„NICHTS WIE RAUS!“ Warum wir unbedingt Naturbildung brauchen! bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen Was Sie erwartet Begrüßung / Vorstellung Zwei Vorbemerkungen 1.) ZEIT-Artikel: „Die Verkürzung der Kindheit“
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„NICHTS WIE RAUS!“ Warum wir unbedingt Naturbildung brauchen! bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 1 Was Sie erwartet Begrüßung / Vorstellung Zwei Vorbemerkungen 1.) ZEIT-Artikel: „Die Verkürzung der Kindheit“ – Pink&Blue Project 2.) Ein kleiner Test: Was bitte ist eine Grasmücke? Kernthema Sechs Thesen zu „Warum Bildung in der Natur stattfinden muss!“ Exkurs: „Natur-Defizit-Syndrom“ (zwischen zweiter und dritter These) Diskussion bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 2 YeongMee Yoon The Pink Project <The Blue Project - Terry and His Blue Things> Light jet Print, 2005. http://www.jeongmeeyoon.com/aw_pinkblue.htm <The Pink Project - Jiwoo and Her Pink Things> Light jet Print, 2007. <The Pink Project - SeoWoo and Her Pink Things> Light jet Print, 2006. <The Blue Project - Yeachan and His Blue Things> Light jet Print, 2005. Was Kinder brauchen … Acht simple Tricks, die nichts kosten: 1. Genug Schlaf 2. Gesundes Essen 3. Unbeaufsichtigt draußen spielen 4. Lesen und Vorlesen … und was nicht: 5. Einen eigenen Fernsehapparat 6. Noch mehr Spielsachen 7. Gequengel 8. Elterliche Schuldgefühle http://www.zeit.de/erziehungstipps Zweite Vorbemerkung Quizfrage: Was ist eine Grasmücke? Und nun frage ich Sie: A BOder: Wer von schon mal eine WieIhnen viele hat Beine hat eine C Grasmücke bewusst Grasmücke? wahrgenommen? D E Grasmücken in Deutschland Gartengrasmücke Mönchsgrasmücke Klappergrasmücke Dorngrasmücke Sperbergrasmücke Die zehn häufigsten Brutvögel Mitteleuropas • • • • • • • • • • 1.) Buchfink 2.) Amsel 3.) Haussperling 4.) Kohlmeise 5.) Zilpzalp 6.) Tannenmeise 7.) Mönchsgrasmücke 8.) Rotkehlchen 9.) Sommergoldhähnchen 10.) Star Verbreitung der in Mönchsgrasmücke zur Baden-Württemberg Brutzeit in Deutschland, 1985 Ähnliche Bilder für alle anderen Bundesländer! Rheinwald, G. (1993): Atlas der Verbreitung und Häufigkeit der Brutvögel Deutschlands – Kartierung um 1985. Schriftenr. Dachverband Dt. Avifaunisten 12. Martin Schongauer Madonna im Rosenhag, 1473, Colmar Unter vielen anderen Vögeln sehen wir auch eine Gartengrasmücke. Warum Bildung in der Natur stattfinden muss! Sechs Thesen Nachdenken. Diskutieren. Provozieren. bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 13 Erste These Erste These „Die beste Bildung ist eine „Die beste Umgebung für den möglichst natürliche Bildung“ Menschen ist eine möglichst Der Mensch ist ein Naturwesen. Eine natürliche Umgebung“ optimale Entwicklung findet nur statt, wenn er sich dahin entwickelt, wofür er Oder: von Natur aus entstanden ist. bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 14 Zur ersten These „Die beste Bildung ist eine möglichst natürliche Bildung“ Vier Bereiche 1.) Natürliche Bewegung 2.) Natürliche Sinnesentwicklung 3.) Natürliches Sozialverhalten 4.) Natürliche Mitwelt bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 15 Zur ersten These „Die beste Bildung ist eine möglichst natürliche Bildung“ 1.) Natürliche Bewegung • • • • • • Laufen durch unwegsames Gelände Klettern Kriechen Balancieren Arbeiten: Hüttenbauen, Baumstämme bewegen, … auf Jagd gehen, … bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 16 Zur ersten These „Die beste Bildung ist eine möglichst natürliche Bildung“ 2.) Natürliche Sinnesentwicklung • • • • • Reizvielfalt vs. Reizüberflutung Dreidimensionalität Feinabstimmung Komplexität Vernetzung bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 17 Zur ersten These „Die beste Bildung ist eine möglichst natürliche Bildung“ 3.) Natürliches Sozialverhalten • • • • • • • In der ganzen Gruppe In kleinen überschaubaren Gruppen Zu zweit, zu dritt Einzelbeschäftigung Lockerheit im geselligen Umgang Durchmischung Personen statt Wände bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 18 Zur ersten These „Die beste Bildung ist eine möglichst natürliche Bildung“ 4.) Natürliche Mitwelt • „Biophilie-These“: der Mensch liebt es, sich mit Tieren und Pflanzen zu umgeben. • Extremer Bezug des Menschen auf „Lebendigkeit“ • Aber auch Unbelebtes – Felsen, Bäche, Baumstämme, Steine, Boden, …. • Enger Kontakt von Anfang an. bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 19 Zweite These „Wir haben dringend authentische Grenzerfahrungen nötig“ Homo sapiens ist ein Grenzgänger bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 20 Zur zweiten These „Wir haben dringend authentische Grenzerfahrungen nötig“ • • • • • • • Was kann ich? Was kann ich nicht? Was darf ich? Was darf ich nicht? Leben und Tod Werden und Vergehen Stille und Laut Fressen und Gefressen werden Individuum und höhere Gemeinschaften bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 21 Dritte These „Vorwärts zur Natur!“ Natur in den Alltag hineinholen Mit dem Alltag in die Natur hinausgehen Alltag und Natur zusammenbringen bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 22 Zur dritten These: „Vorwärts zur Natur!“ Die historische Chance der Menschheit es jetzt endlich nicht mehr gegen sondern mit der Natur zu versuchen! • • • • • • • Natur stellt – für uns – keine existentielle Bedrohung mehr dar Täglicher Naturgenuss – Warum tun wir das nicht? Bionik Recyclingwirtschaft Ökologische Landwirtschaft Natur als Quelle der Inspiration … ein Nachmittag im Freien ist viel einfacher als der vollgestopfte Alltag im Haus! bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 23 Vierte These „Nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit“ Ein Weniger an Material bietet ein Mehr an Erlebnis, Erfahrung, Entwicklung bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 24 Zur vierten These: „Nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit!“ Bildung für Nachhaltige Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) Entwicklung (BNE) Definition: Ziel von BNE ist es, die Gestaltungskompetenz der Bürger zu bilden, • Hier gilt das Unwort des Jahres 2010 : „alternativlos“ das heißt, die Menschen zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Welt unter Berücksichtigung globaler, das heißt die Leistungsfähigkeit des ganzen Planeten Erde betreffende, Aspekte zu befähigen. bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 25 Zur vierten These: „Nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit!“ Was können wir tun? 1. Lustvolles einführen: Ein Weniger an Material bietet ein Mehr an Erlebnis! 2. Unsinniges abschaffen 3. Das ein oder andere Opfer bringen bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 26 Fünfte These „Behutsame Verwilderung“ Wir leben in einer zu geordneten Welt – sinnvolle Beschränkung von Überplanung. bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 27 Zur fünften These „Behutsame Verwilderung“ Behutsamkeit - Verwilderung Behüten, Führen, Lenken Einschränkungen Gezielte Angebote, Projekte Autorität, Hierarchie Demokratie Traditioneller Umwelt- / Naturschutz Reparieren, Erhalten, Managen Verbote, Regeln Zivilisation, Stadt Technik, Spielzeug Virtuelle Welten - Wachsen lassen, Geschehen lassen Freiheit Freispiel, Abenteuer Selbstbestimmung Anarchie moderner Naturschutz / Prozessschutz auch Zerstörerisches zulassen Chaos unberührte Natur, Wildnis Dreck, Steine, Stöcke, Moos Realität, auch brutale Natur, … Wo auf einer gedachten Skala stehen wir? Wohin wollen wir? Lieber alles? bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 28 Sechste These „Die Wiederentdeckung der Langsamkeit“ Zeit haben. Sich Zeit lassen. Entschleunigung. Der lange Atem der Natur. bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 29 Zur sechsten These „Die Wiederentdeckung der Langsamkeit“ Allem, die ihm gebührende Zeit zukommen lassen. Zeit haben zum: träumen. nachdenken. spielen. ausprobieren. entdecken. sich langweilen. Langeweile als Quelle der Kreativität bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 30 Schön wär‘s – aber Ich danke für Ihre Jetzt aber: jetzt wird erst mal Aufmerksamkeit! „NICHTS WIE RAUS!“ diskutiert! bio-scouting Thomas Klingseis, Tübingen 31