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Abb. 6-1 Prozessschritte eines aktiven Portfoliomanagements 1 Analyse der strategischen Geschäftseinheiten > Perspektiven und Kriterien der Einzelbeurteilung 2 Analyse der Portfoliokonfiguration > Perspektiven und Steuerungskriterien 3 Herleitung der Konfigurationsstrategie > Einzelfallentscheide > Szenarien von Soll-Konfigurationen > Stossrichtungen von Portfolioveränderungen 4 Umsetzung der Konfigurationsstrategie > Management der Kapitalallokation > Rollen- und Zielvereinbarungen Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 1 Abb. 6-2 Perspektiven zur Beurteilung der SGE Wettbewerbsperspektive Ressourcenperspektive Analyse der strategischen Geschäftseinheiten Produkt/MarktPerspektive Wertperspektive Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 2 Abb. 6-3 Template zur Evaluation einer SGE Produkt/Marktperspektive Einzelbetrachtung Wettbewerbsperspektive • Relativer Kundennutzen • Marktvolumen (Umsatz) • Preis/Leistungsverhältnis • SGE-Wachstum/Marktwachstum • Innovationsgrad (Anteil neuer Produkte am Gesamtumsatz) • Marktqualität • Effizienz der Innovationspipeline • Umfeldsituation • Weitere strategiebezogene Kriterien des Angebots • etc. Ressourcenperspektive • Beitrag der SGE zur Umsetzung der Vision und Mission • Beitrag der SGE zur Erfüllung der Gruppenziele • Ressourcenverfügbarkeit • Nennung Hauptwettbewerber und interessante Neueintritte • Wettbewerbsposition (Nr.) • rel. F&E-, Produktions-, Mitarbeiter- und Marketingpotenzial • Beitrag der SGE zu den Corporate Initiativen • Relevanz der SGE bezüglich der Corporate-Wettbewerbsvorteile Wertperspektive • EBIT • RONOA/RORAC/ROCE • Zielrendite • Capex • Kriterien zur sozialen Performance • etc. • etc. • etc. Gesamtbetrachtung • Innenumsatzanteil • Marktwachstum (CAGR) • Wissens/Technologieverwandtschaft • Marktattraktivität • Kostensynergien • relative Wettbewerbsposition • relativer Marktanteil • Umsatzanteil mit gemeinsamen Kunden Betrachtung der Corporate Initiativen Zusammenfassende Betrachtung • Kompetenz des Corporate Management zum Treffen strategischer Entscheide für die SGE • EVA • (operativer) Free Cashflow • Potenzial für die Schaffung von Mehrwert durch die CorporateEbene Corporate Initiative 1: Im Budget Nicht im Budget Im Zeitplan Nicht im Zeitplan Corporate Initiative 2: Im Budget Nicht im Budget Im Zeitplan Nicht im Zeitplan Corporate Initiative 3: Im Budget Nicht im Budget Im Zeitplan Nicht im Zeitplan Gegenwärtig vereinbarte Rolle: Wachstumsmotor Cash Champion Turnaroundkandidat Gegenwärtig wahrgenommene Rolle: Wachstumsmotor Cash Champion Turnaroundkandidat Rollenerfüllung: Zukünftige Rollenvereinbarung: Müller-Stewens/Brauer 2009 Erfüllt Wachstumsmotor Offene Rolle Nicht erfüllt Cash Champion Turnaroundkandidat Offene Rolle © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 3 Abb. 6-4 Gesamtbetrachtung des Geschäftsportfolios Perspektive: Produkt/Markt Wettbewerb Ressourcen Kernfrage bei der Gesamtbetrachtung Wie verwandt ist das Angebot der Geschäfte untereinander? In welchem Verhältnis stehen Wachstums- und Ertragsstärke? Was kann das Corporate Management zur Wertsteigerung der Geschäfte beitragen? Was hat das Corporate Management als Wertbeitrag der Geschäfte zu erwarten? Steuerungskriterium Verbundenheit Ausgewogenheit Strategische Ähnlichkeit Finanzielle Erwartungen Portfoliodimensionen Produkt- und Wissensverwandtschaft; Teilung von Kosten/ Gemeinsame Kunden Marktwachstum/ rel. Marktanteil; Marktattraktivität/ rel. Wettbewerbsposition Geschäftsverständnis/ Synergiepotenzial Economic Value Added/ Free Cashflow Müller-Stewens/Brauer 2009 Wert © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 4 Abb. 6-5 Portfoliomanagement nach Verbundenheitskriterium Hoch Kern "One business" mit Potenzial für Differenzierung oder Nischen-Position Gilette Sensor "One business" Bettbezüge und Kopfkissenbezüge und Lady Shaver Teilung von Kosten Getrennte Geschäfte mit Potenzial zur Kostenführung Toilettenpapier und Windeln Space Shuttle und Fussbälle Getrennte Geschäfte Drucker und Druckerpatronen Elektr. Schachspiele u. Holzschachspiele Getrennte Geschäfte mit Potenzial zum "Bundling" "One business" mit Potenzial zur Substitution Gering Gemeinsame Kunden Anmerkung: Bei der Positionierung vergleicht man die einzelnen Geschäfte zum Kern oder paarweise Bain & Company Hoch © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 5 Abb. 6-6 Marktwachstum Portfolio-Matrix (BCG) schlechter als die Hauptwettbewerber besser als die Hauptwettbewerber Fragezeichen Stars Normstrategie: selektiv vorgehen Normstrategie: fördern, investieren Arme Hunde Melkkühe Normstrategie: desinvestieren, liquidieren Normstrategie: Position halten, ernten überdurch- schnittlich unterdurchschnittlich Relativer Marktanteil Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 6 Abb. 6-7 Portfolio von GE im Jahr 1984 30 Nominales jährliches Marktwachstum (1984-1994) Mobile communications ¹ 25 20 Umsatzanteile: Engineered plastics 15 Military aircraft engines Lighting (ROW) 10 Semiconductors Commercial aircraft engines Station TV 2% 23% 44% % 31% Small household appliances 6.0% Marktwachstum 0 Natural resources Lighting (USA) Aerospace Major appliances -5 0,33 1 3 Diese Kreisgröße entspricht in etwa einer Mrd. USD Umsatz im Jahr 1984 GE relativer Marktanteil (1984) (1) Relativer Marktanteil unter 0,33 Boston Consulting Group, Jahresberichte von GE © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 7 Abb. 6-8 Portfolio von GE im Jahr 1994 Nominales 30 jährliches Marktwachstum (1994-2000) 25 Silicones Industrial gas turbines 20 Umsatzanteile: Engineered plastics 15 Network TV (NBC) 10 8% 52% 11% 29% GECS Station TV 6.0% Marktwachstum 5 Medical systems Motors/ components 0 Lighting USA Major appliances -5 0,33 1 3 Diese Kreisgröße entspricht in etwa einer Mrd. USD Umsatz im Jahr 1984 GE relativer Marktanteil ( 1994) Müller-Stewens/Brauer 2009 Boston Consulting Group, Jahresberichte von GE © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 8 Abb. 6-9 Portfoliomanagement nach Jack Welch No. 1 or No. 2 „Fix, Sell or Close“ Services High Technology Core Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 9 Abb. 6-10 Parenting-Matrix sehr gut Ballast Geschäftsverständnis („Feel“): Wie gut versteht das Corporate Management das Geschäft? Stammland "Ballast Businesses" "Heartland Businesses" "Edge of Heartland" Fremde Wertfalle "Alien Businesses" gering "Value Trap Businesses" Synergienpotenzial („Benefit“): hoch Welche Möglichkeiten bestehen für das Corporate Management einen Mehrwert zu schaffen? Müller-Stewens/Brauer 2009 Goold/Campbell/Alexander (1994) © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 10 Abb. 6-11 EVA als Basis für Portfolioentscheidungen bei Linde Grösser als Ziel-EVA Werterodierer Wertschaffer Aktiviere Werttreiber Fortfahren Wertvernichter Wertlückenschliesser Aktiviere Werttreiber/ Beobachten hinsichtlich Desinvestition Fortfahren/ Beschleunigen Ziel-EVA Kleiner als Ziel-EVA negativ 0 positiv Δ EVA (zum Vorjahr) Müller-Stewens/Brauer 2009 EVA = Economic Value Added BCG, Linde © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 11 Abb. 6-12 Baum der Werttreiber bei Linde (I) Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 Market growth Services Schritt 5 Time-tomarket Price realisation New businesses Innovative products Investment growth New customers Existing businesses Existing customers Market growth Share of new businesses Price realisation Share of supply Product complexity Price realisation Customer satisfaction Share of supply Customer productivity Price realisation Delivery reliability Δ EVA ROI Boston Consulting Group, Linde, Stern Stewart © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 12 Abb. 6-13 Baum der Werttreiber bei Linde (II) Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 Schritt 5 Investment growth Δ EVA Non-core assets Assets Capacity utilization Capacity utilization Capital turnover Stock Working Capital ROI Management of receivables Receivables Structures Product complexity Types of costs Material costs Price Quality Quantity Scrap Costs Margin Sales Boston Consulting Group, Linde, Stern Stewart © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 13 Abb. 6-14 Portfoliomgt. auf der Basis finanzieller Erwartungen EVA Economic Value Added Übergewinn über die Kapitalkosten Typ 2: Typ 3: WertgeneriererCash-Verzehrer WertgeneriererCash-Lieferanten Watchlist für Wachstum Wachstum Typ 1: Typ 4: UnderperformerCash-Verzehrer UnderperformerCash-Lieferanten Watchlist für Desinvestitionen PerformanceProgramm 0 0 Free Cashflow EVA = Gewinn + Zins – Gesamtkapital * Kapitalkostensatz Cashflow (CF) = Differenz zwischen einzahlungswirksamen Erträgen und auszahlungswirksamen Aufwendungen Free Cashflow = CF – Investitionen (deren Durchführung erforderlich ist, damit sich die CF wie im Geschäftsplan dargelegt, realisieren können). In Anlehnung an ThyssenKrupp © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 14 Abb. 6-15 Portfolio zum "Economic & Social Value Added" Grösser als Ziel-EVA (1) Werterodierer (2) Wertschaffer Ziel-EVA Kleiner als Ziel-EVA Grösser als Ziel-SVA (1) Werterodierer (2) Wertschaffer (3) Wertvernichter (4) Wertlückenschliesser Ziel-SVA (4) Wertlückenschliesser (3) Wertvernichter negativ 0 Kleiner als Ziel-SVA positiv negativ Δ EVA (zum Vorjahr) (A) Sozialer Wertvernichter (B) Wertschaffer (C) Wertschaffer EVA (1,4) (D) Sozialer Wertvernichter (E) Fragezeichen (F) Wertschaffer (G) (H) (I) Finanzieller Finanzieller Finanzieller und sozialer Wertvernichter Wertvernichter Wertvernichter SVA (3) Müller-Stewens/Brauer 2009 positiv Δ SVA (zum Vorjahr) EVA (2) EVA (3) 0 SVA (1,4) SVA (2) © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 15 Abb. 6-16 Stossrichtungen der Portfolioveränderung Neue Geschäfte Märkte Abbau der Märkte Rückzug auf breiter Front Marktfokussierung Rückzug zum Wachstum 1 3 2 Geschäftsfokussierung 4 Status Quo 5 Geschäftsausweitung 7 8 6 Rückzug zum Wachstum Neue Märkte Fokussierung Müller-Stewens/Brauer 2009 Marktausweitung Diversifkation auf breiter Front Internationalisierung Gegenwärtig bediente Märkte Lokalisierung Abbau von Geschäften Gegenwärtig betriebene Geschäfte Geschäfte Diversifikation © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 16 Abb. 6-17 Szenarien zur Portfolioveränderung Stossrichtungen: Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 4 Beschreibung: Was hat man vor? Konsequenzen: Was heißt dies in letzter Konsequenz? Chancen: Was würde dies uns nutzen? Risiken: Welche Probleme/ Risiken bringt dies mit sich? Bewertung Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 17 Abb. 6-18 Geschäftsportfolio Linde (1970) Strategische Geschäftsfelder: Hoch 9 240 1: Ackerschlepper und Motoren 2: Anlagenbau und Verfahrenstechnik 3105 3: Flurförderzeuge und Hydraulik 2140 4 240 Marktattraktivität 4: Kältetechnik 5: Kühlhäuser 6 : Kühlschränke und Kühltruhen 7100 8 40 6 100 5 30 7: Kolben- und Turbomaschinen 8: Schweißtechnik 9: Technische Gase 190 Bei den Geschäftsfeldern sind die Umsätze 1970 in Mio. DM vermerkt. Gering Schlechter als die Hauptkonkurrenten Besser als die Hauptkonkurrenten Relative Wettbewerbsposition in Westeuropa In Anlehnung an Meinhardt (1988) © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 18 Abb. 6-19 Geschäftsportfolio Linde 1987 Hoch 1600 1100 105 850 3 2 9 9 3 140 2 Marktattraktivität 240 4 550 Strategische Geschäftsfelder: 4 2: Anlagenbau und Verfahrenstechnik 3: Flurförderzeuge und Hydraulik 4: Kältetechnik 9: Technische Gase Bei den Geschäftsfeldern sind die Umsätze 1987 in Mio. DM vermerkt. Gering Schlechter als die Hauptkonkurrenten Besser als die Hauptkonkurrenten Relative Wettbewerbsposition in Westeuropa In Anlehnung an Meinhardt (1988) © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 19 Abb. 6-20 Szenarien zur Portfolioentwicklung bei Linde 2003 Szenario I Szenario II Szenario III Szenario IV Pure Gas Pure Engineering Technology Holding Status Quo Produktorientierung beim Gas-Geschäft (gewinnträchtigste Sparte; ergäbe höheres BranchenMultiple); Würde den Verkauf der Gabelstaplersparte und des Engineerings vermutlich zur Folge haben.; Eventuell eine große Akquisition erforderlich, um zur Nr. 1 zu werden; Fokus auf Gas als Global Player. Mutation zur Maschinenbau AG; Verbreiterung des Angebots bei der bestehenden Kundengruppe; Verkauf von Gas und Material Handling; Nutzung der Erlöse zum Kauf eines Wettbewerbers (z.B. MAN oder Heidelberger Druck); Fokus auf Marktposition halten und ausbauen. In Anlehnung an Linde Flexibler TechnologieKonzern; Beibehaltung von Gas und Material Handling (und eventuell auch Engineering); Zukauf weiterer Technologieunternehmen; Fokus auf Zusammenstellung eines Portfolios attraktiver Technologien und Technologieunternehmen. Alle vier Geschäftsbereiche bleiben erhalten; Dort wird die Produktivität gesteigert; Eventuell M&A im Bereich Material Handling; Keine größere Umstrukturierung erforderlich; Konglomeratsabschlag bleibt erhalten; Fokus auf die Verbesserung des operativen Geschäfts. © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 20 Abb. 6-21 Aktienkursentwicklung 80 Erste Gerüchte bzgl. einer Übernahme von BOC 75 70 Kapitalerhöhung zur Finanzierung von BOC Übernahme von BOC offiziell verkündet 65 60 Verkauf der Kältetechnik 55 50 Verkauf von KION angekündigt 45 40 35 Sep 03 Dec 03 Mar 04 Jun 04 Sep 04 Dec 04 Linde AG (DE Listing) Mar 05 Jun 05 Air Liquide SA (FR Listing) Sep 05 Dec 05 Mar 06 Jun 06 Sep 06 Dec 06 DAX Price Bench (DE) Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 21 Abb. 6-22 Dimensionen von Wachstumsstrategien Richtungen Schichten Wachstumsdimensionen Horizontale Diversifikation Wachstum aus dem Kern Vertikale Diversifikation (rückwärts; vorwärts) Wachstum nahe am Kern Wachstum durch Fähigkeitenverbundene Diversifikation Internationale Diversifikation Wachstum durch unverbundene Diversifikation Ebenen Wachstum im Geschäft Wachstum zwischen den Geschäften Mechanismen Organisches Wachstum Wachstum mittels strat. Allianzen Wachstum durch Erschaffung neuer Geschäfte Neue Geschäftsmodelle Wachstum durch M&A Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 22 Abb. 6-23 Motive der internationalen Diversifikation Marktimperative Wissensimperative Managementimperative Verlängerung von Produktlebenszyklen u. Umsatzerhöhung Ausländische Institutionen verleihen Zugang zu einzigartigem u. wertvollem Wissen Persönliches Interesse an Internationalisierung (z.B. dann, wenn das Management vom Umsatzwachstum profitiert) Wachstumsgrenzen im Stammland Zugang zu Schlüsselpersonen im F&E fördert Entwicklung u. Innovation Erleichterung des Anwerbens von qualifizierten Arbeitnehmern Zugang zu neuen, Ergebnissteigerung durch ausländischen Produkten erhöht bessere ausländische HR domestische u. internationale Verkäufe Niedrigere Faktorkosten Verstärkung der Wettbewerbsposition durch Zugang zu Schlüsselpatenten Zugang zu knappen, bisher eventuell nicht verfügbaren Ressourcen Partizipation in wissensintensiven Branchen ohne physische Grenzen Politisch, rechtlicher und soziokultureller Wandel in den Märkten Multiplizieren von domestischen Fähigkeiten im Ausland Müller-Stewens/Brauer 2009 Verbesserte Karriereentwicklungsmöglichkeiten © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 23 Abb. 6-24 Geschäftsportfolio der Metro AG Metro Portfolio 1996 Metro Portfolio 2000 40% Sonstige/ Immobilien SB-Warenhäuser Cash & Carry 30% Lebensmittelflilialbereich Computermärkte 9% Modemärkte Schuhmärkte Metro gesamt Elektronikmärkte Warenhäuser Möbelmärkte Sonstige Gastronomie 4% Baumärkte Markt-Performance Markt-Performance 14% Metro gesamt 20% Lebensmitteleinzelhandel 10% NonfoodFachmärkte Warenhäuser 0% Versandhandel Großhandel 0% -50% -25% 25% 75% 125% Business-Performance (ROI) -5% 5% 10% 15% -10% Business-Performance (ROI) Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 24 Abb. 6-25 Desinvestitions-Transaktionen in Europa 1996-2008 Anzahl Desinvestitionen in Europa 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Jahr 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Müller-Stewens/Brauer 2009 Thomson Financial © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 25 Abb. 6-26 Transaktionsstruktur eines Spin-Offs Struktur vor der Desinvestition Spin-off durch Zahlung einer Dividende an die Aktionäre der Muttergesellschaft Aktionäre der Muttergesellschaft Struktur nach der Desinvestition Aktionäre der Muttergesellschaft Aktionäre der Muttergesellschaft > 80% Muttergesellschaft Muttergesellschaft Muttergesellschaft > 80% < 20% SGE A SGE B SGE A SGE B SGE A Neues Unternehmen Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 26 Abb. 6-27 Elemente eines strategischen Konzepts Struktur vor der Desinvestition Aktionäre der Muttergesellschaft Equity Carveout durch Börsengang (IPO) Aktionäre der Muttergesellschaft Secondary Share Offering Muttergesellschaft SGE A SGE A Minority (Majority) Carveout Neue Aktionäre € Muttergesellschaft Struktur nach der Desinvestition € Primary Share Offering Neues Unternehmen Aktionäre der Muttergesellschaft Neue Aktionäre € € Muttergesellschaft SGE A > 50% (< 50%) < 50% (> 50%) Neues Unternehmen SGE B Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 27 Abb. 6-28 Rollenzuweisungen für die Geschäftseinheiten Kriterien zur Rollenzuweisung Wachstumsmotor Cash-Champion Hoher Beitrag zum Wachstum der Gruppe Potenzial für positiven zukünftigen Cashflow ab Jahr 4 und für einen RONOA > WACC Wesentliche Tragsäule der Profitabilität des Unternehmens Quellen für Cash zur Finanzierung der Wachstumsträger Turnaroundkandidat Stagnierendes oder schrumpfendes Marktwachstum Subkritische Marktposition Verfügt über Portfolio an zukunftsträchtigen Technologien Hierarchie strategischer Ziele Hierarchie finanzieller Ziele Steuerungsregeln Umsatzwachstum > 8% Erreichung führender Markposition: Mindestens Nr. 3 Umsatzwachstum > 1% Verteidigung der Marktposition Mfittelfristig übersteigt die Rendite deutlich die Kapitalkosten NPV-Business Plan > 0 Jahr 1-4: FCF < 0 akzeptiert RONOA < RONOA als bei Cash Champions wird akzeptiert. Ab Jahr 5 erwartet: FCF > 0 Watchlist für Wachstum CapEx > Operating Cashflow Durchführung von M&A zur Erreichung einer führenden Marktposition Müller-Stewens/Brauer 2009 Sofortmaßnahmen (z.B. Asset Sales) zur Gewinnung von Handlungsfreiheit Szenarien erarbeiten Profitabilitätssteigerung oder Ausstieg RONOA > Gruppendurchschnittsziel > Zielrendite FCF (über 3-Jahresschnitt) > 0 Optimierung des FCF Payback Investitionen < 5 Jahre CapEx < Operating CF Sicherung eines positiven CashBeitrags für das Unternehmen M&A zum Verteidigen der Marktposition FCF > 0 halten Optimierung des FCF Payback Investitionen < 3 Jahre Minimierung der Cash- und Profitabilitätslasten Restriktive Investitionsplanung Keine Wachstumsinvestitionen M&A nur um strategische Lösungen zu erzielen Legende: RONOA = Return on Net Operating Assets; WACC = Weighted Average Cost of Capital; NPV = Net Present Value; FCF = Free Cashflow; CapEx = Capital Expenditure © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 28 Abb. 6-29 Portfoliomanagement bei Siemens hoch Profiteers Top Groups Investitionsquote¹ leicht über 100% Investitionsquote¹ signifikant über 100% Power Generating Automation and Drives Kapitaleffizienz SiemensDurchschnitt Transportation Systems Substance Keepers Investitionsquote¹ signifikant unter 100% Medical Solutions Power Transmission and Distribution Osram Siemens Building Technologies Industrial Solutions and Services Siemens VDO Automotive Siemens Business Services High Growth Groups Investitionsquote¹ über 100% niedrig 1 x BIP² Welt 2 x BIP² Welt Organisches Wachstum Grösse der Kreisfläche = Wertbeitrag des Geschäftsbereichs.; 1) Sachanlageinvestitionen/Abschreibungen. 2) Bruttoinlandsprodukt. Capital (2007), Nr. 10 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 29 Abb. 6-30 Portfolioorientierte Ressourcenallokation im MGU Zentrale legt Ressourcenverteilung fest Portfolioposition entscheidet über Genehmigung der Investitionen SGE entwickeln Investitionspläne gemäss Portfoliorichtlinien Zentrale kontrolliert Einhaltung der Investitionsrichtlinien und Performance Ausweitung PortfolioAllokation auf nicht monetäre Ressourcen Entwicklungsgrad Portfoliomanagement-System Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 30 Abb. 6-31 Portfoliologik der Novartis AG Hoch Ergebnis/ Wachstum/ Potenzial Stamm- & Nischengeschäft Wachstumsgeschäft Beispiele: Selbstmedikation, Diagnostik, Sehhilfen Beispiele: Pharma, Additive Strategie: Aggressive Investments, um Marktführerschaft zu erreichen (falls Geschäft zu den allgemeinen NorvartisKernkompetenzen passt) Strategie: Investments wenn nötig, um Marktposition in wachsendem Markt zu halten; Schwerpunkt auf Innovation Desinvestitionsgeschäft Kerngeschäft Beispiele: Spektrenphysik-Laser, Feuerlöschmittel, Wasseraufbereitungschemikalien Beispiele: Farbstoffe, Polymere, Pigmente Strategie: Desinvestieren, vor allem falls kein Fit mit Novartis-Kernkompetenzen besteht Strategie: Starke Cash-Orientierung; Investitionen nur beschränkt; fokussiert auf Profitabilitätssteigerung Niedrig Niedrig Marktanteil Hoch Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 31 Abb. 6-32 Regeln zur Ressourcenallokation bei Novatis Akquisitionen Genehmigung von Zukäufen stark beschränkt • Stammgeschäfte • Wachstumsgeschäfte Ausnahmen nur in einzelnen Bereichen möglich • Kerngeschäfte • Nischengeschäfte Ausnahmen nur bei außerordentlichem Wertbeitrag • Nischengeschäft: Profit • Kerngeschäft: Cashflow Investitionen Explizite Berücksichtigung Portfolio-Rolle bei Bewertung Investitionen Stamm- und Wachstumsgeschäfte mit klarer Priorität • höchster Capex-Anteil • Wachtumsinvestitionen • Paybackzeit: 7-10 Jahre Personal Informelle Allokation von Managern zu Geschäften nach Portfoliologik, z.B. • Wachstumsgeschäfte: "Strategen", "Verkäufer" • Kerngeschäfte: "Optimierer", "Kostendrücker" Kerngeschäfte eher nachrangig • niedrigster Capex-Anteil • Effizienzinvestitionen • Paybackzeit: 2-3 Jahre (wie alle restlichen Kategorien) Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 32 Abb. 6-33 Grundlogiken und Portfoliosteuerungskriterien Portfolio-Optimierer Vertikaler Optimierer Horizontaler Optimierer Verbundenheit Ausgewogenheit Strategische Ähnlichkeit Finanzielle Erwartungen Charakteristika Legende: • Möglichkeit zur schnellen Rekonfiguration des Portfolios • Relativ einfache Feststellung des geeigneten Ein- und Ausstiegszeitpunkts • Nutzung der Kernfähigkeiten: Heben finanzieller Synergien und finanzielle Führung • Starke Reduktion der Komplexität und Vertrauen auf (Schein-)Objektivität der finanziellen Kennzahlen sehr geeignet geeignet begrenzt geeignet • Nutzung der Kernfähigkeiten: Restrukturierung und Treiben von zentralen Themen • Schaffung einer Organisation von „Geschäftssatelliten“ ohne gemeinsame Identität • Exzessiver Wettbewerb zwischen den Geschäften • Langfristige Minderung der Innovationsfähigkeit durch Erzeugung einer Monokultur kaum geeignet • Nutzung der Kernfähigkeiten: Heben operativer Synergien • Gefahr von träger statt aktiver Portfoliopolitik (weniger stark atmendes Portfolio) ungeeignet Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 33 Abb. 6-34 Elemente eines strategischen Konzepts Horizontale Diversifikation Vertikale Diversifikation Internationale/geographische Diversifikation Richtungen Konfiguration Wachstum aus dem Kern Wachstum nahe am Kern Wachstum durch Fähigkeiten-verbundene Diversifikation Wachstum durch unverbundene Diversifikation Wachstum durch Erschaffung neuer Geschäfte Schichten Einzelbetrachtung der Geschäfte Vorwärts Rückwärts Portfolioveränderungen Integrierende Gesamtbetrachtung des Geschäftsportfolios Portfoliosteuerungskriterien Wachstum im Geschäft Wachstum zwischen den Geschäften Wachstum durch neue Geschäftsmodelle Ebenen Verbundenheit Ausgewogenheit Strategische Ähnlichkeit Finanzielle Erwartungen Wachstum Organisches Wachstum Strategische Allianzen Mergers & Acquisitions Mechanismen Rückzug Direkter Verkauf (Trade Sale) Spin-off Carveout (Börsengang/IPO) Schließung/Liquidation Dual Track Share-Deal Cash-Deal Asset-Deal Müller-Stewens/Brauer 2009 © Müller-Stewens / Brauer Corporate Strategy & Governance Seite 34