1.Einführungssitzung - Prof. Dr. Dr. hc Reinhard Meyers

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Grundkurs III
Einführung in die Internationale Politik
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Meyers
Sommersemester 2010
Tutoren: Arno Hantzsche, Julia Hinz, Nils Schröder
Folien zur Vorlesung
 Die
Folien zur Vorlesung sind nach der
Veranstaltung unter diesem Link abrufbar:

http://reinhardmeyers.uni-muenster.de/
Dort finden Sie auch
weitere Materialien zum
Seminar, die uns erst nach
Fertigstellung der zum
Grundkurs III erstellten
CD-Rom erreichen
Lebenslauf Kurzfassung
Studium
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard
Meyers
•Politikwissenschaft,
Anglistik und
Geschichte an der
Rheinischen FriedrichWilhelms-Universität
1966-1970 (Magister)
Studium in
Großbritannien
•Forschungsstipendiat
der Wiener Library,
London
•1970-72: Graduate
School of Contemporary
European Studies,
University of
Reading,(Master)
Wissenschaftlicher
Assistent
•bei Hans-Adolf
Jacobsen und KarlDietrich Bracher am
Seminar für
Politikwissenschaft der
Rheinischen FriedrichWilhelms-Universität
1972 – 1984
Professur
•Promotion zum Dr.
phil. 1974
•Habilitation im Fach
Politikwissenschaft
1986
•Seit 1987 Professur für
Internationale Politik
und Außenpolitik an
der Westfälischen
Wilhelms-Universität
• seit 1991 mehrfach
Dekan/Prodekan des
Fachbereichs
Sozialwissenschaften
der WWU
•Mitgründer und seit
1993 Mitherausgeber
der Zeitschrift für
Internationale
Beziehungen
•seit Oktober 1997
Ehrendoktor der
Fakultät für
Europastudien der
Babes-Bolyai
Universität
Klausenburg
•Seit Sommersemester
2007 Ehrendoktor der
Universität Novi Sad,
Serbien
Lebenslauf - Kurzfassung
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Meyers
Die Forschungsinteressen galten ursprünglich der
Geschichte der internationalen Beziehungen und der
Sicherheitspolitik im 20. Jahrhundert;
 Daneben trat aber schon vor der Habilitation die
Wissenschaftsgeschichte der Lehre von den
Internationalen Beziehungen sowie deren
Epistemologie, Methodologie und Theorie.
 Seit den achtziger Jahren wird dieser Schwerpunkt
ergänzt durch Arbeiten zur Friedens- und
Konfliktforschung, seit den neunziger Jahren auch zur
Europapolitik.

Heutige Sitzung
Einführender Überblick
Terminplan
Literaturhinweise
Organisatorisches
Grundbegriffe und Grundperspektiven der IB
Einführender Überblick
Die wissenschaftstheoretische
Grundtriade
Erkenntnisinteresse
Fragestellung
Sicht bzw. Definition des
(Erkenntnis-)Gegenstandes
Einführender Überblick
Erkenntnisinteresse
•
Jürgen Habermas:
Erkenntnis und Interesse.
Jüngste Aufl.
Frankfurt/Main: Suhrkamp
2001
•
John Ziman: Wie zuverlässig ist wissenschaftliche
Erkenntnis? Braunschweig 1982
•
Heinrich Schmidt/Georgi Schischkoff (Hrsg.):
Philosophisches Wörterbuch. Jüngste Aufl.
Stuttgart: Kröner 1991
•
Martin Gessmann (Hrsg.):
Philosophisches Wörterbuch.
23., vollst. neu bearb. Aufl.
Stuttgart 2009
Unterschiedliche Erkenntnisinteressen
Generelle Unterschiede
2. Erkenntnisinteressen bei Habermas
1.
Einführender Überblick
Generelle Unterschiede
Wissenschaft strebt nach
Verstehen
Erklären
Einsicht in die
Zusammenhänge
(vorgegebener)
menschlicher Ordnung,
ihrer Grundsätze und
Ziele
Erkenntnis der
Mechanismen und
Prozesse menschlichen
Zusammenlebens, ihrer
Gesetze und deren
Beeinflussung
Einführender Überblick
Generelle Unterschiede
Verstehen
Geltungsgrund:
Offenbarung, dem
Wissenschaftler
enthüllen sich die
Seinswahrheiten als
den Dingen
innewohnende Idee
(Platon)
Göttlicher Wille
(Mittelalter)
Ausfluss der
menschlichen Natur
Ziel:
Theoretische bzw.
normative
Orientierung des
Menschen in seiner
Welt
Erklären
Geltungsgrund:
Nachprüfbarkeit
des methodischen
Vorgehens
I.d. Regel Sammlung
empirischer
Beobachtungen,
Hypothesenbildung,
Formulierung von auf
nicht falsifizierten
Kausalaussagen
beruhender Theorien
Ziel:
Rationalisierung,
Erklärung,
Beherrschung der
Welt
Einführender Überblick
Erkenntnisinteresse bei
Forschungsprozesse lassen
sich ordnen nach drei Kategorien, die jeweils von
Habermas
einem anthropologisch tiefsitzenden Erkenntnisinteresse geleitet werden und
dem Interessenzusammenhang einer menschlichen Gattung entspringen, die sich
über Arbeit, Sprache und Herrschaft vergesellschaftet.
Technisches Erkenntnisinteresse der Erfahrungswissenschaften
Erschliessen die Wirklichkeit unter dem Erkenntnisinteresse der
Verwertbarkeit, dem Interesse an zuverlässiger Voraussage und Kontrolle
von Ereignissen in der Welt, um die materielle Reproduktion des Lebens
sicherzustellen oder zu erweitern.
Praktisches Erkenntnisinteresse der historisch-hermeneutischen
Wissenschaften
Erschliessen die Wirklichkeit unter dem Erkenntnisinteresse des
Sinnverständnisses,
der
Herstellung/Bewahrung
zuverlässiger
Intersubjektivität,
die
erst
gegenseitiges
Verstehen
und
Selbstverständigung sicherstellt
Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse der kritischen Wissenschaften
Erschliessen die Wirklichkeit unter dem Erkenntnisinteresse der (Selbst-)
Befreiung der Menschen von den für naturwüchsig gehaltenen Zwängen
undurchschaubarer Gewalten durch Selbstreflexion, Einsicht und
Aufklärung.
Einführender Überblick
Internationale Beziehungen Erkenntnisinteresse
Prämisse: Konflikt jeglicher Sozialbeziehung
endemisch
 Konflikt lässt sich folglich nicht abschaffen
 Minimalziel Zivilisierung des Konfliktaustrags:
 Reduzierung gewaltsamer Formen, Strukturen
und Prozesse des Konfliktaustrags zugunsten der
Förderung zunehmend gewaltfreier,
rechtsförmiger Modi der Konfliktbearbeitung.

Einführender Überblick
Politikwissenschaft
Im Regelfall ist Politikwissenschaft
Krisenwissenschaft:
 sie wächst in Situationen realpolitischer
und/oder sozioökonomischer Umbrüche und
versucht, Krisen (mit Blick auf deren Ursache
und deren Sinn) zu interpretieren,
 durch Entwicklung adäquater Instrumente zu
steuern und durch systematischen Aufweis bzw.
die historische Vermittlung bereits
verwirklichter oder noch zu verwirklichender
Handlungsoptionen zu lösen.
Einführender Überblick
Politikbegriff
Im Idealfall ist Politik ein Prozess der
Durchsetzung von überprüfbar, rational und
zielgerichtet auf der Basis bestimmter
Wertprämissen getroffener Entscheidungen gegen
Widerstreben anderer.
Dimension der Machtausübung und Machtkonkurrenz
Dimension der Interessendefinition und der
Interessendurchsetzung
Dimension des Entscheidungsprozesses und der
Entscheidungsumsetzung
Einführender Überblick
Konsequenzen
unterschiedlicher Politikbegriffe
Politik
Internationale Politik
•Das Wesen aller Politik ist Kampf,
Werbung von Bundesgenossen und
von freiwilliger Gefolgschaft (Max
Weber)
•(Politik im engeren Sinne) sucht
entweder Macht zu erhalten, Macht
zu vermehren oder Macht zu
demonstrieren (Hans Morgenthau)
•Politik ist Kampf um eine gerechte
Ordnung (Heinrich v.d.Gablentz)
•What distinguishes political
interactions from... social
interactions is that they
are...oriented toward the
authoritative allocation of values
for a society. (David Easton)
•Streben nach Machtanteil oder
Beeinflussung der Machtverteilung
... zwischen Staaten.
•Internationale Politik ein Kampf
um die Macht.
•Sicherung der politischen Gebilde
nach aussen und die Ordnung der
gesamtmenschlichen Verhältnisse.
•International politics...(is)...that
arena, in which power, coercion,
and bargaining are used to
determine how world ressources
will be allocated among the various
states and international
organizations. (Michael Haas)
Einführender Überblick
Internationale Beziehungen
Perspektiven
Akteur
Struktur
Prozess
Einführender Überblick
Akteur
Akteur
Umgebung
a) Wer handelt?
b) Formen, Anlässe, Gründe, Ergebnisse
grenzüberschreitenden und/oder nach außen
gerichteten Akteurshandeln?
Einführender Überblick
Prozess
A
B
C
Interaktion von Akteuren (Dauer,
Regelmäßigkeit, Aktions-Reaktions-Schema?)
 Formen, Anlässe, Gründe, Ergebnisse

Einführender Überblick
Struktur
Über Zeit geronnene,
d.h. im Zeitablauf sich
vielfach gleichförmig
wiederholende
Prozesse zwischen
Akteuren.
 Formen, Gründe,
Folgen?

Struktur
Prozess
Einführender Überblick
Internationale
Gesellschaft
Frieden
Einführender Überblick
S
T
R
U
K
T
U
R
Prozess
Internationale Beziehungen als Nullsummenspiel
Krieg
• (sozioökonomische) Dependenz und
Verteilungsungerechtigkeit/Marginalisierung
•Gewaltsame
Interessendurchsetzung
Konflikt
•
Rüstung/Rüstungswettläuf
e
• Sicherheitsdilemma
Internationale
• Abhängigkeit durch (Fremd-) Herrschaft
• (negative) Interdependenz als Beschränkung von
Handlungsoptionen
Zivilisierung des Konfliktaustrags
durch seine Verrechtlichung
Internationale
Anarchie
Gesellschaft
(gewaltsame Regulierung von
Beziehungen)
• Abschreckung
• Gleichgewichtspolitik
• Kollektive Verteidigung
Überlagerung internationaler
Konfliktformationen durch multiund transnationale (Interessen-)
Verflechtungs- und
Entscheidungsprozesse
(Verregelung von
Beziehungen)
• Integration
• (Kon-) Föderation
• Kollektive Sicherheit
• (positive) Interdependenz: (friedens-)
stabilisierende Wirkungen von
Interdependenzverflechtungen
• Peace Enforcement/ Peace Keeping
• funktionale Spillover-Effekte
• Rüstungskontrolle
• Peace Building
Kooperation
Frieden
Internationale Beziehungen als positives Summenspiel
Einführender Überblick
Das methodologisch-ontologische
Bezugsfeld
Billard-Ball-Modell internationaler Politik
NEOREALISMUS
REALISMUS
TRADITIONALISMUS
SZIENTISMUS
qualitativ, historischhermeneutisch
quantitativ, empirischnomologisch
IDEALISMUS
GLOBALISMUS ,
REGIME-ANSÄTZE
Spinnweb-Modell internationaler Politik
Terminplan
1. Sitzung (Donnerstag, 15. April 2010, 18.00 Uhr)
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erstes Tutorium ab dem 19. April 2010
Was ist die Lehre von den IB? Grundbegriffe und perspektiven der IB
Was ist und zu welchem Zweck studiert man die Lehre von den
Internationalen Beziehungen? Organisatorisches; einführende
Literaturhinweise; Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten.
Pflichtlektüre: Brown, Chris (2001): Introduction: Defining
International Relations. In: ebd. (Hrsg.): Understanding International
Relations. Seiten 1-18.
2. Sitzung (Donnerstag, 22. April 2010, 18.00 Uhr)
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Einführung in die Theorien der IB
Einführung in die IB-Theorien: Realismus / Neorealismus,
Liberalismus, Neoliberaler Institutionalismus, Englische Schule,
Kritische Theorie, Sozialkonstruktivismus, Feministische Ansätze,
Idealismus. Gemeinsamkeiten/Unterschiede.
Pflichtlektüre: Spindler, Manuela / Schieder, Siegfried (2006):
Theorie(n) in der Lehre der Internationalen Beziehungen. In: (ebd.)
(Hrsg.): Theorien der Internationalen Beziehungen. Seiten 9-37.
Weitere Literaturempfehlung zum Thema: Krell, Gert (2009):
Weltbilder und Weltordnung. Einführung in die Theorie der
internationalen Beziehungen. 4. überarbeitete und aktualisierte
Auflage. Baden-Baden.
Referatsthemen: IB-Theorien (a) Realismus/Neoralismus (b)
Neoliberaler Institutionalismus (c) Idealismus (d) Konstruktivismus
Terminplan
3. Sitzung (Donnerstag, 29. April 2010, 18.00 Uhr)
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Akteure I: Staaten
Die Entwicklung der Vorstellung vom Nationalstaat als Hauptakteur
der internationalen Politik. Rückbezug zur Theorie des (Neo)Realismus und des Idealismus. Abgrenzung zum Begriff der Nation.
Pflichtlektüre: Haass, Richard / Walker, George Herbert (2004):
Rethinking Sovereignity.
Referate: (a) Unterschiedliche capabilities der Nationalstaaten – ein
Vergleich der USA und Monaco (b) Auswirkungen von Macht im UNSicherheitsrat anhand einer ausgewählten Resolution
4. Sitzung (Donnerstag, 6. Mai 2010, 18.00 Uhr)
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Akteure II: Nichtstaatliche Akteure
Einführung der unterschiedlichen Arten von nichtstaatlichen
Akteuren in der Internationalen Politik.
Pflichtlektüre: Duffield, John (2007): What Are International
Institutions? In: International Studies Review, Vol. 9, No. 1, Seiten 122.
Referate: (a) Handlungsmöglichkeiten internationaler Organisationen
(b) Handlungsmöglichkeiten transnationaler Unternehmen (c)
Terminplan
Donnerstag, 13. Mai 2010

Christi Himmelfahrt – keine Sitzung
5. Sitzung (Donnerstag, 20. Mai 2010, 18.00 Uhr)
Akteure III: Supranationale Organisationen
 Europäische Union. Multi-Level Governance als neuere analytische
Perspektive nicht nur der Europaforschung? Analyse unter
besonderer Berücksichtigung der neueren Entwicklungen (Vertrag
von Lissabon).
 Pflichtlektüre: Pollack, Mark A. (2000): International Relations
Theory and European Integration. EUI Working Papers RSC No.
2000/55.
Hooghe, Liesbet / Marks, Gary (2001): Types of Multi-Level
Governance. In: European Integration online Papers (EIoP), Vol. 5,
Nr. 11, Seiten 1-24.
 Referate: (a) Europäische Außenpolitik an einem Beispiel (b) Die
EU – Vertiefung oder Erweiterung? (c) Die Entwicklung der EU –
in welche Richtung wird es gehen?

Donnerstag, 27. Mai 2010

Pfingstferien – keine Sitzung
Donnerstag, 3. Juni 2010

Fronleichnam – keine Sitzung
Terminplan
6. Sitzung (Donnerstag, 10. Juni 2010, 18.00 Uhr)
Prozesse I: Krieg / Konflikt
 Krieg, Kriegstypen, Kriegsursachen. Alte und Neue Kriege als
Gegenstand der Friedens- und Konfliktforschung. Konflikt,
Konflikttypen, Konfliktursachen. Ansätze der Konfliktbearbeitung
und Konfliktregelung im internationalen System.
 Pflichtlektüre: Sheehan, Michael (2007): The changing character of
war. In: Baylis, John / Smith, Steven / Owens, Patricia (Hrsg.):
The Globalization of World Politics. An Introduction to
International Relations.
Herbert Wulf: Military Security between Rearmament,
Democratisation and Privatisation. Erschienen in: Debiel, Tobias et
al. (Hrsg.): Global Trends 2010. Peace - Development –
Environment. S. 19 – 39.
 Anwendung der IB-Theorien auf aktuelle/vergangene Konflikte

7. Sitzung (Donnerstag, 17. Juni 2010, 18.00 Uhr)
Prozesse II: Frieden
 Frieden – Realistisches Handlungsziel oder erkenntnisleitende
Utopie der Internationalen Beziehungen? Bezugnahme auf die
Theorie des demokratischen Friedens.
 Zürn, Michael (2005): Frieden umfassend denken. In: Leviathan,
Vol. 33, No. 4, Seiten 428-438.
 Referate: (a) Der demokratische Frieden – eine wacklige Theorie?
(b) Friedensabkommen als Lösung/Beendigung von Konflikten?

Terminplan
8. Sitzung (Donnerstag, 24. Juni 2010, 18.00 Uhr)




Prozesse III: Entwicklung
Ursachen und Folgen von Unterentwicklung (z.B. Konflikte, Migration).
Entwicklungspolitik (EP) als machtpolitisches Instrument? Akteure der
EP. Diskussion möglicher neuer Lösungsansätze.
Nuscheler, Franz (2008): Die umstrittene Wirksamkeit der
Entwicklungszusammenarbeit. INEF-Report 93/2008.
Referate: (a) Afrika – ein Kontinent, der Entwicklung braucht (b)
Vergleich der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) Chinas und der EU in
Afrika
9. Sitzung (Donnerstag, 1. Juli 2010, 18.00 Uhr)
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

Strukturen I: Internationales Staatensystem
Das internationale Staatensystem als nullsummenspielhafte
Konkurrenz oder rechtlich geordnete Gesellschaft seiner Akteure?
Bezugnahme zur Spieltheorie.
Nolte, Detlef (2006): Macht und Machthierarchien in den internationalen
Beziehungen: Ein Analysekonzept für die Forschung über regionale
Führungsmächte. GIGA Working Papers, 29.
Bauböck, Rainer (2004): Politische Grenzen in einer postwestfälischen
Weltordnung. In: Working Paper Nr. 41 der Forschungsstelle für
institutionellen Wandel und europäische Integration – IWE.
Referate: (a) Analyseebenen in den IB (b) Völkerrecht als
erhaltenskodex der Staatenwelt: Probleme der Formulierung und
Terminplan
10. Sitzung (Donnerstag, 8. Juli 2010, 18.00 Uhr)




Strukturen II: Globalisierung und Global Governance
Auswirkungen und Perspektiven des Globalisierungsprozesses.
Entstaatlichung der internationalen Politik – Entstehen eines Systems
der Global Governance? Weltwirtschaftskrise – Ursachen und Folgen.
Pflichtlektüre: Helleiner, Eric (2009): Die Finanzkrise und ihre
Reaktionen – was bisher geschah. Fünf Ansätze auf der Suche nach
einem Ergebnis. In: Internationale Politikanalyse, Januar 2009.
Kühlböck, Karin / Jäger, Johannes / Novy, Andreas (2010): The World
Financial System in Crisis.
Referate: (a) Gegenströmungen zur Globalisierung – Regionalisierung
und lateinamerikanischer Sozialismus (b) Lösungsmöglichkeiten für
die Weltwirtschafts- und Finanzkrise
11. Sitzung (Donnerstag, 15. Juli 2010, 18.00 Uhr)

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
Ausblick und Zusammenfassung
Neue Bedrohungen und Chancen: Ausblick auf die IP im 21.
Jahrhundert. Was ist und zu welchem Zweck dient die Lehre der IB?
Pflichtlektüre: Fukuyama, Francis (1989): The End of History? In: The
National Interest, Summer 1989.
Debiel, Tobias / Roth, Michèle / Ulbert, Cornelia (2010): Global
Trends in the Shadow of the World Financial Crisis.Challenges, Power
Shifts and Options for Global Governance.
Nuscheler, Franz / Debiel, Thomas / Messner, Dirk (2010): Global
Vulnerabilities and Threats to “Human Security”
Referate: (a) IB aus quantitativer und qualitativer Perspektive –
Beispiele aus der Forschung zum Überblick über die Lehre der IB
 12.

Sitzung:
KLAUSUR
Donnerstag, 22.Juli 2010, 18.00
 Interessenten
für eine
Modulabschluss-klausur schreiben
die GK III und GK IV – Klausuren
jeweils zu den dort üblichen Zeiten
und Bedingungen; die Endnote ergibt
sich aus der Addition der Einzelnoten : 2
Organisatorisches
Begleittext


Den Grundkurs-Teilnehmern wird zu Semesterbeginn
eine CDRom zur Verfügung gestellt, die neben den
wesentlichen Texten für die Veranstaltung vielfaches
weiteres Material enthält, das insbesondere für die
Vorbereitung der Klausur und zur weiteren Einarbeitung
in den Gegenstandsbereich der IB genutzt werden kann.
Obligatorischer Begleittext zur Veranstaltung:
John Baylis/Steve Smith/Patricia Owens (eds.):
The Globalization of World Politics. An
introduction to international relations. 4th ed.
Oxford: Oxford UP 2008. Die Anschaffung
dieses Textes wird dringend empfohlen. Sie
sollten auch die zugehörige Website
konsultieren:
http://www.oup.com/uk/orc/bin/9780199297771/
Organisatorisches
Leistungsanforderungen
Klausur am 22. Juli 2010 (Teilprüfungsleistung)
 Referat und Thesenpapier (max. 2 Seiten) im
Tutorium (Studienleistung)
 Regelmässige Bearbeitung der Pflichtlektüre

Organisatorisches
Schulungsangebote der Zweigbibliothek
für Sozialwissenschaften
I. Wir informieren Sie über die
Benutzungsmöglichkeiten der Zweigbibliothek
und zeigen Ihnen die einzelnen Publikumsbereiche:




die Leihstelle, in der Sie auch den Benutzungsausweis
erhalten,
den Informationsbereich mit den Katalogen,
die Lesesäle,
das Freihandmagazin mit seiner systematischen Aufstellung.
2. Anschließend erklären wir Ihnen die grundlegenden
Funktionen unseres Katalogs (OPAC): von der
Bedienung bis zur einfachen Literatursuche.
Momentan sind keine Schulungsangebote vorhanden. Bitte
informieren Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt auf der
Homepages der ZBS.
Organisatorisches
Literatur zu einem
Thema suchen und finden



Sie haben eine Literaturliste mit einigen Angaben
über Bücher oder Aufsätze?
Sie möchten Ihre Liste schnell und effektiv
abarbeiten und herausfinden, ob diese Literatur in
der ULB, Zweigbibliothek oder einer
Institutsbibliothek vorhanden ist?
An Übungsbeispielen lernen Sie, Ihre
Literaturangaben zu "lesen" und gegebenenfalls
fehlende Angaben zu ergänzen. In der Schulung wird
Ihnen gezeigt, wie Sie die Kataloge bedienen, die Sie
zum Ermitteln der gesuchten Titel benötigen: ULBKatalog (Bücher- und Zeitschriftensuche), OKI, ZKI
und KNIM.
Momentan sind keine Schulungsangebote vorhanden. Bitte
informieren Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt auf der
Homepages der ZBS.
Organisatorisches
Last but not least…
…informieren Sie sich über die für Sie
geltenden Bestimmungen
von Prüfungs- und Studienordnung !
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Grundbegriffe und perspektiven

Von den klassischen Grundbegriffen des Billard-Ball-Modells
Außenpolitik, Internationale Politik, Internationale
Beziehungen

Zu den neueren Begriffen
des Spinnweb-Modells
Transnationale Politik, Transnationale Beziehungen
34
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Außenpolitik
1. Ressourcen
2. Mittel
3. Ziele
4. Interessen
5.
Entscheidungsprozesse
Internationale
Umgebung
Nationaler
Akteur
grenzüberschreitend
e Handlung
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Internationale Politik
Aktion
Reaktion
Staat /Akteur
A
Aktion
Aktion
Reaktion
Reaktion
Staat /Akteur
B
Staat /Akteur C
Internationale Beziehungen
Internationale Politik
Teilmenge
Teilmenge
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Außenpolitik, Internationale Politik,
Internationale Beziehungen
Außenpolitik
= politischer Kernbereich
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Internationale Politik
IGO
Internationa
le Politik
Außenpolitik
A
Akteur B
Außenpolitik
B
Akteur A
Gesellschaf
t
Gesellschaf
t
38
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Das Billard-Ball-Modell
internationaler Beziehungen
Akteur A
Akteur B
Abstoßende Kräfte
Anziehende Kräfte
Akteur C
Der neuzeitliche Territorialstaat – Substrat des realistischen
Billard-Ball-Modells der internationalen Politik
Prämisse:
Legitimation des Staates durch Garantie von Sicherheit
und Rechtsfrieden im Binnen- und Schutz vor (militärischen) Angriffen im
Faktoren des Wandels:
Außenverhältnis
mittelalterlicher Ausgangspunkt
Mauergeschützte
Undurchdringbarkeit
hebt auf
Entwicklung der
Produktivkräfte und der
Destruktionsmittel
Schiesspulverrevolution des
späten Mittelalters: Entwicklung
der Artillerie und der
Distanzwaffen
Flächenstaat: harte Schale von Festungen rings um die Peripherie bei gleichzeitiger
Aufhebung der Unabhängigkeit befestigter Plätze im Landesinnern durch die
Zentralgewalt
Festungsgeschützte
Undurchdringbarkeit
Äußerungsformen
strategisch
politisch
rechtlich
Militärmacht
Unabhängigkeit
Souveränität
Voraussetzung: Verbleib
der (Land- und See)
Krieg-führung in der
Horizontalen
Moderner Staat: Im Inneren befriedete und nach aussen durch ihre
harte Schale verteidigungsfähige Einheit mit (physischem)
40
Luftkrieg: insbesondere
Gewaltmonopol
militärisch-politisch-rechtlich abgestützte
Undurchdringbarkeit
hebt auf
ballistische Trägersysteme
und nukleare
Massenvernichtungswaffen
40
15. April 2010
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Reinhard Meyers
41
41
Prof. Dr. Dr. h.c Reinhard Meyers
27.Oktober 2005
The Maginot Line
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Transnationale Gesellschaft
Regierung
Regierung
Regierung
Transnationale Gesellschaft
A
B
C
Gesellschaf
t
Gesellschaft
Gesellschaft
Nationaler Akteur
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Transnationale Politik
Regierung
A
Gesellschaft
Regierung
B
Gesellschaft
Regierung
C
Gesellschaft
Grundbegriffe und –perspektiven der IB
Spinnweb-Modell
internationaler Beziehungen
The world‘s main shipping lines
The world‘s main intercontinental air
connections
Multi-channel trunk routes for
telephony
The Rome Plan 1963
Das Netz wird immer dichter…
You may now kiss the bride…