ADIPOSITAS – eine Suchterkrankung Elisabeth Ardelt-Gattinger (Universität Salzburg) Sabine Dämon (SIPCAN) Johann Hattinger (Privatmedizinische Universität Sbg.) Markus Meindl (Universität Sbg.) Susanne Ring-Dimitriou (Universität Sbg.) Daniel Weghuber.

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Transcript ADIPOSITAS – eine Suchterkrankung Elisabeth Ardelt-Gattinger (Universität Salzburg) Sabine Dämon (SIPCAN) Johann Hattinger (Privatmedizinische Universität Sbg.) Markus Meindl (Universität Sbg.) Susanne Ring-Dimitriou (Universität Sbg.) Daniel Weghuber.

ADIPOSITAS – eine Suchterkrankung
Elisabeth Ardelt-Gattinger (Universität Salzburg)
Sabine Dämon (SIPCAN)
Johann Hattinger (Privatmedizinische Universität Sbg.)
Markus Meindl (Universität Sbg.)
Susanne Ring-Dimitriou (Universität Sbg.)
Daniel Weghuber (Privatmedizinische Universität Sbg.)
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Der gesunde Adipöse?
• Zusammenhang zwischen Adipositas bei älteren Personen und
Mortalität sowie der Definition von Adipositas bei dieser
Bevölkerungsgruppe kontroverse Meinungen.
• Änderung der Körperzusammensetzung: Verringerung der
Muskelmasse und Vermehrung und Umverteilung der
Körperfettmasse.
• Anteil an viszeralem Körperfett steigt zu Lasten des subkutanen
Körperfetts - Vergrößerung des Taillenumfangs
(Zamboni et al., 2005).
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Obesity Paradox
The number of obese older adults is on the rise, although we lack a
proper definition of obesity in this age group. The ambiguity is
primarily related to sarcopenia, the progressive loss of muscle and gain
in fat that come with aging. Whether to treat and how to treat obesity in
the elderly is controversial because of a paucity of established
guidelines, but also because of the obesity paradoxie, the apparently
protective effect of obesity in this age group.
(Cetin, 2010)
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Gesundes Übergewicht?
• Ein Drittel der Seniorinnen (65- 74:37 %) und Senioren
(27,5 %) weist Übergewicht bzw. Adipositas (BMI) auf.
• Hinsichtlich Körperfettanteil hat über die Hälfte der
Seniorinnen und Senioren (59 %) einen zu hohen
Körperfettanteil und einen erhöhten Taillenumfang (49
%), die Waist/Hip Ratio liegt bei 26,5 % über dem
Referenzwert.
• Ebenso im Gesamtcholesterinwert (60% >5,5 mmol/L),
im Risikobereich kardiovaskulären Erkrankungen im
(Elmadfa et al., 2009; Österreichischer Ernährungsbericht, 2012)
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Adipositas
Adipositas ist eine chronische Krankheit mit
hoher genetischer Komponente und
progredientem Verlauf, bei der die
Energieaufnahme den Energieverbrauch
übersteigt und das
in einer:
BEWEGUNGSARMEN
ÜBERFLUSSGESELLSCHAFT
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Neurokognitive Wissenschaften
Im neuronalen System und zwar im mesocorticolimbischen
Dopaminsystem Veränderungen nachgewiesen, die mit dem
erlebten Craving und darauf folgenden Rückfällen
Substanzabhängiger in Verbindung standen (Volkow et al., u.a. 2002,
2004, 2010)
Mangel an dem Neurotransmitter Dopamin, der auch an der
Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt ist, wird mit einer
Neigung zu Suchtverhalten in Zusammenhang gebracht (vgl.
zusfassend Wondrak, 2005).
Diese Veränderungen - eine massive Reduktion der striatalen
Dopamin-D2-Rezeptoren - wurden auch bei Adipösen, ebenso
wie bei Menschen mit Abhängigkeit von psychotropen
Substanzen gefunden: Je höher der BMI desto geringer die
Dichte der Rezeptoren im Striatum (Wang et al., u.a 2004, Mangge et al. 2012).
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Sucht
Craving nach und Abhängigkeit von
übermäßigem essen nicht „Substanz“ – gebunden,
nicht (nur) Sweet- und Carb-Craving
„Kein Mensch kann sich vorstellen, wie stark mein
Verlangen nach übermäßigem essen/naschen ist…..“
„Wenn ich nicht richtig viel gegessen / genascht habe,
kann ich nicht einschlafen, mich nicht entspannen…“
„Ich esse immer mehr …“
(Ardelt-Gattinger et al. (2010).Fragebogen Umgang mit übermäßigem Essen.
In: AD-EVA: Diagnostik und Evaluation bei Adipositas und anderen
Lebensstilerkrankungen. Göttingen: Hogrefe
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8 Studien: Sucht bei Erwachsenen
1.
2.
3.
4.
5.
95 % der Menschen mit BMI > 40 erfüllen mindestens drei der
Abhängigkeitsdiagnose - Kriterien, zumeist : „Übermäßiges Essen
trotz Wissen um gesundheitliche Gefährdung“, „wiederholte
Versuche der Reduktion der Essensmenge“, „Toleranzsteigerung im
Laufe der Zeit“.
Adipöse unterschieden sich in den genannten Suchtfaktoren NICHT
signifikant von anderen substanz- und nicht substanzgebundenen
Gruppen (Studien zu Drogen, Marathon, Rauchen, Trinken…)
Sie unterschieden sich aber signifikant von den anderen BMI
Gruppen.
Sucht ist ein starker Prädiktor bei Gewichtsab- und Zunahme
Die Suchtwerte senken sich signifikant stärker nach Bypass, der auch
hormonelle Veränderungen im ‚Bauchhirn‘ bewirkt, als nach Gastric
Banding.
(Ardelt-Gattinger et al., 2000, 2003, 2006, 2010, 2012).
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Unterschiede zwischen den BMI Gruppen
Gesamtstichprobe
1887
Mean mean Craving und Abhängigkeit
3,50
Senioren 60 – 87
N = 113
3,00
2,50
2,00
1,50
1,00
BMI<19
BMI<=25
25<BMI<=30 30<BMI<=35 35<BMI<=40
BMI>40
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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BED und BULIMIE
Ca. 7% der erwachsenen morbid Adipösen sind komorbid mit
Bulimie , ca. 30 % haben eine Binge Eating Disorder (BED;
DeZwaan & Schüssler, 2000).
Schmaler Grat zwischen Essstörungen und Adipositas (Steiner et
al. 1995), ca 40% der BulimikerInnen sind adipös (Cortrufo et al.,1998).
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FB Essstörungen – FBEB Subskalen BIG,
BINGE, BUL – Erwachsene
Mean Big Eater
Mean Binge Eating
Disorder
Mean Bulimie
1,40
1,20
Gesamtstichprobe
N = 2735
SeniorInnen
N = 90
Mean
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
40
0
=4
I<
M
I>
M
B
<B
35
5
=3
I<
M
<B
30
0
=3
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M
<B
25
5
=2
I<
M
B
19
I<
M
B
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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Studie VII: Sucht und Essstörungen
Korrelation der Subskalen des Esstörungsfragebogens
Bulimie & Binge Eating (FBEB) mit dem Suchtfragebogen
(FUN)
r = .54 bzw. r = .51
Die Partialkorrelation (Kontrolle des BMI)
r = .36 bzw. r = .31
Zusammenhang aber nicht ident!
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Die Bürde der Abhängigkeit
Frage nach der subjektiven Belastung der Wahrnehmung von
Craving und Abhängigkeit
Sucht ist ein stärkerer Prädiktor der Lebensqualität als das
tatsächliche Gewicht (Beta = .27, t = -11.66, p > .01) dies obwohl man weiss, wie stark adipöse Kinder /
Jugendliche /Erwachsene diskriminiert sind und leiden.
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Adipositas und andere Süchte
4
Mean
3
Alkohol
Rauchen
Adipositas
Drogen
Marathon
Normalgewicht
2
1
0
Abhängigkeiten
Ardelt-Gattinger et.al 2000 a, b, 2002, 2011
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8 Studien: Sucht bei Kindern/Jugendlichen
I
Adipositas-Gewichtsklassen unterscheiden sich signifikant von allen anderen
II, III Ab- und Zunehmer von Adipositastherapieprogrammen unterscheiden sich
signifikant und
IV
Craving erweist sich als stärkerer Prädiktor als die Ätiologiefaktoren, die im
AD-EVA Testsystem (Ardelt-Gattinger & Meindl, 2010) gemessen werden
V
Craving wird als starke subjektive Belastung erlebt
VI
Differenzierung gegenüber der Binge Eating Disorder möglich
VII
Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern geben in der Beschreibung des
Craving mind. drei Definitionskriterien der Abhängigkeit nach ICD 10
inhaltlich wieder
VIII
Korrelation mit physiol. Maßen (Speichel)
Ardelt-Gattinger et al. (2011). Die Rolle der Sucht bei Kindern /Jugendlichen.
Pädiatrische Praxis, Heft 1
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1x dick und ewig - die Dramatik der
‚Dicken‘
Man kann vom Essen nicht trocken sein
zudem:
Überflussgesellschaft!
Werbung!
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Kontrolle
Versuch der Steuerung des Gewichts /Essens durch
Kontrolle
Passen`s ein bisschen auf…
Essen‘s einfach(!) weniger…
Man muss nicht alles haben…
Lassens nur die Schokolade weg,
denkn‘s nicht mal dran…
Na ja ein bisserl weniger sitzen halt!!!
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Was ist Adipositas
FAULHEIT???
KRANKHEIT???
WILLENSSCHWÄCHE???
???KONTROLLE!!!!
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Kontrolle!!!
Von Essgestörten kennen wir die hohe Esskontrolle.
Trifft diese auch für Adipöse zu?
Ist es wünschenswert, dass Adipöse stark kontrollieren?
Sie tun es!!!
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FEV-path: Rigide Essskontroll –
Gedanken– der rosa Elefant
Gesamtstichprobe
N = 1817
3,00
Mean Gedankenkontrolle
SeniorInnen
N = 44
2,00
1,00
BMI<19
BMI<=25 25<BMI<=30 30<BMI<=35 35<BMI<=40
BMI>40
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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Sucht ist nicht das einzige Problem
Kontrolle und ihre Alternativen
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21
Theorie der Gedankenunterdrückung – ironische
Prozesse des Gehirns
Kontrollieren = an „NICHT essen“ denken
Man kann NICHT „nicht denken“ sondern nur
UNTERDRÜCKEN
Gedankenunterdrückung (Operating & Monitoring) führt zu
- vermehrter Präsenz des Unterdrückten (Wegner, 1984; Meindl, 2006)
- erhöhter Speichelproduktion (Meindl, Weghuber, van Egmond-Fröhlich,
Ardelt-Gattinger, 2010)
- Restrained Eaters, die unterdrücken, denken mehr an
Schokolade und essen mehr davon
(Eskil & Georgiou, 2010)
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Teufelskreis (vgl. Beck & Wright, 1997)
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Salutogener Regelkreis der Sucht
(Ardelt-Gattinger et al., im Druck)
W
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Schritte….
Gewohnheiten, Automatismen
DAS NEUE
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SALUTOGENE
DENKMUSTER
und
VERHALTENSWEISEN
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Salutogene Steuerung des Ess- und
Bewegungsverhaltens
Flexible Steuerung
Essens- Genuss
Empfehlungen umsetzen können
Positive Einstellung zu Sport
Bewegungsmotivation
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FEV-salut: „Bewegung“, „Empfehlungen umsetzen“,
„lockerer Umgang mit“ & „Genuss beim Essen“
Mean SAF
Bewegung
korr.
Bewegung
Mean SAF Empf
umsetzen korr.
Empfehlungen
(SAF
3,5,16,22,25,27)
umsetzen
Mean SAF mittl.
Kontrolle korr.
(SAFFlexible
1,7,11,14,17,18,21
Ernähren
,23,24,28,33)
Mean SAF Genuss
korr. Genuss
5,00
Mean
4,00
Gesamtstichprobe
2001
SeniorInnen
N = 44
3,00
2,00
1,00
5
=2
I<
19
I<
40
I>
M
B
0
=4
I<
M
<B
35
5
=3
I<
M
<B
30
0
=3
I<
M
<B
25
M
B
M
B
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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Erfolge bei Adipositasberatung und
konservativer Therapie
Die konservative Behandlung adipöser
Erwachsener / Kinder / Jugendlicher
ist in Bezug auf Gewichtsabnahme
uneffektiv
Ebbeling, C. B., Pawlik, D. B., & Ludwig, D. S. (2002). Childhood obesity: public-health crisis, common
sense cure. Lanzet 360, 473-482, Stice, E., Shaw, H., Bohon, C., Marti, C.N. & Rohde, P. (2009). A MetaAnalytic Review of Obesity Prevention Programs for Children and Adolescents: Factors That Predict
Magnitude of Intervention Effects. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 77(3), 486-503.
HEALTH AT ANY SIZE
(Miller, W. & Jacob, A. (2001). The Health at any Size Paradigm for Obesity Treatment: the scientific
evidence. The international Association for the Study of Obesity.obesity reviews, 2, 37-45.)
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Die neue Literatur:
HEALTH @ ANY SIZE
Health at any Size bedeutet
„Health“ = gesunde Ernährung und ausreichende
Bewegung
sollte münden in
Präferenzen für gesunde Ernährung
Bewegungsmotivation
Motorische Fitness und Ausdauer
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Lösungen
Günstige Ernährung
Spass(!) am Sport
Gute Lebensqualität
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LEBENSQUALITÄT?
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Skala zur Lebensqualität - SLQ
Gesamtstichprobe
N = 3200
10,00
Seniorinnen
N = 119
Mean Mean LQ korr.
8,00
6,00
4,00
2,00
BMI<19
BMI<=25 25<BMI<=30 30<BMI<=35 35<BMI<=40
BMI>40
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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Zusammenfassung
Training des Selbstbewusstseins trägt zwar nichts
zur – ohnehin schwierigen Gewichtsabnahme –
aber zur Hebung der Lebensqualität bei.
Sie ist nach der WHO ein wichtiger Bestandteil der
“Health” (at any size).
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ERNÄHRUNG
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Ungesunde Ernährung
Die Aufnahme an Kohlenhydraten liegt bei beiden Geschlechtern
unterhalb des festgelegten Richtwertes
(Ost- höher als in Westösterreich).
Die wünschenswerte Aufnahmemenge an Ballaststoffen wird
nicht erreicht.
Die Fettaufnahme liegt bei allen untersuchten Personen
über dem Referenzwert.
(Österreichischer Ernährungsbericht, 2012)
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Erfolge Diabetesberatung
“Type 2 diabetes mellitus affects more than 24 million people in
the United States. The healthcare system up to this point has not
been able to combat the diet and lifestyle trends that have led to
the prevalence of this disease. Even though many excellent
options exist for patients with diabetes,
most are not meeting their glycemic goals…”
(Kogan, AJ. , 2009. Overcoming obstacles to effective care of
type 2 diabetes. Am J Manag Care Sep15(9 Suppl), 255-62)
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Ernährungsprotokolle?
„sag mir, wie viel du wovon gegessen hast
und ich sage dir, warum du so fett bist“
(… die Sündenregister der Adipösen)
führt zu etwa 270% ‚Underreporting‘
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Wissensvermittlung?
Ca. 80 - 90 % ALLER KINDER und ERWACHSENEN
ALLER GEWICHTSKLASSEN
wissen, dass Fett im Essen und süße Fettigkeiten
beim Naschen das Übergewicht am meisten
fördert. „Doch spiegeln sich gesundheitsrelevante
Bezüge nicht in entsprechendem Essverhalten
wieder“ (Pudel 2000).
Wissen ist nicht verhaltenswirksam!
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Ernährungspräferenzen
Lebenslang gegessen wird, was man
GERNE isst
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EPL: „Snacks“, „Gesundes“, „Deftiges“
(keine Daten > 60 Jahre)
Snacks
Mean Präf Snacks
korr.
Mean
PräfGesundes
Gesundes
(1,81,41,40,43,80,
67,36,68,33,79,54,
71,44) korr.
Mean Präf
Deftiges
Deftiges
korr.
5,00
Mean
4,00
3,00
2,00
1,00
0
=4
I<
M
40
I>
BM
<B
35
5
=3
I<
M
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30
0
=3
I<
M
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25
5
=2
I<
BM
19
I<
BM
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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BEWEGUNGSMOTIVATION
42
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Praktische Umsetzung
•
•
•
•
•
•
Ein wesentlicher Bestandteil gesunden Alterns ist körperliche Bewegung.
jede Woche entweder an fünf Tagen mindestens 30 Minuten moderat anstrengende
Aktivitäten, an drei Tagen mindestens 20 Minuten anspruchsvolle Aktivitäten oder
eine Mischung aus beiden Kriterien.
Verringert Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck,
Diabetes Mellitus Typ 2, Osteoporose, Übergewicht, Brustkrebs, Angstzustände und
Depression.
Zusätzlich ein positiver Effekt für die Sturzprävention hinzu.
Training in Sportgruppen und selbständiges Training zuhause
Übungsprogramm mit geeigneter Mischung aus Kraft-, Beweglichkeits-,
Gleichgewichts- und Koordinationsübungen enthält.
(American College of Sports Medicine & American Heart Association, 2013)
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Self-Determination Theory (Decy & Ryan, 2008)
Intrinsische
Extrinsische
Motivation
Intrinsische (selbst – determiniert / kontrolliert) Motivation
führt im Vergleich mit extrinsischer (von anderen determiniert / kontrolliert) zu tieferer Informationsverarbeitung,
höherer Leistung und höherem Wohlbefinden.
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Fragebogen zur Bewegungsmotivation - FBM
Erwachsene (N =1129)
& Kinder/Jugendliche 1748).
Faktorladungen
Item
1. … weil es mir Spaß und Freude macht
2. … weil ich stärker / fitter werde
3. … weil ich mich abreagieren kann
4. … weil ich was leisten kann
5. … weil ich mit Freunden zus. sein kann
6. … weil ich in der Natur sein kann
9. … weil ich schlanker werde
7. … weil ich schöner werde
8. … weil ich der/die Beste sein kann
F1:
Spass&Befr.
.79/.79
.77/ <.40
<.40/.54
.72/.59
.74/.61
.76/.59
F2:
Power&Äst./Äst.
.82/.82
.88/.83
.68/<.40
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Bewegungsmotivation Erwachsene
Mean Sportmot.
Gesamtwert
Gesamt
Mean
intrin.Mot.
intrinsisch
Mean
extr.Mot.
extrinsisch
5,00
SeniorInnen
N = 89
4,00
Mean
Gesamtstichprobe
N = 2756
3,00
2,00
1,00
0,00
40
I>
BM
0
=4
I<
M
<B
35
5
=3
I<
M
<B
30
0
=3
I<
M
<B
25
5
=2
I<
BM
19
I<
BM
BMI Einteilung in 6 Gruppen
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INTRINSISCHE MOTIVATION
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Self-Determination Theory (Decy & Ryan, 2008)
Intrinsische (selbstdeterminierte) Motivation führt dazu, dass
• nicht nur singuläre Verhaltensweisen, sondern ‚Bündel‘
übernommen werden
• Verhalten überdauernd beibehalten wird,
• auch bei Problemen in der Umsetzung nicht aufgegeben
sondern auch gegen andere verteidigt wird
Beispiel:
• Stufen statt Lift, weniger Auto fahren, weniger TV…
48
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Fitness nicht Schlankheit
Jugendliche geben als wichtigstes Motiv für das Sporttreiben ‚das
Erreichen einer hohen körperlichen Fitness‘ an, während ‚Gesundheit‘
nicht als Motiv, sondern als Voraussetzung für körperliche Aktivität
beschrieben wurde.
Senioren????
Man muss die subjektiven Vorstellungen dieser Altersgruppe abbilden
(Baur & Burmann, 2006).
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Ziele der Bewegungsförderung
Gesundheitswirksamen Fitness für alle Altersgruppen:
Entwicklung eines gesundheitswirksamen Niveaus
- der motorischen Fertigkeiten,
d.h. der lokomotorischen (z.B. Gehen, Laufen), objektbezogenen
(z.B. Ball prellen) und posturalen Kontrolle (z.B. Balancieren),
- der motorischen Fähigkeiten
wie Koordination, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer, sowie
- der kardiorespiratorischen Fitness (maximale Sauerstoffaufnahme).
(Korsten-Reck etal., 2005; Strong et al., 2005; Titze et al, 2010 nach
Ring-Dimtriou 2014 In: Der gesunde Adipöse )
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Wir zahlen nicht fürs Coachen, wir coachen uns selbst
Intrinsisch motiviert wenn Bewegungsangebote
- In die Lebenswelt der Zielgruppe passt (z.B.:Beliebte
Sportarten aufgreifen wie Wandern, Spazierengehen
oder Radfahren, traditionelle Bewegungsformen
aufgreifen wie z.B. (Volks-)Tänze, Schunkeln oder
andere Bewegungen zu Musik u.a.m.),
- das motorischen Niveau, d.h. den zu bewältigenden
Schwierigkeitsgrad berücksichtigen
- in den Alltag integriert werden können (z.B. Transportaktivitäten, koordinative Aktivitäten im Haus und Garten,
Übungen vor dem PC, TV …).
(Ring-Dimtriou et al., 2014.In: Der Gesunde Adipöse)
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Wir zahlen nicht fürs Coachen, wir coachen uns selbst
Intrinsisch motiviert wenn Bewegungsangebote
• Belastungsziele: Neben der Auswahl der Bewegungsaufgabe ist ihre
Belastungsgestaltung von Bedeutung. Entsprechend wird ein Bewegungsprogramm
freudvoll erlebt, wenn
• die Belastungsintensität dem individuellen Belastungsniveau entsprechend variiert
wird (40 – 85 % der VO2peak),
• die Belastungsdauer intermittierend ( 1 bis 10min Einheiten) vor kontinuierlich (ab 10
min und länger) gewählt wird,
• die Belastungshäufigkeit den individuellen Alltagsmöglichkeiten angepasst wird (z. B.
täglich mehrmals kleine Bewegungshäppchen vs. 2-3mal pro Woche längere
Einheiten), und
• die wöchentliche Belastungsdosis (Intensität x Dauer x Häufigkeit) physiologisch
wirksam an den Trainingszustand angepasst wird.
• In Bezug auf die Herzkreislauf- und Stoffwechselwirksamkeit von
Bewegungsprogrammen wird zur Prävention von Übergewicht und Adipositas ein
Bewegungsausmaß für zuvor inaktive / untrainierte Personen von einer Stunde
täglich für Kinder/Jugendliche sowie 150 min wöchentlich für Erwachsene und ältere
Personen empfohlen (Titze et al., 2010)
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Bewegungsmotivation
Extrinsisch:
- schön und schlank zu werden (hilft begrenzt
und hält nicht an)
Intrinsisch:
- aus Spass,
- um in der Natur,
- mit Freunden zu sein,
- was zu leisten etc.
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Extrinsische Motivation
Metaanalysen und Überblicksarbeiten zur Wirksamkeit extrinsisch
motivierender multimodaler Programme (inklusive
Bewegungsinterventionen):
Die Effekte hinsichtlich der Gewichtserhaltung bzw. der
Gewichtsreduktion sind insbesondere bei Kindern marginal (Stice,
Shaw & Marti, 2006)
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Lösungsorientiertes Vorgehen
W
•
•
•
•
•
Keine Pathogenen Schreckschüsse – kleine Schritte
Salutogene Ernährungsprotokolle…
Erhebung von Ernährungspräferenzen statt Häufigkeiten…
Nicht übers NICHT-Essen sprechen – anders kochen …
Vorratshaltung= Mikrokosmos in der Überflussgesellschaft…
•Schulungen im Erkennen der eigenen Gedanken (Beck&Wright,1997)
- Grundüberzeugungen („nur - fettes - Essen tut mir gut“, beruhigt…)
- Automatische Gedanken (jetzt steh ich auf und geh zum Kühlschrank…)
- Innerer Diskurs: ‚Erlaubnis erteilende‘ (heute noch…) und ‚verbietende
Gedanken‘ (wolltest doch abnehmen)
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Kategorien der Betreuung
(ger ingf . ver änder t nach Wiegand et al., 2005)
I
B MI < 40; >.97%
II
B MI < 40;
> .97%
III
B MI < 40; >.97%
IV
B MI < 40; >.97%
V
B MI>40; >.97
Zie lp la nung
re alis tis c h
unre alis tis c h
unre alis tis c h
unre alis tis c h
Re alis tis c h
Le id e nsd ruc k
Vo rhande n
Ho c h
Ho c h o d. nie drig
Ho c h o d. nie drig
Ho c h, KEINE BM I
s ds Ände rung
ange me s s e n
nac h > 2 Jahre n
Ve rä nd e rung s mo tiva tio n
Ho c h
vo rhande n
ge ring
re s ignie rt
Re s ignie rt durc h
Fe hlsc hlä g e
Fa mil. u./o . Psyc ho so z.Pro b le me
Stabil / ke ine
Ehe r ins tabil /
Ehe r ins tabil /
Se hr ins tabil /
Stabil /we nig
vo rhande n
s c hwie rig
Se hr s c hwie rig
M e d . / p syc ho l.
Ke ine
Ge ringfügig
Mitte l
Stark
Ps yc his c h krank
Ge be s s e rt o de r in
Be handlung
Klinis c he BED u/o
Bulimie
Klinis c he BED u/o
Bulimie /
Ke ine Bulim ie
BED ge be s s e rt /
Se hr ho c h
Se hr ho c h
Se hr ho c h
So zialarbe it,
Ps yc ho the rapie
So zialarbe it
Ps yc hiatrie
Chirurgis c he
Inte rve ntio n
Ü be rwac hung
Kinde rarzt mit
Langze itthe rapie
prüfe n
Ko mo rb id itä t
Essstö rung sko mo rb . /
Vo rklinis c he s
Binge n /
Suc hte sse n
No rmwe rte
The ra p ie fo rm
Gruppe nth.
(amb.; s tatio n.
Vo rbe re itung
abh. v. BMI)
Klinis c he BED /
Ho c h
Einze lthe rapie ,
Mo tivatio ns arbe it
„Inte rdis z. Flying
Te ams “
„Inte rdis z. Flying
Te ams “ f. Elte rn
Auftretenswahrscheinlichkeit steigt
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