Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

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BWL
1 - Gegenstand der
Betriebswirtschaftslehre
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© Anselm Dohle-Beltinger 2012
BWL
1-Gegenstand
Definition von Betriebswirtschaftslehre
• Lehre von den wirtschaftlichen,
organisatorischen, technischen sowie
finanziellen Abläufen in Unternehmen und
den unterschiedlichen wirtschaftlichen
Institutionen.
• Lehre der Führung, Organisation und
Steuerung der Unternehmen.
• Lehre von der Optimierung der Abläufe und
Institutionen, die bei Erstellung und
Verkauf einer Leistung zusammenarbeiten
über den gesamten Lebenszyklus von
Produkt und Institution hinweg.
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www.enzyklopaedie-derwirtschaftsinformatik.de
www.betriebswirtschaftslehre.de
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1-Gegenstand
Gliederung Kapitel 1
1.
2.
3.
4.
Bedürfnisse, Ressourcenknappheit und Märkte
Wirtschaften, Effizienz und das ökonomische Prinzip
Betriebswirtschaft, Betrieb, Firma, Unternehmen
Systematisierungen
1. Bedürfnisse
1. Gliederungen (Maslow etc.)
2. Variabilität und Prägung von Bedürfnissen
2. Güterarten
1. Input – Output
2. Investitionsgut
3. komplementäre – substitutive – indifferente Güter
3. Motive unternehmerischen Handelns X
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Was passiert in einer „Wirtschaft“
• Es werden Ressourcen gesammelt,
Güter erzeugt und verkauft.
• Die Erlöse daraus werden verteilt
• Güter sind entweder
– materiell, d.h. zum Anfassen wie etwa
Bleistifte und Maschinen, oder
– immateriell, d.h. nicht körperlich
vorhanden wie etwa Software (der
Datenträger ist nicht das Programm!)
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Im Betrieb:
Produktion
und Handel
Außerhalb
Materielle und
immaterielle
Güter
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1-Gegenstand
1.1 Bedürfnisse, Ressourcenknappheit
und Märkte
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1-Gegenstand
Zweck des Wirtschaftens
ist die Bedürfnisbefriedigung
• Der Handel mit (Austausch von) Gütern
erfolgt dann,
– wenn wir uns nicht in der Lage sehen, unsere
Bedürfnisse selbst zu befriedigen
• nicht alles frei verfügbar
• Zeit/Arbeitskraft/Know-how fehlt
Bedürfnisse
und knappe
Ressourcen
– wir aber auch nicht darauf verzichten wollen
und
– eine gleichfalls begehrte Gegenleistung
anbieten können (= Kaufkraft besitzen).
• Bedürfnis + Kaufkraft = „Bedarf“
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1-Gegenstand
Markt
• Märkte dienen der Bedürfnisbefriedigung
• Definition:
– Der (virtuelle oder geographische) Ort,
– an dem sich Angebot und Nachfrage nach Gütern treffen
und
– über Preise und Mengen verhandelt wird
• Bedeutung haben
– Absatzmärkte (z.B. für Güter, Dienstleistungen, Informationen)
– Beschaffungsmärkte (z.B. für Geld, Arbeitskräfte, Rechte,
Material)
– indirekte „Märkte“ (z.B. Endkunden, Presse-Leumund, politischer
Einfluss)
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1-Gegenstand
1.2 Wirtschaften und ökonomisches
Prinzip
Wirtschaften
= Vermittlungsprozess zwischen
– knappen Ressourcen und
– vielfältigen Bedürfnissen
Das ökonomische Prinzip / Wirtschaftlichkeitsprinzip
Entweder
• einen gegebenen Ertrag
mit den geringstmöglichen
Kosten erreichen
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oder
• mit gegebenem Einsatz
den größtmöglichen Ertrag
erreichen
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1-Gegenstand
1.3 Gegenstand und Ziel der
Betriebswirtschaftslehre
Gegenstand:
Analyse der Ziele sowie die
• Entscheidungen,
• Handlungsweisen und
• Prozesse
die der
• effizienten Leistungserstellung und
~vermarktung
• zur Befriedigung von Bedürfnissen Dritter
dienen,
• und mit Hilfe einer Organisation (=Betrieb)
umgesetzt werden.
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Gewinnmotiv ist
nicht zwingend;
auch öffentliche/
karitative Betriebe
Effizienz unabh.
vom Ziel wichtig
Privathaushalte
arbeiten für den
Eigenverbrauch
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1-Gegenstand
Ziel der BWL:
• finde effiziente Handlungsempfehlungen für
– Organisationsstrukturen
– Abläufe
Kernthema der BWL:
Versuche, Deine Kunden
mit dem geringstmöglichen Aufwand dauerhaft
zufrieden zu stellen!
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Betrieb
• Organisationseinheit zur Erstellung und
Vermarktung von Leistungen
Unternehmen
• Rechtlicher Rahmen für einen oder
mehrere Teilbetriebe, die unter
einheitlicher Leitung stehen
Firma
• Name eines Unternehmens
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1.4 Systematisierungen
1.4.1 Bedürfnisse
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1.4.1.1 Gliederungen von Bedürfnissen
Maslowsche Bedürfnispyramide:
Gliederung nach der Reihenfolge
der Befriedigung
Wertschätzung
Zugehörigkeit
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Alternative Gliederungen
2. nach der Substanzialität
• Materielle
 Immaterielle
3. nach der prägenden Ursache
• Existentielle Bedürfnisse
Essen, Trinken, Schlafen
Alle mit zweifelhafter
Systematik
Sinn trotzdem:
Aufzeigen nur z.T.
bewusster Aspekte der
Güterwahl bzw. der
Bewerbung von Gütern
• kulturelle Bedürfnisse
Information (Bücher), Musik, Theater
• zivilisatorische Bedürfnisse
Auto, Telefon, TV
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1.4.1.2 Variabilität und Prägung von
Bedürfnissen
Die Art, mehr aber noch die Stärke der Bedürfnisse werden
von
• physiologischen Vorgaben („der Körper braucht‘s“) sowie
• der persönlichen und wirtschaftlichen Umwelt geprägt.
–
–
–
–
Soziales Umfeld, Erziehung
Verfügbarkeit/ Knappheit von Gütern
Ausschließbarkeit vom Konsum/ Finanzielle Möglichkeiten
Wert alternativer oder ergänzender Güter
• Ob wirklich Bedürfnisse geweckt werden können oder nur
mit anderen Möglichkeiten ihrer Befriedigung kombiniert
werden können, ist umstritten.
(Beispiel: Handy/Tablet PC: altes Bedürfnis
Kommunikation, Spiel; neue Maschine)
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1.4.2 Güterarten
• Gliederung
– nach Substanz (materiell, immateriell; Ware,
Dienstleistung)
– nach Prozessposition
• Input
• Output
– nach Nutzungsdauer
• Ver- /Gebrauchsgüter
• Roh-/Hilfs-Betriebsstoffe 
Betriebsmittel/Investitionsgüter
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Güterarten
• nach Beziehung von Gütern
untereinander
– komplementäre
– substitutive
– Indifferente
• Nach Vermarktbarkeit
– Freie  knappe Güter
Rivalität im Konsum
möglich
besteht
keine
Private Güter
Club-Güter
Ausschluss
vom Konsum zu teuer,
Allmende17
techn.unmögl. Güter
Öffentliche
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Güter
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1-Gegenstand
Arten von Material (Inputs; nicht vollst.)
• Rohstoffe: Dominanter Bestandteil des Produktes; geht körperlich in das
Erzeugnis ein wie z.B. Aluminiumblech im Flugzeugbau.
• Hilfsstoffe: Stoffe, die in Mengen in das Produkt eingehen, die
vergleichsweise unbedeutend sind, wie z.B. Klebstoffe, Lacke etc. im
Flugzeugbau.
• Betriebsstoffe: Güter, die nicht selbst in das Erzeugnis eingehen, aber zu
seiner Herstellung benötigt werden, wie z.B. Schmiermittel, Energie,
Büromaterial. Übergang zu Hilfsstoffen z.T. fließend, z.B. bei chemischen
Katalysatoren.
• Handelsware: Güter, die in absatzfähigem Zustand bezogen werden. Ggf.
erfolgt noch Sortieren, Mischen, Abpacken o.ä., wobei sich die
Produkteigenschaften aber nicht mehr ändern.
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Arten von Outputs (Gliederung in der Bilanz)
• Halbfertigerzeugnisse (unfertige Erzeugnisse):
Nicht zur Vermarktung bestimmte
Zwischenstufe eines im Betrieb erzeugten
Produktes, das im Unternehmen weiter
verarbeitet wird.
• Fertigerzeugnisse: absatzfähiges Produkt, das
im Unternehmen hergestellt wurde
©
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1.4.3 Motive unternehmerischen Handelns
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Typen von Unternehmen
Ohne Gewinnerzielungsabsicht
• Organisationen ohne Erwerbscharakter
• Gemeinnützige Einrichtungen
• z.T. Betriebe der öffentlichen Hand
mit Gewinnerzielungsabsicht
• die Masse der privatwirtschaftlich
geführten Unternehmen
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Ziele z.B. flächendeckende Versorgung, Kostendeckg.
z.B. Stiftungen
z.B. Krankenhäuser
z.B. Bundeswehr,
Bauhof, nicht aber
Kraftwerke etc mit öff.
Beteiligung
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Warum Wirtschaften?
Warum Unternehmer Unternehmer geworden sind
90%
80%
70%
frei & unabh. sein
Idee verwirkl.
Tradition forts.
sonst arbeitslos
spinn-off
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Quelle: Impulse 10/99
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1-Gegenstand
Zielsetzungen
gewinnorientierter Unternehmen
Marktführer durch Kosten
Marktführer durch
Technologie
Wert der Marke steigern
neue Arbeitsplätze
Marktführer durch Qualität
hohe Gewinne
Arbeitsplätze erhalten
0%
50%
Quelle: Impulse 10/99
23
100%
Unternehmenswert
steigern
Unternehmenswert langfr.
sichern
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Geschäftsstrategien der Unternehmen
Preislich günstigster
Anbieter
30%
Technologieführerschaft
30%
Markenführerschaft
36%
Innovationsführerschaft
48%
Mitarbeiter stets auf
höchstem Kenntnis/Bildungsstand halten
85%
Führend bei der Qualität
der Produkte und
Dienstleistungen
87%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Quelle: Stadtsparkasse Düsseldorf/Mittelstandsbarometer 2005
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Wertschöpfungskette nach Porter
Hilfsfunktionen
F & E Produkte Prozesse Materialien
Organisation
Personal Einstellung, Training Entlohnung
Finanzen Finanz- und Liquiditätsplanung, Ertragssteuerung
Marge
Facility Management Gebäude, Ausstattung, Unterhalt
Primärfunktionen
Einkauf Lieferantenselektion, Bestellmengenplanung, Beschaffung
Inputlogistik
Güterzulauf
Produktion
Herstellung
Zusammenbau
Outputlogistik
Lagerhaltung
Orderabwicklung
Versand
Marketing
Vertrieb
Produkt
Preis
Kommunikation
Distribution
Kundenakquisition
Verkauf
Bestellaufnahme
Service
Kundendienst
Reparatur
Aufwertung