Konflikte_selbstbewusst__loesen

Download Report

Transcript Konflikte_selbstbewusst__loesen

„Das Geheimnis des Glücks
ist die Integration der Gegensätze.“
Theresia Friesinger
Mit innerer Stärke
Konflikte selbstbewusst lösen
Sechs Schritte einer selbstbewussten Kommunikation
angelehnt an M. B. Rosenberg, Schulz von Thun,
N. Luhmann, Paul Watzlawick, Thomas Gordon,
Eric Berne u. a.
Das Metamodell der Sprache
nach J. Grinder und R. Bandler (NLP)
Innere Stärke als Ressource
(Werte-/Bedürfnisfindungsübung und Glaubenssatzänderungen)
Theresia Friesinger, Soz.-Päd. (B.A.)
Selbstbewusstsein und Authentizität
Fragestellung
Was heißt selbstbewusst sein?
Was heißt authentisch sein?
Entwicklungsquadrat: Authentizität
Regenbogenquadrat – zwei Gegensätze, dann kommt etwas Drittes dazu: Regenbogenqualität
„Authentizität“
sich geben, wie man sich fühlt
Distanzlosigkeit
Taktlosigkeit/Unbeherrschtheit
Situationsbewusst
Rollengerecht handeln
Verstellung
Hohe Diplomatie/Inkongruenz
Konzept der Stimmigkeit
Stimmigkeit
ensch
Konstruktiv
Unstimmigkeit
Destruktiv
issenschaft
Die selbstbewusste Kommunikation
Was ist ein Bedürfnis?
Disposition, um einen Mangel auszugleichen
Lebensenergie
Motivation zu denken und zu handeln
Priorisierung der eigenen Werte
„Was ist mir wichtig im Leben?“
„Für was kämpfe ich?“
„Was passiert in mir, mit mir,
wenn ich meine Werte/Bedürfnisse
nicht kommuniziere?“
Bedürfnisse
Es gibt keine negativen Bedürfnisse.
Alle Bedürfnisse sind positiv.
Es gibt kein Bedürfnis nach Lügen, Rache,
Eifersucht, Verleumdung, Vergeltung, Verachtung....
Das sind nur Strategien/Wünsche, die zur
Bedürfniserfüllung führen.
Diese Strategien gilt es erstmal in der Gewaltfreien
Kommunikation zu ignorieren (nur Wolfsshow im
Kopf zu lassen) und auf die wahren Gefühle hinter
den Strategien zu schauen. „Was steckt hinter
meiner Wut oder hinter meiner Eifersucht?“
„Welches Bedürfnis ist nicht erfüllt?“ Das ist die
große Chance einer gelingenden Kommunikation.
Bedürfnisse
Die Bedürfnisse sind die Grundlage der
Menschenrechte und gelten für alle Menschen.
Sie sind unterschiedlich strukturiert und haben
demnach unterschiedliche Prioritäten.
Wir schauen auf das was in uns wahrlich lebendig
ist und nicht auf die Strategien,
die wir selbst oder die anderen verwenden.
Dies setzt voraus, dass unsere Strategien und die
negativen Reaktionsmuster sowie auch die der
anderen uns stets bewusst sind.
Bedürfnisarten
Grundlegenden physiologischen Bedürfnissen vorausgesetzt.
Abwechslung
Anerkennung
Aufmerksamkeit
Autonomie
Anregung
Arbeitsfortschritt
Authentizität
Balance
zwischen Reden und Zuhören
Bewegung
Bewusstheit
Begeisterung
Belohnung
Erholung
Erfahrung
Erfolgserlebnisse
Entwicklung
Ergänzung
Äußere Freiheit
Äußere Frieden
Faszination
Freundschaft
Gemeinsamkeit
Gesehen werden
Gestaltung
Gehört werden
Gelassenheit
Geborgenheit
Gemeinschaft/Verbindung
Gewissheit
Harmonie
Humor
Innere Freiheit
Innere Frieden
Innere Stärke
Liebe
Loslassen
Nähe
Offenheit
Ordnung
Respekt
Sicherheit
Sinn/Bedeutung
Selbstverwirklichung
Spaß
Struktur
Tiefe
Unterstützung
Verbindlichkeit
Vertrauen
Verantwortung
Verlässlichkeit
Verständnis
Wertschätzung
Wahrhaftigkeit
Wissen/Information
Zusammenarbeit u.a.
Gefühle
wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind…
Aktivitätsgefühl
Aufmerksamkeit
Abenteuerlust
Ausgeglichenheit
Beschwingt sein
Befreiung
Begeisterung
Berauscht (nicht übertrieben)
Dankbarkeit
Ekstase
Entlastung
Erleichterung
Elan
Experimentierfreudigkeit
Freude
Fröhlichkeit
Flexibilitätsgefühl
Glücksgefühl
Geborgenheitsgefühl
Geduld
Gerührt
Gefesselt sein
Humorvoll
Inspiration
Klarheit
Kreativität
Kraft
Kontaktfreudigkeit
Konzentration
Kompromissbereitschaft
Lachend
Lust
Motivation
Mit Liebe erfüllt
Mut
Neugier
Offenheitsgefühl
Positive Aufregung
Offenheit für konstruktive
Kritik des Verhaltens
Positiv bewegt
Seeligkeit
Strahlend
Selbstsicherheit
Spritzigkeit
Satt
Spaß
Stille/Ruhe
Sicherheitsgefühl
Stärkegefühl
Wissbegier
Vitalität
Verzauberung
Zielstrebigkeit
Zufriedenheit
Zuversicht
und viele andere
Gefühle
wenn wir von unseren Bedürfnissen getrennt sind. Oft sind uns diese unerfüllten Bedürfnisse nicht bewusst.
Angst
Ausgelaugt
Ärger
Arroganz
Alarmierung
Bedrückt fühlen
Bewunderung
Distanz
Eifersucht
Empörung
Entrüstung
Ermüdung
Erstarrung
Ekel
Erschlagenheit
Einsamkeit
Entrüstung
Frustration
Perplexität
Hass
Genervt fühlen
Geizgefühl
Irritation
Im Recht fühlen
Innere Unruhe
Ignoranz
Konkurrenzgefühl
Lustlosigkeit
Lethargie
Lähmung
Langeweile
Leere
Missverstanden fühlen
Nicht anerkannt fühlen
Niedergeschlagenheit
Nervosität
Nicht gut genug sein
Im Unrecht fühlen
Rachegefühl
Verwahrlosung
Streitlust
Verzweiflung
Ruhelosigkeit
Verbitterung
Schock
Verletzt fühlen
Schüchternheit
Verwirrung
Sorge
Wertlosigkeit (wertlos
Schuld
zu sein)
Scheu
Wut
Schwäche
Widerwilligkeit
Sich ungeliebt fühlen
Zwanggefühl etwas
Teilnahmslosigkeit
tun zu müssen
Traurigkeit
und viele andere
Unter Druck Unwohlsein
Unzufriedenheit
Ungeduld
Unsicherheit
Unangenehme Aufregung
Übertriebenes Ordnungsgefühl
Vernachlässigung
Drei Energiesymbole
Finden Sie Ihre eigenen Energiesymbole
Schaf (angepasstes Kind-Ich – (Berne)):
(affektive, lebensentfremdende Sprache)
„Ich bin nicht gut genug!“, „Ich bin schwach!“ Haltungen, die unser inneres Kind
im Laufe der Sozialisation gelernt hat.
Wolf: (affektive, lebensentfremdende Sprache)
Innerer Wolf „Du kannst das immer noch nicht!“ Dialog mit uns selbst.
Äußerer Wolf „Du hast keine Ahnung!“ Dialog mit den anderen
Giraffe: (lebensbejahende Herzenssprache)
Schaut auf die verborgenen Gefühle und unerfüllten Bedürfnisse einer Aussage
und spricht diese an.
Eine Giraffe hat die Fähigkeit hinter die Mauer zu schauen. „Was steckt hinter
dem Ärger?
Lebensbejahende Haltung
Das was in uns lebendig ist, sollte vorurteilsbewusst
und aufrichtig-stimmig kommuniziert werden.
Das Bedürfnis nach Verbindung ist universell und
deshalb gelingt die authentische Kommunikation.
Es geht nicht um absolute Bedürfnisbefriedigung,
sondern um die Findung eines guten Konsens, damit
die Verbindung erhalten bleibt.
„Ohne Selbstempathie keine Empathie.“
(Theresia Friesinger)
Vier innere Haltungen
Persönlichkeitskonzept nach E. Berne
Wie ist meine innere Haltung?
1.
2.
3.
4.
Ich habe Recht und Du hast Unrecht (äußerer Wolf)
Konzept: „Ich bin o. k. – Du bist nicht o. k.!“
Du hast Recht und ich habe Unrecht (innerer Wolf)
Konzept: „Ich bin nicht o. k. – Du bist o. k.!“
Was fühle ich gerade, was brauche ich? (Giraffe)
Konzept: „Ich bin o. k. - Du bis o. k.!“
Was fühlst Du? Was brauchst Du? (Giraffe)
Konzept: „Du bist o. k. – ich bin o. k.!“
Die sechs Schritte
Beobachtung
Verurteilungen
Denken
Gefühl
Bedürfnis
Bitte
Je nach Denkweise, haben wir andere
Gefühle und Bedürfnisse. Reflektion
notwendig, in welchen Zustand wir uns
noch befinden?
Verurteilen wir immer noch oder sind wir
schon in einem wohlwollenderen Denken?
Wenn ja, dann verändert sich die Qualität
unserer Gefühle und wir kommen zu den
wahren Bedürfnissen.
Hilfreiche Fragen
Zur Beobachtung:
–
–
Was sehe ich?, Was höre ich?
Was erlebe ich?, Was denke ich?, Was verurteile ich?
Zum Gefühl
–
–
–
–
Was fühle ich?
Was spüre ich?
Was nehme ich in mir wahr?
Welche Gefühle regen sich noch in mir?“
Zum Bedürfnis
–
–
–
Was brauche ich?
Was ist mir gerade wichtig?
Was kann ich auf gar keinen Fall akzeptieren?
Zu den Bitten (Handlungsbitte/Beziehungsbitte)
–
–
–
Was möchte ich vom anderen erbitten?
Was könnte ich dem anderen tun?
Was würde ihm in seiner Situation helfen?







„Könntest Du bitte…?“
„Möchtest Du mit mir darüber sprechen?“
„Kannst Du mir sagen, was Du von mir gerade gehört hast?“
„Und würdest, hättest Du gerne, dass ich…?“
„Was wünscht Du Dir von mir?“
„Was soll ich Dir Gutes tun?“
„Was könnte Dir konkret helfen?“
Der Kommunikationstanz
Wie sage ich es?

Ich-Ebene
1.
2.
3.

nicht-empathische Reaktion (äußerer Wolf)
nicht-empathische Reaktion (Schaf)
empathische Reaktion (Giraffe)
Du-Ebene
4.
5.
6.
nicht-empathische Reaktion (äußerer Wolf)
nicht-empathische Reaktion (Schaf)
empathische Reaktion (Giraffe)
Die Zauberformel
„Ich fühle, weil ich brauche!“ oder „Fühlst Du Dich…, weil Du brauchst…?“



Wenn ich A sehe, dann denke ich B, ich könnte
auch C, D oder E denken. Je nachdem wie ich
denke und je nachdem was ich von mir glaube zu
sein oder nicht zu sein, fühle ich mich X, weil ich Y
brauche. Deshalb bitte ich ganz konkret um Z.
„Ich sehe, höre… deshalb denke ich, und deshalb
ich fühle mich…, weil ich …. brauche und bitte Dich
nun dies konkret zu tun.“
„Ich sehe Du bist gereizt, deshalb fühle ich mich
verletzt, weil ich Rücksicht brauche und bitte Dich,
etwas ruhiger mit mir zu sprechen.“
Beobachtung
Unterscheidung zwischen:
1.
2.
Vorurteilsbewusster Beobachtung
Nicht vorurteilsbewusster Beobachtung
Unterscheidung zwischen Ich und Du
1.
2.
Ich-Ebene (Selbst-Empathie)
Du-Ebene (Empathie)
Beobachtung
Beispiel auf der Ich-Ebene
Formulierungshilfen:
„Wenn ich erlebe, dass/wie…“
„Wenn ich erfahre, .... sehe…., höre.…, mitbekomme…, dass…“
1.
„Wenn ich höre, dass Du einen lauten, unangebrachten Ton
gegenüber den Kindern hast, dann….“
äußerer Wolf – Haltung: Ich habe recht und Du unrecht)
2.
„Wenn ich höre, dass Du laut bist, finde ich es gut, weil Du Dich
so stark für die Erziehung einsetzt. Ich kann schreien wie ich will,
auf mich hören die Kinder ja sowieso nicht, deshalb…“
(innerer Wolf - Haltung: Du hast Recht und ich Unrecht)
3.
„Wenn ich höre, dass Du laut mit den Kindern sprichst, dann
denke ich, dass es Dir gerade nicht geht…“
(Giraffe ohne Bewertung und Interpretation)
Beobachtung
Beispiel auf der DU-Ebene
4.
„Du bist furchtbar und unmöglich laut.“
(Haltung: Ich habe recht und Du unrecht)
5.
„Gut, dass Du Dich durchsetzt bei den Kindern,
weil ich schaffe es nicht.“
(Haltung: Ich habe unrecht und Du recht)
6.
„Du bist laut zu den Kindern.“
oder „Ich höre, dass Du laut mit den Kindern
sprichst…“ (Tatsachen nicht schönreden, sondern fest stellen.)
Gefühl
Wie sage ich mein Gefühl?
Unterscheidung zwischen einem:
1.
2.
vorurteilsbewussten Gefühl (Ich bin traurig!)
verurteilenden Gefühl (Interpretationsgefühl oder
Pseudogefühl) (Ich fühle mich nicht ernst
genommen!)
Unterscheidung der Ebenen
1.
2.
Ich-Ebene (aus meiner Sicht)
Du-Ebene (aus Deiner Sicht)
Gefühl

Beispiele aus der Perspektive der Ich-Ebene
1. „Wenn ich höre, dass Du einen lauten,
unangebrachten Ton gegenüber den Kindern
hast, dann macht mich das wütend….“
Interpretation der Beobachtung. Schuld für meine Wut hat der andere.
2. „Wenn ich höre, dass Du laut mit den Kindern
sprichst, dann fühle ich mich traurig…“ (Ich übernehme die
Verantwortung für mein Gefühl.)
Gefühl
Beispiele aus der Perspektive der DuEbene
3.
„Du bist furchtbar und unmöglich laut,
weil Du genervt bist.“ (Ich interpretiere!)
4.
„Ich höre, dass Du laut mit den Kindern sprichst,
ich vermute, dass es Dir nicht gut geht…“
(Ich vermute das Gefühl beim anderen.)
Bedürfnis
Unterscheidung nach Bedürfnis und negativer
Strategie (unbewusste Reaktionsmuster)
Unterscheidung zwischen Ich- und Du-Ebene
Bei Konflikten ist es aus Erfahrung besser auf die
Du-Ebene zu „tanzen“, um dann nach der Klärung
des Gefühls oder des Bedürfnisses auf die IchEbene zu wechseln.
Die 180 Grad-Wendung zum Bedürfnis





Wie finde ich mein aktuelles Bedürfnis in der
jeweiligen Situation?
Die 180 Grad-Wendung führt direkt zum Bedürfnis.
„Nie hört mir jemand zu!“
 „Alle hören mir zu!“ Bedürfnis nach Gehört
werden, Anerkennung und Wertschätzung.
„Meine Frau ist unverantwortlich!“
 „Meine Frau ist verantwortlich!“  Bedürfnis nach
Schutz, Sicherheit und Verantwortung übernehmen
ist erfüllt.
Bedürfnisse

Beispiele auf der Ich-Ebene
–
–

„Wenn ich höre, dass Du einen lauten, unangebrachten Ton
gegenüber den Kindern hast, dann macht mich das wütend, weil
ich nicht möchte, dass Du die Kinder anschreist.“
„Wenn ich höre, dass Du laut mit den Kindern sprichst, dann bin
ich traurig, weil mir Respekt und Wertschätzung wichtig sind.
Außerdem möchte ich Verantwortung für meine Kinder
übernehmen und sie vor dem Anschreien schützen.“
Beispiele auf der Du-Ebene
–
„Du bist furchtbar und unmöglich laut, weil Du genervt bist,
deshalb schreist Du hier herum, dass die Wände wackeln.“
„Du bist laut, ich sehe, dass es Dir nicht gut geht, kann es sein,
dass Du erstmal etwas Ruhe brauchst?“
Bitte
Unterscheidung auf Ich- und Du-Ebene
„Ich bitte mich, was konkret zu tun?“
„Ich bitte Dich, dies konkret zu tun?“
Unterscheidung zwischen Handlungs-, Beziehungs- und
Verständnisbitte.
Darf keine Forderung sein.
Die Bitte sollte ganz konkret formuliert sein, dann weiß der
andere woran er ist.
Der andere sollte immer auch die Möglichkeit haben „NEIN“ zu
sagen. (Ein „Nein“ ist ein „JA“ in die andere Richtung!)
Dann werden die Bedürfnisse wieder neu ausgehandelt.
Es geht nicht um Bittenerfüllung,
sondern um Bedürfniserfüllung.
Bitte
Beschränkung auf Giraffenbeispiele – Wolfsbitten sind Forderungen und Befehle
Beispiel für die Handlungsbitte:
„Wenn ich höre, dass Du laut mit den Kindern sprichst, dann macht
mich das traurig, weil mir Respekt und Wertschätzung wichtig sind.
Außerdem möchte ich Verantwortung für meine Kinder übernehmen
und sie vor dem Anschreien schützen. Könnten wir bitte darüber
reden, wie wir in Zukunft mit unseren Kindern umgehen wollen?“
Beispiel als Beziehungsbitte:
„Du bist laut, ich sehe, dass es Dir nicht gut geht, kann es sein, dass
Du erstmal etwas Ruhe brauchst. Könntest Du mir bitte sagen, ob
meine Vermutung stimmt?“
Beispiel als Verständnisbitte:
„Da ich sicher gehen möchte, dass es keine Missverständnisse gibt,
könntest Du mir bitte sagen, was Du, von dem was ich gesagt habe,
verstanden hast?“
Die Konfliktsituation
souverän und selbstbewusst lösen
Die Du-Ebene ist in Konflikten die beste Form der
Kommunikation.
Wenn wir dem anderen vermitteln, was er brauchen könnte und
wenn wir mit ihm darüber ins Aushandeln kommen, bleibt die
Verbindung erhalten. Danach können wir immer noch zurück
auf die Ich-Ebene und sagen, wie es uns ging, als der
Konfliktpartner laut geworden ist.
Sind die Gefühle und Bedürfnisse geklärt, können wir in das
sachliche Handeln übergehen.
Wenn wir dies nicht tun, werden weiterhin unterschwellig
Konflikte produziert.
Konflikte lösen wir auf der Gefühls- und Bedürfnisebene.
Gestritten wird auf der Beobachtungsebene.
Zusammenfassung
Übung
1. Beobachtung/Situation
Konkrete Handlungen, die wir beobachten und die unser Wohlbefinden beeinträchtigen. „In der letzten Woche hast Du Dein Geschirr dreimal
nach dem Essen auf die Spüle gestellt und es stand dort jeweils bis zum Morgen. Dann habe ich es abgespült“
Beobachtung und Bewertung werden vermischt. Personifizierung: „Du verhältst dich in der Küche total schlampig!“
2. Verurteilung
Was verurteile ich und warum?
3. Wohlwollendes Denken – Kraftbild tanken.
Gibt es noch Alternativen zu meiner bisherigen Denkweise?
4. Gefühl
Die Gefühle werden mit dem in Verbindung gebracht, was wir beobachten. „Ich bin enttäuscht, traurig, verzweifelt…“
Keine Erläuterung über Zusammenhang der Situation mit dem Gefühl, sondern: Eine Interpretation wird als Gefühl geäußert.
Schuldzuweisungen, Vorwürfe, Pauschalierungen: „Ich fühle mich provoziert, es ist dir total egal, dass hier so ein Dreck ist“
5. Bedürfnis
Bedürfnisse, aus denen Gefühle entstehen, werden betrachtet und mitgeteilt, wie bei einer Kamera.
„…da ich Ordnung brauche, die mir ein Entspannen möglich macht.“
Das Bedürfnis wird nicht (klar) geäußert, stattdessen wird der andere moralisch verurteilt. „Du bist ein Schlamper!“
6. Bitte
Um eine konkrete Handlung wird gebeten – auch Nichterfüllung ist in Ordnung. „Sage mir bitte, ob Du bereit bist, Dein Geschirr gleich nach
dem Essen abzuspülen oder gemeinsam mit mir nach einem Weg zu suchen, wie unser beider Bedürfnis nach Ordnung erfüllt werden
kann?“
Es wird eine Forderung gestellt. Bei Nichtbeachten drohen Sanktionen. „Wenn in zwei Wochen nicht sauber ist, dann schmeiß' ich Dein
Geschirr weg!“
Das Metamodell der Sprache
nach John Grinder und Richard Bandler
Was kann uns darüber hinaus noch
unterstützen?
Was müssen wir unbedingt vermeiden,
damit wir nicht Auslöser von Konflikten sind?
Welche Fragen können helfen,
Missverständnisse zu beseitigen?
Das Metamodell der Sprache
Zwei Funktionen:
–
–
Die Anwendung bringt uns genaue Informationen
über die Denk- und Erlebniswelt und über die
Glaubensysteme der Menschen.
Das Nachdenken über die Fragen, bzw. deren
Beantwortung bringt den Befragten in Richtung
Lösung des Problems. Es entstehen schneller
alternative Lösungsansätze. Die innere Landkarte
wird modifiziert.
Das Metamodell der Sprache
Frageinstrumentarium
zur Konkretisierung und Klärung von Zielen
Zur Analyse von Problemlagen
Zur Unterscheidung von echten zu kognitiv
generierten Gefühlen.
Zur Analyse der Werte/Bedürfnisse
Zur Lösung von „stuck states“ =
festgefahrene Situationen
Das Metamodell der Sprache
5 Fertigkeiten
Modalverben (sollen, müssen, dürfen…)
Vergleiche (besser, weniger, mehr…)
Generalisierungen (immer, nie…)
Unspezifisches (komisch, irgendwie…)
Nominalisierungen (substantivierte Verben)
Modalverben
„Ich darf das nicht tun!“
„Was würde passieren, wenn Sie es doch tun?“
– Submodalitäten einsetzen:
„Was würden denn schlimmsten Falls passieren,
wenn Sie es tun?“
–
Mit dieser Art von Befragung wird dem Befragten geholfen
über seine selbst gesetzten Grenzen hinaus zu denken.
Vergleiche
Beispiele: Besser, schlechter, weniger,
mehr…
Den Komparativ benennen, dadurch werden
Kriterien bewusst.
„Besser als wer?“
„Schlechter als was?“
Generalisierungen
Beispiele: Alle, immer, nie…
Durch Fragen wie:
„Wirklich alle?“, „Wirklich immer?“,
„Wirklich nie?“ wird die Problematik eng
umrissen.
Durch die Übertreibung der Generalisierung:
„Wirklich ständig?“ werden schneller
Ausnahmen für Verallgemeinerungen
gefunden.
Unspezifisches



Bezieht sich auf Eigenschafts-, Tun- und
Hauptwörter sowie auch auf Pronomen.
Beispiele: komisch, gut, schlecht, funktionieren,
Leute, man, irgendwie, oft…
Lösung: nachfragen mit „W-Fragen!“ = Wer, wie,
was genau?
1.
Du bist komisch, seltsam und unsensibel.
2.
„Der Computer funktioniert nicht.“
„Was genau funktioniert nicht?“
„Es liegt an Ihnen!“
„Wie, was genau liegt an mir?“
3.
„Was genau verstehst Du unter komisch, seltsam, unsensibel?“
Nominalisierungen


Entstehen aus Verben, die zu Substantiven werden.
Beispiele: Verletzung, Überraschung, Gesundheit,
Liebe…
–
–
–
–
„Ich kann keine Entscheidung treffen.“
Nominalisierung ist die „Entscheidung“.
Frage: „Was könnte Ihnen helfen, sich zu entscheiden?“
„Wie genau…?“
„Was verstehst Du unter…?“
Mischformen in Aussagen
–
–
–
–
„Jeder hat das Recht dies zu tun!“
In dieser Aussage ist eine Generalisierung „jeder“
und eine Nominalisierung „das Recht“ enthalten.
Entscheidung notwendig, welche Frage sinnvoller
ist oder einfach beide Fragen nacheinander
stellen. Aufpassen, dass es nicht zu übertrieben
klingt. Dies kann unter Umständen abschreckend
wirken.
„Hat wirklich jeder das Recht dies zu tun?“
„Was genau verstehst Du unter Recht?“
Hilfreiches
Das Licht im Dunkeln anzünden.










„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ - „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen
Beziehungsaspekt.“ (Paul Watzlawick)
„Wer besitzt das Problem?“ (Problembesitz) (Thomas Gordon)
Türöffner sein: „Möchten Sie darüber sprechen?“, „Das klingt interessant, können Sie mehr dazu
sagen?“, „Ich würde gerne hören, was Sie meinen?“, „Erzählen Sie – ich höre gerne zu!“
Auf die Suche nach dem eigenen „blinden Fleck“ gehen, um schneller zum aktuellen
unerfüllten Bedürfnis zu gelangen. Wir konstruieren uns unsere Probleme. (Niklas Luhmann)
Jede Kommunikation hat Anschlussfähigkeit. Wir haben immer die Wahl, wir könnten auch
anders. (Beispiel: Auf der Autobahn sind Raser und Drängler „Kinderärzte“, die dringend ein
Herz in die Klinik bringen müssen – warum nicht?)
Es gibt immer mehrere Lösungen. Wo ist die Lösung und nicht wo ist das Problem fragen?
Aktives Zuhören – Kommunikationssperren lösen.
Verwenden Sie senderorientierte Gesprächstechniken: 1. Stellen Sie offene Fragen!, 2. Seien
Sie nicht perfektionistisch!, 3. Formulieren Sie das Problem um oder aus einer anderen
Perspektive, 4. Fragen Sie nie provozierend, 5. Fragen Sie nach Ideen und Meinungen usw.
Feedback nehmen. Nicht rechtfertigen oder verteidigen, ausreden lassen, dankbar sein,
gelassene Bewertung – nicht gleich innerlich verurteilen, sondern in Ruhe darüber nachdenken,
ob das Gesagte für mich von Nutzen ist.
Den Menschen und nicht seine negativen Strategien sehen. Hinter die Sach- und
Beobachtungsebene schauen.
Innere Stärke
Klärung von persönlichen Fragen:




Wie finde ich meine innere Stärke?
Wie kann ich in provokanten Situationen meine
innere Stärke aktivieren?
Was bedeutet für mich innere Stärke?
Oder: Ist mir etwas anderes wichtiger?
Z.B.: Meine Selbstempathie, Innere Gelassenheit,
Innere Ruhe, Innere Balance, Innere Geborgenheit,
Innere Harmonie, Innere Sicherheit, Innere Freiheit
usw.
Innere Stärke
Definition von innerer Stärke:
Ein innerer Zustand der Ausgeglichenheit,
der auch eine Unausgeglichenheit/Ungleichgewicht
aushalten kann.
Gegenteil von innerer Stärke ist die Unsicherheit.
Wenn wir schwach sind, uns schwach fühlen, können wir keine Konflikte
lösen. Dann agieren und reagieren wir aus dem Gefühl einer inneren
Unsicherheit heraus. Dieser Zustand wird in Konfliktsituationen oft zum
eigenen Nachteil.
Wir wirken authentischer, selbstbewusster und stark, wenn wir unsere
Schwächen zeigen. Wer Schwäche und Verletzlichkeit zeigt, ist stark
und hat ein sicheres Auftreten.
Innere Stärke
Jeder Mensch hat Ressourcen – Wirklich „jeder“? – In diesem Fall ja, wirklich jeder
Wie werde ich innerlich stark?
Ressourcenfindung: „Stärke“ mit der VAKOG-Methode
VAKOG = Visuell/Auditiv/Kinästhetisch/Olfaktorisch/
Gustatorisch
Jeder hatte in seiner Vergangenheit ein Erlebnis, in der er sich „stark“,
„sicher“, „geborgen“, „geschützt“, „geliebt“ usw. gefühlt hat.
Suchen Sie sich die beste Stärke-Situation aus Ihrer Vergangenheit
aus.
Gehen Sie gedanklich nochmals in dieses Stärke-Gefühl und StärkeErlebnis hinein (Kraftgefühl). Spüren Sie Ihr Bedürfnis nach diesem
Gefühl und wie es sich in seiner ganzen Schönheit und Fülle erfüllt hat.
Konzentrieren Sie sich auf die Situation, schließen Sie die Augen und
atmen Sie drei mal tief ein und aus, dann…
Innere Stärke
Die VAKOG-Methode – ein inneres Kraftbild, dass Ihnen Kraft verleiht
1.
2.
3.
4.
5.
Nehmen Sie wahr, erkennen und sehen Sie, was Sie damals
wahrgenommen und gesehen haben. Nehmen Sie alles nochmals
ganz genau wahr.
= visueller Bereich
Hören Sie was Sie damals gehört haben. Hören Sie sich die Klänge
und Geräusche dieser Stärke-Situation nochmals ganz genau an.
= auditiver Bereich
Kommen Sie ins Fühlen. Spüren Sie nochmals ganz genau, wie es
war, als Sie sich so stark, sicher, geschützt… gefühlt haben. Wenn Sie
das Gefühl lokalisieren können, dann sind Sie Mitten im Gefühl.
= kinästhetischer Bereich
Riechen Sie evtl. nochmals den Duft, den Sie damals gerochen haben.
Machen Sie sich ihn nochmals intensiv bewusst.
= olfaktorischer Bereich
Schmecken Sie evtl. nochmals einen Geschmack, falls einer
vorhanden war. Vielleicht haben Sie sich ein Erlebnis ausgesucht, in
dem es auch etwas zu Testen oder zu Essen gab.
= gustatorischer Bereich
Innere Stärke
Was verhindert innere Stärke?
Mangelnde oder nicht vorhandene Selbstempathie
Kaum Ressourcenbewusstheit
Glücksverhinderungsmuster (Neidmuster, Konkurrenzmuster,
Verurteilungsmuster, Anerkennungsmuster…)
–
–
–
Diese sind Strategien, wie unsere unerfüllten Bedürfnisse doch
noch erfüllt werden.
Muster bewusst machen, loslassen und aktiv verändern.
(Glaubenssatzänderung nach Dilts mit Ressourcenfindung und mit
Würdigung des alten Glaubenssatzes: „Ich bin wenig/nichts wert =
Ich bin wertvoll!“) →NLP-Format
Widerstände überwinden, um alte negativen Reaktionsmuster
auflösen zu können.
Innere Stärke
Die Ankermethode (NLP)
Wenn Sie kurz vor dem Höhepunkt Ihres reaktivierten
Stärkegefühls sind, dann drücken Sie sich 5-7 Sekunden lang
an der festgelegten Stelle. Nicht länger!
Lassen Sie das Gefühl wieder ausklingen.
Dann gehen Sie aus der Stärke-Situation heraus, indem Sie an
etwas anderes denken: „Was habe ich gestern Mittag
gegessen?“ oder „Wie war das Wetter vor zwei Tagen?“
Dadurch trennen Sie sich ganz bewusst von dieser
Zurückführung (Separator) und sind wieder im Hier und Jetzt.
Wenn Sie nun die Druckstelle drücken, fühlen Sie
„automatisch“ Íhre wieder gewonnene innere Stärke.
Die Ankermethode lässt sich mehrmals auch mit anderen
Ressourcen wiederholen, um den Effekt zu intensivieren. Mit
diesem „geankerten“ Gefühl, können Sie jederzeit
selbstempathisch in Konfliktsituationen hineingehen und diese
gut bewältigen (Kraftgefühl - Kraftbild).
Lernen auch Sie
Ihren Freiraum kennen.
Es lohnt sich.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.