Kostenträger I

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Transcript Kostenträger I

Kostenträgerrechnung I
• Inhalt der Kostenträgerrechnung
Mit Hilfe der Kostenträgerrechnung sollen die
Kosten auf die Kostenträger verteilt werden, die
diese verursacht haben.
Zentrale Grösse der Kostenträgerrechnung:
Kalkulationssatz
(Kostenkausalität und Bezugsgrössenauswahl
beachten / siehe Kostenstellenrechnung).
© Dr. John Hess
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Kostenträgerrechnung II
• Definition Kostenträger
Kostenträger sind betriebliche Leistungen, die den
Güter- und Leistungsverzehr ausgelöst haben.
(Diesen betrieblichen Leistungen werden die
Kosten zugerechnet.)
Kostenträger können sein:
(a) Absatzleistungen
(b) innerbetriebliche Leistungen
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Kostenträgerrechnung III
zu (a) Absatzleistungen lassen sich unterteilen in
- Auftragsbestimmte Leistungen (wenn aufgrund
eines Kundenauftrags gefertigt wird, z.B. in
Werftenunternehmen)
- Lagerbestimmte Leistungen (zur Auffüllung des
Lagers bei Produktion für den anonymen Markt,
z.B. bei Artikel für die Kosmetikbranche)
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Kostenträgerrechnung IV
zu (b) Innerbetriebliche Leistungen werden
unterteilt in
- aktivierbare Leistungen (Anlagenauftrag)
- nicht aktivierbare Leistungen
(Gemeinkostenauftrag).
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Kostenträger
Absatzleistungen
(Aussenaufträge)
auftragsbestimmt
(Kundenauftrag)
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lagerbestimmt
(Lagerauftrag)
innerbetriebliche
Leistungen
(Innenaufträge)
aktivierbar
(Anlagenauftrag)
nicht aktivierbar
(Gemeinkostenauftrag)
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Kostenträgerrechnung V
• Aufgabe der Kostenträgerrechnung
Herstell- und Selbstkosten der Kostenträger
bestimmen, um:
(a) Informationen für die Preispolitik der
Unternehmung zu liefern.
(Die Absatzpreise auf Basis der Herstell- bzw.
Selbstkosten plus Gewinnzuschlag. In der
Marktwirtschaft ist diese Preisfindung selten.
In marktwi. Systemen werden Preise vom Verhalten
der Nachfrager und der Anbieter bestimmt.
Informationen der Kostenträgerrechnung sind hier
für die Preisbeurteilung relevant.)
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Kostenträgerrechnung VI
(b) Die Kostenträgerrechnung liefert Informationen
über die Beschaffung von Einsatzgütern.
- Es lassen sich Preisobergrenzen ermitteln,
welche für die Bestimmung der Einsatzgüter,
Beschaffungspreise und die Lieferantenauswahl relevant sind.
- Des weiteren sind Informationen über die
Stückkosten eine Grundlage für
Entscheidungen über Eigenfertigung oder
Fremdbezug von Gütern.
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Kostenträgerrechnung VII
(c) Die Kostenträgerrechnung ist wichtig für die
Bewertung von Beständen an Zwischen- und
Endprodukten. Daneben müssen die von den
Unternehmen selbst erstellten Anlagen,
Werkzeuge und Vorrichtungen bewertet werden.
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Kostenträgerrechnung VI
Die Kostenträgerrechnung erfüllt diese Aufgaben als
• Kostenträgerzeitrechnung. Dabei handelt es sich
um eine Periodenrechnung, welche die insgesamt
in einer Periode angefallenen Kosten ermittelt.
Diese Kostenträgerrechnung wird oft mit der
kurzfristigen Erfolgsrechnung gleichgesetzt und von
uns nicht weiter behandelt.
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Kostenträgerrechnung VII
• Kostenträgerstückrechnung. Hierbei handelt es
sich um eine einzelleistungsbezogene Rechnung.
Es werden die Selbst- bzw. Herstellkosten der
betrieblichen Leistungseinheiten bestimmt.
Die Kostenträgerstückrechnung ist die Kalkulation
(Selbstkostenrechnung, Stückkostenrechnung).
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Kostenträgerrechnung VIII
Der Zeitpunkt der Durchführung der Kalkulation
bestimmt, ob es sich um eine
• Vorkalkulation
• Zwischenkalkulation
• Nachkalkulation
handelt.
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Kostenträgerrechnung IX
Vorkalkulationen werden vor der Leistungserstellung
durchgeführt. Mit Hilfe einer Vorkalkulation will man
die Beurteilung von Neuproduktionen,
Zusatzaufträgen oder Erweiterungsinvestitionen
ermöglichen. Von Plankalkulationen unterscheiden
sich Vorkalkulationen dadurch, dass
Vorkalkulationen auf der Basis überschlägig
geschätzter Kosten durchgeführt werden. Für
Plankalkulationen verwendet man exakt geplante
Kosten.
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Kostenträgerrechnung X
Eine Zwischenkalkulation kann bei Kostenträgern
mit langer Produktionsdauer für bilanzielle oder
Planungszwecke erforderlich werden. (z.B.
Luftfahrtindustrie, Grossbauten)
Nachkalkulationen werden nach der Leistungserstellung durchgeführt. Die Nachkalkulationen
werden auf der Basis von Ist-Kosten durchgeführt
und dienen insbesondere der Erfolgskontrolle
einzelner Aufträge.
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Kalkulationsverfahren
Divisionskalkulationen
Zuschlagskalkulationen
Divisionskalkulation
im engeren Sinne
Äquivalenzziffernkalkulation
einstufig
zweistufig
mehrstufig
einstufig
zweistufig
mehrstufig
summarische
Zuschlagskalkulation
differenzierende
Lohnzuschlagskalkulation
Kuppelkalkulationen
Restwertmethode
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differenzierende
Zuschlagskalkulation
Bezugsgrössenkalkulation
Verteilungsmethode
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Kostenträgerrechnung XI
Divisionskalkulationen sind dadurch
gekennzeichnet, dass die Gesamtkosten des
Betriebes ohne Unterscheidung in Einzel- und
Gemeinkosten durch die hergestellten oder
abgesetzten Stückzahlen dividiert werden.
Bei diesem Verfahren ist eigentlich keine
Durchführung der Kostenstellenrechnung (BAB)
erforderlich. Dennoch wird diese in der Regel
durchgeführt, und zwar aus Kostenkontrollgründen.
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Kostenträgerrechnung XII
Zuschlagskalkulationen sind dadurch
gekennzeichnet, dass eine Trennung in Einzel- und
Gemeinkosten vorgenommen wird. Während die
Einzelkosten den Leistungen direkt zugerechnet
werden, müssen die Gemeinkosten mit Hilfe von
Kalkulationssätzen zugeschlagen werden.
Hierfür ist eine Kostenstellenrechnung unerlässlich,
denn diese liefert erst vernünftige
Kalkulationssätze.
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Kostenträgerrechnung XIII
Kuppelkalkulationen gehören von der Systematik
her zu den Divisionskalkulationen. Dennoch
werden sie in der Kostenrechnung als Sondergruppe behandelt, da sich ihr Anwendungsbereich, die Kuppelproduktionsprozesse, von dem
der anderen Verfahren unterscheidet.
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Divisionskalkulationen I
I. Ein- und mehrstufige Divisionskalkulationen
Bei der einstufigen Divisionskalkulation werden die
Gesamtkosten der Abrechnungsperiode durch die
in der Periode produzierte Leistungsmenge dividiert.
Kosten pro Stück 
Gesam tkosten
K

produzierte Leistungsmenge x
Man erhält die Selbstkosten pro Stück (Selbstkosten
sind höher als Herstellkosten, da diese auch
Verwaltungs- und Vertriebskosten beinhalten).
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Divisionskalkulationen II
Die Anwendbarkeit der einstufigen Divisionskalkulation hängt von verschiedenen
Voraussetzungen ab:
- Es muss sich um einen Einprodukt-Betrieb handeln.
- Es dürfen keine Lagerbestandsveränderungen an
Halbfabrikaten entstehen.
- Es dürfen keine Lagerbestandsveränderungen an
Fertigfabrikaten entstehen.
Da alle drei Voraussetzungen erfüllt sein müssen, ist
die einstufige Divisionskalkulation in der Praxis kaum
anzutreffen.
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Divisionskalkulationen III
Zweistufige Divisionskalkulation: Diese wird immer
dann angewendet, wenn die dritte Voraussetzung
aufgehoben wird, wenn also unterschiedliche
Produktions- und Absatzmengen erlaubt sind
(Endlagerung).
Die Herstellkosten und die Vertriebs- und
Verwaltungskosten werden separat ermittelt. Die
Addition der beiden Grössen ergibt die Selbstkosten.
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Divisionskalkulationen IV
K H KVV
k

 k H  kVV
XP XA
mit:
XP
XA
KH
KVV
=
=
=
=
kH
kVV
=
=
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Produktionsmenge der Periode
Absatzenge der Periode
gesamte Herstellkosten der Periode
gesamte Verwaltungs- und
Vertriebskosten der Periode
Herstellkosten pro Stück
Verwaltungs- und Vertriebskosten pro
Stück
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Divisionskalkulationen V
Mehrstufige Divisionskalkulation: Dieses Verfahren
verwendet man, wenn neben der dritten auch die
zweite Voraussetzung aufgehoben wird. In diesem
Fall sind auch Zwischenlager zwischen den
einzelnen Produktionsstufen möglich.
Auf jeder Produktionsstufe wird eine differenzierte
Kostenstellenrechnung durchgeführt. Anschliessend
dividiert man die gesamten Kosten jeder Stufe durch
die auf der jeweiligen Stufe produzierte Menge.
Jede Stufe gibt ihre Leistungen zu den bis dahin
angefallenen Stückkosten an die nächste Stufe oder
an das Zwischenlager weiter.
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Divisionskalkulationen VI
Die mehrstufige Divisionskalkulation
(Stufenkalkulation) wird dann
Veredelungsrechnung genannt, wenn die
Einzelmaterialkosten ausgegliedert und dem
Kostenträger direkt zugerechnet werden (sind
normalerweise in den Kosten der verschiedenen
Stufen in der Kostenstellenrechnung enthalten). Die
Division bezieht sich in diesem Fall nur auf
Fertigungs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten.
Die Selbstkosten lauten in diesem Fall:
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Divisionskalkulationen VII
k  eM 
mit
eM
=
Xpj
=
KFj
=
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K
K
K F1 K F 2

   Fm  VV
X P1 X P 2
X Pm X A
Materialkosten pro Stück (inkl.
Materialgemeinkosten!)
die in der Kostenstelle j bearbeitete
Menge
Fertigungskosten der Kostenstelle j
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