SANAS Stationäre Rehabilitation und ambulante Nachsorge bei
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Transcript SANAS Stationäre Rehabilitation und ambulante Nachsorge bei
SANAS
Stationäre Rehabilitation und
ambulante Nachsorge bei allogener
Stammzelltransplantation
A.Mumm, P.Auclair, J.Weis,
H.H.Bartsch
Förderer: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.
Reha nach HSCT an der Klinik für
Tumorbiologie in Freiburg
Reha nach allo HSCT an der Klinik für
Tumorbiologie
Frühestens ab ca.Tag+ 30
12 Patienten im 1.Jahr nach HSCT
5 Patienten mit Problemen im
Langzeitverlauf, dh. > 1.Jahr nach HSCT
Reha bei Langzeitfolgen nach HSCT
2x im Jahr Gruppenangebot für je 10 Patienten
2009
Gruppe 1 Anreise 28./29.4.
Gruppe 2 Anreise 26./27.5.
Abreise 26./27.5.
Abreise 23./24.6.
Reha nach HSCT
Wesentliche Elemente
GvHD - Steuerung der Immunsuppression
Infektprophylaxe - Infektbehandlung
Ernährung
Physiotherapie
Psychoonkologie
Krankheitsbewältigung
Neuropsychologie
Informationsvermittlung
Hygiene, Ernährung, Sozialrecht u.a.
Reha nach HSCT
Wesentliche Elemente - Physiotherapie
Physiotherapie
Assessment
Medizinische
Trainingstherapie
(MTT)
Gruppenteilnahme
Reha nach HSCT
Wesentliche Elemente - Gesprächsgruppe
Langzeitfolgen und probleme
Verhalten zu Hause und
außer Haus
Auswirkungen auf die
Psyche und sozialen
Beziehungen
Sozialrechtliche Folgen
Reha nach HSCT
Wesentliche Elemente - Ernährung
Küchenmanagement.
Frisch auf den Tisch. Kein
Buffet
Schulung der Mitarbeiter
in Küche und Speisesaal
Gesprächsgruppe
1x/Woche
(Schulung/Erstellung des
Speiseplans)
3 Diätstufen; klassifiziert
nach Keimarmut und
Verträglichkeit
Reha nach HSCT
Wesentliche Elemente
Anbindung an die Infrastruktur eines
Transplantationszentrum
Prof.Dr.Finke, Prof.Dr.Bertz,
HSCT-erfahrene Mitarbeiter
Die Reha für allogen Transplantierte findet nur
auf 2 Stationen statt
Im Bereich der Pflege – langjährige Erfahrung in
der Betreuung Transplantierter
Stabiles Team
Reha bei Langzeitfolgen nach allo
HSCT
Reha nach HSCT – 1993 - 2007
307
350
300
218
250
200
150
89
100
50
-
07
20
06
20
05
20
04
20
03
20
02
20
01
20
00
20
99
19
98
19
97
19
96
19
95
19
94
19
93
19
Gesamt
allogen
autolog
SANAS-Studiendesign
Stationäre Rehabilitation und Ambulante Nachsorge bei Allogener
Stammzelltransplantation
Prospektiv, kontrolliert
4 Meßzeitpunkte
Geplant: N=80 Rehagruppe; N=80 Kontrollgruppe
Einschluß 8/2003 – 4/2006
Aufnahme > +4Wo >+6Mo >+12Mo
Einschlusskriterien
> 18 Jahre
< als 6 Monate seit allo HSCT
Karnofsky-Index =/> 70%
Ausreichende Deutschkenntnisse
SANAS – Fragestellungen
Stationäre Rehabilitation und Ambulante Nachsorge bei Allogener
Stammzelltransplantation
Welche Effekte zeigt das HSCTspezifische Rehaprogramm im Hinblick
auf die Zielkriterien?
Somatischer Verlauf
Spätfolgen
Patientenzufriedenheit
Subjektiv erlebte Lebensqualität
SANAS – Fragestellungen
Stationäre Rehabilitation und Ambulante Nachsorge bei Allogener
Stammzelltransplantation
Wie stabil sind die Effekte des
Rehaprogramms im Hinblick auf die
Zeitpunkte der Katamneseerhebung?
Welche Prädiktoren beeinflussen die
erfolgreiche soziale Integration und
Adaptation an die Folgeprobleme
einer HSCT?
Erhebungsinstrumente
EORTC QLQ C30
EORTC QLQ HDC50
Grübeln, Soz.Einbindung, Bedrohungsabwehr, Suche nach
Informationen und Erfahrungsaustausch, Halt in der Religion
MFI – Multidimensional Fatigue Inverntory
Erfasst Angst und Depression
TSK -Trierer Skalen zur Krankheitsverarbeitung
Ergänzendes Modul für Patienten nach HSCT
HADS-D
Tumorspezifische Aspekte der Lebensqualität
Allg. Fatique, Körperliche F., Mentale F., Reduzierte
Aktivität, Reduzierte Motivation
FFB-Mot
Fragebogen zur Erfassung des motorischen Funktionsstatus
Stichprobe
Diagnosen Rehagruppe N=132; Kontrollgruppe N=23
Reha
Kontrollen
Alter
Weiblich
47,02
59
44,7%
46,13
14
60,9%
Männlich
73
55,3%
9
39,1%
Leukämien
99
75,0%
16
69,6%
Lymphome
32
24,2%
7
30,4%
Aplastische
Anämie
1
0,8%
0
Stichprobe
Art der HSCT
Stichprobe
Konditionierung
Stichprobe
Immunsuppression
Stichprobe
relevante GvHD (>Grad 1 oder extensive)
Daten und Ergebnisse der
Rehagruppe
Veränderungen unter der Reha (T1/T2)
Lebensqualität/EORTC QLQ C30
Funktionsskalen
Symptomskalen
Physical-role-emotional-cognitive-social-global QoL
alle signifikant (<0,0017) verbessert
Sig.verbessert: Fatique, Nausea, Pain, Appetit, Diarrhö
Nicht verbessert: Dyspnoe, Schlaflosigkeit, Verstopfung,
Finanzprobleme
Seelische Befindlichkeit/HADS
Angst und Depression signifikant geringer
Daten und Ergebnisse der Rehagruppe
Veränderungen unter der Reha (T1/T2)
EORTC-Funktionsskalen - Effektstärken
1,00
0,67
Effek tstärke
0,75
0,52
0,50
0,56
0,39
0,37
0,24
0,25
0,00
Körperl. Ff.
Emotionale Ff .
Soziale Ff .
Rollenf unktion
Kognitive Ff.
Lebensqualität
Para meter
Daten und Ergebnisse der Rehagruppe
Veränderungen unter der Reha (T1/T2)
EORTC-ausgewählte Symptomskalen - Effektstärken
1,00
Effek tstärke
0,75
0,61
0,48
0,50
0,39
0,35
0,31
0,25
0,00
Fatigue
Pain
Naus ea/V omitin.
Diarrhoea
Appetite Loss
Para meter
Daten und Ergebnisse der Rehagruppe
Zusammenfassung „Rehaerfolg“
Relevante Verbesserungen der Lebensqualität
zwischen T1 und T2 in
Die Veränderungen zwischen T2/T4 sind
wesentlich geringer als zwischen T1/T2
allen Funktionsbereichen
in wichtigen Symptombereichen
es kommt überwiegend zu einer Stabilisierung
Auch nach 12 Monaten sind die Rehabilitanden
überwiegend belasteter / weniger
leistungsfähig als eine Normalpopulation
trivial
Daten und Ergebnisse der Rehagruppe
Zusammenfassung Katamnese
Relevante Verbesserung der seelischen
Befindlichkeit
Angst und Depression sind eher langfristige
Probleme
Verbesserung der motorischen Funktionen
große methodische Einschränkungen
Hohe Zufriedenheit mit der Reha
Durchschnittlicher Aufenthalt 28,2 Tage
Matched-Pairs-Analyse
132 Reha-Patienten/23 Kontrollpatienten
Gebildet wurden 22 Paare
Matching Parameter
GvHD
Konditionierung
Geschlecht
Alter
Spender
Diagnose
akut/chron. leicht/schwer
toxreduz./myeloablativ
+/-10 Jahre
familiär/fremd
Leukämie/Lymphom
Matched-Pairs-Analyse
EORTC QLQ C30
Physical Function
Mit der Zeit werden
alle Pts. fitter
Die Rehapts. waren
zu jedem Meßzeitpunkt weniger fit
Durch die Reha
wurde dieser Unterschied nicht
aufgehoben
100
80
60
40
20
Reha
Kontrolle
0
T1 Physical Function
T3 Physical Function
T2 Physical Function
T4 Physical Function
Matched-Pairs-Analyse
EORTC QLQ C30
Stärkere Belastung in der Rehagruppe
mit zunehmender Zeit geht es beiden
Gruppen besser
Findet man in allen Skalen des QLQ C30
kein spezifischer Rehaeffekt über die Zeit
Matched-Pairs-Analyse
TSK – Suche nach Info und Erfahrungsaustausch
Die Rehagruppe sucht mehr Info und
Erfahrungsaustausch (p=0.004)
In der Rehagruppe nimmt die Suche nach
Info und Erfahrungsaustausch stärker ab
als in der Kontrollgruppe (p=0.002)
Matched-Pairs-Analyse
MFI: General – Physical – Activity - Motivation- Mental
Ähnliches Bild wie bei QLQ30
Mehr Fatique in der Rehagruppe
Trend zur Besserung über die Zeit in
allen Gruppen
Kein spezifischer Rehaeffekt
Matched-Pairs-Analyse
FFB Mot – Kurzform - ADL
Die Rehagruppe ist weniger fit als die
Kontrollgruppe
Die Rehagruppe gewinnt mit der Zeit mehr
Fitness als die Kontrollgruppe
FFB Mot Kurzform p=0.07 (Trend)
FFB ADL p=0.005
Katamnese
Nachbetreuung
Die medizinische Nachsorge ist in beiden
Gruppen vergleichbar
Reha-Patienten nehmen ambulante
Nachsorgeangebote eher in Anspruch
Wenn auch nur in geringem Umfang
Katamnese
Berufliche/soziale Situation zum Zeitpunkt T4
Reha-Patienten sind nach 1 Jahr seltener wieder
berufstätig als Kontrollpatienten (50% vs 90%)
waren allerdings auch vorher seltener ganztägig berufstätig
Vor der Reha waren 30% der Teilnehmer und 43% der
Nichtteilnehmer ganztags tätig
Die stufenweise Wiedereingliederung wird in beiden
Gruppen etwa gleich häufig in Anspruch genommen
(25/5 Reha/Ktr.)
Einen Schwerbehindertenausweis besitzen 88,2% der
Rehapts. und 58,8% der Kontrollpts.
Resümee
Eine Randomisierung war bei dieser
Studie nicht möglich ist.
Die Kontrollgruppe hat deutlich
schlechter rekrutiert als die Rehagruppe
trotz großer Anstrengungen von Frau
Auclair
trotz einem Anreiz von €70 pro Kontrollpt.
trotz Minimierung des Aufwandes für die
kooperierenden Zentren
Resümee
Teilnehmer einer stationären Reha sind
belasteter als Nichtteilnehmer
Teilnehmern und Nichtteilnehmern
(Überlebende) geht es im Mittel mit der
Zeit besser
trivial
Teilnehmer einer stationären Reha
nehmen mehr therapeutische und
soziale Hilfen in Anspruch als
Nichtteilnehmer
Resümee
Teilnehmer einer stationären Reha kehren
später oder seltener ins Erwerbsleben
zurück als Nichtteilnehmer
Unklar bleibt welche Rolle die psycho-physische
Ausgangssituation dabei spielt
Teilnehmer einer stationären Reha
können ihre Bedürfnisse nach Information
und Erfahrungsaustausch eher befriedigen
als Nichtteilnehmer
Dank
Stellvertretend für Viele des HSCT-Reha-Teams
P.Auclair
M.Birmele
R.Kessler
T.Reblitz
B.Rudolphi
C.Sigwarth
G.Thieme
J.Weis
A.Willeke
H.H.Bartsch
Noch Fragen??????????
Danke für die Aufmerksamkeit
Resümee
Die Methode folgt dem Inhalt
und nicht der Inhalt der Methode
Wissenschaft spielt sich ab im
gesellschaftlichen Umfeld
es konkurrieren Bedarf, Werte und Ziele,
Ressourcen
Die neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnisse beschreiben den aktuellen
Stand des Irrtums
Resümee
Ich plädiere dafür nicht die Reha als
Gesamtes zu untersuchen, sondern
einzelne Angebote stärker zu
strukturieren und zu evaluieren
Für interessant halte ich den Vergleich des
bio-psycho-sozialen Verlaufs von
Transplantierten zwischen verschiedenen
Gesundheitssystemen
Stichprobe
Diagnosen Rehagruppe N=132; Kontrollgruppe N=23
Reha
Kontrollen
Leukämien
99
75,0%
16
69,6%
Lymphome
32
24,2%
7
30,4%
Aplastische
Anämie
1
0,8%
0
Daten und Ergebnisse der Rehagruppe
Veränderungen nach der Reha (T3 und T4)
Im Gegensatz zu den großen
Verbesserungen zu T2 fallen die
Verbesserungen zu T3 und T4 gering aus
Signifikant ist nur die Verbesserung der
körperlichen Funktionsfähigkeit von T2 zu T3