Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12 Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011 UNIVERSITÄT POTSDAM DEPARTMENT SPORT- UND GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT / Stand Juni 2012 / I Einleitung II Teilnahme -

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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

UNIVERSITÄT POTSDAM
DEPARTMENT SPORT- UND GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN
PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

UNIVERSITÄT POTSDAM
DEPARTMENT SPORT- UND GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN
PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 3

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 8

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 11

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 12

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 15

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 16

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 20

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 23

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 24

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 26

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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PROFESSUR TRAININGS- UND BEWEGUNGSWISSENSCHAFT

IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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Slide 27

Ergebnisüberblick zum Schuljahr 2011/12
Schulinterne Datenerhebung September/ Oktober 2011

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/ Stand Juni 2012 /

I

Einleitung

II

Teilnahme - Datenbasis

ERGEBNISSE
III

Motorik - motorische Leistungsfähigkeit

IV

Talent

V

Motorische Defizite

VI

Sportengagement

VII

Zusammenfassung

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AGENDA

Liebe Leserinnen und Leser1!
In der zugrunde liegende Präsentation werden die Ergebnisse für das Schuljahr
2011/12 (Herbst 2011) thematisiert. Der Aufbau und die Hintergrundinformationen
folgen der Ergebnisaufbereitung für das Schuljahr 2010/11, die Sie ebenso über
unserer Homepage einehen können.
Die unter dem Studientitel „EMOTIKON-Grundschulsport“ gelistete Testung2 wird
(primär) mit Bezug auf die im Rahmenlehrplan festgeschriebenen Vrpflichtungen zur
schulischen Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie der grundlegenden Erklärung

über die Förderung eines jeden Schülers seit dem Schuljahr 2009/10 an allen
öffentlichen Schulen mit Primarstufe im Land Brandenburg als obligatorischer
Bestandteil des Sportunterrichts schulintern realisiert.3
1

2

3

Im Folgenden wird mit Blick auf Lesefluss und Übersichtlichkeit auf eine geschlechtsspezifische Benennung verzichtet.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, bezieht die maskuline Nennung beide Geschlechter mit ein.
Neben der motorischen Testung werden im Sinne einer geschlossenen Befragung Daten zum Sportengagement
der Schüler (Schülerprofil) sowie ferner ein kurzes kontextbezogenes Lehrer- und Schulprofil erhoben.
Für detaillierte Informationen zum Studien-/Evaluationshintergrund sowie Zielsetzungen nutzen Sie bitte die Kontaktoptionen (s. Präsentationsende).

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I EINLEITUNG

3
1/2

Für ein besseres Hintergrundwissen zu den Ergebnisanalysen finden Sie vereinzelt am
unteren rechten Bildschirmrand das Symbol

.

Per Mausklick4 auf das Symbol öffnen sich die Erläuterungen.

Durch Mausklick auf das Symbol

gelangen Sie wieder zur Ausgangsfolie.

Die wichtigsten Erläuterungen sind bereits im Präsentationsverlauf enthalten!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an der motorischen Fitness und sportlichen Aktivität der jungen
Brandenburgischen Generation und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Einsicht in die
diesbezüglich aktuellsten Ergebnisse!

Ihr EMOTIKON-Team
4

Mit der Maus über das Symbol fahren und bitte klicken, wenn eine weiße Hand mit gestrecktem Zeigefinger sichtbar wird.

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I EINLEITUNG

4
2/2

Tab. 1 Teilnahme5 – nach Landkreisen6
Teilnahmequote
der Staatlichem
Schulämter [%]

Landkreis

Schulen [N]

Teilnahmequote [%]

Schüler/innen [N]

452

76,1

11622

7

9

77,8

285

HVL

23

27

85,2

955

P

10

21

47,6

225

PM

28

41

68,3

923

CB

7

12

58,3

255

EE

21

26

80,8

434

OSL

18

23

78,3

488

SPN

16

26

61,5

443

Eberswalde

BAR

17

25

68,0

753

75,9

UM

24

29

82,8

737

FF

7

7

100

360

MOL

29

37

78,4

1027

LOS

30

33

90,9

985

OHV

23

35

65,7

968

OPR

17

22

77,3

394

PR

14

20

70,0

288

LDS

28

30

93,3

1130

TF

25

29

86,2

972

IST

Soll

344

BRB

Gesamt

Brandenburg
Havel
69,4

Cottbus
71,3

Frankfurt O.
84,4

Perleberg

70,1
Wünsdorf
89,8
5

Teilnahmedaten sowie nachfolgende Ergebnisse beziehen sich auf Schulen in öffentlicher Trägerschaft.

6

inklusive der Kreisfreien Städte.

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II TEILNAHME

Deutliche
Unterschiede in
der Teilnahme [%]

Minimum
Maximum

5

100

Teilnahme-Trend

90

positiv

80

negativ

70
60
50
40

2010 roh*

2011

2012

87,4%*

81,0%

76,1%

Abb. 1 Teilnahmequote [%] 2010 roh7, 2011 und 2012 - differenziert nach Landkreisen
– aufsteigende Anordnung nach Teilnahmequote 2012

7

Im Jahr 2009/10 war für einzelne Schulen eine mangelnde Testobjektivität zu vermerken ( = falsche Durchführung einzelner
Testaufgaben). Insgesamt wurden 40 der 390 Teilnahmeschulen von allen Berechnungen ausgeschlossen, erhielten aber eine
individuelle Schulauswertung! Für die Teilnahmequote sind alle Teilnahmeschulen berücksichtigt worden.

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II TEILNAHME

6

Um aussagekräftige (wissenschaftlich untermauerte) Ergebnisse zu erhalten, werden
an die kodierten8 Schülerdaten bestimmte Bedingungen gestellt. Nur wenn diese
gegeben sind, erfolgt eine Einbeziehung in alle statistischen Berechnungsprozesse,
die letztlich den Ergebnissen zugrunde liegen. Für das Schuljahr 2011/12 „erfüllten“
10.496 Schüler (w: 5056 / m: 5440) die Kriterien.

Einschlusskriterien9:
- Angabe von Geburtsdatum und Geschlecht
- gültige Werte in allen Testitems
- Angaben zu Sportaktivitäten (seit Schuljahr 2011/12)

8

Bevor die Datenübermittlung zur wissenschaftlichen Auswertung erfolgt, wird aus Gründen des Datenschutzes durch die Lehrkraft
für jeden Schüler ein sog. Schülercode generiert. Die Daten sind nicht personalisiert.

9

Wurden die Kriterien nicht erfüllt, kam es zum Ausschluss einzelner Schüler oder ganzer Schulen (bei fehlenden oder deutlich
fehlerhaften Angaben zur Sportaktivität).

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II TEILNAHME – DATENBASIS

7

Grundlage

eines

Großteils

der

nachfolgenden

Ergebnisdarstellungen

zum

motorischen Leistungsniveau ist die Umrechnung der Rohwerte (Testergebnisse) in 5
sogenannte Notenklassen (synonym Leistungsklasse), wobei jede Notenklasse den
Bereich für eine Note festlegt10. Die Einstufung des individuellen Testergebnisses in
eine Notenklasse orientiert sich an den Brandenburger Normwerten, die Geschlecht
und Alter berücksichtigen. Die Noten können wie Schulnoten interpretiert werden.
Eine „3“ beziffert demnach eine durchschnittliche (vollends befriedigende) Leistung.
In den Notenbereich „3“ fällt immer auch der Mittelwert der Rohwerte.

Die Durchschnittsnote aus allen 6 Testaufgaben11 – „Motoriknote“ – dient einer
Aussage zur allgemeinen motorischen Fitness ( = motorische Leistungsfähigkeit).

10

Beispiel: Fällt das Testergebnis beim 20-m-Sprint in die Notenklasse 2 erhält der Schüler die Note 2.

11

In der Fachsprache wird eine Testaufgabe auch als Testitem bezeichnet.

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III MOTORIK

8

M o t o r i k n o t e

Gleichermaßen bei Mädchen und Jungen offenbart
der Landkreisvergleich statistisch bedeutsame
Unterschiede in der motorischen Leistungsfähigkeit
von bis zu 0,4 Notenpunkten (NP) zw. Minimal- und
Maximalwert.

Durchschnitt

Motoriknote Mädchen

3.3
3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM LOS

EE

LDS HVL

FF

OSL OPR CB

SPN BAR OHV MOL BRB

P

 Innerhalb keines LK ist ein Geschlecht dem
anderen signifikant überlegen.
 Es gibt keine signifikanten Unterschiede
bei der Gegenüberstellung: ländlich geprägte
Kreise vs. „große“ Kreisfreie Städte

M o t o r i k n o t e

Aber
Motoriknote Jungen

Durchschnitt

3.3
3.1
2.9
2.7
CB

TF LOS UM PM OHV HVL LDS EE

PR OSL MOL BAR FF SPN OPR P

BRB

Abb. 2 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich der motorischen Fitness zwischen
den Landkreisen – nach Notenwerten aufsteigende Anordnung

Kreisfreie Städte (50.000 bis unter 200.000 Einwohner)

Der auf Landkreisebene untersuchte Lebensraum hat bei Mädchen und Jungen einen
(allgemeingültigen) Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit!
Die Geschlechter innerhalb eines LK unterscheiden sich jedoch nicht.

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III MOTORIK

9

 Die motorische Leistungsfähigkeit der
Sportvereinsmitglieder ist gegenüber den
Nichtmitgliedern durchschnittlich knapp 0,3
NP (Mädchen) bzw. knapp 0,4 NP (Jungen)
höher.

M O T O R I K N O T E

Allgemein:

Mädchen
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
FF

UM

PM

 Das größere Leistungsgefälle bei den
Jungen lässt darauf schließen, dass vor
allem Jungen von einer SV-Mitgliedschaft
profitieren.12

12

M O T O R I K N O T E

 Außer bei den Mädchen in PR, LDS und
OSL sind die Fitnessvorteile der SVMitglieder statistisch nachweisbar.

CB

TF

HVL EE OPR BAR LOS PR LDS OHV MOL OSL SPN

SV-Mitglieder

 SV-Mitglieder sind hoch signifikant fitter!
Landkreis-Kategorie:

Durchschnitt

3.7

P

BRB

Nicht-SV-Mitglieder

Jungen

Durchschnitt

3.7
3.5
3.3
3.1
2.9
2.7
2.5
CB HVL

TF

PR LOS EE MOL OHV BAR UM

SV-Mitglieder

PM

P

FF OSL LDS OPR BRB SPN

Nicht-SV-Mitglieder

Abb. 3 a/b geschlechtsspezifischer Zusammenhang zw. SV-Mitgliedsstatus und motor.
Fitness nach Landkreisen – nach Notenwerten der SV-Mitglieder aufsteigend

Ein Interpretationsansatz liegt hier insbesondere in den ausgeübten Sportarten, die bei Jungen häufiger konditionell geprägt sind.

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III MOTORIK

10

M O T O R I K N O T E

Mädchen
3.6

3.4
3.2

Hinweis: Je kürzer der Balken,
umso besser die MOTORIKNOTE
und somit die motorische Fitness.

3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

HVL LDS

Sportverein & -AG

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Für Mädchen wie Jungen lässt sich
statistisch bedeutsam belegen:
JE HÖHER DER SPORTLICHE
ORGANISATIONSGRAD, UMSO FITTER
SIND DIE SCHÜLER!

M O T O R I K N O T E

Jungen
3.6
3.4
3.2
3.0
2.8
2.6
2.4
PR OPR

P

UM

EE

Sportverein & -AG

HVL LDS

TF

PM OHV FF

nur Sportverein

LOS CB SPN BAR OSL BRB MOLgesamt

nur Sport-AG

weder noch

Abb. 4 a/b geschlechtsspezifischer Vergleich zum Status der Sportpartizipation und der motorischen Fitness nach Landkreisen
– nach Notenwerten der „SV-Mitglieder & AG-Teilnehmer“ aufsteigend

Innerhalb der Kreise zeigen sich deutliche Unterschiede. Der positive Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit,
den bereits eine (1x -wöchentliche) Teilnahme an einer Sport-AG hat, ist jedoch zumindest tendenziell in den
allermeisten LK vorhanden und wird bei einer SV-Mitgliedschaft fast durchweg bedeutsam sichtbar.13
13

Für das auffällig schlechte Ergebnis der weiblichen Prignitzer Sportvereinsmitglieder, konnte keine zufriedenstellende Erklärung gefunden werden.
Mögliche Ansätze sind statistische Ausreißer durch die geringe Fallzahl (146 Mädchen / 41 SV-Mitglieder) oder eine „untypische“ Wahl der Sportart (54%
„sonstige“). Dies könnten mit bspw. Reiten, entsprechend des Trainingshäufigkeit, konditionell weniger anspruchsvolle Sportarten sein.

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III MOTORIK

11

Für 5 der 6 Testaufgaben aus dem EMOTIKON-Motorik-Test („EMT“) liegen bundesdeutsche Vergleichsdaten aus
dem Deutschen Motorik-Test14 und dem Karlsruher Testsystem für Kinder15 vor.
Bundesdeutscher Vergleich
3.2

2.9 3.0 2.9

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.8
2.7
2.6

Bundesdeutscher
Durchschnitt

3.0 3.0 3.0

2.8
2.7
2.6

2010
2011

2.4

2.3
2.2

2.2

2.2

2012

2.0

20-m-Sprint

MB-Stoßen

SW-Sprung

RB vorw.

6-min-Lauf

Abb. 5 bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf.

 Die Brandenburger erreichen in allen Testaufgaben die bundesdeutschen Durchschnittsleistungen
(= Leistungsklasse bzw. Notenklasse 3)
 Im 20-m-Sprint, Medizinballstoßen und der Rumpfvorbeuge liegt die brandenburgische (Noten-)
Durchschnittsleistung knapp unterhalb des Bundesdurchschnitts (d.h. höhere Leistung!), jedoch ohne
Auswirkung auf die Notenklasse.
 Im 6-min-Lauf übertreffen die Brandenburger deutlich ihre Altersgenossen. Sie liegen klar unter dem
Bundesdurchschnitt und weisen somit eine überdurchschnittliche Ausdauerleistungsfähigkeit auf.
14

DMT (2009): Altersbereich 6 – 18 Jahre, ganzjährige Alterseinstufung, z.B. 8 Jahre = 8,00 bis 8,99

15

KATS-K (2001): Altersbereich 6 – 10 Jahre. Alterseinstufung siehe DMT. Schüler, die älter als 9,99 Jahre sind, können nicht berücksichtigt werden.

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III MOTORIK

12

bundesdeutscher Vergleich – geschlechtsdifferenziert (2012)
3.2
Bundesdeutscher
Durchschnitt

TESTNOTE

3.0
2.8
2.6

2.9

2.8 2.8

2.4

2.9

2.9

3.0

2.9

2.6

Mädchen

2.2
2.0

2.1

2.3

Jungen

Abb. 6 geschlechtsspezifischer bundesdeutscher Vergleich mittels Leistungsklassen für 20-m-Sprint, Medizinballstoßen
(„MB- Stoßen“), Standweitsprung („SW-Sprung“), Rumpfvorbeuge („RB vorw.“) und 6-min-Lauf. (2012)

 Abgesehen von der Rumpfvorbeuge sind die Mädchen ihren Altersgenossinnen sogar noch
etwas deutlicher überlegen als ihre Mitschüler den altersgleichen Jungen in Deutschland.

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III MOTORIK

13

Um den Talentstatus zu erlangen muss die Voraussetzung für mindestens eine der zwei

Relevanz

Berechnung17

nachstehenden Talentkategorien erfüllt werden.
MULTITALENT16

FÄHIGKEITSTALENT

In jeder Testaufgabe liegt die erbrachte Leistung über

In einer Testaufgabe zählt die individuelle Leistung zu

dem Landesdurchschnitt.

den besten 3% aller erbrachten Leistungen.

Ein gutes Leistungsvermögen in allen motorischen

Über diese Kategorie besteht die Möglichkeit Schüler für

Basisfähigkeiten weist auf eine harmonische motorische

die Diagnose zu berücksichtigen, die (a) nicht in jeder

Entwicklung hin und bietet eine optimale Grundlage zur

Testaufgabe einen gültigen Wert haben und/oder (b)

vielfältigen Förderung der sportlichen Potentiale und

„nur“ bzw. vor allem in einzelnen motorischen (Basis-)

Interessen.

Fähigkeiten

Zur

Wahrung

des

„Talent-Faktors“

müssen

die

Leistungen dabei mind. über dem Durchschnitt liegen.

aufzeigen

ein
(z.B.

herausragendes
sehr

gute

Ausdauerfähigkeit

trotz

mangelnder Armkraft)

16

Aufgrund der Einschätzung zur globalen motorischen Leistungsfähigkeit kann eine Diagnose nur für Schüler erfolgen, die
in allen 6 Testaufgaben gültige Werte haben.

17

Die Berechnung berücksichtigt – gleich der Diagnose motorischer Defizite – Geschlecht und Alter (Altersklasse 1 oder 2).

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Leistungspotential

IV TALENT

14
1/4

30
28

Mädchen

Jungen

TALENTE [%]

26
24
22
20

18

18

16

16
14
12
10
OHV

OPR

SPN

BRB

FF

OSL

P

HVL

LOS

BAR gesamt EE

PR

LDS

TF

UM

MOL

PM

CB

Abb. 7 motorisch Talentierte [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Mit Blick auf den Minimal- und Maximalwert (LK mit der niedrigsten und höchsten
Talentanzahl) ist allgemein eine deutliche Spanne von 11% vorhanden.
→ Gleich den Ergebnissen von 2011 liegt die männliche Talentspanne mit 12% etwas
höher als bei den Mädchen (10%).
 Der höchste Prozentsatz an Talenten ist in PM und CB zu finden, was in CB vor allem auf
den hohen Anteil an talentierten Jungen zurückzuführen ist. Wie 2011 liegt CB auf dem
Spitzenplatz! Aber
4,4 auch PM, UM, TF und LDS konnten ihre hohen durschnittl. Talentzahlen
von 2011 auch 2012 bestätigen. Die größten Geschlechterdifferenzen (zugunsten einer
höheren Anzahl männlicher Talente) offenbaren sich in CB, OSL (beide auch 2011) OHV,
OPR und OSL.
 In FF und UM findet sich ein nicht unwesentlich höherer Talentanteil bei den Mädchen!
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IV TALENT

15
3/4

Jedes vierte Talent ist nicht im formellen
Sportbereich aktiv und erhält demnach auch
keine systematische Förderung seines
überdurchschnittlichen motorischen Potentials

 (nur) knapp 60% aller Talente sind Mitglied in einem SV
 74% der Talente nehmen am organisierten Sport teil

Talente mit SV-Status [%] 2012

80

73

60
40

47

50

50

50

52

53

55

56

59

59

60

61

61

63

63

63

78

64

20
0

100
80

71

78

78

76

71

83
73

77

74

88
80
73

85

78

78
71

83

68

65
60
40

Talent & Teilhabe am organsierten Sport 2012
Abb. 8 a/b

Talentierte mit formeller Sportaktivität – im SV (oben) & im SV und/ oder der Schulsport-AG (unten)

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IV TALENT

16
4/4

Berechnung der Kategorie „Motorische Defizite“
Kinder, deren Leistungen in allen Testitems unter bzw. über18 dem alters- und

geschlechtsspezifischen Mittelwert liegen werden in die Kategorie „Motorische
Defizite“ eingeordnet. Jene Kinder weisen folglich in allen über den EMT getesteten
Basisfähigkeiten unterdurchschnittliche Leistungen auf, was als deutlicher Hinweis für
einen motorischen Förderbedarf angesehen wird. Die Bewegungsförderung kann im

Setting Schule mittels des Sportförderunterrichts realisiert werden.
Die Empfehlung stützt sich auf die erbrachten Testleistungen und stellt demnach

Als motorisch Förderbedürftig wurden in diesem Jahr zusätzlich Kinder
(lediglich) ein erstes
objektivesdie
Kriterium
zur Kriterium
Entwicklungsförderung
essentieller
diagnostiziert
folgendes
erfüllten:

motorischer Fähig- und Fertigkeiten dar. Die Empfehlung sollte generell durch die

In den drei Testitems 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf liegt eine
19
qualifizierte Einschätzung
des Sportlehrers
über
den Schüler
ergänzt
Benotung
„schlechter
gleich
Note 4“
vor. werden.
18

Gilt für die Testitems 20-m-Sprint und Sternlauf, bei denen niedrige Zeitwerte eine bessere Leistung ausweisen.

19

Somit fließen auch Aussagen zum ganzheitlichen Entwicklungsstand des Schülers mit ein. Denn SFU zielt ebenso auf eine
Stärkung psychosozialer Kompetenzen ab.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

17
1/3

MOTORISCHE DEFIZITE [%]

Mädchen

20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0

6

Jungen

8

-5

TF

EE

PM

FF

OHV

UM gesamt LOS

HVL

OSL

LDS

CB

BAR

OPR

SPN

PR

MOL

BRB

P

Abb. 9 motorisch Förderbedürftige [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Insgesamt sind durchschnittlich 11%17 der Schüler förderbedürftig.
 Zwischen dem niedrigsten (TF: 8%) und höchsten Wert (P: 17%) der Kreise lässt sich eine
Spanne von 9% feststellen, die bei den Mädchen mit 8% geringer als bei den Jungen (13%) ist.

 Verstärkt in Kreisen mit hohem allgemeinen
Geschlechterunterschied vorhanden (PR, BRB, P).

Förderbedarfsanteil

ist

ein

deutlicher

 In MOL, BRB und P ist der Anteil förderbedürftiger Mädchen und Jungen überdurchschnittlich
4,4
hoch, sodass auch von einem generellen Förderbedarf gesprochen werden kann!

17

Die deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich vor allem aus dem zweiten Kriterium für Förderbedürftigkeit: a) alle EMT-Werte unter
dem Durchschnitt und /oder seit diesem Jahr b) Note 4 oder 5 in den Disziplinen 20m-Sprint, Sternlauf und 6min-Lauf.

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V

MOTORISCHE

DEFIZITE

18
3/3

Sportvereinsmitglieder [%]

60

Mädchen

Jungen

55
50
45
40
35
30
25
20
OPR

Abb. 10

FF

CB

PR

UM

LOS

EE

HVL

ges.

LDS

OSL SPN

PM

MOL BAR

P

TF

OHV BRB

SV-Mitglieder [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Zwischen dem niedrigstem und
23% (Mädchen 30%, Jungen 23%).

höchsten

Mitgliederanteil

liegt

eine

Spanne

von

 In BRB und OHV ist jedes 2. Kind im Sportverein, in TF und P fast jedes 2.
Unter Berücksichtigung des Geschlechts kommen die SV-Aktivsten aus:
 Mädchen: BRB (Vorsprung 10%!), OHV, TF und BAR &
 Jungen: P, OHV, BRB und TF.
 OPR, FF und CB weisen bei den Mädchen und Jungen die
4,4
niedrigste SV-Mitgliederquote auf
 Die landkreisinternen Geschlechterunterschiede bei der Sportvereinsmitgliedschaft
sind mit durchschnittlich 20% insgesamt hoch! Positiv fallen BRB (kein Unterschied)
sowie OPR und PR (unter 10%) auf.
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VI SPORTENGAGEMENT

19
SV

2
2

Wassersport

3
3
Sonstige Spiele

4
4

Leichtathletik

4

8
6
12
Turnen/Akrobatik

2
6
9

Schwimmen

6
7

Mädchen
Jungen
13

Kampfsport

gesamt

16
15
39

Sonstige

14
24
14

Große Sportspiele

53
37
0

Abb. 11

10

20

30

40

50

60

Sportartenranking zum Sportverein [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

20
SV

AG-Teilnehmer [%]

45

Mädchen

Jungen

40
35
30
25
20
15
10
BAR

Abb. 12

BRB

CB

P

HVL

MOL

SPN

OHV

PR

gesamt

TF

UM

OSL

FF

PM

LOS

LDS

OPR

EE

AG-Teilnehmer [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 Die Teilnahmeunterschiede zwischen den Kreisen liegen bei max. 23% (18 → 39).
Die weibliche Spanne von 25% (16 → 41) ist unwesentlich höher als die bei den Jungen mit
22% (19 → 41)
 EE, OPR und LDS haben mit knapp unter 40% die höchsten Teilnehmerquoten. Am hinteren
Ende befinden sich BAR (18%), BRB, CB und P mit unter 25%.
Geschlechterunterschiede von 10% und mehr finden sich in SPN, BRB und PR.
 Ein Vergleich mit den SV-Mitgliedszahlen zeigt, dass eine hohe AG-Teilnahmequote in einigen
LK (z.B. OPR, 4,4FF) die dortigen niedrigen SV-Mitgliederanteile relativiert und darauf
schließen lässt, dass nicht etwa mangelndes sportliches Interesse der Kinder vorliegt.
 CB liegt bei SV-Mitgliedern und AG-Teilnahme an drittletzter Stelle.

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VI SPORTENGAGEMENT

21
AG

1
2
2

Wassersport

2
Turnen/Akrobatik

6
4
5
4
5

Leichtathletik

10
Kampfsport

7
8
18

Sonstige

13
16

männlich
weiblich

2
Tanzen/Aerobic

38

gesamt

20
26
Sonstige Spiele

15
21
35

Große Sportspiele*

14
25
0

Abb. 13

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Sportartenranking zur Sport-AG [%]

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VI SPORTENGAGEMENT

22
AG

Schulen [%]

≥ 2 Sport-AGs

62,7%

100

90
70

76

78

PM

LDS

50
46

46

50

TF

PR

P

30

keine Sport-AG

 Knapp 2/3 aller Schulen bieten 2 oder mehr
Sport-AGs an.

16,9%

Schulen [%]

50
40

46

30
20
10

0

4

7

FFO

HVL

LOS

33

33

35

CB

OPR

EE

FFO

0

 An fast jeder 2. Schule der Schulen, die ihren
Drittklässlern überhaupt Sport-AGs anbieten,
können die Schüler aus mindestens 2 AGs
wählen.

PR

 Jede 6. Schule bietet keine Sport-AG an.

Abb. 14

a/b Überblick zu den Sport-AG-Angeboten in den Schulen [%]
„keine AG“ & „≥ 2 AGs“ – je Angabe der 3 LK mit niedrigsten und höchsten Werten

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VI SPORTENGAGEMENT

23
AG

sportlich organisiert (%)

gesamt

Mädchen

Jungen

80
70

62

60
50

40
30
CB

Abb. 15

PR

UM

FF

HVL

BAR

P

MOL

LOS

OPR

ges.

SPN

TF

EE

PM

OSL

OHV

LDS

BRB

sportlich organisiert (in SV und/oder AG) [%] – nach Durchschnitt je Landkreis aufsteigend

 57% der Mädchen und zwei Drittel der Jungen nutzen Freizeitangebote im organisierten
Sport.

 Aufgrund des vielfach deutlich höheren Sportvereins-Organisationsgrades der Jungen (+20%),
welchen die Mädchen auch nicht mit einer verstärkten Teilnahme an Sport-AGs ausgleichen, sind
in allen LK die männlichen Prozentzahlen höher.
 Die deutlichsten Geschlechterunterschiede finden sich in UM, CB, P und EE mit je über 15%.
 In PR, SPN und BRB sind die Geschlechterdifferenzen am geringsten. Dies ist tendenziell mit
einem insgesamt hohen Organisationsgrad verbunden, wie z.B. in BRB, LDS und OHV. Die
Prignitz stellt hier eine deutliche Ausnahme dar.

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VI SPORTENGAGEMENT

24
gesamt

Motoriknote

Motoriknote Mädchen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
PR

TF

UM

PM

LOS

EE

LDS

HVL

FF

OSL

OPR

CB

SPN

BAR

OHV

MOL

BRB

P

 In den Landkreisen UM, PM, LDS, PR und TF zeigt sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Talenten bei einem relativ
niedrigen Anteil an Förderbedürftigen. Eine (deutlich) überdurchschnittliche Sportpartizipation findet sich unter diesen nur in
LDS – und mit Abstrichen in PM und TF.
 Die Negativkombination von einem relativ geringen Talentanteil gepaart mit einem überdurchschnittlichen Förderbedarf
lässt sich für P, BRB, SPN und OSL feststellen.
 Nur in P kann dies durch eine niedrige Teilnahme am organisierten Sport erklärt werden.
 In SPN und OSL wurde eine erhöhte Sportteilnahme festgestellt.
 In BRB zeigt sich diese Ausprägung sogar trotz der landesweit höchsten Sportpartizipation (höchster SV-Anteil).
Gemeinsam mit P wird hier der schlechteste Motoriknotendurchschnitt erreicht.
 Die Prignitzer Mädchen erreichen im Mittel die beste Motoriknote, eine hohe Talentquote und einen sehr niedrigen
Förderbedarf bei durchschnittlicher Sportbeteiligung. Dieses Ergebnis sollte vor dem Hintergrund der geringen Fallzahlen
(ähnlich wie in P und CB) gesehen werden, die eine Erklärung für Ausreißer liefern können.

 Vorsichtig kann eine Benachteiligung der nördlichen LK bei der Sportpartizipation festgestellt werden. Diese wirkt
sich jedoch nicht eindeutig auf die Leistungsfähigkeit der Schüler aus.
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VII ZUSAMMENFASSUNG

25

Motoriknote

Motoriknote Jungen

3.3

Durchschnitt

3.1
2.9
2.7
CB

TF

LOS

UM

PM

OHV

HVL

LDS

EE

PR

OSL

MOL

BAR

FF

SPN

OPR

P

BRB

 EE und PM liegen beim Talentanteil
(hoch), Förderbedarf (niedrig) und Teilnahme am organisierten Sport (hoch)
LDS
an der Spitze.
 In SPN und BRB finden sich wenige Talente und viele Förderbedürftige.

 Nur in SPN gehen diese Zahlen mit einer geringen Teilnahme am Sport einher.
 In BRB zeigt sich der höchste Förderbedarf und der schlechteste Motoriknoten-Durchschnitt bei jedoch sehr
hoher Sportpartizipation.
 Umgekehrt weist CB eine extrem hohe Talentquote bei durchschnittlichem Anteil Förderbedürftiger und
einer extrem niedrigen Sportpartizipation (sowohl Verein, als auch AG) auf.
 Insgesamt sind die Ergebnisse der Jungen, v.a. der Zusammenhang zwischen Talentquote und Förderbedarf (z.B.
FF: wenigste Talente + wenigste Förderbedürftige), weniger homogen als die der Mädchen.
 Etwas deutlicher als bei den Mädchen zeigt sich eine Benachteiligung der Kinder aus den nördlichen LK
hinsichtlich der Sportbeteiligung, jedoch ebenso ohne weitere, klar erkennbare Zusammenhänge.

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VII ZUSAMMENFASSUNG

26

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Prof. Dr. Ditmar Wick (Leitung)
Kathleen Golle (Koordinierung)

0331 – 977 11 39
[email protected]
www.emotikon-grundschulsport.de
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