GWN Geld-Werte mit Nachhaltigkeit (GWN) [insbesondere: Überlegungen zur Gründung einer Oekosozialbank] und ihr wirtschaftliches Umfeld Auf der Basis des Modells „Integrierende Marktwirtschaft“ Stand: Beginn 2004
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[insbesondere: Überlegungen zur Gründung einer Oeko sozial bank ]
und ihr wirtschaftliches Umfeld
Auf der Basis des Modells „ Integrierende Markt wirtschaft “ Stand: Beginn 2004
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Vorwort
Nach Aussage vieler Wirtschafts- und Bankfachleute war der Börsenkrach 1987, bei dem innerhalb weniger Tage ein Verlust von 1,5 Milliarden Dollar hingenommen werden mußte, nur ein kleiner Vorgeschmack von dem, was uns bei einer erneuten weltweiten Wirtschaftsdepression bevorstünde - wenn wir das System nicht innerhalb der nächsten Jahre grundlegend ändern. Das Geldsystem umgestalten bedeutet eine Möglichkeit, eine solche Katastrophe zu vermeiden. Ob wir nun erkennen oder nicht: jedes exponentielle Wachstum führt zu seiner eigenen Zerstörung. Darüber hinaus sind die Vorteile der Einführung des Neutralen Geldes im Hinblick auf soziale und ökologische Gerechtigkeit offensichtlich.
Auszug aus:
Geld ohne Zinsen und Inflation, Margrit Kennedy, München: Goldmann, 1994, Kapitel 3
Aus Gründen der effizienteren Lesbarkeit werden weibliche und männliche Bezeichnungen synonym verwendet
Ausgangssituation
G W N Bestehende marktwirtschaftliche Prozesse verteilen ungerecht!
Der globale Wertschöpfungsprozess entzieht dem Faktor Arbeit zunehmend mehr Ressourcen, als in ihn zurückfließen. Der Rest entweicht zum Teil als Spekulationsvermögen oder wird in Form von Anlageobjekten „gehortet“.
... Durch all das wird das Finanzvermögen aufgebläht, ohne dass eine zusätzliche Finanzierung unternehmerischer Investitionen stattfindet.
Rainer Bartel, Die „vergessene“ Verbindung zwischen Finanz und Gütermärkten, S 3
Ansätze für Veränderungen
G W N Die Einführung Neutralen Geldes (siehe z. B. Margrit Kennedy) ist global erst nach entsprechenden Lernprozessen möglich. Die dazu notwendigen und hinreichenden Bedingungen sind aufgrund der Nicht Trivialität unserer Gesellschaft nicht definierbar.
U. a. setzt das Modell der integrierenden Marktwirtschaft auch deshalb auf die konstruktive Vernetzung bewährter Faktoren.
Ihre Eigenschaften charakterisieren:
Förderung ethisch-sozialer Arbeit
Nachhaltig gerechte Ressourcenverteilung
Nachhaltig umweltorientiertes Handeln
bereichsübergreifende Vernetzung
G W N Das Modell der integrierenden Marktwirtschaft vernetzt drei bestimmende Bereiche einer arbeitsteiligen Wirtschaft: kulturelles Kapital Lebenspläne, Arbeit, Erfahrungen, ...
ökonomisches Kapital Rendite, Investments, akkumulierte Arbeit, ...
natürliches Kapital Anpassung, Lebenserhalt, genetische Vielfalt, ...
Durch die vielfältigen Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten monetärer Tauschbeziehungen ist das ökonomische Kapital zur Gesamtvernetzung besonders befähigt. Unter Abwesenheit partikularer Machtkonzentrationen sind gemeinschaftliche Vorteile realisierbar.
gemeinschaftliche Vorteile durch Kooperationen
G W N Ausgehend von Gefangenendilemmasituationen oder von sozialen Dilemmata kann gezeigt werden, daß durch Verhandlungen und Kooperationen ein pareto optimales Ergebnis erreicht werden kann. (
Hermann Bartmann, S 8)
Die Erzielung gemeinschaftlicher Vorteile soll gewährleistet werden durch: • Grundwerte als vereinbarte Handlungsbasis unter einer jeweils begrenzten Anzahl von Teilnehmenden • Gewährleistung der Einhaltung von Verhandlungsergebnissen durch bindende und überprüfbare Verträge • Abschluss von Verträgen zur Verwirklichung der Vorteile aus „sicheren“ Erwartungen
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höheres Sicherheitsniveau als ein konkreter Vorteil
Ein zentraler Vorteil kooperativen Verhaltens ist ein höheres Sicherheitsniveau für sämtliche Beteiligte z. B. durch: Sustainable Investments Transparenz von Entscheidungen Selbstverpflichtung der Agierenden zur Einhaltung eines gemeinsamen Wertekatalogs Größere Nähe von Entscheidung und Verantwortung Partielles Schließen von Wirtschafts- und Finanzkreisläufen Vorrang für kooperatives Verhalten (z. B. Gender Mainstreaming) kontra Durchsetzung von Partikularinteressen
Erfolgreiche Kooperationen benötigen Nähe
G W N Eine ökologisch-soziale Verantwortung, wirksam durch ökonomische Tauschbeziehungen benötigt Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten.
Diese Möglichkeiten durch Mitbestimmung erfordern Transparenz und Engagement von den Handelnden. Eine gemeinsame Plattform ist dafür notwendig.
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damit die erforderliche Nähe her
N
bietet diese Möglichkeiten und stellt zwischen
Entscheidenden
, den
Wirkungen
ihrer getroffenen Entscheidungen und ihrer sich selbst zugeordneten
Verantwortung
dafür.
W E V
integrierende Systemkreisläufe
G W N OE SO BANK
Ö K O nomie Ö K O logie
arbeitsorientierte Kreislaufwirtschaft wachsende Strukturen geschlossene Energiekreisläufe
G W N
arbeitsintegrierende Kapitalströme oeko
sozial
bank
Beteiligungen
arbeit swirksame Re-investition von ...gewinnen
Kredite
Non-Profit Initiativen
WERT-Transformationen in integrierten Märkten
G W N priv. & öff.
Förderungen Stiftungen ...
Beteiligungen
oeko sozial bank
Kredite
Sparkapital Geschäftsanteile ...
Nachhaltige Investments öff. Abgaben Lebensqualität ...
Soziale Leistungen ökologisches Engagement Bildungsarbeit
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Verwendungsbereiche
Beteiligungen Kredite
an geförderten, regional wirksamen Projekten in den
nebenstehenden Bereichen
Ziele:
Nähe von Entscheidungs- und Interessenshoheiten Gewinnorientierung Arbeitswirksame Verwendung von Kapitalgewinnen Mögliche Investitionsbereiche: Ökologische Betriebe/Landwirtschaft dezentrale und regenerative Energien Pädagogik, Bildung Medizin, Sozialprojekte: Pflege, Alten- und Jugendarbeit, ... Kunst, Forschung zukunftsorientiertes Wohnen
integrierende Eigenschaften
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Beteiligungen Kredite
Ziel: Rückführung ökonomischer Werte in die nach Pierre Bourdieu universelle Wertgrundlage Arbeitszeit.
Wachstumsorientierung
Zinsdifferenzen dienen ausschließlich zur Abdeckung der Kosten für die Dienstleistungen der
oe so
bank
inkl. Abgaben und Risikoprämien
Projektorientierung
Kundenorientierung
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Kunden entscheiden über
Projekte
, und damit auch über den
Zeitraum
der Veranlagungen Die Höhe der Verzinsung ergibt sich daraus und in Zusammenhang mit weiteren Risikobewertungen.
Wählen Kunden ihre gewünschte Zinshöhe, so entscheiden sie nicht selbst über die Art der Veranlagung.
Schlusswort
G W N Die strukturelle Macht des Geldes beruht nicht allein auf seiner tatsächlichen Hortung, sondern es genügt bereits die Möglichkeit von Kreislaufunterbrechungen, um den wirtschaftlichen Stoffwechsel im sozialen Organismus an die Bedingung zu knüpfen, daß dabei zuerst das Geld mit einem Zins bedient werde. Die Rentabilität erhält den Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit, die Produktion wird mehr am Zins des Geldes als an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet. Dauerhaft positive Zinssätze stören die für eine dezentrale Selbstordnung der Märkte notwendige Balance von Gewinnen und Verlusten. Gesell zufolge führen sie zu einer Erkrankung des sozialen Organismus mit einer sehr komplexen Symptomatik: Das zinstragende und darum nicht-neutrale Geld bewirkt eine leistungswidrige, ungerechte Einkommensverteilung, welche ihrerseits zu einer Konzentration von Geld- und Sachkapital, und damit zu einer Monopolisierung der Wirtschaft führt.
Auszug
aus: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus, Werner Onken
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Anhang
... Doch der bei weitem größte Teil aller Zinseinnahmen wird weder verschenkt noch kaufend eingesetzt, sondern wiederum
verliehen
. Selbst wenn dies unverzinslich geschähe, würde die Wirtschaft stetig neue Geldanlagen bieten müssen, trüge also in sich bereits den Zwang zu steigender Verschuldung und Wachstum, wenn ärmere Schichten nicht verhungern sollen. In Wirklichkeit aber werden Zinseinnahmen ganz überwiegend nur gegen Zins in den Wirtschaftskreislauf eingespeist. Dieser Zinseszinseffekt nötigt die Wirtschaft zu exponentiellem Wachstum. Hier liegt die Antwort auf die Frage, warum unsere Wirtschaft ständig wachsen muß.
Roland Geitmann, Auf Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung programmiert?, S 6