1_AUSHARREN_ODER_NEUE_WEGE_GEHEN

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Ausharren
oder
neue Wege gehen?
Sämtliche Bilder stammen aus: https://www.google.ch/search
Sehnsucht
Wonach sehnen Sie sich gelegentlich?
Welche Wünsche tauchen dabei auf?
Sehnsucht – eine stark Kraft
Alle Menschen kennen Gefühle der Sehnsucht.
Mögen Sie dieses Gefühl?
Wie und wann spüren Sie es?
Lassen Sie sich hie und da bei Entscheidungen von Ihrer
Sehnsucht leiten?
Reden Sie mit andern Menschen über Ihre Sehnsucht?
Wissen Sie Bescheid über Sehnsüchte, welche Ihnen
nahestehende Menschen haben?
Was würde sich ändern in Ihrem Leben, wenn künftig Ihre
Sehnsucht Ihr Handeln bestimmen würde?
Sehnsucht
Was ändert sich in Ihrer Empfindung, wenn die Bilder so
angeordnet sind?
Welche Funktionen hat das Gefühl Sehnsucht?
Jeder Mensch hat ganz persönliche Vorstellungen davon,
wie ein «perfektes Leben» wäre. In der Sehnsucht kann
man eine Weile in dieses eintauchen.
Sehnsucht gibt dem eigenen Leben eine Richtung. Sie hilft
einem dabei, sich Ziele zu setzen.
Die Sehnsucht dient aber auch der Bewertung des eigenen
Lebens. Bin ich auf dem richtigen Weg? Was fehlt in
meinem Leben? Wie soll es weitergehen?
Quelle: Prof. Dr. P. Bates, ehem. Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin
Wonach sehnen sich Menschen?
Junge Menschen haben eher Sehnsüchte in Bezug auf den
Beruf, mittelalterliche eher hinsichtlich der Partnerschaft,
ältere eher im Bereich der Selbst- und Persönlichkeitsentwicklung.
Die zentralen Sehnsuchtsinhalte eines Menschen bleiben
aber über das ganze Leben stabil.
Oft stehen Sehnsüchte für etwas anderes: man sehnt sich
nach einem Sportflitzer, der für Freiheit und
Unbeschwertheit steht.
Quelle: Prof. Dr. P. Bates, ehem. Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin
Was sagt die Forschung
zu den Bedürfnissen des Menschen?
Zur Sicherung des
Überlebens stimulieren
spezialisierte neuronale
Netzwerke
vier Grundbedürfnisse,
welche möglichst optimal
befriedigt werden wollen.
Quelle: Grawe K. (2004) , Neuropsychotherapie, Göttingen: Hofgrefe Verlag GmbH
Die vier Grundbedürfnisse
Bindung
Sicherheit + Gemeinschaft
Wohlbefinden / Lustgewinn
Freiheit + Individualität
Kontrolle / Orientierung
Sicherheit + Gemeinschaft
Selbstwertentfaltung
Freiheit + Individualität
Quellen: Grawe K. , Neuropsychotherapie, (2004) Göttingen, Hofgrefe Verlag GmbH
Epstein & Morling, (1995)
Können Sie in Ihrem Alltag
die Grundbedürfnisse angemessen befriedigen?
Bindung
Wohlbefinden und Lustgewinn
Können Sie in Ihrem Alltag
die Grundbedürfnisse angemessen befriedigen?
Kontrolle und Orientierung
Selbstwertentfaltung
Wenn die für uns wichtigen Bedürfnisse ausreichend
befriedigt werden können, bleiben wir entspannt.
Ist eine hinreichende Befriedigung nicht möglich,
geraten wir in
Stress macht uns fit für einen verstärkten Einsatz,
damit das angestrebte Ziel doch noch erreicht werden kann.
Oft gelingt eine Bedürfnisbefriedigung bzw.
Zielerreichung trotz verstärktem Einsatz nicht
Und nun: wie weiter?
Variante 1:
Die Bedürfnisse bzw. die angestrebten Ziele den
tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten anpassen.
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
R.Niebuhr
Variante 2:
Unverdrossen weiterkämpfen!
Der Stresszustand bleibt
bestehen und wird immer
ungesunder.
Unter dem Einfluss von
übermässigem Stresses
werden wir zunächst aggressiv,
mit der Zeit jedoch resignativ.
Variante 3:
Ersatzbefriedigung
Wenn man das, was man braucht, nicht kriegt, nimmt man das,
was man kriegt.
Variante 4: Resignation
Resignation verändert nicht nur das Fühlen und Denken,
sondern den gesamten Organismus und macht krank
Bilder: Embodiment. Storch/Cantieni/Hüther/Tschacher; Huber Verlag, Bern, 2006.
Ausharren –
was verstehen Sie darunter?
Sich behaupten, standhalten, nicht nachlassen,
sich bewähren, bewältigen, wachsen.
Sich widersetzen, sich behaupten, festbleiben, nicht
wanken, nicht nachgeben, bestehen darauf.
Durchhalten, nicht aufgeben, durchstehen.
Sich gedulden, abwarten, dranbleiben, zuwarten,
die Hoffnung nicht aufgeben.
Hinnehmen, einstecken, ertragen, schlucken.
Aushalten, erdulden, erleiden, überleben.
Bleiben?
Wie lange kann man emotionale Kälte, Demütigungen,
Gewalt oder Missachtung ertragen?
Bleiben.
Fürs Weggehen braucht es gute Gründe.
Fürs Bleiben ebenso!
Wenn eine echte Wahlfreiheit besteht, ob man bleiben
will, können Bauch und Kopf eher ja dazu sagen!
Bleiben!
Weil ich im Weitermachen einen Sinn sehe!
Bleiben!
Weil ich (noch) daran glauben kann , dass mich/uns das
Bewältigen unserer Schwierigkeiten weiterbringt!
Wie hat man in Ihrer Herkunftsfamilie übers ‘Bleiben’
gesprochen?
Wachstum geschieht an den Bruchstellen!
Es ist nichts so ‘nüntig’ (wertlos), dass es nicht trotzdem noch
für etwas gut ist.
Starken Stürmen trotzen macht stark!
Erst Belastungszeiten holen das aus Dir das heraus, was
tatsächlich in Dir drin steckt!
Wie finde ich heraus, ob Bleiben für mich Sinn macht?
Fragen Sie doch einfach einmal Ihren Bauch!
Wir haben in unserem psychischen System zwei Beurteilungssysteme
Verstand
emotionales
Erfahrungsgedächtnis
(unbewusst)
Arbeitstempo
(bewusst)
langsam
Kommunikation
präzise Sprache
diffuse Gefühle
somatische Marker
Bewertungskategorien
richtig – falsch
korrekt – unkorrekt
logisch – unlogisch
mag ich – mag ich nicht
angenehm – unangenehm
sehr schnell
Quelle: Dr. Maja Storch, Universität Zürich. Aus dem Referat ‘Ressourcen aktivieren mit Motto-Zielen. Link: http://majastorch.de/
Das sogenannte emotionale Erfahrungsgedächtnis
Im emotionalen Erfahrungsgedächtnis wird alles gespeichert, was
uns im Leben widerfährt und eine Bedeutung für unser Überleben hat. Deshalb werden starke positive und negative Erlebnisse
besonders tief eingeprägt.
Die bewussten Bewertungsvorgänge bezeichnen wir als
Vernunft, die unbewussten als Bauchgefühl. Die
bewussten geniessen mehr Akzeptanz und Ansehen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen jedoch, dass sich
beide Beurteilungssysteme gegenseitig beeinflussen. Das
emotionale Erfahrungsgedächtnis lenkt jedoch unser
Entscheiden und Handeln stärker als das bewusste
Denksystem.
Die Kunst der klugen Entscheidung beherrscht, wer beide
Entscheidungssysteme, also den Verstand und das
emotionale Erfahrungsgedächtnis nutzt.
Quelle: Storch M., (2011). Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Piper
Bauchentscheide: auf die somatischen Marker hören
Die somatischen Marker können als Kommentare aus dem
emotionalen Erfahrungsgedächtnis verstanden werden!
Weil die Zustimmung und Ablehnung des emotionalen
Erfahrungsgedächtnisses aus unterschiedlichen Hirnarealen
stammen, müssen beide einzeln befragt werden


100
100
Mind. 70%
Zustimmung!
Max. 30%
Warnung!
0
0
Verstandesentscheide: Analyse und Güterabwägung
Zielekonflikte bzw. keine gemeinsamen Visionen / Ziele mehr
Meine
Visionen und
Ziele
Dilemma
Deine
Visionen und
Ziele
Schwierige Entscheidung:
Wer ist bereit, seine Ziele zu opfern?
Gemeinsame Visionen und Ziele,
aber unterschiedliche Vorstellungen über den Weg dorthin.
Gemeinsame
Visionen und
Ziele
Herausforderung:
Konsensfindung
Kompromisse aushandeln
Vorteilsausgleich herstellen
Neue Wege gehen ohne
wegzugehen!
1. Schritt
Hören Sie in sich hinein: um was geht es Ihnen
tatsächlich, wenn Sie Ihre Sehnsucht spüren?
2. Schritt
Sprechen Sie mit den Menschen, die Ihr Leben teilen,
über Ihre Sehnsucht: stehen Sie zu dem, was Sie sich
aus tiefstem Herzen wünschen!
Hören Sie sich aber auch die Sehnsüchte ihres
Umfeldes an!
3. Schritt
Beenden Sie Ersatzbefriedigungen, denn diese nähren
nicht, sondern rauben Lebenskraft…
4. Schritt
Stoppen Sie die lähmende Resignation!
Wagen Sie sich stattdessen, Dinge zu tun, die im Bauch
Zustimmung finden und im Herzen Freude auslösen.
Fangen Sie mit kleinen Veränderungen, welche rasche
Erfolgserlebnisse bringen, an!
Schaffen Sie neue Ordnungen und Rituale:
Verändern Sie in kleinen oder grösseren Schritten Ihre
Innen- und Aussenwelt
Machen Sie im gewohnten Umfeld Seiten von sich
sichtbar, die Sie bisher nie zu zeigen wagten….
Schaffen Sie sich einen Rückzugsort!
Quelle: https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRBqMfa-EFz7vxAeDr60_xSJpWjE212ffzg2eqzRLg-WpOluLog
Auf neuen Wegen begleiten uns oft
zwei gegensätzliche Weggefährten:
der Wagemut und die Angst.
Beide haben eine wichtige Aufgabe!
Diejenige des Wagemutes leuchtet
sofort ein.
Aber wozu dient die Angst?
Vom Sinn der Angst
Würden wir uns der Angst mehr stellen, dann bekämen wir
mehr Zugang zu dem, was geändert werden muss, aber auch
zu dem, was uns Halt gibt.
(Verena Kast)
Angst dient der Vermeidung von Gefahren. Sie signalisiert uns,
das wir etwas wahrnehmen, das ein für uns wichtiges Gut
bedrohen könnte.
(Helmsig)
Die Angst bremst den überschwänglichen Eifer des Mutes und
sorgt dafür, dass nicht alles, was uns einmal wichtig war, auf
dem Weg zu neuen Zielen über Bord geworfen wird!
Ausharren kann sehr anstrengend oder gar schmerzlich sein.
Neue Wege gehen ebenso.
Quelle: Gutzwiller /Wachsmann
Deshalb zuletzt noch dies:
Es gibt auch eine
Verpflichtung sich selbst
gegenüber,
der man nicht ungestraft
entkommt!
(E.Drewermann)