Transcript Nr. 6.3
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Methode: „Nadelmethode“
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1. Nadelmethode: Verfahren zur Visualisierung von bestimmten Orten
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.1 Nadelmethode: Grundlagen
• Die Methode liefert rasch einen Überblick über z.B. Wohnlage, Lieblingsorte, informelle Treffs, Angst und Streifräume von Schüler/innen in ihrem Viertel.
• Eine aktivierende, partizipative und im Ergebnis kommunikative Methode über o.a. Orte.
• Methode zur
ersten Strukturierung
informeller Ort.
• Vier Nadelfarben: Legende z.B.: – Wohnlage Mädchen =
rote Nadeln
– Wohnlage Jungen =
blaue Nadeln
– Lieblingsorte Mädchen =
grüne Nadeln
– Lieblingsorte Jungen =
gelbe Nadeln
– Sonstiges Angsträume?? = ......................
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.2 Nadelmethode: Grundlagen
• Methode auch im Freien auf dem
Schulhof
praktizierbar
(viele TN)!!!
• Wohnlage als
Lieblingsort
ausschließen, bringt „echte“ Ergebnisse. Oder:
2-3 Lieblingsorte
!!!
• Stadtplan-
ausschnitte
der Viertel im Maßstab
1 : 12 000
sind zu empfehlen! (
Kommune
)! Es gibt nicht den
Schulstadtteil !!! (Inseln)
• Styropor-Platte in
jedem Baumarkt
erhältlich.
• Methode eignet sich für einen
Methodenmix
(z.B.: Zeitbudgets, Autofotografie, Begehung).
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.3 Nadelmethode: Durchführung
•
Aufgabenstellung, Anlass, Interesse
zur Methodenanwendung klären.
• •
Interesse Maßstab
z.B. an den
Lieblingsorten
der Kinder erarbeiten (zur Orientierung auf der Karte) • • Stadtplan
ausschnitte
in
DIN A3
an die Schüler/innen verteilen.
Wohnung
auf der Karte bei jüngeren Kindern)
erst
markieren: (Verfahren • In
blau: Jungen
/ in
rot: Mädchen
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
• • •
1.4 Nadelmethode: Durchführung
Achtung:
Manche Kinder haben Probleme sich auf der Karte, in den Straßen zu orientieren (U Bahn-Insel-Kinder?/Haltestellendenken?/H. Zeiher).
Lieblingsorte Mädchen
/ in auf der Karte markieren: in
gelb
:
Jungen grün
(so sind die Orte : immer identifizierbar).
Jetzt
wird erst Farben:
sicher
„genadelt“ in den o.a. 1. Die Wohnungen 2. Die Lieblingsorte • Präsentation der Ergebnisse vor der Klasse
1.5 Arbeits auftrag!
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.6 Schüler präsentieren ihre Ergebnisse
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.7 Nadelmethode: Ergebnisse
•
Projektergebnisse
notieren: Differenzierte Aussagen über das Freizeitverhalten an bevorzugten Orten, (Hobbys, Sportarten) einzelner Mädchen und Jungen sind so möglich. • Für
alle Beteiligten
stellt diese Zusammenschau einen
Markt der Möglichkeiten
dar: Völlig neue interessante Informationen über Schüleraktivitäten werden für alle präsent, die z.T. mit hoher Wertschätzung besetzt sind: – Filmemacher („Lichtwerk“, Kunst-Kino) Preis errungen (in Kl. 6 gezeigt) – Angel-Clique in den Stauteichen der Lutter (kl. Fluß in BI) – Cheerleader-Gruppe beim Bundesligisten Arminia BI (Mädchen) – Cliquen, die zusammen etwas unternehmen (Mädchen /Jungen) – Musik-Studio-Gruppe, die auch schon kleine Auftritte hat – BMX-Fahrradfans auf der Bielefelder Radrennbahn – Besuch der Kunstschule an der Sparrenburg in BI
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
• •
1.8 Nadelmethode: Ergebnisse
• Dieser Markt der Möglichkeiten hat einige Kinder neugierig gemacht
(neue Beziehungen entstehen).
An informellen Lieblings-Treffs wurden z.B. genannt:
– Haltestellen der Straßen-U-Bahn, – Bestimmte Bänke in der Siedlung, z.T. zerstört.
– Winklige Treppenstufen am Bahndamm/Straßenbahnlinie (Schutz) – Bolzplätze, Parks, Unterführungen, City – Sportflächen allgemein, Spaßbäder – Bäche, Stadtfluss, Teiche, Stausee, Tierpark, Sparrenburg –
1 x wurde auch die Schule
genannt, wegen der Freunde!
Interessant
ist, dass die
Mädchen – mit einer Ausnahme –
ihre
Lieblingstreffs
nicht in ihrem
Wohnumfeld
, sonder weiter entfernt oder nur ihr Zuhause als Lieblingsort haben
(Mobilität);
im
Gegensatz
zu den
Jungen! Drei Mädchen
haben
denselben Lieblingsort
, aber zu verschieden Zeiten! (völlig verschiedene Temperamente)!
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
•
1.9 Nadelmethode: Ergebnisse
Unangenehme und angstbesetzte Orte, Straßen, Situationen, die auch in Politik, praktischer Philosophie thematisiert werden müssen:
– Erscheinungen von Obdachlosigkeit in den Vierteln – Alkohol-Drogenkonsum (Spritzen, Tütchen in Parks etc.) – Gehandikapte Menschen aus Bielefeld Bethel erzeugen Ängste – Besucher des „Bielefelder Tisches“ fallen ihnen negativ auf.
– Gewalt, Lärm im Wohnhaus und der Nachbarschaft – Manche Kinder schlafen wegen des Autolärms in der Straße schlecht • Man braucht nicht immer einen Anlass, um eine solche Methode durchzuführen – die
Methode bringt die Anlässe,
die Themen ans Licht, die es zu behandeln gilt.
• Diese Methode kann auch mit anderen inhaltlichen Fragestellungen,
Nadelbedeutungen
praktiziert werden.
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Beispiel: Projekt Basel
(Deinet)
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