Lektürekurs Entwicklung

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Transcript Lektürekurs Entwicklung

Lektürekurs Entwicklung
Siegler, R., DeLoache, J. & Eisenberg, N.
(2005). Entwicklungspsychologie im Kindes- und
Jugendalter. München: Elsevier. (Deutsche
Auflage, Hrsg. Von S. Pauen)
Heute : Kapitel 10 - Emotionale Entwicklung.
Nächste Woche: Kapitel 14 - Moralentwicklung.
1.) Wie ist das Konzept des Belohnungsaufschubes
operationalisiert, was sagt es vorher?
= Aufschieben einer kleinen Belohnung, um
dafür eine große zu erhalten
• Kinder, die sich ablenken können,
schneiden besser ab
• Prädiktor für: soziale und kognitive
Fähigkeiten, verbale Gewandtheit,
rationales Denken, Aufmerksamkeit,
Umgang mit Frustration, emotionale
Intelligenz
2.) Was ist emotionale Intelligenz?
= Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, trotz
Frustration, Kontrollimpulsen und
Belohnungsaufschub hartnäckig zu
bleiben, eigene Gefühle und Gefühle
anderer zu verstehen…
• Prädiktor für Erfolg im (sozialen) Leben
3.) Auf welchen Ebenen lässt sich
das Konzept Emotion betrachten?
• Handlungswunsch (motivationale
Komponente)
• Physiologische Ebene
• Subjektive Gefühle
• Kognitionen
4.) Welche Emotionstheorien
werden unterschieden?
Emotionen sind vor allem….
angeboren
erworben
• Darwin:
• Sroufe:
- Verbindung zw. Expression
und innerem Zustand
- Universelle Grundemotionen
• Izard:
- Distinkte Basisemotionen
- Jede Emotion hat
spezifischen Satz körperlicher
und mimischer Reaktionen
- zu Anfang nur positive und negative
Emotionen
- differenziertere Emotionen erst im
Laufe der Entwicklung durch soziale
Interaktion
• Funktionalistischer Ansatz
(z.B.Campos):
-Grundfunktion von Emotionen ist
Förderung von Handlungen
-Situationsverständnis und emotionale
Reaktionen von sozialen Erfahrungen
bestimmt
5.) Wie verläuft die Entwicklung des
Ausdruckes positiver Emotionen?
Lächeln
Freude
(Reflexartig/ über
während
Kontrolle
REM)
1 Monat
2 Monate
Soziales
Lächeln
3 Monate
Bekannte
anlächeln
7 Monate
Vergnügen
an lustigen
Ereignissen
Andere zum
Lacheln
bringen
1 Jahr
während 2. Lbj.
6.) Wie verläuft die Entwicklung
negativer Emotionen?
Unspezifisches Wut/Traurigkeit vs.
Missbehagen Schmerz/Unbehagen
(in manchen
Kontexten)
2 Monate
Angst (vor
Fremden)
6 Monate
Trennungsangst
(universell)
8-15 Monate
Wut
abgrenzbar
2 Jahre
6.) Wie entwickeln sich die selbstbewussten Emotionen?
• Verlegenheit, Stolz, Schuld, Scham
• Sobald Selbst als abgrenzbare Person
verstanden wird
• 15-20 Monate Verlegenheit
• Scham und Schuld ca. 2 Jahre
• Variation über Kulturen
7.) Wie entwickelt sich die
Emotionsregulierung?
• Regulierung durch andere (Eltern)
– Ablenken, Beruhigen
• Verbesserung der Selbstregulationsfähigkeiten
– Innerhalb des 1. Lbj.
– Ablenkung durch Spielen und Singen, Sprechen mit
anderen
• Kognitive Strategien zur Emotionsregulierung
– Ca 5 Jahre
– Mentale Ablenkung, Dinge in neuem Licht betrachten
8.) Was ist soziale Kompetenz und
womit hängt sie zusammen?
= Die Fähigkeit, persönliche Ziele in sozialen
Situationen zu erreichen und gleichzeitig
positive Beziehungen zu anderen
aufrechtzuerhalten
• Korrelate: Unterdrückung
unangemessenen Verhaltens,
Belohnungsaufschub, kognitive Strategien
zur Emotions- und Verhaltenskontrolle,
konstruktiv mit Stressoren umgehen
9.) Was ist das Temperament?
= veranlagungsbedingte, individuelle
Unterschiede in der emotionalen,
motorischen und
aufmerksamkeitsbezogen Reagibilität
und in der Selbstregulierung, die über
Situationen hinweg konsistent sowie über
die Zeit hinweg stabil
10.) Welche Dimensionen des
Temperaments ermitteln verschiedene
Studien?
• Thomas & Chess (1977):
– Aktivitätsniveau, Rhythmus, Annäherung/Rückzug,
Anpassungsfähigkeit, Reaktionsintensität,
Reaktionsschwelle, Stimmung, Ablenkbarkeit,
Aufmerksamkeitsspanne
• Rothbart und Bates (1998):
– Angstvolles Unbehagen, reizbares Unbehagen,
Aufmerksamkeitsspanne und Ausdauer,
Aktivitätsniveau, Positiver Affekt, Rhythmus
11.)In welche Kategorien lassen sich Kinder
nach Thomas und Chess einteilen?
• Einfach (40%): Stellen sich auf neue
Situationen ein, leicht zu beruhigen
• Schwierig (10%): Langsames Einstellen
auf Neues, reagierten negativ und intensiv
auf Reize
• Langsam auftauend (15%): schwierig 
einfach
12.)Welche Rolle spielt das Temperament
für soziale Fertigkeiten?
• Korreliert mit sozialer Kompetenz,
Anpassungsfähigkeit
• Langzeitstudie (Caspi & Moffitt, 1995):
Anpassungsprobleme als Erwachsene,
illegales Verhalten, Arbeitslosigkeit
• Aber: verschiedene Anpassungsprobleme
mit verschiedenen Temperamenten
assoziiert
13.) Wie kann man Temperament
messen?
• Fremdbeurteilung (Eltern, Lehrer):
+ Großes Wissen
- Geringe Vergleichsbasis
- Subjektiv
• Laborbeobachtung (Verhaltenshemmung):
+ Keine Verzerrungen
- Eingeschränkte Randbedingungen
• Physiologische Messungen (Puls, EEG):
+ objektiv
- Kausalrichtung unklar
14.) Sind Anpassungsprobleme nur
angeboren?
• Nein, Wechselwirkung von Genen und
Umwelt
• Anpassungsgüte an das Elternhaus ist
entscheidend
• Prognose günstig bei unterstützendem
Elternverhalten
• Aber: Zwillinge sind sich hinsichtlich einiger
Aspekte ihres Temperaments und ihrer
Persönlichkeit ähnlicher als Geschwister
15.) Wie sozialisieren Eltern die emotionale
Entwicklung ihrer Kinder?
• Ausdruck eigener Emotionen
– Können die Sicht der Kinder auf sich und die Welt
verändern
– Modelllernen
– Positiv: beständiger und offener Ausdruck von
Emotionen
• Reaktion auf Emotionen des Kindes
• Besprechen von Emotionen
– Bedeutung und Folgen des Emotionsausdruckes
– Bewältigung von Emotionen
– Angemessener Ausdruck
16.) Welche Geschlechtsunterschiede gibt
es beim Ausdruck von Emotionen?
• Jungs eher: Zorn & Wut
• Mädchen eher: Angst, Besorgnis,
Verlegenheit
• Sowohl biologisch als auch kulturell
determiniert
17.) Welche Gründe gibt es vermutlich für
die unterschiedliche emotionale Entwicklung
verschiedener Kulturen?
• Biologie: Temperament
• Erziehungsmethoden
• Kulturelle Werte und Normen
18.) Wie entwickelt sich das
Emotionsverständnis von Kindern?
Zuordnung
Ausdruck –
Umweltereignis/
Soziales
Referenzieren
Unterscheidung von
Gesichtsausdrücken
Zuschreibung
einer
Bedeutung
4-6 Mon.
7 Mon.
Negative
Emotionen
benennen
Selbstbewusste
Emotionen
benennen
Wenige
Emotionen
benennen
8-12 Mon.
3 J.
5-7 J.
7-8 J.
19.) Wie entwickelt sich das Verständnis
emotionsauslösender Situationen?
• 2 Jahre: Fröhliche Situationen
• 4 Jahre: Traurige Situationen
• 7 Jahre: Situationen, die komplexe soziale
Emotionen hervorrufen
20.) Wie entwickelt sich das Verständnis
echter und falscher Emotionen?
• 3 J.: Gelegentliches Verbergen von
Emotionen
• 5 J.: Verständnis, dass andere Emotionen
verstecken/vortäuschen
• Determinanten:
– Verbesserte Kenntnis von Ausdrucksregeln
– Wachsende kognitive Fähigkeit
21.) Wie entwickelt sich das Verständnis
echter und falscher Emotionen?
• 5-7 J. :Erkenntnis, dass 2 Emotionen
gleichzeitig erlebt werden können
• 10 J. :Verständnis emotionaler
Ambivalenzen
Das war‘s von mir….
• Danke für‘s Mitmachen
• Kleiner Tipp: für den Methodentext gibt es
Folien vom Lektürekurs letztes Semester
(auf der Lehrstuhlseite)
• Bei Fragen könnt ihr mir gerne schreiben
([email protected])
• Ich wünsche euch viel Erfolg, schöne
Ferien und wenig Stress