Präsentation von Georgia Wimhöfer

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Transcript Präsentation von Georgia Wimhöfer

INDONESIEN:
Gleichberechtigung der Geschlechter
Konferenz
„Förderung der Menschenrechte durch die
deutsche Außen- und Entwicklungspolitik“
Georgia Wimhöfer, GTZ Indonesien
Team Leader des Vorhabens “Stärkung der Frauenrechte“
Berlin, 24. November 2010
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Hintergrund Indonesien
 246 Mio Einwohner; 88% Moslems
 Große Diversität: geographisch – kulturell
 Große Diskrepanzen: Zentrum – Auseninseln; Stadt
– Land
 Armut: 14 % (2009); aber 49% der Bevölkerung lebt
von weniger als 2 US$ am Tag (2006)
 Heterogenes Rechtsystem: nationales Recht –
islamisches Familienrecht – Gewohnheitsrecht
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Beispiele struktureller Diskriminierung von
Frauen
Häufige Kinderehen
Beständig hohe Müttersterblichkeitsrate
Hohe Zahl unregistrierter Ehen lässt Frauen im
Falle der Scheidung schutzlos
Ungezählte Kinder ohne Geburtsurkunde
Alleinerziehende Frauen häufig ohne Zugang zu
staatlichen Leistungen
Nur 51% der weiblichen Bevölkerung hat Arbeit,
rund 30% von ihnen erhält kein Gehalt
Im Durchschnitt verdienen Frauen 20% weniger
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Herausforderungen für die Förderung von
Gleichberechtigung in Indonesien
 Gleichberechtigung und Frauenrechte werden zunehmend als
westliche Konzepte abgelehnt.
 Dezentralisierung hat teilweise zu einer Lokalisierung der
Diskriminierung von Frauen geführt.
 Gender Mainstreaming als nationale Strategie ist nicht
ausreichend, um nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel zu
erzielen.
 Die Politisierung des Islam seit 1998 verhindert rechtliche
Reform des Familien- und insbesondere des Eherechts.
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Aus der Praxis: Konkrete Beispiele der
Entwicklungszusammenarbeit
 Beispiel 1: Formulierung der Frauenrechte-Charta im
muslimisch geprägten Aceh (2006-2008)
 Ergebnis: Frauenrechte-Charta, welche Frauenrechte für den
Kontext der Provinz Aceh festlegt basierend auf islamischem
Recht (Sharia) – aber auch weitestgehende Übereinstimmung mit
internationalen Konventionen
 Beispiel 2: Stärkung von Frauenrechten (2010-2012)
 Angestrebtes Ergebnis: steigende öffentliche Nachfrage nach
Reform des Eherechts; Überarbeitung des Ehegesetzes im
Parlament oder andere rechtliche Lösung
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Wirkungsvolle Ansätze (1)
 Wo Gleichberechtigung und Frauenrechte als
international anerkannte Grundrechte nicht direkt
thematisiert werden können, müssen andere Ansätze
gefunden werden, z.B.:
Konfliktarme Ansatzpunkte
Lokale Werte
Richtige Sprachwahl
Bezugnahme auf nationale
Gesetzgebung
Veröffentlichung von Fakten
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Wirkungsvolle Ansätze (2)
 Lokalen Diskriminierungspraktiken kann mit einer
öffentlichen Diskussion über lokale Werte, Normen und
kulturelle Praktiken begegnet werden, welche zu einer
Neubewertung lokaler Werte und Normen führt, z.B.:
Lokale Konzepte und Vorbilder
diskutieren
Legitimierung durch Einbindung
lokaler Führungspersönlichkeiten
Anstoßen von Änderung des
Verhaltens durch direkte
Partizipation der Bevölkerung
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Wirkungsvolle Ansätze (3)
 Damit Gender Mainstreaming nicht als ein
technokratischer Prozess verstanden wird, müssen neue
Wege gefunden werden, um Regierung und Verwaltung
für die Bedürfnisse von Männern und Frauen zu
sensibilisieren, z.B.:
Stärkung der Kapazitäten in
Regierung und Verwaltung
Dokumentation von realen
Fallbeispielen
Zusammenführung der Interessen
von Regierung und Verwaltung mit
denen von
Frauenrechtsnetzwerken
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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