelwert, Median, …)
Präzision: Streuung der Daten (Spannweite, Standardabweichung, …
Christoph Scheffknecht
Slide 4
Kenndaten der CSB-Bestimmung
Konzentrationsbereich zwischen 15 und 60 mg/l wurde näher betrachtet
Bereits im Bereich der Bestimmungsgrenze: 33% Abweichung als Definition
Küvettentests: Hohe Anforderungen an Photometer
Probleme mit Richtigkeit und Präzision sind zu erwarten
Ringversuche: Streuungen im niedrigen Konzentrationsbereich deutlich über
10% und Wiederfindung 120% (unabhängig vom Verfahren)
Filtration bei Ringversuchen: Aber reale Abwasserproben sind inhomogen ->
Streuung bei realen Proben eher höher
Christoph Scheffknecht
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Methoden der CSB-Betriebsanalytik in Vorarlberg
Küvettentest der Fa. Hach Lange
Küvettentest der Fa. Merck bzw. WTW
Normverfahren DIN 38409-H41, ÖNORM
M6265 und Adaptierungen
Christoph Scheffknecht
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Vergleich der Analysenverfahren
Nachweis der Gleichwertigkeit (DIN 38402-A71)
Jeweils Zehnfachbestimmung einer Probe für jede Methode
Statistische Methoden zur Bewertung
Standard und Ablaufprobe im niedrigen Konzentrationsbereich
Dreimalige Prüfung der Gleichwertigkeit für jedes Analysenverfahren mit
Herstellergeräten
Nachweis der Gleichwertigkeit bei niedrigen Konzentrationen gelingt nicht
Relative Standardabweichung bei Standard zwischen 1-3% und bei der
Abwasserprobe 7-11%
Mittelwert weicht vom Sollwert bis zu 15% ab -> geringe Richtigkeit
Eingangs erwähnte Beobachtungen damit aber nicht befriedigend erklärt
Christoph Scheffknecht
Slide 7
Ringversuch 2006: CSB-Auswertung
2006: Erstmals zusätzliche synth.
Probe: Sollwert ist bekannt
55,0
Klare Tendenz zu Mehrbefunden
45,0
Abweichungen der Ergebnisse
vom Sollwert: - 23% bis + 51%
Methodische Ursache ?
CSB [mg/l]
Der Mittelwert liegt deutlich
über dem Sollwert (12%)
50,0
40,0
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
A
C
E
G
I
K
M
O Q
S
U W
Y AA AC AE
Labor
Christoph Scheffknecht
Slide 8
Auswertung nach Methoden
Auswertung nach Methoden,
aufsteigend sortiert
60
Mittelwert über Sollwert
50
Ergebnisse mit Merck-Test alle
über Mittelwert
40
CSB [mg/l]
CSB-Messwert der Teilnehmer mit
Merck Testsatz im Mittel 28% über
Sollwert
Sollwert
Große Streuung der Werte nun erklärbar
Mittelwert
MW Merck
30
20
Bei Einhaltung der Norm (letzte 4 Balken): 10
Messwert stimmt gut mit Sollwert überein,
kleine Streuung
Andere
Merck
Lange
0
Christoph Scheffknecht
Slide 9
Interpretation der Auswertung nach Methoden
Hauptursache muss bei Merck-Test bzw. der Anwendung liegen
Phänomen wird bei Ringversuchen in Baden-Württemberg beobachtet,
aber seit einigen Jahren nicht mehr publiziert
Besprechung mit Vertretern der Fa. WTW und Merck
Christoph Scheffknecht
Slide 10
Stabilitätsprobleme der Reagenzien
1800
Cr2O72- ist Oxidationsreagens und
gleichzeitig Messreagens
1600
1580
1400
Gemessen wird die Abnahme von Cr2O72-
Zeitliche Dichromatabnahme wird
beobachtet -> Drift
Extinktion [mE]
z.B.: Höchste Extinktion bei Konzentration = 0
gespeichert im Photometer als 1580 mE
1200
1000
800
600
400
Blindwertkorrektur ist unbedingt notwendig:
Blindwerte bis zu 20 mg/l beobachtet
200
0
Einstellung bei Auslieferung: 1620 mE -> bei
ganz neuen Testsätzen: negativer Blindwert!
-10 10 30
50 70 90 110 130 150
Konzentration [mg/l]
Christoph Scheffknecht
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Ursache für Drift (Dichromatabbau)
Fa. Merck: Photolyse von Dichromat: Lichtgeschützte Lagerung !
Aber: Drift auch bei dunkler Lagerung
Hach Lange Test nicht so empfindlich
Reinheit der Reagenzien: CSB-Verunreinigungen
Oxidation der CSB-Verunreinigung findet bei Raumtemperatur nur sehr
langsam statt (Kinetische Hemmung)
Dichromatabnahme mit der Zeit -> Blindwert steigt
Christoph Scheffknecht
Slide 12
Weitere Ursachen für Mehrbefund
Undichte Verschraubung
Dadurch Mehrbefund durch Wasserverlust
Nullpunktabgleich des Photometers:
Mehrbefunde bis 2 mg/l
Schütteln der Küvette nach Aufschluss. Ansonsten
Mehrbefunde, da rekondensiertes Wasser fehlt
Umstellung des Testsatzes bei der Fa. Merck , Austausch der
„alten“ Küvettentestsätze
Christoph Scheffknecht
Slide 13
Konsequenzen für Eigenkontrolldaten
Teilweise deutliche Mehrbefunde für CSB bei
Eigenkontrolle
Zeitraum des Auftretens des Fehlers ist unbekannt
Höhe der Mehrbefunde nicht konstant
-> Korrektur im Nachhinein nicht möglich
Christoph Scheffknecht
Slide 14
Ausblick
Summenparameter CSB auch im Jahr 2007 immer
noch spannend
Weiter kritische Prüfung der CSB-Methoden
Ausweitung der methodenspezifischen Auswertung
beim Ringversuch 2007 auf andere Parameter
Christoph Scheffknecht
Slide 15
Vielen Dank an:
•Fa. WTW: Susanne Golor, Peter Held
•Fa. Merck: Gunter Decker
•Fa. Hach Lange: Klaus Dieter Schmid,
Franz Feiersinger
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit !
www.vorarlberg.at/umweltinstitut
Christoph Scheffknecht
16. Sprechertagung der ÖWAV Kanal- und KläranlagenNachbarschaften, 12. / 13.September 2007
CSB - Betriebsanalytik auf dem
Prüfstand
Christoph Scheffknecht
Slide 2
Einleitung
Abweichungen zwischen Eigenkontrolle
und Daten der Gewässeraufsicht bei
Kläranlagenabläufen
Kläranlagenringversuche in Vorarlberg:
z-score Auswertung: Großteil der
Teilnehmer unter 2 -> OK
Aber: Sehr große Streuung der
Ergebnisse beim Parameter CSB
Ursache ist unklar
Christoph Scheffknecht
Slide 3
Kenndaten analytischer Verfahren
Beurteilung der Qualität: Richtigkeit und Präzision
Richtigkeit: Lage der Verteilung der Daten (Mittelwert, Median, …)
Präzision: Streuung der Daten (Spannweite, Standardabweichung, …
Christoph Scheffknecht
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Kenndaten der CSB-Bestimmung
Konzentrationsbereich zwischen 15 und 60 mg/l wurde näher betrachtet
Bereits im Bereich der Bestimmungsgrenze: 33% Abweichung als Definition
Küvettentests: Hohe Anforderungen an Photometer
Probleme mit Richtigkeit und Präzision sind zu erwarten
Ringversuche: Streuungen im niedrigen Konzentrationsbereich deutlich über
10% und Wiederfindung 120% (unabhängig vom Verfahren)
Filtration bei Ringversuchen: Aber reale Abwasserproben sind inhomogen ->
Streuung bei realen Proben eher höher
Christoph Scheffknecht
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Methoden der CSB-Betriebsanalytik in Vorarlberg
Küvettentest der Fa. Hach Lange
Küvettentest der Fa. Merck bzw. WTW
Normverfahren DIN 38409-H41, ÖNORM
M6265 und Adaptierungen
Christoph Scheffknecht
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Vergleich der Analysenverfahren
Nachweis der Gleichwertigkeit (DIN 38402-A71)
Jeweils Zehnfachbestimmung einer Probe für jede Methode
Statistische Methoden zur Bewertung
Standard und Ablaufprobe im niedrigen Konzentrationsbereich
Dreimalige Prüfung der Gleichwertigkeit für jedes Analysenverfahren mit
Herstellergeräten
Nachweis der Gleichwertigkeit bei niedrigen Konzentrationen gelingt nicht
Relative Standardabweichung bei Standard zwischen 1-3% und bei der
Abwasserprobe 7-11%
Mittelwert weicht vom Sollwert bis zu 15% ab -> geringe Richtigkeit
Eingangs erwähnte Beobachtungen damit aber nicht befriedigend erklärt
Christoph Scheffknecht
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Ringversuch 2006: CSB-Auswertung
2006: Erstmals zusätzliche synth.
Probe: Sollwert ist bekannt
55,0
Klare Tendenz zu Mehrbefunden
45,0
Abweichungen der Ergebnisse
vom Sollwert: - 23% bis + 51%
Methodische Ursache ?
CSB [mg/l]
Der Mittelwert liegt deutlich
über dem Sollwert (12%)
50,0
40,0
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
A
C
E
G
I
K
M
O Q
S
U W
Y AA AC AE
Labor
Christoph Scheffknecht
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Auswertung nach Methoden
Auswertung nach Methoden,
aufsteigend sortiert
60
Mittelwert über Sollwert
50
Ergebnisse mit Merck-Test alle
über Mittelwert
40
CSB [mg/l]
CSB-Messwert der Teilnehmer mit
Merck Testsatz im Mittel 28% über
Sollwert
Sollwert
Große Streuung der Werte nun erklärbar
Mittelwert
MW Merck
30
20
Bei Einhaltung der Norm (letzte 4 Balken): 10
Messwert stimmt gut mit Sollwert überein,
kleine Streuung
Andere
Merck
Lange
0
Christoph Scheffknecht
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Interpretation der Auswertung nach Methoden
Hauptursache muss bei Merck-Test bzw. der Anwendung liegen
Phänomen wird bei Ringversuchen in Baden-Württemberg beobachtet,
aber seit einigen Jahren nicht mehr publiziert
Besprechung mit Vertretern der Fa. WTW und Merck
Christoph Scheffknecht
Slide 10
Stabilitätsprobleme der Reagenzien
1800
Cr2O72- ist Oxidationsreagens und
gleichzeitig Messreagens
1600
1580
1400
Gemessen wird die Abnahme von Cr2O72-
Zeitliche Dichromatabnahme wird
beobachtet -> Drift
Extinktion [mE]
z.B.: Höchste Extinktion bei Konzentration = 0
gespeichert im Photometer als 1580 mE
1200
1000
800
600
400
Blindwertkorrektur ist unbedingt notwendig:
Blindwerte bis zu 20 mg/l beobachtet
200
0
Einstellung bei Auslieferung: 1620 mE -> bei
ganz neuen Testsätzen: negativer Blindwert!
-10 10 30
50 70 90 110 130 150
Konzentration [mg/l]
Christoph Scheffknecht
Slide 11
Ursache für Drift (Dichromatabbau)
Fa. Merck: Photolyse von Dichromat: Lichtgeschützte Lagerung !
Aber: Drift auch bei dunkler Lagerung
Hach Lange Test nicht so empfindlich
Reinheit der Reagenzien: CSB-Verunreinigungen
Oxidation der CSB-Verunreinigung findet bei Raumtemperatur nur sehr
langsam statt (Kinetische Hemmung)
Dichromatabnahme mit der Zeit -> Blindwert steigt
Christoph Scheffknecht
Slide 12
Weitere Ursachen für Mehrbefund
Undichte Verschraubung
Dadurch Mehrbefund durch Wasserverlust
Nullpunktabgleich des Photometers:
Mehrbefunde bis 2 mg/l
Schütteln der Küvette nach Aufschluss. Ansonsten
Mehrbefunde, da rekondensiertes Wasser fehlt
Umstellung des Testsatzes bei der Fa. Merck , Austausch der
„alten“ Küvettentestsätze
Christoph Scheffknecht
Slide 13
Konsequenzen für Eigenkontrolldaten
Teilweise deutliche Mehrbefunde für CSB bei
Eigenkontrolle
Zeitraum des Auftretens des Fehlers ist unbekannt
Höhe der Mehrbefunde nicht konstant
-> Korrektur im Nachhinein nicht möglich
Christoph Scheffknecht
Slide 14
Ausblick
Summenparameter CSB auch im Jahr 2007 immer
noch spannend
Weiter kritische Prüfung der CSB-Methoden
Ausweitung der methodenspezifischen Auswertung
beim Ringversuch 2007 auf andere Parameter
Christoph Scheffknecht
Slide 15
Vielen Dank an:
•Fa. WTW: Susanne Golor, Peter Held
•Fa. Merck: Gunter Decker
•Fa. Hach Lange: Klaus Dieter Schmid,
Franz Feiersinger
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit !
www.vorarlberg.at/umweltinstitut
Christoph Scheffknecht