Dr. Andreas König, Dorothea Zannantonio Fachgebiet Wildbiologie, TUM, Am Hochanger 13, 85350 Freising Füchse in der Stadt Füchse vermutet der Mensch meist in.

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Dr. Andreas König, Dorothea Zannantonio
Fachgebiet Wildbiologie, TUM, Am Hochanger 13, 85350 Freising

Füchse in der Stadt
Füchse vermutet der Mensch meist in Wald und Flur, in dünn besiedelten,
ländlichen Bereichen. Längst jedoch haben sie Städte und Gemeinden als
neuen Lebensraum erobert.

Landläufig denkt man von
Füchsen, dass sie als heimliche
Jäger durch Feld und Flur
streifen, dort ihre Welpen in
Erdbauen aufziehen und den
Menschen möglichst aus dem
Weg gehen.
Aber Füchse sind in vielen Orten ein vertrauter
Anblick. Sie profitieren vom Wegfallen der
Bejagung und einer einfachen Beschaffung der
Nahrung.

Lebensweise urbaner Füchse:
Erweitertes Nahrungspektrum

Tagesverstecke in den Gärten

Untersuchungen in der Gemeinde
Grünwald
ergaben
in
der
Nahrungszusammensetzung
dort
lebender Füchse einen Pflanzenanteil von 75 %, während der Anteil
klassischer fleischlicher Nahrung nur
ca. 20% beträgt.

Dichte Hecken, breite Gebüsche
und alles, was innerhalb von
Gemeinden Sichtschutz bietet,
dient Füchsen als Tageszuflucht.

Als Nahrung dienen Hunde- und
Katzenfutter, Meisenknödel, Küchen- und Gartenabfälle auf
Komposthaufen und Speisereste in
Mülltonnen ebenso wie natürliches
Futter wie Beeren, Früchte, und
Fallobst. Der geringe Anteil an
tierischer Nahrung wird meist mit
Würmern und Insekten, seltener mit
Mäusen oder Vögeln gedeckt.

Einige Füchse leben ausschließlich
innerhalb der Gemeinde. Diese Abbildung zeigt die Territorien einiger
Füchse der Gemeinde Grünwald.

Nutzung künstlicher Baue
Als Bau dient alles, was gut
zugänglich und regensicher ist.
Hohlräume unter Fertiggaragen
und Gartenhäusern werden zur
Welpenaufzucht, Ranz und Kommunikation genutzt.

höhere Populationsdichten
Viele Füchse leben ganz innerhalb
der Siedlungen. Aufgrund des
größeren Nahrungsangebots benötigen
Stadtfüchse
kleinere
Reviere und erreichen
höhere
Populationsdichten.
In der Gemeinde Grünwald wurde
eine 10fach höhere Besiedlungsdichte ermittelt (mind. 10 Füchse
pro 100 ha) als
im ländlichen
Bereich (ca. 1 Tier pro 100 ha ).

Nicht selten werden Füchse von
Gartenbesitzer gefüttert.

Geringe Scheu gegenüber
Menschen
Durch den fehlenden Bejagungsdruck – innerhalb von
Siedlungen darf nicht gejagt
werden – verlieren die Tiere ihre
Scheu.
Baue und Verstecke liegen oft
unmittelbar in der Nähe intensiv
von Menschen genutzter Flächen.