[Titel der Präsentation] - Lungeninformationsdienst

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Asklepios Fachkliniken München-Gauting
Medizinische Klinik und Poliklinik V
Klinikum der Universität München
Comprehensive Pneumology Center-Munich [CPC-M]
Direktor: Prof. Dr. J. Behr
Chronisch-entzündliche Erkrankungen
der Atemwege und der Lunge
PD Dr. med. Claus Neurohr
150 – 200 Mio Alveolen pro Lungenflügel, ca. 150 qm
Alveolen: 150-200 Mio pro Lungenflügel, insgesamt ca. 100 qm
Ultrastrukturelle Ansicht der Diffusionsstrecke
CO2
O2
Alveolarepithel
Interstitium
1 µm
Capillarendothel
Plasma
Erythrozyt
Pathogenese der Dyspnoe
Ventilation
Diffusion
Perfusion
Aus einer Störung einer der drei
Teilfunktionen der Lunge resultieren
Verteilungsstörungen
A close up of the bronchial mucosa of a
smoker. Ciliated epithelial cells and cells
with destroyed ciliae can be observed.
Atemnot / Dyspnoe
Definition:
Der Zwang/Drang zu atmen wird subjektiv als unangenehm empfunden
Aber:
• KEINE Korrelation zwischen Ausmaß der Dyspnoe und
kardiorespiratorischen Parametern: PaO2, PaCO2, FEV1, Atemarbeit
• erlaubt keine Differenzierung zw. kardialer / pulmonaler Genese
• absoluter Imperativ zu atmen (kein Suizid durch willentliche Apnoe)
• Hypoxie-Toleranz ist trainierbar (Taucher, Bergsteiger, Patienten)
Differentialdiagnose obstruktiver
Atemwegserkrankungen
COPD/Emphysem
Vocal Cord Dysfunction
Asthma bronchiale
Asthma-Sonderformen
– Churg-Strauss S.
Mukovizidose
Bronchialobstruktion
Histiocytosis X
Bronchiolitis oblit.
Bronchiektasie
– Kartagener S.
– Yellow Nail S.
Spezielle Formen
– a-1-PI-Mangel
COPD – Definition
Chronic Obstructive Lung Disease

Persitierende Atemflusslimitierung/Obstruktion

als Folge der Inhalation von Schadstoffen

in der Regel progressiver und

chronischer inflammatorischer Prozess der Atemwege

COPD ist häufig, verhinderbar und behandelbar

Exazerbationen und Komorbiditäten spielen eine wichtige Rolle
Summary GOLD 2011 Revision
Chonisch obstruktive Bronchitis und
Lungenemphysem
Schleimüberproduktion
(Einengung d. Lumens)
Atemwege offen
durch intakte
Alveolarwände
Zerstörte Alveolarwände (Emphysem)
Entzündung und Fibrose der
Schleimhaut u. peribronchial
(obliterative Bronchiolitis)
Gesund
COPD
Barnes, PJ N Engl J Med 2000
COPD – Wann daran
denken ?
SYMPTOME
Dyspnoe
Riskofaktoren
Zigarettenrauchen
chronischer Husten
Berufliche Exposition
Sputum
indoor/outdoor pollution
SPIROMETRIE: Grundvoraussetzung zur
Diagnosestellung
Summary GOLD 2011 Revision
Fluss-Volumen-Kurve
V‘
PEF
MEF50
MEF25
V
Mit freundlicher Genehmigung des Klinikums
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Obstruktive
Ventilationsstörung
mit
Lungenüberblähung
Das Problem verstehen
Die COPD ist die häufigste
chronisch-entzündliche
Lungenerkrankung
Entwicklung der Häufigkeit von
Atemwegs-/Lungenerkrankungen
als Todesursache 2004 -2030
2004
Ischämische Herzerkrankung
Zerebrovaskuläre Erkrankung
Atemweginfektionen
COPD
Durchfallerkrankungen
HIV/AIDS
Tuberkulose
Lungenkrebs
Verkehrsunfälle
Perinatale Erkrankungen
2030
Diabetes mellitus
Hypertensive Herzerkrankung
Magenkrebs
WHO 2008
Krankenhaustage in der BRD für
Lungenerkrankungen
Mio. Krankenhaustage
3
2
1
0
Pneumonie Lungenkarzinom
COPD
Akute Tuberkulose
Bronchitis
Schlafapnoe
Asthma
Quelle Statistische Bundesamt; mod. nach Weißbuch Lunge 2005
Vergleich der Gesamtkosten der wichtigsten
Lungenerkrankungen
Mrd. Euro
Indirekte Kosten
4
Direkte Kosten
2
0
COPD
Akute
Pneumonie
TuberMukoBronchitis
kulose
viszidose
Bronch.
Asthma
Influenza
SchlafKarzinom
apnoe
Mod. nach Weißbuch Lunge 2005
LUNGNENKREBS
Vortragstitel, Autor, Veranstaltung
08.04.2015
Seite 20
Zigarettenkonsum ist DER Risikofaktor für die
Entstehung von COPD
Zigarettenkonsum ist für 85% aller COPD-Fälle weltweit
verantwortlich
Etwa 50% aller Raucher entwickeln eine COPD
Genetische Faktoren beeinflussen vermutlich das
individuelle Risiko
A close up of a severely anthracotic
and emphysematous left lung.
COPD
Irreversible Schädigung des Lungenparenchyms
Lungenemphysem
Alveolen mit
Emphysem
Normale
Alveolen
Gesund
Der Teufelskreis der COPD …
Atemnot bei
Belastung
Leistungsabfall
Körperliche
Schonung
Exazerbationen
Leistungsfähigkeit
Lebensqualität
Soziale
Isolation
Depression
24
Nach Reardon JZ et al. Am J Med 2006;119:37-7.
ZuWallack R. COPD 2007;4:293-7.
Was bedeuten COPD für den betroffenen Patienten?
 Atemnot
 Invalidisierung
 Soziale Isolation
 Krankenhaus
 Angst
Der jährliche Verlust an Lungenfunktion ist bei milder COPD
am stärksten und nimmt im weiteren Krankheitsverlauf ab1,2
FEV1 (% Soll)
100
80
Stufe I
Δ 40 ml/Jahr
Δ 47–79 ml/Jahr
50
Δ 56–59 ml/Jahr
Stufe II
Stufe III
30
Stufe IV
Δ < 35 ml/Jahr
Jahre
1
2
Mapel DW et al. Int Journal of COPD 2011;6:573–81
Tantucci and Modina. Int J COPD 2012; 7: 95–99 (Abbildung)
Pathomechanismen der COPD
Inhalation von Noxen
(e.g. Zigarettenrauch, Schadstoffe)
Lungenschädigung
Zerstörung des Parenchyms
Hypersekretion von Schleim
Zerstörung der Alveolen, Verlust der
elastischen Spannung (Emphysem)
(chronische Bronchitis)
Chronische Bronchiolitis
(“Small airways disease”):
Verengung der Atemwege
und Fibrose
Obstruktion und Atemflusslimitierung
GOLD 2008
Überlebenswahrscheinlichkeit
Prädiktion der Mortalität bei COPD:
Exazerbationsrate
Keine Exazerbationen/Jahr
A
p < 0,0002
B
p < 0,0001
p = 0,069
> 2 Exazerbationen/Jahr
C
Zeit (Monate)
Studienpopulation: 304 Männer; Beobachtungszeitraum 5 Jahre; Einteilung nach Anzahl
der akuten Exazerbationen GruppeA n=163; GruppeB n=105; GruppeC n=36
Soler-Cataluna et al., Thorax 2005; 60:925-931
COPD und Komorbidität
- COPD - Todesursachen
und GOLD-Stadium
Gudmundsson et al. Int J Chron Obstruct Pulm Dis 2012
COPD: Korrelation von Sterblichkeit und BMI
FEV1: > 70 %
Relatives Risiko (%)
FEV1: 50 - 70 %
• Textmasterformate
durch Klicken
FEV1: < 50 %
25
bearbeiten
20 Ebene
• Zweite
• Dritte15Ebene
BMI < 21 kg/m2 :
• Vierte10 Ebene
• Lebenserwartung 
• Fünfte5 Ebene
0
< 20
20 - 24,9 25 - 29.9
BMI (kg/m2)
> 30
31
Landbo et al. AJRCCM 1999;160:1856
Diagnosekriterien der COPD
A) Leitsymptome der COPD:
– Chronischer Husten ± Sputumproduktion
– Dyspnoe: persistierend und progressiv, belastungsabhängig
– Exacerbationen, meist Infektgetriggert
B) Exposition gegenüber inhalativen Noxen:
– Zigarettenrauch
– Umwelt/Arbeitsplatzexposition:
Cadmium, Chromate, Isozyanate, Quarzstaub, etc.
C) Lungenfunktion:
- FEV1/FVC < 70 % & FEV1 < 80 % d.S.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
PD Dr. Claus Neurohr
Medizinische Klinik und Poliklinik V – Campus Großhadern
[email protected]
Tel. 089-7095-3071, Fax. 089-7095-8877
Effekte der Bronchodilatatoren
Entspannung der glatten
Muskulatur
Bronchodilatator
Reduzierung der
Hyperinflation
Verbesserte
mukoziliare
Clearance
Verbesserung der
Atemmuskulatur
GOLD 2008
Spirometrie
Goldstandard in der Diagnostik und Bewertung der
COPD
Forciertes expiratorisches
Volumen (L)
Patienten mit COPD weisen häufig einen Rückgang bei FVC und FEV1 auf
FVC
FEV1
5
Normal
Leicht-bis mittel
FVC
COPD
4
FEV1
3
2
Normal
COPD
1
FEV1
4.150
2.350
FVC
5.200
3.900
FEV1/FVC
80%
60%
0
1
2
3
4
Zeit (Sekunden)
5
6
Bei Post-Bronchodilatator-Werten von FEV1/FVC <0.70 und FEV1 <80% Soll
liegt eine Atemwegsobstruktion vor, die nicht vollständig reversibel ist
GOLD 2008
Auswirkungen der COPD auf körperliche
Belastbarkeit, Lebensqualität und Psyche
COPD
Belastungsdyspnoe
Körperliche
Schonung
Depression
Immobilität
Dekonditionierung
von Herz, Kreislauf
und Muskulatur
Sinkende
Lebensqualität,
soziale Isolation
Mod. nach Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga COPD 2007, e19
Entstehung der COPD: Zeitlicher Ablauf
 Vermehrter Bronchialschleim
 Schädigung der Flimmerhärchen
Jahre
 Verengung der Atemwege
durch entzündliche Schwellung der kleinen Atemwege
und Abbau des Stützapparates zum Offenhalten der
Bronchien
 Überblähung der Lungen („Luft geht nicht raus“)
 Störungen des Gasaustauschs
 Bluthochdruck im Lungenkreislauf
 Überlastung und Schädigung des rechten Herzens
 Cor pulmonale
Luftnot bei kleinster Anstrengung
Ursache der COPD
Zigarettenrauch
und andere Schadstoffe
Verengung der
Atemwege
Schutzmechanismen
Zerstörung von
Lungengewebe
chronische
Entzündung
Vermehrte
Schleimbildung
Reparaturmechanismen
Schädigung der Lunge