Vortrag: PPT Nr. 2a - Lernen für den GanzTag

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Transcript Vortrag: PPT Nr. 2a - Lernen für den GanzTag

Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Sozialräumliche Kooperationen von
Jugendhilfe und Ganztagsschule
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Inhalte der Präsentation
1.
2.
3.
4.
5.
Einführende Überlegungen zur Kooperation
Rechtliche Grundlagen
Schule (Lebenswelt) braucht Partner
Bildungsverständnis
Acht Schritte auf dem Weg zur Kooperation
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.1 Was heißt Kooperation im allgemeinen?
• „Kooperation ist diejenige Form der Arbeit, bei der
mindestens zwei Handelnde die Verwirklichung
eines zwischen beiden kommunikativ
ausgehandelten Zieles anstreben...
• und bereits im Entwurf die notwendige
Beteiligung des je anderen zur Verwirklichung
des Handlungsziels einbezogen ist.“
(Pauli, S. 16)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
1.2 Was meint sozialräumliche Kooperation?
• Eine gemeinsame Orientierung von Jugendhilfe
und Schule an den sozialräumlichen Gegebenheiten und lebensweltlichen Bezügen der
Schüler/innen - wobei Schule selbst Teil des
Sozialraums, subjektive Lebenswelt ist.
• „Nur durch eine sozialräumliche Öffnung von
Schule und Jugendarbeit kommt Kooperation
wirklich zustande“. Und – wenn beide Bereiche
„Kinder und Jugendliche nicht nur institutionell als
‚Schüler‘ oder als ‚Klientel‘ betrachten“ (Deinet).
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
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2.1 Rechtliche Grundlagen (Jugendhilfe)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
2.2 Rechtliche Grundlagen (Schule)
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3.1 Schule (Lebenswelt) braucht Partner
Vor Ort an etlichen Schulen erleben wir, dass:...
• sich Kinder nicht witterungsgemäß anziehen.
• Kinder übergewichtig sind, sich falsch ernähren.
• Kritische Situationen der Kinder in den Pausen
ausgefochten werden, oft mit Gewalt.
• Unterrichts-, Lernmaterial nicht mitgebracht wird.
• Kinder nach der Schule noch dort bleiben oder bis
abends durch die Straßen ziehen.
• Unterricht geschwänzt wird (tage- wochenlang).
• Lehrkräfte wirken und sind allein machtlos! (vgl. STEG)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
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3.2 Schule (Lebenswelt) braucht Partner
• „Schulentwicklung muss...die Lebenswelten der
Schülerinnen und Schüler gezielt einbeziehen. Für
eine lebensweltorientierte Öffnung der Schule
sind außerschulische Partner unerlässlich. Ein
wichtiger Partner in diesem Prozess der
Neubestimmung des Verhältnisse von Schule und
Lebenswelten ist die Kinder- und Jugendhilfe.“
(BMFSFJ (Hrsg.) Zwölfter Kinder- und Jugendbericht, Berlin 2005)
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3.3 Schule (Lebenswelt) braucht Partner
• Pädagogen, die Tag für Tag in der Lebenswelt
Schule mit ihren Schüler/innen arbeiten, lernen,
leben und auch streiten, ist es sicher von großer
Bedeutung zu wissen, wie die Welt der Kinder
auch außerhalb der Schule konstruiert ist, zu
erfahren, zu verstehen, was Schüler/innen
bewegt und was sie prägt.
• „Wir brauchen eine Pädagogik, die nicht nur an
den Schulkindern interessiert ist, sondern die
Kinder in ihrer Ganzheitlichkeit wahr- und ernstnimmt.“
(Rohlfs, 2006, S.14)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Ausschnitt einer
marginalisierten
Lebenswelt
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4.1 Bildungsverständnis
• Formelle Bildung: Verpflichtend und auf Qualifikationserwerb
(Zertifikate/Berechtigungen: Schule, Ausbildung) ausgerichtet.
• Nichtformelle Bildung: Jede Form organisierten Lernens auf
freiwilliger Basis, ohne Zertifikate...
• Informelle Bildung: Alltägliches, unabsichtliches, beiläufiges,
„incidental“ Lernen in z.B. Familie, Freizeit (Sport, IT-Technik,
Medien/Musik) Arbeit, Nachbarschaft, Peergroups.
• G. Dohmen fasst alle nicht verpflichtenden Lernprozesse unter
dem Begriff des informellen Lernens zusammen. Dieser sollte
auf sämtliche Selbstbildungsprozesse, die sich außerhalb
formaler Bildungsprozesse entwickeln, Anwendung finden.
• Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
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4.2 Lernprozesse und -situationen polar
gegenübergestellt (P.Wahler u.a.)
Verpflichtend:
• formal
• curricular
• systematisch
• wissensorientiert
• fremdgesteuert
• arrangierte Lernsituation
• lernen auf Vorrat
Freiwillig: (hoher Stellenwert)
• Informell
• beiläufig, inzidentiell
• spielerisch
• erfahrungsorientiert
• selbstgesteuert
• lernen in Ernstsituationen
• lernen in der Anwendung*)
*)Pisa!!! Alltägliche Handlungssituationen verlangen selbstgesteuerte
Problemlösungsstrategien, die immer auch ein Lernen beinhalten!
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
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4.3 Bildungsverständnis
• Bildung im umfassenden Sinn ist mehr als
unterrichtlich vermittelter Lehrplanstoff.
• Bildung, Kompetenzen zur Lebensbewältigung
resultieren in großem Maße aus dem „Lehrplan
des Lebens“ der Kinder und Jugendlichen (70 %
lt. UNESCO-Studie, 1972).
• Es muss daher mehr Leben in die Schule! Dazu
braucht es Kooperationspartner!
• !!! Schule ist kein Container !!!
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
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4.4 Bildungsverständnis
• B. Pauli sieht überhaupt nur in einem
ganzheitlichen Bildungskonzept die zentrale
Begründung für eine Kooperation von Schule
und außerschulischen Partnern.
• B. Pauli schlägt daher als ersten Schritt zur
Anbahnung einer Kooperation im Sozialraum die
Kontaktaufnahme zur Kinder- und Jugendarbeit
vor.
(Pauli, S. 8)
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4.5 Bildungsverständnis
• „Ob Kooperationsangebote von Jugendhilfe und
Schule die Chancen nutzen... zu einer qualitativ
neuen Bildungseinrichtung zusammenzuwachsen,
wird davon abhängen, wie gut es den Beteiligten
gelingt, sich von der jeweiligen Institutionslogik zu
lösen und sich am Kind zu orientieren.“
(U. Deinet, Jugendhilfe und Schule, S. 51)
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5.1 Schritt 1: Erster Kontakt und
gegenseitige Interessenbekundung
• Welche ist die richtige Einrichtung für unsere
Bedarfe in Schule? (Bestandsaufnahme im Umfeld).
• Wer ist mein Ansprechpartner in der Einrichtung?
• Oder: Man kennt sich aus AKs, Stadtteilkonferenzen oder aus pol. Gremien im Stadtteil.
• Erfahrungen, Informationen, Einschätzungen aus
o.a. persönlichen Kontakten sind eine gute Basis
für die Anbahnung und das Gelingen einer soliden
Zusammenarbeit.
(Thimm / Maykus: Quigs P9)
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5.2 Schritt 2: Getrennte interne Klärung bei
den Kooperationspartnern
• Was wollen wir – wofür diese Zusammenarbeit?
• Welche Werte (Leitbild?) Motive und Interessen
verbinden wir mit dem Projekt, dem Vorhaben?
• Welchen Nutzen und Gewinn erwarten wir?
• Welche Ziele streben wir an, was wollen wir nicht?
• Welche Ergebnisse sollen dabei herauskommen?
• Was bieten wir an, leisten wir dabei?(unser Stärken)
• Reichen unsere Ressourcen für diese Leistung aus?
• Unsere Kooperationsvorstellungen? (Thimm)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
5.3 Schritt 2: Getrennte interne Klärung bei
den Kooperationspartnern
• Welche Erwartungen stellen wir an uns selbst und
an den Kooperationspartner?
• Gibt es Grenzen der Mitarbeit, die gegenseitig
kommuniziert werden müssen?
• Gibt es weitere Partner, die (im Laufe der Zeit) in
das Vorhaben mit einbezogen werden müssen?
(Ämter, Schulträger Ausschüsse, AGs etc.)
• Was haben die Kinder, die Schülerinnen und
Schüler von der Zusammenarbeit?
(Maykus: Quigs P9)
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5.4 Schritt 3: Schwerpunkte festlegen
• Genaues Kennenlernen des Partners. Wissen über
Möglichkeiten und Grenzen, Ziele und Arbeitsweisen des
Partners (Finanzen, Abläufe, päd. Prinzipien etc.)
• Klären der bisherigen (gemeinsamen) Geschichte.
• Gegenseitige Vorstellung der Interessen und Ziele,
bezogen auf die Bedarfe und Chancen mit Blick auf die
Kinder und Jugendlichen / gemeinsame Ziele finden.
• Kooperationsvorhaben genau bestimmen (Schwerpunkt)!
• Verabredungen zum weiteren Vorgehen treffen (Orte,
Zeiten, Personen); ev. Einrichtung einer Projektgruppe.
• Rückkoppelung der Ergebnisse in die Bereiche.
(Thimm)
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5.5 Schritt 4: Kooperation bedarfsorientiert
planen und vorbereiten
• Erstellen von alltagstauglichen Bedarfserhebungsinstrumenten
(frühzeitige Einbindung von: Kollegium, Schüler/innen, Eltern)
• Erhebung der Bedarfe/Interessen (Elternvorschläge, Freizeitund Bildungsinteressen der Schüler/innen, Förderbedarfe etc.
• Erhebung der Bedingungen (z.B.: Räume, Trägerinteressen,
Schülertransport, Finanzierung, interessierte Personen...)
• Auswertung der Erhebung (Bedarfe/Bedingungen)
• Gegenseitige Hospitationen, persönliche Begegnungen
vereinbaren
• Gruppe zur gemeinsamen Konzepterstellung bilden bzw. das
eingereichte Konzept (Schritt 5) reflektiert, diskutiert, bearbeitet.
(Thimm)
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5.6 Schritt 5: Konzepterstellung – eine
Grundlage für das Handeln der Beteiligten
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Rollen, Aufgaben, Zuständigkeiten festschreiben. Ferner auch:
Ziele und Zielgruppen/TN der Kooperation bzw. der Angebote
Je separat und gemeinsam zu erbringende Leistungen
Festsetzen des Zeitumfangs (Teamzeit?) und Mitteleinsatzes
Aussagen zum Personaleinsatz (Honorarkräfte, Vertretungen)
Raumorganisation (Hausmeister!) auch extern beim Partner
Formen, Strukturen der Zusammenarbeit, abgestimmte Inhalte
Formelle, organisatorische Fragen zur Aufsicht, Versicherung,
Fach- und Dienstaufsicht, Ferienzeiten...etc.
• Aussagen zur Einbeziehung der Interessen und Bedarfe der
Schüler/innen
(Maykus: Quigs P9 / Thimm)
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5.7 Schritt 6: Vereinbarungen treffen
• Kooperationsvereinbarungen regeln verbindlich die in einer
Konzeption festgelegten Inhalte. – Vereinbarungen:
• klären detailliert die Ressourcen, Leistungen, Strukturen,
• schaffen als Kontrakt Verbindlichkeit für alle Beteiligten,
• klären Beteiligungsstrukturen in den Gremien der Partner,
• legen die Organisationsstruktur fest,
• klären Ergebniskontrolle und Auswertungsverfahren,
• klären Vertretungsfälle, Aufsicht
• enthalten Regelungen für den Konfliktfall, mit dem man
grundsätzlich immer rechnen muss.
(Maykus: Quigs P9)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
5.8 Schritte 7/8: Kooperation verankern,
überprüfen und weiterentwickeln – aber wie?
• Durch eine regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung (Basis für
Kontinuität und Verlässlichkeit der Zusammenarbeit).
• Durch Transparenz in Informationsaustausch, Koordination und
Steuerung der Kooperation (z.B. Ganztagskräfte in schulische
Gremien einbeziehen, Ganztagskonferenzen: Vertreter/innen der
Schüler-, Eltern- u. Lehrerschaft, Kooperationspartner) etc.
• Durch verbindliche Vereinbarungen über die Qualitätssicherung
(Separate und gemeinsame Klärung der Bewertung der
Ergebnisse - Ergebnisqualität) mit Hilfe von Evaluationsinstrumenten (z.B. QUIGS-Qualitätskriterien) - auch zur
Weiterentwicklung einer Kooperation einsetzbar.
(Maykus: Quigs P9)
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
5.9 Beispiel aus dem Bereich „Entwicklung“ :
QUIGS Qualität in Ganztagsschulen
Qualitätsarbeit
als Teamarbeit
organisieren
Veränderungen
vornehmen
Qualitätsarbeit
verankern
Qualitätsziele
entwerfen
Qualität
ermitteln
Qualität
reflektieren und
diskutieren
(S. Maykus: QUIGS P9)
Ein
gemeinsames
Qualitätsverstä
ndnis
entwickeln
Selbstevaluation in und durch
multiprofessionelle Teams
Fachlicher
Orientierungsrahmen
Methoden und Instrumente
unterstützt interne
Entwicklung, gemeinsame
Umsetzung und Überprüfung
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Manfred Grimm, Pädagogischer Mitarbeiter
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit