Präsentation zum - Gutenberg Lehrkolleg (GLK)

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Transcript Präsentation zum - Gutenberg Lehrkolleg (GLK)

Forschungsorientierte Lehre im
Lehramtsstudium:
Eigenständiges wissenschaftliches
Arbeiten in der Bachelorarbeit
Christine Eckert
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Tatjana Spaeth-Hilbert
Universität Ulm
Margarete Imhof
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kompetenzerwerb im Studium
• Kompetenzen (Weinert, 2002, S. 27):
– Bei Individuen verfügbare oder von ihnen erlernbare
kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten,
– bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit
verbundenen motivationalen, volitionalen und
sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten,
– die Problemlösungen in variablen Situationen
erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.
 Output-Orientierung
 Fachspezifische Wissensbestände
 Fachliche & überfachliche Kompetenzen
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Funktionen von Hochschullehre
• Bieten von Lerngelegenheiten, um fachliche und
überfachliche Kompetenzen zu erwerben (Braun &
Hannover, 2011)
–
–
–
–
bestimmte Lernprozesse auslösen
Studierende aktivieren & motivieren
Flexibel anwendbares Wissen vermitteln
Handlungsfähigkeiten in authentischen Situationen
herstellen
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierung im Lehramtsstudium
Standards für die Lehrerbildung (KMK, 2004, S. 3)
• „1. Lehrerinnen und Lehrer sind Fachleute für
das Lernen.
• Ihre Kernaufgabe ist die
– gezielte und
– nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete
– Planung, Organisation und Reflexion
– von Lehr- und Lernprozessen sowie
– ihre individuelle Bewertung und systemische
Evaluation.“
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierung im Lehramtsstudium
Standards für die Lehrerbildung (KMK, 2004, S. 3)
• „ 3. Lehrerinnen und Lehrer üben ihre
Beurteilungs- und Beratungsaufgabe
• im Unterricht und bei der Vergabe von
Berechtigungen für Ausbildungs- und Berufswege
• kompetent, gerecht und verantwortungsbewusst
aus.
• Dafür sind hohe pädagogisch-psychologische und
diagnostische Kompetenzen von Lehrkräften
erforderlich.“
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierung im Lehramtsstudium
Standards für die Lehrerbildung (KMK, 2004, S. 3)
• „4. Lehrerinnen und Lehrer entwickeln ihre
Kompetenzen ständig weiter und
• nutzen wie in anderen Berufen auch Fort- und
Weiterbildungsangebote,
• um die neuen Entwicklungen und
wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihrer
beruflichen Tätigkeit zu berücksichtigen.“
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierung im Lehramtsstudium
Standards für die Lehrerbildung (KMK, 2004, S. 3)
• „5. Lehrerinnen und Lehrer beteiligen sich an
der Schulentwicklung, an der Gestaltung einer
lernförderlichen Schulkultur und eines
motivierenden Schulklimas.
• Hierzu gehört auch die Bereitschaft zur
Mitwirkung an internen und externen
Evaluationen.“
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierung im Lehramtsstudium
Welche Anforderungen ergeben sich aus den KMKKompetenzen?
Lehrerinnen und Lehrer müssen
• ihr unterrichtliches Handeln an wissenschaftlichen
Erkenntnissen orientieren,
• hohe (wissenschaftliche) Standards in ihrer
Diagnostik anwenden,
• neue wissenschaftliche Erkenntnisse fortlaufend
wahrnehmen und berücksichtigen,
• ihr eigenes Handeln sowie ihre Schule kritisch und
systematisch hinterfragen und reflektieren.
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierung im Lehramtsstudium
Welche Kompetenzen müssen Universitäten im
Lehramtsstudium bilden und fördern?
Zukünftige Lehrerinnen und Lehrer müssen
• lernen, Forschungsergebnisse/Fachliteratur
kritisch zu rezipieren und für ihren Unterricht zu
nutzen,
• wissenschaftliche Standards für Messungen
kennen und anwenden können,
• über Kenntnisse zu wissenschaftlichen Prozessen
verfügen und selbst für Evaluationszwecke
anwenden können.
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Unser Konzept zur Forschungsorientierung
Forschungskompetenz
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
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Phase 1: Kompetenzerwerb
• Ziel: Kenntnisse und Kompetenzen in empirischen
Forschungsmethoden
• Methode: fakultative Übung mit insg. 10 UE
• Inhalte:
–
–
–
–
–
Formen empirischer Arbeiten
Wissenschaftliche Fragestellungen formulieren
Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens
Literaturrecherche in psychologischen Datenbanken
Grundlagen der Erfassung, Auswertung und
Interpretation wissenschaftlicher Daten
– Zeitmanagement für die Planung, Durchführung und
Präsentation einer wissenschaftlichen Arbeit
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Phase 2: Durchführung einer wiss. Arbeit
• Ziel: Festigen und Anwenden der erworbenen
Kenntnisse und Kompetenzen
eigenständige
Arbeit
Schreibcoaching
individuelle
Betreuung
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
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Phase 2: Schreibcoaching
• Ziel: Unterstützung der Studierenden im
Schreibprozess
• Methode: fakultatives Kolloquium mit Lernstationen
während des Semesters
• Inhalte:
– SMARTe Zielsetzung
– Abschnitte der Bachelorarbeit
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
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Phase 2: Schreibcoaching
• 3-teiliger Stundenaufbau
1. Besprechung der gesetzten SMARTen Ziele
2. Arbeit an Lernstation
3. Formulierung der SMARTen Ziele für die nächste Woche
• Warum SMARTe Ziele?
Spezifisch
Messbar
Akzeptabel
Realistisch
Terminiert
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 Setzen realistischer
Ziele
 Unterteilen der BAArbeit in kleine
Einheiten
Phase 2: Schreibcoaching
• Inhalte der Lernstationen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Ziele wissenschaftlichen Arbeitens
Literaturrecherche & Auswahl geeigneter Literatur
Aufbau & Gliederung der Bachelorarbeit
Abstract & Titel
Einleitung
Theoretischer Hintergrund
Methode
Ergebnisse
Diskussion
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Phase 2: Schreibcoaching
• Beispiel-Inhalt zu den Lernstationen
SETTING THE STAGE – ODER: TITEL UND ABSTRACT IHRER BACHELORARBEIT
 Die APA (2010) liefert Hinweise darauf, was einen guten Titel ausmacht. Damit
Sie die Informationen auf einen Blick haben und überprüfen können, ob der
Titel Ihrer Bachelorarbeit diese Eigenschaften besitzt, finden Sie im Folgenden
eine Checkliste. Diese soll Ihnen dabei helfen, Ihren Titel zu formulieren und
Ihren roten Faden schon im Vorfeld auf den Punkt zu bringen.
Mein Titel…
… fasst den Hauptgedanken meiner Arbeit einfach, und
wenn möglich, stilvoll zusammen.
… bringt das Hauptthema präzise auf den Punkt.
… enthält die Variablen und Theorie(n) sowie deren
Beziehung zueinander, die ich untersucht habe.
… ist verständlich und kann für sich alleine stehen.
… ist frei von zu allgemein gehaltenen Begriffen, z.B.
„Eine Untersuchung/Studie/ ein Experiment zu…“.
… ist frei von Abkürzungen.
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Ja/Nein
Notizen
Phase 2: Beispiele für Bachelorarbeitsthemen
• Lehren, lernen und diagnostizieren in Fächern
• Untersuchungen zur Gestaltung von
Lernumgebungen
• Einfluss von Einstellungen und Motivation auf
den Lernprozess
• Untersuchungen zu Einstellungen von
SchülerInnen und LehrerInnen
• Projekt „Vom Labor ins Klassenzimmer“
• Einfluss negativer Stereotype auf die Leistung
von SchülerInnen
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Phase 3: Verwertung und Veröffentlichung
• Ziel: Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs
• Methoden:
– Präsentation der Arbeiten auf dem Tag der
Bachelorarbeit
– Bereitstellung der Arbeiten in der Bibliothek oder
auf geeigneten Internetportalen
– Bericht über Ergebnisse in Schulen
– Veröffentlichung publikationsreifer Arbeiten in
Fachzeitschriften
– Vorträge auf Fachkonferenzen
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Phase 3: Beispiele Publikationen
Adams, T. (2012). Schülerexperimente im Chemie-Anfangsunterricht in der 8. Jahrgangsstufe.
Eine empirische Untersuchung zum Einfluss auf Interesse und Motivation. In ZBH
(Hrsg.), Bachelor-Arbeiten in Mainz (S. 14-16). Mainz: Johannes Gutenberg Universität.
Hilbert, T., Fabriz, S., Imhof, M. & Hargesheimer, J. (2012). Smarter lehren mit SMART-Boards.
Der Einsatz interaktiver Whiteboards im schulischen Unterricht. In M. Krämer, S. Dutke
& J. Barenberg (Hrsg.), Psychologiedidaktik und Evaluation IX (S. 277-284). Aachen:
Shaker Verlag.
Hilbert, T. & Terrero, Y. M. (2012). Psychologie-Vorlesungen aus der Konserve Lernerfolg einer
Vorlesungsaufzeichnung im Vergleich zum Besuch der Präsenzvorlesung. In M. Krämer,
S. Dutke & J. Barenberg (Hrsg.), Psychologiedidaktik und Evaluation IX (S. 163-170) .
Aachen: Shaker Verlag.
Hilbert, T. & Schüller, I. (in Vorbereitung). 40 Jahre nach Ingenkamp: Eine Replikationsstudie
zur Vergleichbarkeit von Zensuren.
Hofmann, J., Weisrock, L. & Hilbert, T. (2012). Wer und was stört Unterricht?
Unterrichtsstörungen aus Sicht von Lehrern und Schülern. In ZBH (Hrsg.), BachelorArbeiten in Mainz (S. 12-13). Mainz: Johannes Gutenberg Universität.
Siddiqui, F. & Güler, A. (in press). Using metacognitive instruction to support comprehension
in listening to Englisch as a second language. Listening Education.
Staudinger, A. (2012). Leon ist fleißig, Özlem nicht. Namensbezogene Eigenschaftsattribution
im schulischen Kontext. In ZBH (Hrsg.), Bachelor-Arbeiten in Mainz (S. 9). Mainz:
Johannes Gutenberg Universität.
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Phase 3: Beispiele Vorträge
Gutmann, C., Hilbert, T. S., Herzog, W., Rung, V. & Seufert, T. (submitted). Learning by the way: A
comparison of learning with a text book and with a podcast.
Hilbert, T. & Schüller, I. (2012). 40 Jahre nach Ingenkamp: Eine Replikationsstudie zur
Vergleichbarkeit von Zensuren. Vortrag auf dem 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Psychologie, 23.-27.09.2012 in Bielefeld.
Hilbert, T. & Terrero, Y. M. (2012). Psychologie-Vorlesungen aus der Konserve Lernerfolg einer
Vorlesungsaufzeichnung im Vergleich zum Besuch der Präsenzvorlesung. Vortrag auf der
Psychologiedidaktik und Evaluation IX, 18.-19.05.2012 in Münster.
Hilbert, T. S., Hofmann, J. & Weisrock, L. (submitted). When should teachers intervene? Classroom
disruptions from the perspectives of teachers and pupils.
Hilbert, T. S. & Schüller, I. (submitted). Are pupils with good maths grades really good in maths – or
just better than their classmates?
Hilbert, T. S. & Schüller, I. (2012). Are pupils with good maths grades really good in maths – or just
better than their classmates? Paper presented at the SIG11-meeting, 13.-15.06.2012 in
Bergen, Norway.
Hilbert, T. S. & Terrero, Y. M. (submitted). Let’s learn at home!? Learning outcome in a lecture
recording compared to attending the lecture.
Imhof, M., Hilbert, T., Fabriz, S. & Hargesheimer, J. (2012). Smarter lehren mit SMART-Boards. Der
Einsatz interaktiver Whiteboards im schulischen Unterricht. Vortrag auf der
Psychologiedidaktik und Evaluation IX, 18.-19.05.2012 in Münster.
Imhof, M., Hilbert, T., Fabriz, S. & Hargesheimer, J. (2012). Teaching and Teacher Education with
Interactive Whiteboards. Paper presented at the SIG11-meeting, 13.-15.06.2012 in Bergen,
Norway.
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Fazit
• Seit April 2011: Betreuung von über 150
Bachelorarbeiten
• Aus Sicht der DozentInnen:
– Auf Vorwissen kann aufgebaut werden
– Grundlegende wissenschaftliche Kompetenzen
werden für die eigene Arbeit eingesetzt
– Studierende unterstützen sich gegenseitig
• Aus Sicht der Studierenden:
– Gefühl, gut und engmaschig betreut zu werden
– zeigen eine hohe subjektive und objektive
Kompetenz
– begrüßen die Möglichkeit, ihre Arbeiten auch über
die Uni hinaus präsentieren zu können
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Ausblick
• Verzahnung mit Fächern und Fachdidaktiken
• stärkere thematische Bündelung der
betreuten Arbeiten
• Veröffentlichung und Präsentation weiterer
studentischer Arbeiten
 derzeit befinden sich mehrere Manuskripte
und Konferenzbeiträge in Vorbereitung
• nächster Tag der Bachelorarbeit:
01. Februar 2013 ab 15 Uhr (Alte Mensa)
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Ausblick
Veröffentlichung
„Bachelorarbeiten in
Psychologie“ im Frühjahr
2013
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Christine Eckert, Tatjana Spaeth-Hilbert & Margarete Imhof
Universität Mainz
Forschungsorientierte Lehre im
Lehramtsstudium
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Christine Eckert:
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Tatjana Spaeth-Hilbert:
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Margarete Imhof:
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