ABU Teil 2 Vermutete Gefahren

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Transcript ABU Teil 2 Vermutete Gefahren

Bildungsplattform zur Mikro- und Nanotechnologie für
Berufsfach- und Mittelschulen sowie Höhere Fachschulen
2. Vermutete Gefahren
MEM-Modul (ABU-Teil 2)
Autor:
Andreas Beck
Datum:
Januar 2012
Swiss Nano-Cube
Lerchenfeldstrasse 5, 9014 St.Gallen
Tel. +41 (0) 71 274 72 66, [email protected]
www.swissnanocube.ch
Mögliche Gefahren
In Lebensmitteln, Kosmetik oder Textilien: Nanotechnologie ist
allgegenwärtig. Doch mit dem Erfolg steigen die Gefahren.
Nach dem heutigen Stand der Forschung sind Nanopartikel in
Kosmetika unbedenklich. Bei Anwendungen im Lebensmittelbereich
weiss man noch zu wenig über deren Wirkung. Wirklich heikel wird
es bei künstlich hergestellten Nanopartikeln, welche in die Umwelt
gelangen.
Quelle: http://www.videoportal.sf.tv/
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Nanotoxikologie
Die Toxikologie ist die Lehre von den schädlichen Wirkungen
chemischer Stoffe auf Lebewesen und die Umwelt. Noch präziser
abgegrenzt beschäftigt sich die Humantoxikologie mit den
Wirkungen von Stoffen auf den Menschen und die Ökotoxikologie
bezeichnet die Lehre, die sich mit der Wirkung von Stoffen auf die
(belebte) Umwelt befasst.
Quellen: http://www.swissnanocube.ch/sicherheit-risiko/risiko-forschung/nano-toxikologie/
http://www.sternen-nacht.de/tag/givenchy/
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Auf die Dosis kommt es an.
"Alle Ding' sind Gift und nichts ist ohn' Gift; allein die Dosis macht,
dass ein Ding' kein Gift ist.« (Paracelsus, 1493–1541)
Beispiel: Kochsalz (Natriumchlorid) ist in kleiner Dosis für den
Menschen lebenswichtig. Bereits die Aufnahme von einigen Gramm
Kochsalz pro Kilogramm Körpergewicht kann hingegen tödlich sein.
Quelle: http://no.wikipedia.org/wiki/Fil:Paracelsus-03.jpg/
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Aufnahmewege:
Quelle: http://www.scherndl-figl.at/scherndl-figl-informiert/
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Aufnahmewege: Lunge
Im Allgemeinen gilt die Lunge als das für die Aufnahme von
Nanopartikeln kritischste Organ. Die extrem fein verästelten
Lungenkanälchen bieten mit über 140 m2 eine enorme
Expositionsfläche.
Quelle: http://www.lungenemphysem.org/lungenemphysem-beschreibung /
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Aufnahmewege: Haut
Die Haut bietet dem Körper eine
wichtige Schutzfunktion
gegenüber Umwelteinflüssen
jeglicher Art. Die äusserste
Schicht der Haut, die Hornschicht,
besteht aus abgestorbenen,
sogenannt verhornten Zellen, die
auf mehreren Lagen von
lebenden Zellen (Keimschicht)
aufliegt. Die tieferen Schichten
werden von Blutgefässen und
Nerven durchzogen. Deshalb ist
es ein wichtiges Kriterium, ob
Nanopartikel durch die
Hornschicht hindurch in die
lebenden Schichten der Haut und
ins Blut gelangen können.
Quelle: http://www.steine-und-erden.net/se307/haut.html
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Aufnahmewege: Magen-Darm
Nanopartikel, welche
durch den Mund in den
Körper gelangen, werden
im Wesentlichen ohne
langen Aufenthalt über den
Stuhl aus dem Körper
ausgeschieden.
Quelle: http://idw-online.de/de/image?id=3602&display_lang=de_DE/
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Nanopartikel am Arbeitsplatz
In fast 600 Schweizer Unternehmen werden Nanopartikel
eingesetzt. In diesen Firmen arbeiten rund 1300 Personen an
Arbeitsplätzen, wo Nanopartikel zum Einsatz kommen.
In den meisten dieser Betriebe wurden Nanopartikel allerdings
nur in geringen Mengen eingesetzt. Sowohl Jahresumsatz als
auch Lagermenge überschritten selten mehr als einige hundert
Kilogramm.
Quelle: http://www.swissnanocube.ch
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Massnahmen am Arbeitsplatz
Wenn am Arbeitsplatz mit Nanopartikeln hantiert werden muss,
steht das Arbeiten in geschlossenen Systemen im Vordergrund.
Als geschlossenes System wird beispielsweise eine „Glove box“
bezeichnet. Ein solcher Behälter ist luftdicht abgeschlossen und
sorgt dafür, dass nichts aus dem Inneren in die Umgebung
gelangen kann.
Quelle: http://www.swissnanocube.ch
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Nanopartikel und Gesundheit am
Arbeitsplatz
In der Schweiz ist die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt
(Suva) für die Vermeidung von Berufskrankheiten in den
Betrieben zuständig. Daher beschäftigt sich die Suva unter
anderem auch intensiv mit dem Thema der Nanopartikel an
Arbeitsplätzen.
Der Suva-Film (2009) zeigt, wie bei der Firma Bühler AG Uzwil
mit den Gefahren der Nanotechnologie umgegangen wird.
Quelle: http://www.youtube.com/
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Umwelt und Nano
In der Umwelttoxikologie stehen das Verhalten und die Auswirkungen
von Nanopartikeln in den Umweltsystemen Luft, Wasser und Boden
im Vordergrund. Dabei werden auch die vielfältigen Lebewesen in
diesen Umweltsystemen berücksichtigt. Im Vergleich zur
Untersuchung möglicher Effekte von Nanopartikeln auf den
Menschen gibt es in der Umwelttoxizität eine zwar zunehmende,
aber noch geringere Anzahl an Studien.
Quelle: http://http://www.swissnanocube.ch
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Kritische Stoffe
Besondere Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit lösen sogenannte
persistente Nanomaterialien aus. Persistente Stoffe werden in der
Umwelt oder von Lebewesen nicht oder nur sehr langsam abgebaut.
Ein beständiger Eintrag eines persistenten Stoffes in die Umwelt
kann zu Anreicherungen führen.
Falls es entlang der Nahrungskette zu einer Anreicherung eines
Stoffes kommt, könnten die Nanomaterialien am Schluss mit dem
Fisch auf unserem Teller landen.
Quelle: http://fischpirat-berlin.de/2010/05/frisch-gegrillter-fisch/
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Wenige Informationen
Über die Freisetzung synthetischer Nanomaterialien in die Umwelt
liegen bis heute erst wenige Daten vor. Bei steigendem Einsatz
synthetischer Nanomaterialien ist zu erwarten, dass auch die
Freisetzung in die Umwelt zunehmen wird.
Nach der Freisetzung unterliegen Nanomaterialien in der Umwelt
komplexen Verteilungs-, Umwandlungs- und Abbauprozessen.
Forschende halten fest, dass z.B. ein grosser Teil von Nanosilber,
das in Kläranlagen gelangt, im Klärschlamm gebunden wird.
Daten zur Langzeitwirkung der freigesetzten Materialien fehlen noch.
Quelle: http://www.krohne.com/Klaeranlage.17168.0.html/
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Unklare Langzeitfolgen
Nanopartikel könnten eventuell bis in den Zellkern von
Lebewesen vordringen. Aufgrund ihrer grossen Oberfläche und je
nach Beschaffenheit produzieren die Partikel reaktive Moleküle.
Diese Radikale könnten durch die Nähe zur DNA als Trägerin der
Erbinformationen das Erbgut schädigen und im schlimmsten Fall
zu Krebs führen.
Quelle: http://photo-dict.faqs.org/phrase/644/DNA.html/
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