Transcript Powerpoint

Depression kann jeden treffenBurnout nur die Tüchtigen?
Angelika Karner & Dr. Elvira Wimmer
PSD der Caritas St. Pölten
Depression –
die Krankheit mit den 1000 Gesichtern
FÜHLEN
DENKEN
ANTRIEB/VERHALTEN
KÖRPERLICH/VEGETATIV
Diagnose Depression
ICD 10 beschrieben
Losigkeitssyndrom“ :ohne
Freude, ohne Hoffnung,
ohne Kraft, ohne Mut, lustlos,
interesselos, energielos
2 Wochen
2 Hauptsymptomen:
– Depressive Stimmung
– Verlust von Interesse
oder Freude
– Antriebsstörung, Müdigkeit
Nebensymptome
• verminderte Konzentration,
• Denkhemmung
• vermindertes Selbstwertgefühl
• Schlafstörungen
• Schuldgefühle / Gefühl der
Wertlosigkeit
• Zukunftsängste
• Suizidgedanken/ -handlungen,
verminderter Appetit
Ursachen der Depression
Bio-psycho-soziales-Modell
= biologische
Ursachenfaktoren
= biologische
Auslösefaktoren
= „Hardware“
= soziale
Ursachenfaktoren
= soziale
Auslösefaktoren
= „Umgebung“
= psychologische Ursachenfaktoren
= psychologische Auslösefaktoren
= „Software/Programme + Verhalten und Bedienung
Vulnerabilitäts-Streß-Modell
Biologische
Bedingungsfaktoren
Psychosoziale
Bedingungsfaktoren
Genetik, Neurotransmitter,
hormonell, chronobiogisch
Entwicklung, Persönlichkeit, Denkmuster
Vulnerabilität
Stress
Akut/chronisch
Kompetenzen
akute Depression
Ursachen der Depression: Neurotransmitterstörung
Epidemiologie:
Depressionen sind häufig! Jeder 4. durchlebt irgendwann eine Depression.
– Sowohl im jugendlichen Alter
– Als auch im hohen Alter
– Bei somatischen Erkrankungen (Diabetes, Parkinson, Herzerkrankungen,
Tumorerkrankungen,..)
– Komorbidität (Angst-Panik-Erkrankungen, Sucht,..)
Betroffene sind schwer krank, ohne dass eine körperliche Erkrankung
festgestellt werden kann!
WHO: durch Depression beeinträchtigte Lebensjahre nehmen weltweit
drastisch zu
Suizidgefahr
als Folge (Komplikation) v. Depressionen:
•
•
•
•
Lebensüberdruss / Selbstmordgedanken
Einengung
Suizidankündigung, -vorbereitungen
Suizidversuch ► Suizid
!
!
Risiko ist in Österreich hoch
Depressionstherapie ist Prävention (Bündnisgedanke)
Depression - Therapie 1:
•
•
•
•
•
Enttabuisierung, Aufklärung
Ambulant vor stationär!
Allgemeinmedizin
Facharzt
Stationäre Behandlung (TU, HL, NK, WT, BN,
Mauer)
• Depressionen sind gut behandelbar!
Depression - Therapie 2:
1.
2.
3.
4.
5.
Sreening, organische Abklärung
Medikamente
Psychotherapie. Psychoedukation,
Selbsthilfestrategien, Rückfallprophylaxe,
Ressourcenaktivierung
Soziotherapie (PSD): psychosoziale Beratung,
Begleitung, Behandlung
Rehabilitationsmaßnahmen
Depression - Therapie 3:
Medikation
•
•
•
•
•
Antidepressiva
Mood Stabilizer
Neuroleptika
Tranquilizer
Pflanzliche Präparate
Psychotherapie
www.psychotherapie.at
www.psyonline.at
BURNOUT SYNDROM
DEFINITION
•Burnout ist einer der unschärfsten Begriffe in der
Psychiatrie
•heterogenes Krankheitsbild
•nach ICD 10 keine Erkrankung, sondern als Z73.0 im
Rahmen von Lebensbewältigungsproblemen
•kaum Stigmatisierung
•weitreichende medizinische und ökonomische
Konsequenzen
DIAGNOSE
Kardinalsymptom ERSCHÖPFUNG
1974, Freudenberger:
Komplex aus
emotionalen
körperlichen
kognitiven und
verhaltensorientierten Symptomen
UND
stets als Reaktion auf chronische psychische und/oder physische
Stressoren
DIAGNOSE
Maslach, Schaufeli, Leitner (2001)
Charakteristika:
1.Erschöpfung(Ausgebranntsein)
2.Depersonalisation(Zynismus)
3.Ineffizienz (red. persönliches Engagement, red.
Leistungsfähigkeit, red. Leistungszufriedenheit)
DIAGNOSE
Maslach/Jackson
Maslach Burnout Inventory-General Survey (MBI-GS)
Standardisiertes Bewertungsinstrument für Burnout
assoziierte Symptome und Schweregrade,
ausschließliche Fokussierung auf Arbeitsplatz
Mögliche Fragestellungen bei V.a. Burnout Syndrom
1. Fühlen Sie sich schon länger als 6 Monate total erschöpft?
2. Haben Sie das Gefühl, daß sie zynischer gegenüber
KollegInnen/KlientInnen reagieren?
3. Fehlt Ihnen oft die Energie für die einfachsten Aufgaben des
täglichen Lebens?
4. Brauchen Sie immer länger sich zu erholen?
5. Ziehen Sie sich vermehrt von Ihren Mitmenschen zurück?
6. Fühlen Sie sich schon beim Aufstehen erschöpft?
7. Leiden Sie unter Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit?
8. Haben Sie den Spaß an den meisten Dingen verloren?
9. Haben Sie das Gefühl, mit immer mehr Energie immer weniger zu
erreichen?
Burnout-diagnostische Abgrenzungen
Psychiatrisch:
Depr. Anpassungsstörung
Dysthymie
Depressive Episode
Neurasthenie
Somatoforme Störung
Chronische Fatigue
Panikstörung
Generalisierte Angststörung
Somatisch:
Anämie, Eisenmangel
Hypothyreose, Diabetes, NNR
Insuffizienz
Herzinsuffizienz, COPD
Niereninsuffizienz
Borreliose, HIV; TB
Malignome, Lymphome, Leukämie
Entzündl. Systemerkrankungen
Degen. ZNS Erkrankungen
Mednebenwirkungen
URSACHEN FÜR BURNOUT ENTWICKLUNG
Arbeitsbelastung Überbelastung, Zeitdruck, mangelnde
Ressourcen, Finanzmittel
Kontrolle fehlendes oder wenig pos. Feedback, wenig
Information
Belohnung mangelnde soziale Unterstützung
Gemeinschaft z.B. Rollenkonflikte, Unklarheiten
Fairness
z.B. in Verteilung der Aufgaben
Werte Darstellung Unternehmen extern-intern
Ursachen für Burnout Entwicklung
•Individuelle Faktoren
•Unzureichende Streßbewältigungsmechanismen
•Widerstandsfähigkeit und Ausdauer red.
•Geringes Selbstwertgefühl
•Hohe Arbeitsmotivation, hohe Ideale, Perfektionismus
•Streben nach Anerkennung /Wertschätzung
•Schwierigkeiten „Nein“ zu formulieren
•Angst Erwartungen nicht zu entsprechen, Arbeitsplatz zu verlieren,
Angst vor Versagen, Angst vor Kritik
1. Der Zwang sich zu beweisen: anstatt
Aufgaben abzugeben wird mit verstärktem
Einsatz gearbeitet
2. Verstärkter Arbeitseinsatz: noch mehr
3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse:
die Angehörigen reagieren mit Unverständnis und
Unmut, erzeugt noch mehr Druck für den/die
Betroffene/n.
4. Verdrängung von Konflikten und
Bedürfnissen
5. Umdeutung von Werten
6. Verstärkte Verdrängung von Probleme
7. Sozialer Rückzug: Abbruch sozialer
Kontakte
8. Verhaltensänderungen:
Frauen: „Totstellreflex“
Männer: „Fluchtverhalten“
9. Verlust des Gefühls
für die eigene Persönlichkeit (Depersonalisation)
„man erkennt sich nicht wieder“
10. Innere Leere:
Minderwertigkeitsgefühle, Schuldgefühle,
Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit
11. Depression und Verzweiflung
12. Völliges Burnout - Erschöpfung
Krankheiten, Gefühl der Sinnlosigkeit
BEHANDLUNG DES BURNOUT SYNDROMS
Umfassende Anamnese!, organische Abklärung
Individuelle Therapieplanung!
Entlastung/Teilentlastung -kritisches Abwägen, Krankschreibung und
Erarbeiten von Strategien für Arbeitsplatzsituation
BEHANDLUNG DES BURNOUT SYNDROMS
Symptomkontrolle- Behandlung der Schlafstörung, Therapie bei
begleitend depressiver Smptomatik, somatische Therapie
Psychotherapie-Lebensstilmodifikation,Achtsamkeit, Work Life
Balance,Umgang mit eigenen Grenzen,
Ressourcenaktivierung
Ergänzend. sportliche Aktivitäten, Erlernen von Entspannungstechniken,
Einsatz von kreativtherapeutischen Elementen
Danke für Ihr
aufmerksames Ohr!