Transcript „Leben nach dem Überleben- Zur Lage der Bevölkerung“
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„Leben nach dem Überleben Zur Lage der Bevölkerung“
Referentinnen: Ulrike Kliesch,
Gesa Schiffmann,
Julia Wilke
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Gliederung
Einleitung
Die demographische Lage
Die Versorgungslage
Der Schwarzmarkt
„CARE-Paket“ Aktion
Wohnungslage
Familiensituation
Ehe und Familienleben
Trümmerfrauen
Kinder und Jugend
„Re-education“
Schule
Universitäten
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„Nichts Schönres unter der Sonne, als unter der
Sonne zu sein“
Ingeborg Bachmann
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Die demographische Lage
• Bevölkerung wuchs von 59,8 Mio.(1938)
auf 65,9 Mio. (1946)
• Zusammensetzung der Bevölkerung
ändert sich: auf 29,3 Mio. Männer
kommen 36, 3 Mio. Frauen
• Anteil der 25-40 jährigen Frauen sank von
26,7% (1936) auf 20,5%
• Anteil der 25-40 jährigen Männer sank von
27,3% auf 17,6%
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Versorgungslage in Deutschland
nach dem Krieg
• 3000-4000 Kalorien pro Person pro Tag in
Friedenszeiten, in der Nachkriegszeit wurde die
lebensnotwendige Grenze bei 1150 Kalorien
angesehen
• Kalorienzahlen pro Kopf in den
Besatzungszonen (BZ):
• Amerikanische BZ: 1564kcal
• Sowjetische BZ: 1083kcal
• Französische BZ: 1209kcal
• Britische BZ: 1050kcal
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Monatsausgaben einer 5-köpfigen Familie, Sept.1947
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Miete
Gas
Licht
Ration. Lebensmittelkarte II (Vater)
Ration. Lebensmittelkarte III (Mutter)
Ration. Lebensmittelkarte II (erw. Sohn)
Ration. Lebensmittelkarte III (Tochter)
Ration. Lebensmittelkarte IV (Kind)
Kleine Sonderzuteilung
Obst laut Karte (Kind)
Kartoffeln, 60 kg, laut Karte
Gemüse laut Karte
Schuhreparaturen
Waschmittel
Beiträge, Zeitungen
Taschengeld für 2 erwachsene Kinder
Fahrgeld, Haarschneiden, Kino
Rauchwaren
Summe
33,66 RM
9,80 RM
4,90 RM
14,79 RM
11,34 RM
14,79 RM
11,34 RM
13,76 RM
2,00 RM
7,38 RM
7,20 RM
5,30 RM
19,20 RM
4,50 RM
7,20 RM
20,00 RM
18,00 RM
9,60 RM
214,76 RM
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Zusätzliche Ausgaben auf dem
Schwarzmarkt
• 2 Pfund Mehl, Puddingpulver
• 4 Brote, je 1500g
• Waschmittel
• Petroleum für den Winter
• Kohle für den Winter
• Summe
Ausgaben insgesamt :
Einkünfte
(Gehalt Vater und Vergütungen Kinder):
Aus anderen Einkünften zu decken:
49,00 RM
160,00 RM
10,50 RM
36,00 RM
120,00 RM
375,50 RM
590,26 RM
293,20 RM
297,06 RM
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Der Schwarzmarkt
• Schwarzmarkt überlebensnotwendig
• beliebteste Schwarzmarktwährung:
Zigaretten
• hauptsächlich Naturalwirtschaft
• alle Bevölkerungsschichten tauschten
• Konjunkturabhängig
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Schwarzmarktpreise und offizielle Preise aus
dem Jahr 1947
Artikel
1kg Fleisch
Offizieller
Preis
2,20 RM
Schwarzmarktpreis
60-80 RM
1kg Brot
0,37 RM
20-30 RM
1kg Zucker
1,07 RM
120-180 RM
20 US
Zigaretten
1kg Butter
2,80 RM
70-100 RM
4,00 RM
350-550 RM
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„Kohleklau“
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Alternative Nahrung
• Kohl, Steckrüben, Kartoffelschalen:
Grundnahrungsmittel
• Brennnesseln als Spinatersatz
• gemahlene Baumrinde um Mehl zu
verlängern
• gebrannte Eicheln wurden als Kaffee
getrunken
• Löwenzahn als Salat
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„CARE- Pakete“
• 1945 gründet sich die Organisation „CARE“
• „CARE“= „Cooperative For American
Remittances To Europe“
• Unterstützung durch zahlreiche Prominente
• Mai 1946 treffen erste Pakete ein
• CARE- Hilfe wird 1960 für BRD eingestellt, 1963
für Westberlin
• Gesamtwert: 346 Mio. DM
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Wohnungslage
• Zerstörung in Deutschland verursachten über 400 Mio. Kubikmeter
Schutt
• 2 Mio. Wohnungen komplett zerstört und 3 Mio. Wohnungen
beschädigt
Stadt
Köln
Dortmund
Duisburg
Kassel
Kiel
Ludwigshafen
Hamburg
Wohnungsverluste in %
70
65
64,8
63,9
58,1
55
53
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Als Notwohnungen dienten:
• Keller, Behelfsheime, Wohnbaracken,
Nissenhütten, Bunker, Wohnlauben,
Wellblechbaracken, Bretterbuden
• Wohnwagen, Lager, Gasthäuser,
Fremdenheime, Turnhallen, Schulgebäude
usw.
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Folgen der Wohnungsnot
• SBZ 1,9 Personen pro Wohnraum
• Flüchtlinge deutlich weniger Wohnraum
zur Verfügung
• Enge, schlecht isolierte Wohnungen,
schlechte Wasser- und
Brennmaterialversorgung schwächte
Menschen und förderte Krankheiten
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Notunterkünfte
Slide 22
Familiensituation
• Kriegsheimkehrer hofften auf Rückhalt und
Normalität in der Familie
• Realität: viele Familien nicht mehr
komplett oder andererseits erweitert durch
obdachlose Verwandte, geflohene
Freunde oder Zwangseingewiesene
• Folge: Notgemeinschaften
Slide 23
Ehe und Familienleben
• Ehe und Familienleben: Partner haben sich
nach langer kriegsbedingter Trennung
auseinander gelebt
• Kampf ums Überleben stand im Vordergrund
• oft emotionale Abstumpfung
• Folgen: innerfamiliäre Zerrüttung, hohe
Jugendverwahrlosung, hohe Jugend- und
Frauenkriminalität und wachsende Prostitution
• nationalsozialistische Erziehung führte zur
Autoritätsverlust
Slide 24
• stark angestiegene Scheidungsrate im
Westen wie auch im Osten
• Eheschließungen und Geburtenrate
stiegen seit 1948 an
• Kleinfamilie setzt sich durch
Slide 25
Slide 26
„Trümmerfrauen“
• „Trümmerfrauen“= Symbol für Aufbauwillen und
Neubeginn
• bekamen Lohn und höhere Lebensmittelrationen
• neue Souveränität der Frau
• jedoch wenig Anerkennung (Mythos
„Trümmerfrau“ entstand erst später)
• Frauenbild im Zwiespalt: einerseits neues
Selbstbewusstsein andererseits Sehnsucht nach
Glück in der Familie
• Souveränität hielt nicht lange an
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Slide 29
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Kinder und Jugendliche nach 1945
• durch KLV gerettete Kinder kehrten vor
Kriegsende zurück, mussten in Notunterkünften
oder beschädigten Wohnungen wohnen
• viele Kinder hatten Eltern verloren und wurden
zu Vollwaisen
• in den Gebieten der Westzonen 125.000 Kinder
ohne Väter
• 250.000 Kinder ohne Mutter
• dadurch waren viele sich selbst überlassenFolge: Jugendkriminalität stieg stark an
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Slide 32
• 730.000 jugendliche Heimatvertriebene in
improvisierten Lagern und Notunterkünften
untergebracht
• in Bayern fanden 27.000 Flüchtlingskinder in
496 „Massenunterkünften“ Unterschlupf
• 61.034 Jugendliche in Schleswig-Holstein in 491
Großlager untergebracht
• 472.121 Jugendliche in Westlicher BZ arbeitslos
• insgesamt waren1950 20-25% der
Arbeitssuchenden Jugendliche
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• bündische, sozialistische und gewerkschaftliche
Jugendverbände während des Nazi-Regimes
verboten
• nach 1945 relativ schnell wieder zugelassen
• in Amerikanischer Besatzungszone Programm:
„German Youth Activities“
• in Sowjetischer BZ: „Freie Deutsche Jugend“
(FDJ)
• bereits 1946 hatte FDJ 300.000 Mitglieder
Slide 34
Spielen mit nichts
• Trümmerhaufen dienten als
„Abenteuerspielplätze“
• Munition als „Knaller“ führten oft zu
tödlichen Unfällen
• Seifenkistenrennen, Murmelspiele,
Fadenspiele, Schach- und Mühlespiele,
Kartenspiele waren sehr beliebt
• Märchen, Reime und Geschichten statt
Fernsehen und Radio
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„Re-education“
• hauptsächliches Ziel der Alliierten:
Herstellung eines demokratischen
Systems, Demokratisierung des
Bildungswesens, der Presse, Rundfunk
und des öffentlichen Lebens
• an Schulen: Lehrer und Lehrmaterial
sollten „entnazifiziert“ werden
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Schulwesen in Deutschland nach
1945
• Alliierter Kontrollrat fordert 1947
umfassendes Schulsystem mit
sechsjähriger Grundschule für alle Kinder
ohne Einschränkung
• durch Aufteilung Deutschlands in
Besatzungszonen Realisation sehr
schwierig
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• in der SBZ forderte man 1946 „Einheitsschule“
• achtjährige Grundschule und vierjährig
Oberschule oder dreijähriger Berufsausbildung
• Jugend soll nach demokratischen
Gesichtspunkten unterrichtet werden, in SBZ
auch nach sozialistischen Gesichtspunkten
• 40.000 Neulehrer in Schnellkursen innerhalb
von drei Monaten ausgebildet
Slide 39
• in Französischen BZ sollte französisches
Schulsystem etabliert werden
• Auslese und Elitenbildung stand im
Vordergrund
• Französisch erhielt als Sprache vor allen
anderen Vorrang
• besondere Formen der Mädchenbildung
abgeschafft
Slide 40
• Amerikanische und Britische BZ Ansicht:
Deutschen sollen System selbst reformieren,
später wurden Einheitsschulen nach
amerikanischen Vorbild gebildet
• Sechsjähriger gemeinsamer Unterricht,
demokratisches Verhalten soll gelernt werden
• Schulgeldfreiheit, Lernmittelfreiheit, Schulpflicht
bis 15 Jahre
• Ausbildung der Lehrer an Universitäten
gefordert
Slide 41
Slide 42
Schulbetrieb nach 1945
• Schulen nach Krieg völlig unnutzbar, als
Flüchtlingslager, Notunterkünfte verwendet
• Klassen mit 70- 80 Schülern Regelfall
• Unterrichtsmaterialien kaum vorhanden, nach
„unbelasteten“ Autoren wurde gesucht
• vorhandene Bücher umgeschrieben, Seiten
entfernt oder geschwärzt
• Schiefertafeln mit Schiefergriffeln besonders
wertvoll
• Tinte sehr selten und sehr sparsam benutzt
• Schulhefte mit Bleistiften beschrieben
Slide 43
• Schulfunksendungen Ende der 40er Jahre
durch den Bayerischen Rundfunk
• Unterricht bestand darin Schule wieder
nutzbar zu machen
• später Grammatik und
Mathematikunterricht
• Kriegserlebnisse wurden durch Aufsätze
und Gespräche „aufgearbeitet“
Slide 44
„Schulspeisung“
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Universitäten nach 1945
• 1944 Hälfte der 61 Universitäten in
Deutschland durch Bomben zerstört
• Von 85.000 Studierenden 16.000 in die
Wehrmacht eingezogen, 30.000 zur Arbeit
in die Rüstungsindustrie abkommandiert
• Ausländische Studierende,
Kriegsversehrte und Examenskandidaten
durften weiterstudieren
Slide 47
• hohen Anzahl an Jugendlichen, die studieren
wollten, konnte man nicht gerecht werden
• Ausgeschlossen vom Studium: ehemals
nationalsozialistische Aktivisten, Jugendliche,
die in HJ und BDM gewesen waren, SSMitglieder
• Bevorzugt wurden: politisch Geschädigte,
Kriegsinvaliden, Studierende mit langer
Studienunterbrechung, Nichtparteigenossen,
Flüchtlinge aus dem Osten, Anwohner in
jeweiliger Universitätsstadt
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• Folgen des Nationalsozialismus für
Universitäten verheerend
• zu Beginn des 20. Jhd. gehören Deutsche
Universitäten zu besten der Welt
• während des Nazi-Regimes verließen 24
Nobelpreisträger Deutschland und Österreich
• durch Hitler Untergang Deutschlands als
Wissenschaftsnation
• USA übernimmt Führungsposition
„Leben nach dem Überleben Zur Lage der Bevölkerung“
Referentinnen: Ulrike Kliesch,
Gesa Schiffmann,
Julia Wilke
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Gliederung
Einleitung
Die demographische Lage
Die Versorgungslage
Der Schwarzmarkt
„CARE-Paket“ Aktion
Wohnungslage
Familiensituation
Ehe und Familienleben
Trümmerfrauen
Kinder und Jugend
„Re-education“
Schule
Universitäten
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„Nichts Schönres unter der Sonne, als unter der
Sonne zu sein“
Ingeborg Bachmann
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Die demographische Lage
• Bevölkerung wuchs von 59,8 Mio.(1938)
auf 65,9 Mio. (1946)
• Zusammensetzung der Bevölkerung
ändert sich: auf 29,3 Mio. Männer
kommen 36, 3 Mio. Frauen
• Anteil der 25-40 jährigen Frauen sank von
26,7% (1936) auf 20,5%
• Anteil der 25-40 jährigen Männer sank von
27,3% auf 17,6%
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Versorgungslage in Deutschland
nach dem Krieg
• 3000-4000 Kalorien pro Person pro Tag in
Friedenszeiten, in der Nachkriegszeit wurde die
lebensnotwendige Grenze bei 1150 Kalorien
angesehen
• Kalorienzahlen pro Kopf in den
Besatzungszonen (BZ):
• Amerikanische BZ: 1564kcal
• Sowjetische BZ: 1083kcal
• Französische BZ: 1209kcal
• Britische BZ: 1050kcal
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Monatsausgaben einer 5-köpfigen Familie, Sept.1947
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Miete
Gas
Licht
Ration. Lebensmittelkarte II (Vater)
Ration. Lebensmittelkarte III (Mutter)
Ration. Lebensmittelkarte II (erw. Sohn)
Ration. Lebensmittelkarte III (Tochter)
Ration. Lebensmittelkarte IV (Kind)
Kleine Sonderzuteilung
Obst laut Karte (Kind)
Kartoffeln, 60 kg, laut Karte
Gemüse laut Karte
Schuhreparaturen
Waschmittel
Beiträge, Zeitungen
Taschengeld für 2 erwachsene Kinder
Fahrgeld, Haarschneiden, Kino
Rauchwaren
Summe
33,66 RM
9,80 RM
4,90 RM
14,79 RM
11,34 RM
14,79 RM
11,34 RM
13,76 RM
2,00 RM
7,38 RM
7,20 RM
5,30 RM
19,20 RM
4,50 RM
7,20 RM
20,00 RM
18,00 RM
9,60 RM
214,76 RM
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Zusätzliche Ausgaben auf dem
Schwarzmarkt
• 2 Pfund Mehl, Puddingpulver
• 4 Brote, je 1500g
• Waschmittel
• Petroleum für den Winter
• Kohle für den Winter
• Summe
Ausgaben insgesamt :
Einkünfte
(Gehalt Vater und Vergütungen Kinder):
Aus anderen Einkünften zu decken:
49,00 RM
160,00 RM
10,50 RM
36,00 RM
120,00 RM
375,50 RM
590,26 RM
293,20 RM
297,06 RM
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Der Schwarzmarkt
• Schwarzmarkt überlebensnotwendig
• beliebteste Schwarzmarktwährung:
Zigaretten
• hauptsächlich Naturalwirtschaft
• alle Bevölkerungsschichten tauschten
• Konjunkturabhängig
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Schwarzmarktpreise und offizielle Preise aus
dem Jahr 1947
Artikel
1kg Fleisch
Offizieller
Preis
2,20 RM
Schwarzmarktpreis
60-80 RM
1kg Brot
0,37 RM
20-30 RM
1kg Zucker
1,07 RM
120-180 RM
20 US
Zigaretten
1kg Butter
2,80 RM
70-100 RM
4,00 RM
350-550 RM
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„Kohleklau“
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Alternative Nahrung
• Kohl, Steckrüben, Kartoffelschalen:
Grundnahrungsmittel
• Brennnesseln als Spinatersatz
• gemahlene Baumrinde um Mehl zu
verlängern
• gebrannte Eicheln wurden als Kaffee
getrunken
• Löwenzahn als Salat
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„CARE- Pakete“
• 1945 gründet sich die Organisation „CARE“
• „CARE“= „Cooperative For American
Remittances To Europe“
• Unterstützung durch zahlreiche Prominente
• Mai 1946 treffen erste Pakete ein
• CARE- Hilfe wird 1960 für BRD eingestellt, 1963
für Westberlin
• Gesamtwert: 346 Mio. DM
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Wohnungslage
• Zerstörung in Deutschland verursachten über 400 Mio. Kubikmeter
Schutt
• 2 Mio. Wohnungen komplett zerstört und 3 Mio. Wohnungen
beschädigt
Stadt
Köln
Dortmund
Duisburg
Kassel
Kiel
Ludwigshafen
Hamburg
Wohnungsverluste in %
70
65
64,8
63,9
58,1
55
53
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Als Notwohnungen dienten:
• Keller, Behelfsheime, Wohnbaracken,
Nissenhütten, Bunker, Wohnlauben,
Wellblechbaracken, Bretterbuden
• Wohnwagen, Lager, Gasthäuser,
Fremdenheime, Turnhallen, Schulgebäude
usw.
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Folgen der Wohnungsnot
• SBZ 1,9 Personen pro Wohnraum
• Flüchtlinge deutlich weniger Wohnraum
zur Verfügung
• Enge, schlecht isolierte Wohnungen,
schlechte Wasser- und
Brennmaterialversorgung schwächte
Menschen und förderte Krankheiten
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Notunterkünfte
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Familiensituation
• Kriegsheimkehrer hofften auf Rückhalt und
Normalität in der Familie
• Realität: viele Familien nicht mehr
komplett oder andererseits erweitert durch
obdachlose Verwandte, geflohene
Freunde oder Zwangseingewiesene
• Folge: Notgemeinschaften
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Ehe und Familienleben
• Ehe und Familienleben: Partner haben sich
nach langer kriegsbedingter Trennung
auseinander gelebt
• Kampf ums Überleben stand im Vordergrund
• oft emotionale Abstumpfung
• Folgen: innerfamiliäre Zerrüttung, hohe
Jugendverwahrlosung, hohe Jugend- und
Frauenkriminalität und wachsende Prostitution
• nationalsozialistische Erziehung führte zur
Autoritätsverlust
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• stark angestiegene Scheidungsrate im
Westen wie auch im Osten
• Eheschließungen und Geburtenrate
stiegen seit 1948 an
• Kleinfamilie setzt sich durch
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„Trümmerfrauen“
• „Trümmerfrauen“= Symbol für Aufbauwillen und
Neubeginn
• bekamen Lohn und höhere Lebensmittelrationen
• neue Souveränität der Frau
• jedoch wenig Anerkennung (Mythos
„Trümmerfrau“ entstand erst später)
• Frauenbild im Zwiespalt: einerseits neues
Selbstbewusstsein andererseits Sehnsucht nach
Glück in der Familie
• Souveränität hielt nicht lange an
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Kinder und Jugendliche nach 1945
• durch KLV gerettete Kinder kehrten vor
Kriegsende zurück, mussten in Notunterkünften
oder beschädigten Wohnungen wohnen
• viele Kinder hatten Eltern verloren und wurden
zu Vollwaisen
• in den Gebieten der Westzonen 125.000 Kinder
ohne Väter
• 250.000 Kinder ohne Mutter
• dadurch waren viele sich selbst überlassenFolge: Jugendkriminalität stieg stark an
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• 730.000 jugendliche Heimatvertriebene in
improvisierten Lagern und Notunterkünften
untergebracht
• in Bayern fanden 27.000 Flüchtlingskinder in
496 „Massenunterkünften“ Unterschlupf
• 61.034 Jugendliche in Schleswig-Holstein in 491
Großlager untergebracht
• 472.121 Jugendliche in Westlicher BZ arbeitslos
• insgesamt waren1950 20-25% der
Arbeitssuchenden Jugendliche
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• bündische, sozialistische und gewerkschaftliche
Jugendverbände während des Nazi-Regimes
verboten
• nach 1945 relativ schnell wieder zugelassen
• in Amerikanischer Besatzungszone Programm:
„German Youth Activities“
• in Sowjetischer BZ: „Freie Deutsche Jugend“
(FDJ)
• bereits 1946 hatte FDJ 300.000 Mitglieder
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Spielen mit nichts
• Trümmerhaufen dienten als
„Abenteuerspielplätze“
• Munition als „Knaller“ führten oft zu
tödlichen Unfällen
• Seifenkistenrennen, Murmelspiele,
Fadenspiele, Schach- und Mühlespiele,
Kartenspiele waren sehr beliebt
• Märchen, Reime und Geschichten statt
Fernsehen und Radio
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„Re-education“
• hauptsächliches Ziel der Alliierten:
Herstellung eines demokratischen
Systems, Demokratisierung des
Bildungswesens, der Presse, Rundfunk
und des öffentlichen Lebens
• an Schulen: Lehrer und Lehrmaterial
sollten „entnazifiziert“ werden
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Schulwesen in Deutschland nach
1945
• Alliierter Kontrollrat fordert 1947
umfassendes Schulsystem mit
sechsjähriger Grundschule für alle Kinder
ohne Einschränkung
• durch Aufteilung Deutschlands in
Besatzungszonen Realisation sehr
schwierig
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• in der SBZ forderte man 1946 „Einheitsschule“
• achtjährige Grundschule und vierjährig
Oberschule oder dreijähriger Berufsausbildung
• Jugend soll nach demokratischen
Gesichtspunkten unterrichtet werden, in SBZ
auch nach sozialistischen Gesichtspunkten
• 40.000 Neulehrer in Schnellkursen innerhalb
von drei Monaten ausgebildet
Slide 39
• in Französischen BZ sollte französisches
Schulsystem etabliert werden
• Auslese und Elitenbildung stand im
Vordergrund
• Französisch erhielt als Sprache vor allen
anderen Vorrang
• besondere Formen der Mädchenbildung
abgeschafft
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• Amerikanische und Britische BZ Ansicht:
Deutschen sollen System selbst reformieren,
später wurden Einheitsschulen nach
amerikanischen Vorbild gebildet
• Sechsjähriger gemeinsamer Unterricht,
demokratisches Verhalten soll gelernt werden
• Schulgeldfreiheit, Lernmittelfreiheit, Schulpflicht
bis 15 Jahre
• Ausbildung der Lehrer an Universitäten
gefordert
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Schulbetrieb nach 1945
• Schulen nach Krieg völlig unnutzbar, als
Flüchtlingslager, Notunterkünfte verwendet
• Klassen mit 70- 80 Schülern Regelfall
• Unterrichtsmaterialien kaum vorhanden, nach
„unbelasteten“ Autoren wurde gesucht
• vorhandene Bücher umgeschrieben, Seiten
entfernt oder geschwärzt
• Schiefertafeln mit Schiefergriffeln besonders
wertvoll
• Tinte sehr selten und sehr sparsam benutzt
• Schulhefte mit Bleistiften beschrieben
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• Schulfunksendungen Ende der 40er Jahre
durch den Bayerischen Rundfunk
• Unterricht bestand darin Schule wieder
nutzbar zu machen
• später Grammatik und
Mathematikunterricht
• Kriegserlebnisse wurden durch Aufsätze
und Gespräche „aufgearbeitet“
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„Schulspeisung“
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Universitäten nach 1945
• 1944 Hälfte der 61 Universitäten in
Deutschland durch Bomben zerstört
• Von 85.000 Studierenden 16.000 in die
Wehrmacht eingezogen, 30.000 zur Arbeit
in die Rüstungsindustrie abkommandiert
• Ausländische Studierende,
Kriegsversehrte und Examenskandidaten
durften weiterstudieren
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• hohen Anzahl an Jugendlichen, die studieren
wollten, konnte man nicht gerecht werden
• Ausgeschlossen vom Studium: ehemals
nationalsozialistische Aktivisten, Jugendliche,
die in HJ und BDM gewesen waren, SSMitglieder
• Bevorzugt wurden: politisch Geschädigte,
Kriegsinvaliden, Studierende mit langer
Studienunterbrechung, Nichtparteigenossen,
Flüchtlinge aus dem Osten, Anwohner in
jeweiliger Universitätsstadt
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• Folgen des Nationalsozialismus für
Universitäten verheerend
• zu Beginn des 20. Jhd. gehören Deutsche
Universitäten zu besten der Welt
• während des Nazi-Regimes verließen 24
Nobelpreisträger Deutschland und Österreich
• durch Hitler Untergang Deutschlands als
Wissenschaftsnation
• USA übernimmt Führungsposition