Schattierungen von Dus 90 + 2 Gedichte in 4 Abschnitten Ludger Philips Schattierungen von Dus o Dichte Gedanken o Feuerspuren – Begegnungen o Konturen von Begegnungen o Herbstlicht unter dem Mondknoten 90 +
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Schattierungen von Dus 90 + 2 Gedichte in 4 Abschnitten Ludger Philips Schattierungen von Dus o Dichte Gedanken o Feuerspuren – Begegnungen o Konturen von Begegnungen o Herbstlicht unter dem Mondknoten 90 + 2 Gedichte in 4 Abschnitten Juni – Oktober 2009 Ludger Philips Christa, Cristina, Dinu, Eva & Hans, Gustavo, Fernando, Joan Ma, Martine, Miquel & Rosa, Nikolai Herzlichen Dank für eure Fotos ! Die meisten der Bilder stammen aus der eigenen Sammlung. Sie dienen als Illustration der Tonalität eines Gedichts und greifen dessen Motive auf. Sie sind oftmals entstanden aus einem kurzen Moment, wo sich plötzlich der Raum einer geglückten Begegnung, Kairos, öffnete. Auch die Gedichte stammen von diesem Ort. Mögen sie dem Leser Zugang zu diesem Raum geben. Ludger Philips März 2013 Dichte Gedanken Trauen Miss-Trauen Mich trauen Dichte Gedanken Ver-Trauen An-Ver-Trauen Treue Schattierungen von Dus – 1 Reue tragen ver-tragen Trost Ost Sonne 27 Gedichte aus meist morgendlichen Stunden von 18 Tagen im Juni 7. – 24.06.09 Johanni 2009 nähren Nähe Trauen lassen Miss-Trauen und Mich trauen zu-lassen Ver-Trauen geschehen-lassen An-Ver-Trauen ein-lassen Treue über-lassen Reue an-vertrauen tragen miss-trauen ver-tragen fällt fort - Trost trauen Ost sich trauen Sonne sich selbst trauen nähren träumen Nähe treu 7.6.09 Bitte ! Keine Antwort ! Ist eine zarte Blüte ! Zerbrechlich !!! Delete - Delete - Delete1 Lethe2 Mnemosyne3 1 Delete: 7.6.09 2 Lethe engl.: löschen ist laut der griechischen Mythologie einer der Flüsse in der Unterwelt. Der Name stammt aus der altgriechischen Sprache und bedeutet wörtlich Vergesslichkeit oder Verborgenheit. (Wikipedia) 3 Nach den Mysterien gibt es neben Lethe den Fluss Mnemosyne, und wir können nach dem Übergang aus einem von beiden trinken. Diejenigen, die aus Mnemosyne trinken, erinnern sich an alles und werden mit der Gabe der Allwissenheit ausgestattet. Warten Warten in Stille dass der Schmerz Offen sein nachlässt für die Öffnung den das Warten der Tür begleitet Warten bis zur auf das Echo Verschmelzung des Du im Sein durch das ES mir zulächelt 9.6.09 Gedankenimpulse Der Dunst des Missmuts einkleiden zerfliegt in Wort-Gewänder Es bleibt die Weite Verschenken des heiteren Raumes der Schätze der Seele Freudenspritzer lachen das Dunkel fort erhellen traurige Pfade Der Widerhall im anderen Herzen stärkt noch die Kraft des Aufbaus Inspiration atmet hindurch aus den hohen Quellen 9.6.09 An der Schwelle Ursprüngliches Neuland liegt erobert der frische Tau mit dem hauchzarten des Neuen. Blick Nackte Füsse das Auge der Seele, schreiten über spendet Heilung jungfräulichen Boden, den verkrusteten Wunden den noch nie ein anderer betrat. der Vergangenheit. Aurora 1 Morgenröte im Aufgang 9.6.09 1 Die römische Göttin der Morgendämmerung. Titel eines Buchs des Mystikers Jakob Böhme. Nach langen Jahren Doch am Horizont des Schweigens winken künftige Zeiten, öffnen sich wieder offene, gemeinsame Pfade. Tore der Gedanken, Hoffnung wartet drängt Ungedachtes im Stillen hervor. und stillt Die Zeichen stehen das Warten. auf stillem Sturm. Doch Dialog ist noch zu früh in vermintem Gelände, wo ein falscher Schritt genügt, um erneut sie zu schliessen im Du. 10.6.09 Sie sitzen am Brunnen, Urd, Werdandi die Nornen1 , und Skuld, und weben erneut webt ruhig weiter an ihrem uralten Gewebe einen guten Faden von Altem und Neuem. für ein leichteres Kleid Das Tuch mit zum Fest der wundersamen Gestalten Hoch-Zeit und überraschenden von Uranos‘ Kindern. Formen des Lebens Ich freue mich lege ich an, auf das Treffen! bin es aber nicht, noch bindet es länger. 1 Die 10.06.09 schicksalsbestimmenden Frauen der nordischen Mythologie in der Edda. Sie heissen Urd (das Gewordene), Werdandi (das Werdende) und Skuld (das Werdensollende), d. h. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nach der Völuspá wohnen sie an der Wurzel der Weltenesche Yggdrasil an einem Brunnen. Neptunische Muse Der Topf war niemals lässt verschlossen, aus den Tiefen des Raumes nur der Mund hellklingende Töne des Denkens. in die Seele fallen. Abgründige Freude Ihr geheim-offenbares über den neuen Treffen mit Jupiter Tanz der Worte. in mir bringt aus der Fülle eine Überfülle herab in die Sprache. Wassermännisches Fliessen. 10.06.09 Doppelt-gebundene Botschaften1 werden missverstanden, wenn das Ohr nicht das zugrunde liegende Bedürfnis hört, das zwischen den Zeilen spricht. „Keine Antwort !“ ruft nach Antwort, doch zugleich klingt Furcht vor dem „Nein!“ ein, vor einer verweigerten Hand, vor dem Schmerz gegenseitiger Verletzung. Solange der Boden brüchig ist, kann nicht ein unbeschwerter Schritt lösten zarte Worte Angst vor dem eigenen Schatten aus. Zeit heilt Wunden, wenn der Hauch vom heilenden Flügelschlag des Schmetterlings sanft darüberstreicht. Eine neue Unschuld der sich zart öffnenden Seele ist ein Wagnis, ein langsames Wachsen. Doch die Kraft der inneren Geborgenheit spendet Sicherheit, und die zwiespältige Furcht zerfliegt in dem Licht der Sonne. über die Brücke gehen, 10.06.09 1 Double-bind messages: engl. In der Psychologie Botschaften, die paradoxe Inhalte enthalten (ja und nein). Hülle um Hülle und schreitet Wehe, wenn die Öffnung umhüllt sich wie ungebremst nur von einer Seite kommt, der Funkenpunkt durch alle wenn sie nicht ist der Existenz Schutzschleier, ein gegenseitiges Nähern und tritt als berührt den Kern und Geben von Nähe. mein Sein zutiefst. Klaffende Wunden erschüttern. allen Dus Durch die Magie Die Öffnung gegenüber. des Magnetismus schliesst sich nicht wieder Sie bleiben, werden die Kerne angezogen, ganz. und auch ich, wird Energie freigesetzt Doch durch das Tor, ein Wechselspiel in der intimen Nähe das der Schmerz öffnete, der Begegnungen, bis hin zur Fusion. tritt Tiefe ein, durch die inneren Hüllen In der Gegenwart durch die ein hoher Strahl getrennt. des heiligen Du empfangen und Selten nur ist das allerheiligste weitergereicht werden kann, kommt ein Du Mein offen, heilige Heilung verschenkend. ohne Schutz. 12.6.09 Austernperlen. Die Nähe der Gedanken ist noch zu früh. Geronnenes Feuer verbrennt sonst. Chitta Chora1 . 12.6.09 1 Chitta Chora: Herzensdieb, Dieb der Denksubstanz (Name für Krishna) Kein Klang ertönt doch das Reinwaschen aus Tiefen der Traurigkeit. von Wunden Die Tore bleiben geschlossen. braucht Zeit. Eine kalte Hand Verlorene Nähe hält das Wort zurück, und Vertrauen vom Flug in die Weite. lassen sich nicht Alte Schichten von zurückbeschwören. uralten Geschichten Doch die Krähen vibrieren wie ein im tiefen Blau fernes Beben der Erde. des Morgenhimmels Der Boden erscheint brüchig verkünden kein Unheil, und ich frage mich, sondern singen die Schönheit wieso dieser Schmerz des Morgens. immer wieder aufsteigt Und die Sonne, wie ein giftiges Gas machtvoll und klar, aus einer Erdspalte. bringt eine neue Woge Der Verstand weiss, es sind von Wärme und Leben, vorüberziehende Schatten, auch in mein Herz. 13.6.09 Von woher weht Wachsam der Wind des Wandels? beobachte ich Kommt er von draussen beide Seiten, in mich herein und lausche treibt alte Blätter fort? auf das ferne Rauschen, Oder ist es warte durch die Öffnung an der Schwelle. eines inneren Tors, das unversehens sich öffnet und mich überrascht durch die unerwartete Richtung seines Strömens? 14.6.09 Wortbarken bringen reiche Ware von fernen Ländern über die See. Gerüche und vielfarbige Klänge künden von unbekannten Territorien des achten Kontinents. Sie landen am Ufer meines Herzens und ich nehme freudevoll ihre Fracht entgegen. 14.6.09 Die Intensität die in meiner Herberge der Erfahrung vorübergehend Zuflucht suchen, täuscht Dauer vor. denen ich Tiefe Trauer, ein Mahl des Empfindens gebe. Schmerz Danach ziehen sie weiter, wie auch Freude oft ohne Abschied, sind in der Gegenwart und ein anderer Gast sehr präsent, klopft an die Tür erfüllen mich ganz und begehrt Einlass, durch die Direktheit den ich ihm gewähre. ihres Wirkens. Ein Kommen und Gehen, Auch wenn sie Tage oder Monate das ich nicht bin. den Ton des Empfindens Ich Bin färben, in der Weite des Raumes, wenn ihre Melodie im Innern, Saiten in mir und rage darüber hinaus stark zum Klingen bringt, in das Du, so sind sie doch nur wo wir uns treffen Wanderer, jenseits vom Grund. 15.06.09 Im Dialog mit dir Es wächst wieder Boden entgegen, fühle ich mich noch indem ich dich spüre wie auf dünnem Eis. durch das Echo deiner Worte, Mein Sensorium zwischen den Zeilen, weiss nicht, den Ton, wo ich eine Wunde berühre, der Farbe der Gedanken. wo ein Rotlicht Ein tastendes Nähern blinkt durch Dunkelheit. und vor Weitergehen warnt. Hinten, am Ende des Ganges, Meine normale Sicherheit winkt Zuversicht. ist nicht und ich empfinde jeden Schritt als ein Wagnis in unbekanntem Gelände. Die vertraute, selbstverständliche Geborgenheit ist noch nicht wieder da. 15.06.09 Wo aus der Tiefe des stillen Raumes ein einzelnes, silbriges Wort herabfällt durch den geöffneten Spalt ist die Stätte, die meinem Denken die Kraft schenkt, mit Engelsflügeln emporzusteigen. und eine frische Botschaft bringt, die mein Tun auf neue, unerwartete Wege lenkt, wo Gegenwart intimer Berührung ihre liebende Hand über mich gleiten lässt und wo der führende Faden fest in meinem Herzen verankert ist, 16.06.09 Zartrosa gerippte Wolken Bilder und Menschen künden vom Aufgang ziehen vorbei der Sonne, auf ihrer deren Strahlen eigenen Bahn. in kräftigem Gold Meine Gedanken zwischen Hügeln und Dächern winken ihnen zu emporleuchten und versinken in den neuen Tag. im Strom Noch sind die Strassen still des Geschehens. wie voller Spannung wartend. Ich fahre Die Ampel und ich bleibe wechselt ihr Licht still und das Kreischen in mir. der Schienen lässt das Tram 17.06.09 in mich herein, nimmt mich auf in sich und fort in den Tag. Beginn Fahrt nach Deutschland, Sommer-Sonnwendseminar In diesen Zeiten Und doch irritierenden Wandels weiss die Seele den Plan, ist der Weg durchs Leben kennt ahnend die Richtung, nicht leicht zieht sanft zu dir und der Ort den Stoff wo du dein Wirken für den lenkenden Faden. entfalten kannst, Er gibt Sicherheit wie verdeckt durch und Zuversicht, spiegelnde Perspektiven. ist Teil von dem Tuch Es warten des Seins, Erwartungen das uns umhüllt mit falschen Wegen und birgt und die Ängste anderer und Heimat stiftet. trüben den Blick Vertrauen auf den Pfad trägt wie wirbelnder Sand, den nächsten Schritt die Zeichen überdeckend. voran. 17.06.09 auf dem Weg nach D Der Zug bleibt stehen, fährt zurück zum letzten Bahnhof. Notarztfall. Selbstmord? Ich gehe mit vielen von Zug zu Zug, weiter, und ein zweiter Wechsel in einen anderen. Ein weiterer Zug fällt aus auf freier Strecke. Getriebeschaden. Warten. Die fahrplanmässige Sicherheit löst sich auf in neue, wechselnde Gefüge, wie Lebensentwürfe sich wandeln Viele strömen in ähnliche Richtungen, doch mit welchem Ziel? In prekären Zeiten ist Unsicherheit der Begleiter und Diffusität. Doch wie in einem wachen, lichten Traum schreite ich weiter, an der inneren Hand, fest und getragen, meines Lehrers, Guru, Ängste vertreibend, im Innern geschützt. an Weichenstellungen. 17.06.09 auf dem Weg nach Deutschland Mechanische Gedankenabläufe Ich liebe den raschen Strom laufen oft intensiven Strömens mit mir fort der Zeit. zu ihren eigenen Zielen. Lebensenergie. Spät sage ich: Halt! Pulsierender Herzschlag Wohin des Wegs? der Mutter. Und wo bin denn Ich? Die Freude bringt Mühlenstein-Wege mich drehen im Kreis zu dir. und mahlen ein leeres Tempo. Ist innere Wachheit aktiv, fühl ich den Fluss des Geschehens und gleite wie ein Schwimmer hindurch mit Freude am Schwimmen. 18.06.09 Der lichte Schatten von dir ohne dass dir wohl begegnet mir ihr Schwingen bewusst ist. in diversen Gesprächen, Ich lausche verzaubert Kontakte meiner Kontakte, dem magischen Bild Hilfe für Freunde, des Spotlichts subtile Berührung der flüchtigen von Herzen durch den Blick. Empfindungen Das innere Echo mit Freude im Herzen. hallt auch im Äussern. Die Spur des Wortes deines Wesens zieht Bahnen und sendet mir Grüsse von ungeahnten Gestaden. Die Gruppe ist wie eine Halle, in der deine Schritte von vielen Seelenwänden ihre Wellen zu mir spülen, 19.06.09 Die Musik Fülle der Stille, des Blicks pulsierender Herzschlag deiner Augen des Atems lässt meine Seele durchströmt mich vor Freude tanzen. in wachem Gewahrsein. Die Farben Dankbarkeit selbst deiner Worte verhallt, heben mich empor während in die Sternenkuppel die Grenze meines Hauptes, zwischen dir und mir wo in weiten Räumen schwindet. sie mit dem dunklen Blau der Tiefe verschmelzen, 21.06.09 jenseits des diamantenen Strahlens. Sommersonnenwende, für Sri Kumar Im zartblauen Himmel im Fliessen des Gebens und Venus der Morgendämmerung des Sommers, von Herzensnähe, in uns zum Tanzen bringt, der sich wendet zum Sinken die einen kalten Stich empfängt und seine Helligkeit zurückzieht, durch Zurückweisung, das Erblühen sendet Venus ein Seelenlachen der mir schmerzt den noch schlafenden Menschen zu hören. der Schattierungen der Dus in mondloser Nacht, Warum im meiner Tiefe dass sie sich der Not meiden wir uns? Heiter verschmelzen. der Dus öffnen mögen schliessen uns ein und nicht länger, im Absichern der Liebe redend, Unsicherheit? einen fremd wirkenden Bruder Erst wenn ausgrenzen mögen, der Mond wieder denn sie die grosse Liebe durchdringen einander durchscheinen lässt freudvoll fühle ich 22.06. Neumond zur Sonnwendzeit, mit Venus in den Wolken des Frühmorgenhimmels Aus dem Feuer vom Sonnwendritual erhebt sich beim zarten Fliessen der Krebsmondmilch urplötzlich eine Stichflamme1 empor und erschüttert die Schauenden. Tritt so gewaltsam-schön mit starkem Schritt der Bote nahenden Ereignisses in den neuen Bogen der Zeit? 22.06.09 1 Beim Feuerritual zur Sommersonnenwende in Bad Essen am 21.6. goss Sri Kumar zum Abschluss Milch in den Topf, was beim Vermischen mit Ghee eine gewaltige Stichflamme auslöste. Im Korridor der Zeit und mich mit vollen Händen öffnen unsichtbare Hände die Blumen der Zeit leise Türen ausstreuen lässt an Dus, in meine Räume des Erlebens, die sie freudvoll empfangen die ein unachtsames Auge im Geben und Nehmen leicht übersieht. von Herz und von Hilfe, Doch der sanfte Windhauch, die Gefahren und Schmerzen der mich von drüben berührt der dichten Wolken des Wegs mit dem Duft des Versprechens vertreibend, von Wachstum und wartenden Wanderern lichter Weite, Erleichterung bringend. lockt meine Schritte hindurch im Moment des Eröffnens. Staunen erfüllt mich ob der stillen Führung, die scheinbar selbstverständlich, doch magisch-zart über die Schwellen ruft 23.06.09 Wo ist der Schlüssel bis der Rhythmus zum rechten, gemeinsamen Handeln? vom Pulsschlag unseres Seins Nicht meine Idee, sondern seine, nur noch einer ist, Heiligkeit atmend in heilendem Tun. die zu unserer wird im gemeinsamen Verstehen, und wo die Schritte nicht zu mir, sondern zu den Dus führen, denen sie Licht in ihr Leben bringt. Der Massstab ist Einfachheit und Sanftheit im stillen Gehen, Seite an Seite, Herz an Herz, 24.06.09 Feuerspuren – Begegnungen Schattierungen von Dus – 2 Chronologische Fortsetzung 18 Gedichte als Sommerernte von Morgenstunden im Krebs 09 26.06. – 12.07.09 Im Kokon der Konzepte und dein fragendes Klopfen und einspinnenden Gedanken, lässt die gläserne Wand die vorübersausen, in mir zerspringen, höre ich nicht damit ich zu dir deinen Ruf, hindurchtreten kann. sehe nicht, Ein eingeschlossener Schmerz dass du drängt meine Aufmerksamkeit brauchst, die Hülle der Larve erkenne nicht dein warnendes Zeichen der Erschöpfung. Erst spät spüre ich dein Bedürfnis zu durchdringen, so dass der Schmetterling die Flügel öffnen kann, um in mitfühlender Gegenwart den Puls deines Lebens in mir zu empfinden, mich selbst darin findend. 26.06.09 Worte Kaum sind Gedanken fliegen durch das Seelenfenster dem Ursprung entflogen, elektronisch verstärkt hinaus zu dir. Ohne Echo. Sind sie Spamming? Digitale Flaschenpost geworfen in den Netzozean? Oder schaue ich, sind sie, wenn ich ihnen nachschaue, zurückgebunden und gefesselt an mich durch mein Band des Wartens auf Antwort, das mich zu binden droht. Narziss gleich, Vergessen ist nicht Loslösung. selbst-bezogen Ich nehme das Band, nur in das Spiegelbild lege es auf den Altar des eigenen Brunnens, und bitte, widerhallend vom es möge verbrennen Ich, und Ich, und Ich, und ich frei sein ohne Tür hinüber, im Sein. gefangen in Erwartungen? 27.06.09 Immer wieder und ich, stiess mein Flügel erschrocken, gegen das Innere zu stark herausbrach der Eierschale. mit erschütternden Gefühlen Ich kam nicht heraus von unbekannter Heftigkeit, zum Du. die Angst zu machen drohten? Gefangen, Die Wucht der Geburt ist vorüber, und wie schlummernd, wenngleich wach, entfernt von den Weiten des blauen Aussenraums der tiefen Begegnung. War es von aussen oder ein Drängen von innen, das einen feurigen Überdrang aus Abgründen emporstiess gegen die Wände, doch unsicher noch beginne ich meine Flügel zu entfalten mit neuen Bewegungen der Seele, die sich emporschwingen möchte zu dir, und zu dir, und dir, verströmend in DIR. die zerbarsten, 28.06.09 Es sind tiefe, selbst wenn wir seine Hand dem Auge meist verborgene Pfade, nicht sehen. die Menschen zusammenführen zu gemeinsamem Wirken. Es mag ein ferner Hall wie ein Ruf vernommen werden, dem wir folgen mögen, Die Saat muss gesät sein, bevor sie in uns Blüte und Frucht bringt. Wer war der in der Frühe Säende? Dankbar ernten wir die reifen Früchte seiner Arbeit. um am Tuch des Schicksals weiterzuweben, um verworrene Fäden herauszuziehen und neue, reinere Muster hineinzuflechten für die Schönheit des Gewands. Das vereinte Streben eint uns und leitet zu dem Einen, der uns leitet, 29.06.09 Es formen sich keine Worte Vision und Einsicht für dich, mögen Linderung bringen nur Stille und das Warten auf Erlösung und ein fernes Sehnen. möge ihnen ein Tor Ist es Unrast? durch die eigenen Mauern Oder vibriert in der Weite verstellender Vorstellungen ein Zug vorbei öffnen. mit unbekannten So viele Wände, Schicksalsreisenden, mit dem Stein und Mörtel deren Netzgefüge irriger Auffassungen erbaut. zu mir herüberhallt? Schmerz drängt nach Öffnung Es tauchen Bilder der Not für Liebe, und von unwissendem Leiden der meine Aura auf der Leinwand des Innern auf, Einlass gibt, die ich, einsammelnd, auf den Altar meines Herzens lege mit der Bitte, wenn stilles Verstehen vom Ja dankend es zulässt. Es ist Das. 30.06.09 Die Tür verschliesst sich nicht wartend, aber bereit nicht für immer, für die Ankunft neuer Schiffe, aber es gibt Zeiten der Übergänge, wo es besser ist, Vorsicht walten zu lassen, und auch wo in dir Umwandlungen, einer Baustelle gleich, keine offene Sprache ermöglichen und der Dialog zu ersterben scheint. die andere Frachten aus künftigen Häfen bringen. Die Wellen atmen weiter ihren pulsierenden Rhythmus, und ich schaue hinüber zur aufgehenden Sonne eines strahlenden Morgens. Schwierig ist es, hinüber einen Faden zu knüpfen, der kein anderes Ufer findet, oder wo das Boot zu weit fort ist. Doch ich stehe an der Mole der Gedanken, 1.7.09 Nur wenigen begegne ich, Sie ist flüchtig und zart, die die Kunst des subtilen Dialogs Kairos 1, ein geglückter Moment, in geschriebener Sprache führen wo die Pforten weit offen bleiben und wo das Spiel, und so die Andauer dem Ping-Pong gleich, ein Hauch des Strahls der Ewigkeit vom Austausch der Gedanken nicht rasch verflacht und die Öffnung zu den tiefen Strömen empathischen Hörens, eintreten und freudige Erfüllung zu geben vermag, eine Ahnung künftiger Seligkeit. Teilens und Schenkens Stimmungen wechseln rasch von selbst gewagten Worten in dem Wirbel des Alltags, mit bergenden Händen des Herzens doch wiederholtes Öffnen gehalten wird. der Türen des Gesprächs des Herzens 1 Kairos ist ein griechischer Begriff für den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, dessen ungenütztes Verstreichen nachteilig sein kann. Der Name kommt aus der griechischen Mythologie, wo Kairos der Gott der günstigen Gelegenheit, der besonderen Chance und des rechten Augenblicks ist. Laut dem Dichter Ion von Chios (490–421 v. Chr.) ist Kairos der jüngste Sohn des Zeus. nach Wikipedia gibt Blicke in das Land der Freude frei, das im Hintergrund ruht und verbindet und trägt. 2.7.09 Riverrafting Wechselspiel, das auch dich durch die Stromschnellen durch mich hindurch der Gedanken im in den Punkt trägt, beseelten Gespräch, der vereint wo ein Wort das andere gibt und die Distanz als Geschenk der Aufmerksamkeit. verschwinden lässt Wie eine frische Gischt in der Stille des Sprechens, stieben die Ideenfunken aus der die Freude hervorquillt. und entfalten, Ein feierliches Ritual Kometen gleich, des verströmenden Moments ihre lichtvollen Wege durch den Strom. der Ewigkeit. Faszination des Fliessens ergreift mich und trägt mich fort zu dir, wo ich mich treffe, gespiegelt und doch ganz nah in mir. 3.7.09 Zu Zeiten strömen und dem Boot wieder Gegenströmungen Wind in die Segel gibt und verstellen mit ihren und der Steuermann wieder irritierenden, irisierenden, die Richtung erkennt, diffundierenden, dissonanten mit dem Blick zu den Gefühlsklängen und -farben in der Ferne leuchtenden Sternen, dem lauschenden Ohr den Zugang zu dem leitenden Klang, und Erschöpfungsnebelfetzen lassen den inneren Impuls des Vorwärtsschreitens zu einer Ebbe erlahmen, die den Weg zeigen mit dem Kundigen lesbaren Zeichen. Ich warte und lausche und schaue, wie sich über der einem Rückzug, kräuselnden Wasseroberfläche dem Einatmen gleich, eine neue Brise bildet, das absorbierend nach innen zieht. um ihre Kraft mit den Segeln einzufangen. Es gilt zu warten, bis der Wind wieder aufkommt 4.7.09 Die Weiten des Raums durchwandernd verschenkst du uns deine Strahlen, Helios 1, die wir, Pflanzen gleich, die deine Gegenwart nur ahnend erfühlen, doch ohne den Lebenssaft deines Äthers verdorren würden. Doch auch du bist nur eine Öffnung zu dem höheren Quell, den du Savitru2 nennst, und der dich nährt, im Bund mit deinen elf Geschwistern, mit denen du den Reigen um ein höheres Zentrum tanzt, der zentralen Sonne, die wiederum schenkt und empfängt dem kosmischen Strahl, geborgen vom Urquell und weitergereicht im Spiel des Empfangens und Gebens, bis in mein Herz. Es kann dort nicht enden, denn Fülle strebt, sich auszuweiten, zu fliessen sich zu verschenken. Und so biete ich euch von dem Saft des nährenden Lebens einen Kelch, mit Licht gefüllt, damit der Tropfen weiterfliessen möge durch euch zum Ozean seiner Bestimmung, uns verschmelzend in sich. von ihrem Quell, Bhargo Deva3 , 1 Helios 5.7.09 ist der griechische Name für die Sonne. ist der Sanskrit-Name für die Seele der Sonne, die durch die physische Sonne hindurchstrahlt. 3 Bhargo Deva ist der Sanskrit-Name für den Geist-Aspekt der Sonne, die kosmische Sonne. 2 Savitru Manche Gefühle Der Gang in die Tiefen verstecke ich tief zu den Minen verdrängten Schmerzes unter Schichten von ist schwer, anderen Empfindungen und Gedanken, doch erst wenn das schwarze Gestein da sie schmerzhafte Erinnerungen in sich tragen, unerfülltes Sehen wie Verbindungen zu illegitimen Kindern des Denkens. Doch die Bande zu ihnen bleibt und drängt bei Zeiten empor an das Licht des Bewusstseins, wartend auf Erlösung aus der Ferne. aus den Gruben gehoben und zur Schmelze gebracht ist, kann aus ihm goldenes Erz hervorfliessen und zu den Opferschalen auf dem Altar werden und den Kelchen, welche den himmlischen Nektar von den Göttern empfangen, wie das Quirlen des Milchmeeres1 in uralten Zeiten, Sie stimmen Stimmungen durch Kräfte des Lichts und des Dunkels, des Untergrunds, den Trank der Unsterblichkeit diffus, doch klar den Ton brechend, als Geschenk der Tiefe der hell klingen möchte und emporwarf. sich strahlend verbreiten. 7.7.09 1 In den Puranen wird geschildert, wie sich die Devas (Götter) mit ihren Gegenspielern, den Asuras (Dämonen) zusammen tun, um das Milchmeer zu quirlen, aus dem schliesslich der Unsterblichkeitstrunk Amrita hervorkommt. In dichten Körnern um aus dem Korn reift die Frucht der Sommerernte der einzelnen Ichs, für das künftige Brot des Verstehens. mit den Dus vereint, Sie wollen gemahlen sein, ein duftendes, nährendes eingeweicht, geknetet, Brot zu bereiten, mit Gärung der Zeit versehen zur Nahrung von vielen, und dem starken Druck die hungern schier unerträglicher Hitze nach der erfüllenden Freude der Krise der Umwandlung. des Seins. Der grosse Bäcker weiss uns durch die flammenden Stufen der Geburt zu geleiten, 8.7.09 Konnte ich den Wetterbericht deines Landes nicht lesen, als heisse, rasche Sommerwinde meines Tages auf die warme Luft über deinen tiefen Seen trafen, die voll stillen Lebens waren? der nach Gefässen rief, um ihn bergend zu empfangen. Die elektrische Spannung zeichnet mächtigen Hall in den Raum, und die erfrischenden Wasser spülen den Staub fort, der das Verstehen bedeckte, Urplötzlich türmten sich und öffnen die am Blau des Himmels Dämme zwischen uns, tiefschwarze Wolken so dass unser Strom gleich drohenden Wänden empor, wieder gemeinsam aus denen ein heftiger Blitz dein Herz traf und zum fernen Ozean fliesst, dessen Ruf unsere Seelen folgen. aus alten Wunden sich Regen ergoss, 9.7.09 Wo du mir deine Und aus deinem Inneren erschütternden Erfahrungen quillt dieser Balsam empor von Grausamkeit und formt einen Schild, anvertraust, der die Wucht der Schläge öffnet sich mein Herz weit pariert und wird zu einem und durch seine Kraft des Schutzes bergenden Container aus Liebe, der den Schock der Gewalt behutsam in sich aufnimmt und ihn an dem heilenden, lichten Quell dir wieder Sicherheit schenkt und das Empfinden von Getragensein von der göttlichen Hand. niederlegt, wo eine geheime Alchemie des Seins die Kräfte der Wundheilung aufruft und die grausamen Spuren in der Haut deiner Hülle mit Balsam überzieht. 10.7.09 Der Stille hab ich genug! Merkwürdiges Paradox: Befreienden Vögeln gleich, Die Weite kommt aus dem Punkt wie Saraswathis1 Schwäne, schwingen sich Worte empor mit beseelender Freude und drängen in die Weite. Warum sollte ich euch Ketten anlegen, des Zentrums entgegen, und die Ferne des Horizonts schnürt Enge des Verlusts meiner selbst. Doch wenn die Funkenpunkte wo ihr, weisse Tauben, hervorkeimen und zu strahlende Wortspuren loderndem Liebesfeuer werden, an einen Himmel düsterer Zeit vermischt sich das Aussen und zieht, Innen Frieden-Bringer Boten der Tiefe, die zurückrufen in den durchdringenden zum Brand der intensiven Existenz und nichts bleibt übrig als … Innenraum? 10.07.09 1 Saraswathi ist die Göttin des göttlichen Wortes; die Pulsierungen des Wortes gehen aus ihr wie Schwäne hervor; vgl. Sri Kumar, Saraswathi. Das Wort. Ich bin ein Intensitätsjunkie, scheint wie zu einem auf der Suche nach dem Kick dämmrigen Schlafzustand der tiefen Begegnung. des Vergessens zu führen, Es ist zu Zeiten schwer, wo viele sich mit schalem Ersatz die Droge zu erhalten, zufriedenzugeben scheinen. da sie wie geheime Ware Kennen sie die Intensität des Echten? verschlossen gehalten und versteckt nur gehandelt wird, als ob sie nicht im Überfluss vorhanden wäre in uns. Doch wir verlieren uns selbst draussen, und der Durst In der tiefen Begegnung gehen Worte, geladen mit Erfahrung, zwischen uns herüber wie magisches Licht, das einen Zauber in den Raum wirft, und uns im Bann der Gegenwart hält, nach dem Saft des Liebe der Aufmerksamkeit verschenkend, feurigen Lebenspulses Erfüllung empfangend. 10.07.09 Auf dem Radar meines Gewahrseins tauchen zu Zeiten leuchtende Zeichen von Dus auf, die der Schirm neu erfasst, und meine Antennen lauschen in den inneren Raum nach Ortungssignalen und Botschaften, mit suchenden Fragen auf eine Antwort lauschend. Oftmals ist Öffnung nur kurz, wie ein fernes Funksignal, doch manchmal ziehen gravitierende Kräfte zusammen und ein reicher Austausch auf einer gemeinsamen Bahn ob die Bahn die Spur eines bildet Zentren der Aufmerksamkeit, Seelenkometen ist, neue Planeten und Monde der vorüberzieht am Himmel des Herzens, und nur einige SmalltalkKennungen schickt, ihn mit Dankbarkeit füllend. oder ob Resonanzen aus Tiefen eines sich öffnenden Vertrauens kommen, 11.17.09 Manchmal wundere ich mich, bis einzelne Blüten sich zeigen, wie schwer es ist, und noch viel länger die Keime, zu einem Geschenk zu werden. die zu künftigen Bäumen Ich kann mich nicht kaufen heranwachsen wollen, und dir als eine tote Gabe geben. damit sie dereinst Ist, was ich von mir geben will das, was du brauchst? Ich habe so viele Geschenke erhalten, die als verborgene Saat in meinen Boden gefallen sind ihre Früchte des Lebens weitergeben und Nahrung und Freude verschenken? Mein Geschenk an dich ist für euch, ein Dank für die Gaben. und lange dort schlummern, bevor ein Keim sich zu regen beginnt und zart seine Wurzeln schlägt und langsam heranwächst. Wie viele Samen hast du scheinbar nutzlos gesät und Böden gepflegt, 12.07.09 Konturen von Begegnungen Schattierungen von Dus – 3 Chronologische Fortsetzung 25 Gedichte vor und während einer Reise im Krebs/Löwen 09 13.07. – 08.08.09 Wohin wird der Weg mich heute führen? doch häufig auch hüllt Es ist gut, nur eine Wolke oder eine Biegung einen kundigen Führer zu haben, den Blick, und die Nähe bleibt dessen leitende Hand eines neuen Morgens. trotzdem erhalten. Jeder Tag öffnet sich, verwandt Die Gemeinschaft Kraft gibt und die Richtung weist mit dem vorherigen der nach dem gleichen Ziel Strebenden Fragend stehe ich an der Schwelle und darauf achtet, gibt Schutz und Stärke dass die Gruppe der Wandernden in gefahrvollen Zeiten. zusammen bleibt und Denn unversehens mag der Weg stets den Blick auf den Stern des Ziels durch raues Gelände führen, im Auge behält. in eine neue Landschaft ein, und neben ihm tun sich Abgründe auf 13.07.09 wo sich die Szenarien laufend verändern. von Unsicherheit, Irritation oder Oft scheint ein Freund vorauszueilen giftigen Wolken von Angst, oder zurückzubleiben einen Kampf gegen Ermüdung und und gebettet in alte Geleise, doch warten stets neue Wanderer, und auch die scheinbar alten Weggefährten treten täglich oder einen anderen Weg einzuschlagen und gleitet fort, meist unbemerkt, oder es gibt Schwächen und Gefährdungen des Körpers. Ich sitze am Fluss die lange ich nicht in mich des alltäglichen Geschehens hereinlassen wollte. mit einem Sieb in der Hand, Es muss doch Freude sein, den vorbeiströmenden Sand waschend, sagte ich mir. Und dennoch. Ausschau haltend Ich lerne, ihr zu lauschen, nach den raren Nuggets aus Gold, ihr zu mir Zutritt zu geben, nicht für mich, und durch die Klänge sondern für das Bild von Dir zu den dunklen Minen zu gelangen, auf dem Altar meines Herzens. Gold vom Gold – durch die feinen Formen strahlt Dein Licht, Deine Schönheit und Deine Liebe, nach der ich mich verzehre, wenn sie durch Dich in mir zum Klingen kommt und ich sie auch in den anderen Dus zu ahnen beginne in der Erfahrung der Begegnung. wo das reine, strahlende Erz in reicher Fülle liegt, reicher als die einzelnen Körner im Fluss. Die Richtungen, aus denen der plötzliche, reiche Wind die finsteren Wolken fortweht, sind unerwartet, und das tiefe Blau, das immer schon da war, leuchtet ganz neu. Oft ist es nur wie eine ferne Erinnerung an etwas, das künftige Erfüllung verspricht, und ich warte, und warte, und warte mit einer stillen traurigen Melodie, 14.07.09 Der feurige Blitz Der scheinbare Schwachstrom muss herabgebremst rhythmischer Dauer hält zu einer warmen Flamme werden, den Schritt aufrecht, die verlässlich brennt der steinige Pfad und dir auch dann noch mit dem langsam gemeistert wird. stärkenden Trost gibt, Die hohe Nahrung wenn kalte Winde wehen und der hell brennenden Flamme wenn ein Gefühl von Verlassenheit muss in einem festen Gefäss den Atem zu ersticken droht, den der Lebensstrom braucht. Hochspannung ist schwer zu handhaben gehalten sein, damit sie nicht in den Staub des Alltags verrinnt. Ich liebe den Strahl und braucht auf der Spitze des Berges, aber auch besondere Wachsamkeit, das kleine, flackernde Licht, um dich und mich das du in der Hand hältst, nicht zu verbrennen denn auch sein Schein oder beim Abfall vom Peak ist von der Irritationen zu erzeugen. einen Quelle. 15.07.09 Lange Jahre und ihre alten Anhänger begleitete mich das Empfinden, blieben zurück, nicht in dem Vergessen während ich und dem Druck des Alltags dürstend die Strasse weiterzog. ertrinken zu wollen. Ich wusste, das Ziel muss es geben, Ich sah Ertrinkende, aber den Schlüssel zu mir aber auch Freunde, fand ich nicht. die zum Himmel wollten, aber Erst als dein warmes Lächeln Ikarus gleich mich ansah und tief, der Sonne zu nahe kamen durch alle Schichten hindurch und abstürzten. bis zum Grund blickte, Aussichtslos schien es, fand ich den Grund, den mittleren Weg zu finden, der mir festen Stand verlieh und ich ging durch Extreme und Sicherheit des Geborgenseins. und immer wieder schien Mein Durst war gestillt, Chintamani, und durch Dich hindurch der Schatz der Welt, fand ich in mir vor mir zu liegen, doch es war den mittleren Pfad durch die Pforten, nur ein Trugbild. der mich hin zu mir führte Die Fata Morgana, ins Gewahrsein des Seins. die ich verehrte, wandelte sich zu Fratzen und auch sie fielen fort, einem Göttersturz gleich, 16.07.09 Ich hatte keine Zeit, der Sonnenblume gleich, dir zu antworten, voller Schönheit. sagst du. Blüten des Herzschlags. Möge es so sein. Keine Zeit? Wofür Zeit ist ein kostbarer Schatz, keine Zeit? Und wo den Aufmerksamkeit lenkt ist das Leck, durch das und die Gewichtung der Rhythmen sie fruchtlos im Sande zerrinnt, im eigenen Gewahrsein. ohne dürstende Wurzeln Zeit habe ich nicht, sondern zu bewässern? ich bin, ein Geschenk in die Zeit, Wir leben in einer Wüstenzeit, die ich mir nehmen darf wo die Hitze treibenden Tuns für das, was mir ausdörrt und Hungersnot herrscht am Herzen liegt. nach Zuwendung und Zeit, Rhythmus und Struktur Zeit füreinander. sind ein magisches Gefüge, Der innere Quell lebt, Ingredienzien eines und ein tiefer Brunnen kostbaren Mahls, das ich, lässt das erfrischende Nass geschmackvoll zubereitet, emporquellen, nährend zu mir nehme einer Fontäne der Freude gleich. und auch dir mit Liebe als Speise gebe. Sie duftet, und ihre aromatische Fülle verströmt sich, 17.09.09 Vibrierende Kooperation der Menschen emporhebt lebt vom gemeinsamen zu ihrem Sein rhythmischen Herzschlag im Zusammensein, der Zusammenarbeit, und das anderen ein stilles Ideal zeigt, öffnet die Herzen füreinander eine Vision künftiger Bruderschaft, und den Dienst, eine Festung in gefährlichen Zeiten, der, gemeinsam erbracht, von Freunden, sich multipliziert durch die deren Stärke nicht Waffen ist, Magie strahlenden Wirkens. sondern Freude, Es ist ein Zusammenspiel der Kräfte, nicht Geld, die sich einen im Brennpunkt im gemeinsamen Sein, gemeinsamen Wollens, in Erfüllung. das inspiriert von hohen Quellen ihr Geschenk den Menschen reicht. Ein Wunder des Zusammenklangs, bei dem die Musiker lernen, ihre Instrumente zu stimmen, um im Konzert spielend Zauber zu verbreiten, sondern Einklang 18.07.09 Im Gespräch mit dir wenn Wille und Weisheit vermählt über die Sternenschlüssel zu rechtem Handeln führen. öffnete deine Intuition Ihre Hochzeit ist heilend tiefe Blicke in Weiten und befreit meine Sterne karmischen Wirkens zu höheren Bahnen, und zurück, durch den Schleier und aus deinen tiefen Augen von Tod und Geburt, strahlt mir das zarte Licht zu Prägungen, deren Themen ihres Lächelns entgegen, im Jetzt darauf warten, stille Winke aufgegriffen und aus den Tiefen des Innenraums. ausgearbeitet zu werden. Jetzt können wir mit klarerem Verstehen den Willen aufrufen und Weichen stellen für hellere Pfade. Die Lasten von früherer Unwissenheit, die Einseitigkeiten und NichtWollen in uns hervorriefen, beginnen von uns abzufallen, 19.07.09 Als wir gestern mit dir Mancher Orten lastet Schwere in die Stadt fuhren, über den Strassen, und Ahnungen die neuen Lebensgeister erzähltest du, vergangener Gewalt, ins Leben leiten. wie beim Anblick der Häuser und Paläste und du zeigtest uns Alte Spuren magischen Wirkens dir Bilder versunkener Zeiten aufsteigen Gassen und unterirdische Gänge, zierten als tote Symbole und wie Schichten über Schichten die Gefängnisse waren. Wände alter Häuser. gewesenen Erlebens Und das Leben darüber Die neuen Zeichen warten noch einen flüchtigen Hauch dir zuwehen. spürt unbewusst die Not, vor den Toren. Die Stadt ist wie ein geladener Raum auch wenn die Heutigen Über dem Lande jedoch, von damals lebendem Leben, in der alltäglichen Vergessenheit und in den subtileren Welten das einen Schleier sich der alten Lasten versammeln die Kräfte oft düsterer Ereignisse nicht mehr zu erinnern wähnen. einer freieren, leichteren Zeit über die Gegend legt, Uranus’ Kinder. und wo die alten Gebäude Es braucht einen machtvollen Wind, wie Zeichen aus dem um die dunklen Wolken zu lichtvolleren Zeiten. scheinbar vergessenen Ozean aufzulösen, hervorragen. und es braucht Menschen, die ihn in sich hereinrufen und die mit seiner Kraft Sie drehen das Rad Brüssel, 20.07.09 Die Begegnungen eines Tages Die Begegnung durch den Blick sind wie eine Wanderung durch durch das Tor der Augen viele Welten von Biographien, lässt in Sekundenschnelle die sich kurz in Raum und Zeit Botschaften des Erlebens berühren, hinüberblitzen. deren Berührung jedoch Vielfältige Stimmungsboten in den Sphären wechselseitiger Verbindungen klingen durch den Raum, erst ihre Bedeutung erhalten. Ist die flüchtige Begegnung nur ein vorüberziehendes Hallo, von Fragen und Freude, von Not. Ihr Nachhall weitet sich aus zu den Erinnerungstafeln, oder ein Wiedersehen, das bis zu den Horizonten des Hintergrunds, feste Bande tiefer festigt, als ein neuer Ton im Chor oder gar ein Bündnis für der Lebensessenz, Destillat der einen Plan gemeinsamen Wirkens, Quinta Essentia. oder ein herzlicher Austausch zwischen Reisenden, die sich im gleichen Strom durch verschiedene Strömungen bewegen auf dem Weg zum gleichen Ziel? 21.07.09 Herzlichkeit Sein fernes Rauschen ist ein warmes lässt mich weitergehen, und Geben und Nehmen von wie nach einer Biegung des Weges achtsamen Daseins für einander. Die herzliche Aufmerksamkeit kann wachsen, wenn der Grenzring des Herzens sich ausweitet und immer mehr gegen den Horizont wächst. Es ist ein Aufeinander-zu-bewegen In nicht-urteilender Zuwendung, die durch die Wechselwirkung des Verströmens wächst und weiterfliesst, wenn ich mit dem Quell des Strömens verbunden bin. Zu Zeiten scheint der Strom wie zu vertrocknen, und auch der Rückfluss zu versiegen. Doch fliesst er weiter, durch unterirdische Gänge. tritt der Fluss wieder hervor, als ob es keinen Unterbruch gegeben hat. Ich liebe sein Strömen. Es ist Füllezeit jetzt. 22.07.09 Du bist vom magischen Tun fasziniert, Der Zauber durch Sein der höheren Magie der Seele und der Reiz geheimen Wirkens ist heilsam für die Schatten im Gewahrsein des Göttlichen. zieht dich in Felder der Erfahrung, uralter Ängste, Frühreife Pferde die dir seit alten Zeiten und Krishnas Flöte sind schwer zu zügeln vertraut, und wo, wie du sagtest, ist mächtiger als und lassen sich leicht subtile Schicksalsfäden den Weg bereiten. Herrschaft über vom Futter weltlichen Erlebens Es scheint, als sei es Bestimmung, gefährliche Pfade zu gehen, doch du bist frei, deine Freiheit höheren Zielen zu weihen die Geister der Elemente, Amrita, heiliger Göttertrank, bezaubernder als schamanische Drogen. Doch und bewusst es braucht den Mut auf Eigenmacht zu verzichten. der Demut, Du bist frei, sich selbst nicht einem Ruf dunkler Bahnen zu folgen, auf den Altar der Transformation die früher du gespurt, zu legen und bereit zu sein heute aber in freiem Tun du auch für innere Alchemie, verlassen kannst. nicht durch Tun, sondern leiten. Ihre Zügel brauchen einen starken Lenker. Mögest du sie Ihm überreichen. 23.07.09 An mehreren Orten begegneten mir mit den Waffen des eure Spuren in Form eines Buches Unterscheidungsvermögens. bei Freunden. Auch wenn sie manchmal nicht taugten, Vor Jahren kreuzten sich unsere Wege – Intensive Gespräche, herzlicher Austausch. traute ich ihnen fortan mehr als den blinden Stimmen selbst von sich hoch gebenden Quellen. Doch dann trennte uns Wir trauten einander nicht mehr, der Blick auf das Ziel. und auch die Gurus entzweiten uns. Ich war überzeugt Viel Zeit ist verstrichen, und von meinen Pfaden meine Wege sind breiter geworden. und ihr von euren Sind es auch eure? Formen der Verehrung Ich fühle eine Verbundenheit und den euch führenden inneren Stimmen. jenseits der Konzepte und Meinungen, Und das Bild dessen, einen Strom der Liebe, der vereint und verschmilzt. den wir gemeinsam verehrt hatten, fiel von meinem Altar. Schon zuvor hatten sich meine Stimmen zu Verführern verwandelt und ich hatte ihre Tore geschlossen und vor sie einen Wächter gestellt 24.07.09 Du stehst an der Schwelle des Übergangs und hast den Lebenskreis bereits fast vollendet. Auch wenn sie langsam versinken, tauchen Erinnerungen auf von weit zurück und die reichen Erfahrungen haben heitere Gelassenheit in dein Gesicht gezeichnet. Aus deinen Augen leuchtet der Glanz des Lichts, Im Schicksalsgefüge hast du Fäden verwoben zu einem Heim in deinem Herzen, einem Ort des Zusammenseins. Der Ruf von drüben wird lauter, und bald brichst du mit Freude auf, die Brücke zwischen den Welten zu überschreiten, Verbindungen webend. Kein Abschied, sondern ein Hindurchdringen zu grösseren Kreisen. dem dein Leben folgte. Ein Hauch von Sternenstaub liegt auf deinem Pfad. Schwere wandeltest du mit Hingabe um in Stufen des Weges. Freundschaften liessen dich den Blick auf Dunkel und Licht, auf Schatten wie auf treue Bande nicht trüben. 25.07.09 Auch wenn du auf deinem Pfad Auch wenn unsere Pfade sich eine längere Strecke gegangen bist, in diesen Körpergewändern liefen unsere Wegstrecken oftmals wohl nicht mehr kreuzen werden, ganz nah, ohne sich zu berühren, hörten wir voneinander und spürten Berührungen, ohne einander zu kennen, ausser ein kurzes Treffen unterwegs vor Jahren. Die Begegnung mit dir war wie ein Wiedersehen mit wissen wir voneinander und von der Kraft, die das gemeinsame Wandern schenkt, und die Gemeinschaft der miteinander schreitenden Kameraden stärkt und lässt einem alten Weggefährten, das Licht über dem fernen Horizont ein Austausch von Freude heller erstrahlen und Erinnerungsbildern, in Verbundenheit. ein wärmendes Feuer des Gleichklangs feurigen Strebens, das in mir einen tiefen Nachhall von Freundschaft erklingen lässt. 26.07.09, Hamburg Auch Gruppen haben Lebenszyklen, sie können sich häuten und in einer neuen Gestalt die Lebenskraft aufwärts steigen lassen zu ihrem Ziel der Verschmelzung von Himmel und Erde. Geflügelte Schlangen sind selten, doch die Musik der Seele lässt langsam den Drang des Emporsteigens wachsen oder legt in den Eiern Keime künftiger Flügel. Hilfe kommt von oben, dem leitenden Licht, wenn wir es einlassen, um zur Kraft zu erwachen. Es sind dann nicht wir, welche die alte Haut abstreifen, sondern sie fällt ab, wenn der Strom des elektrischen Strömens uns emporträgt, gemeinsam mit jenen, die gleichfalls entschlüpfen im Wandel der Formen und sich zum Flug erheben in die Weiten des Blaus. Zeiten des Übergangs sind jedoch Von dort fallen Tautropfen ins schwierig, Gras herab und wenn die alte Haut als nährender Nektar für jene, zu eng zu werden droht, die nach ihm suchen. ist es gefährlich, in ihr bleiben zu wollen aus Furcht vor der Nacktheit nach dem Schlüpfen. 27.07.09 Dein Leben atmet einen unbändigen und zugleich die Bindungen Drang nach Freiheit von immer wieder gelöst, um dich nicht begrenzenden Formen, nach Öffnen der Pforten zu neuen Sphären in ihnen zu verstricken, dein Feuer von ihnen geistigen Lebens, ersticken zu lassen. in denen fremdartige Blumen der Erfahrung Struktur, die sich in Grösse zu kristallisieren droht, ihre vollen Düfte entfalten - ist dir suspekt, kein umzäunter Garten, denn du willst in die Weite, die sondern eine bunte Wiese. jenseits des Horizonts ruft, Du folgst einem Stern mit Entschlossenheit, aus kosmischen Tiefen des Einklangs als freier Wanderer, der Sternenwelten. zusammen mit anderen, Möge dein Stern aus fernen Höhen doch zugleich allein. Die Lehren des Lebens mit ihren herausfordernden Spannungen hast du zu verbinden gesucht mit Gedanken sein Licht als ein sanftes Leuchten Suchenden den Pfad erhellen und durch dein Herz ihnen einen Raum spenden und sie wärmen. 28.07.09 In der Stille der Dämmerung, Die ruhige Dynamik der Meditation wo sich zart hebt durch ihren Rhythmus die Strahlen des Neuen entfalten, den Puls meines Lebens spüre ich in mir wie eine sanfte Brise empor das Kaleidoskop der in die Weiten des inneren Firmaments, Bilder und Stimmungen des Vorhergehenden nicht als vorübergezogen, sondern wie eine der pastellfarbenen Wolken über den Bäumen, die meinen Himmel mit Stimmungstönen kolorieren und wo ich in mir kläre, was der klare, eigene Raum ist und was gefüllt wird vom Vorbeizug der Düfte und Farben fremden Erlebens, eine Reflektion, in der Tauperle des Morgenblatts glitzernd. gestirnt mit meinen Konstellationen. Und wie die im warmen Gold dieses Sommermorgens emporsteigende Sonne durch die Blätter hindurchscheint, kündigen sich die Richtungen des sich entfaltenden Zeitenlaufs leise im Raume an. 29.07.09 Die Wanderer, die ich traf, Die dritten sprachen auch trugen Wunden, über Schmerzen und Kämpfe, verborgen unter ihren Gewändern, doch in ihnen brannte das Feuer, von Kämpfen und Krisen, das der Lehrer entzündete, von Enttäuschungen und Härten des Weges. Manche leugneten sie, andere pflegten sie, wieder andere nahmen sie an als Geschenke. Die einen mühten sich zu erscheinen, als ob mit einer hellen Flamme und gab ihnen die Kraft, weiterzugehen Das Feuer hatte die Wunden gereinigt und aus glühenden Kohlen Diamanten geformt, doch verbargen sie in sich die aus ihren Augen strahlten Angst vor Versagen. wie leuchtende Sterne. Die zweiten klagten über In manchen von ihnen waren Ungerechtigkeiten und die Schmerzen noch nicht verklungen, Sie pflegten in sich Bitterkeit und Frust, übten Härte auch gegen andere aus. mit dem Leben und mit anderen. Ihre Heiterkeit liess eine sanfte Musik erklingen, deren Melodie durch sie auch in meinem Herzen singt. mit Freude im Herzen. nichts ihnen anhaben könnte, Missgunst von anderen. Sie hatten keinen Konflikt mehr doch hatten sie aus der Glut eine Essenz von Gelassenheit gewonnen, die sie nährte mit Dankbarkeit, Demut und Annehmen der Früchte. 30.07.09 Ich spüre erneut Doch wenn die heilenden Strahlen den Schmerz alter Wunden der Sonne ihren Schein hinter dichten Mentalhüllen, auch in den tiefen Brunnen werfen bewacht von Hütern der Schwelle. und der kalte Stein Die Angst vor der eigenen dunklen Seite versiegelt den Zugang und legt ein Tabu der Berührung die zarte Berührung empfängt, beginnen in ihm die Atome schneller zu schwingen, und Wärme wird in der Tiefe frei. Es keimt leise Liebe, rings um die Nähe der welche die scharfen Spitzen still schwärenden Verletzungen. urteilender Gedanken Sie sind wie ein Fluch, die Wunde zu gesunden beginnt. dessen Dunsthauch Aus der Ferne klingt die durch Gleichklang Verbundenen eine heilende Melodie, in antipathischer Abstossung schweigend verbindet, karmische Last unerlösten Erlebens von dunklem Leid. schmelzen lässt und so der bezaubernde Klang Seiner Flöte herüber zu mir. 31.07.09 Wie kann ich Wenn ich das eigene Urteilen loslasse, ganz offen sein für jene, können die eintretenden Keime die mir begegnen, sich entfalten und und dennoch mich nicht ihre Saat aufkeimen lassen. in ihnen verlieren, Und oftmals fällt Licht aus der Höhe nicht täuschen lassen von dem, herab, und sein Strahl enthüllt, was gezeigt, geäussert oder was dem flüchtigen Auge verborgen blieb. als Meinungen über andere Ich bin, und so trete ich herangetragen wird? in Beziehung zu dem, Es kommen viele Stimmen was zu mir kommt. und Stimmungen, Und es legt seine Schleier ab glitzernd auf der Oberfläche und zeigt sich nackt. der sich wandelnden Formen. Und während vieles zu Alltagsstaub zerfällt, Immer wieder klingen andere Melodien enthüllt sich auch und rufen in mir ihr Echo hervor. Der Nachhall trägt eine Spur zu den Ursprüngen, denn bevor der Ton verstummt, gibt er sich in die stille Tiefe, Reinheit und Echtheit. Und während der Wind des Vergessens den Staub verweht, zeigen sich bleibende Konturen wertvoller Schätze, die mir das Leben durch die Begegnungen schenkt. aus der Strukturen der Qualitäten des Erlebten auftauchen. 01.08.09 Eine seltsame Berührung doch dessen Sprache eines Eindrucks beim Erwachen dein Verhalten mir liess mich eine Seite von klar werden liess verborgenem Schmerz in dir wahrnehmen und mein Urteilsbild mit einer Gewissheit, dass freudvoll-verzeihendes Verstehen wie in einem hellen Licht als falsch enthüllte. Auch wenn Bestätigung ausbleiben mag, eine Wunde verschloss, hat der Bote doch Frieden gebracht die in mir lange brannte. und stille Erleichterung. Der Eindruck kam unerwartet, ohne Boten eines äusseren Worts, die Ungeheuerlichkeit einer Verletzung übermittelnd, die dir vor Zeiten geschehen sein mag, worüber du nicht sprachst, 02.08.09 Zu Zeiten empfinde ich Stille Worte können auch eine heimliche Freude, verrostete Schlösser öffnen, mit stillen Worten und Taten Bömbchen zu legen, und eine in ihrem Gefängnis erstarrte Seele die nicht verletzen, tritt heraus sondern leise Mauern zersprengen, und Wunden beginnen zu heilen. welche den freien Fluss der Energie Es ist eine leise Arbeit, hemmen kurz, rasch und geheim. oder die Sie geschieht mehr durch NichtTun Schutzwälle rings um Verletzungen aufbrechen. Es sind Liebesbomben, und oft zittere ich voller Spannung, wenn sanft, scheinbar zufällig die Lunte eines Wortes im Pulverfass zu brennen beginnt. Sie brennt langsam, teils über längere Zeit. Keine laute Explosion ertönt, sondern eine Bewegung in Zeitlupe, doch mit der Kraft einer Detonation. als durch Tun, durch Loslassen, Zulassen. Und dann kehre ich leise zu mir zurück. 03.08.09 Den Zeichen Deines Wirkens begegnete ich in den Herzen der Menschen. An allen Orten der Reise strebten sie der Lichtspur entlang, die Du gezogen und mit dem Urquell verknüpft. Aus dem Quell des Lichts strömt das Licht herab in ihr Leben und das Leben strahlt im Puls Deines Herzens, verbindend, vereinend, verschmelzend, durchdringend. 08.08.09 Du durchschreitest Schleier Durch das geöffnete Fenster zwischen den Welten und lüftetest mir einige trat der Duft von Frühlingsblumen ein für ein tieferes Verstehen. und verbreitete seinen Bilder tauchten auf lieblichen Hauch von schicksalhaften Begegnungen, in die blaue Weite die Verknüpfungen schufen und Knoten, die Stränge verwoben, deren Fasern in das Gewebe von heute hinüberragen als Haltungen und Stimmungen, Konstellationen von Treffen mit anderen Dus, die weite Wurzeln tragen. Wir durchtrennten in Freiheit Fäden bindender Schwüre und lösten Fesseln dunklen Tuns. meines Herzens. 06.08.09 Du zeigtest uns die Welten, Erkaltete Trauer die dein Auge geschaut ruft nach Befreiung und du mit grossem Ringen aus fröstelnden Weiten, in die Form gebannt, nach wärmender Berührung in Bilder und Skulpturen. von Herzen, Magische Welten entstanden wodurch der erstarrte Kristall von fernen Ländern. zerspringt Innere Räume strahlten und den gefangenen Geist in zahllosen Facetten durchdringen lässt zum feurigen Kern, Schönheit und Sehnsucht aus, Gesichter voller Weisheit und Trauer, der wärmt und dich birgt elegische Gefilde von Geistwesen und der inneren Heimat. alten Symbolen. 06.08.09 Töne erklangen aus tiefen Brunnen unerfüllten Drängens, schrien nach Erlösung. Der Schein scheint zwar hindurch, doch das Tor ist wie noch verschlossen in dir. in der Geborgenheit Herbstlicht unter dem Mondknoten Schattierungen von Dus – 4 Chronologische Fortsetzung 20 plus 2 Gedichte, ein Nachklang 15.08. – 08.10.09 Wie im Grau der frühen Dämmerung Das Licht des neuen Weges die zarten Strahlen langsam emporsteigen, strahlt von drüben herein keimt aus dem Inneren des Hintergrunds ein Drängen nach draussen, eine ferne Sehnsucht nach still wartender Zukunft und lockt die Schritte der erwachten Bewegung mit dem Versprechen einer freudigen Verheissung in eine jungfräuliche Welt. einer grösseren Weite. Der Willenskeim tritt hervor und bricht die gehaltene Ruhe auf, erhebt sich zur Spur der suchenden Entfaltung wohin? 15.08.09 Woher kommt der ferne Klang an mein Ohr? Ich lausche einer inneren Melodie, die wie ein Frühlingshauch sanft durch mein Inneres streicht und wie das Kräuseln auf der Oberfläche des Wassers zarte Wellen von Freude in mir entstehen lässt ohne einen äusseren Grund. Ich richte diese Freude nach aussen und lasse sie still einströmen in mein Gespräch oder meine Zeilen. Und oft kommt ein Echo von den Bergen anderer Herzen zurück und ihr Klang stimmt ein in das Konzert meines Innern und ich tanze vor Freude vor DIR. 19.08.09 Schwellen werden leise überschritten, Und es war, als ob oft ohne zu ahnen, Fluten sich ergossen, welche neue Welt heftig und ungestüm hinter den Toren wartet. in die Ebene drängend, Oftmals sieht man die Schwelle erst, und die Mauer gab nach und zerbrach. wenn sie bereits überquert ist. In der Stille des Morgens Über dem tosenden, doch stillen tauchte plötzlich ein Impuls auf, Echo des Schwalls von weit zurück, erhob sich eine leuchtende Sonne und es offenbarte sich kurz eine Tür, durch den Spalt in der Mauer und die Wasser die zuvor ich nicht gesehen und brachten Durst-stillende Gaben durch die mein Wort trat. in der Ferne Wartenden, Und es war wie eine Ungeheuerlichkeit, und auch dein Herz wie ein kleiner Stein erklang jenseits der Schmerzen entfernt aus deinem Staudamm. in heller Freude, Ich spürte deinen Schmerz tief, im Herzen der Sonne. über den Schritt ins Land einer freieren Weite, doch mit einer Trauer verwoben. 20.08.09 War es Verrat, und entladen sich als ich Worte sprach, mit der Gewalt eines befreienden die für dich wie ein Dolchstoss waren? Ausbruchs, wo du die Erde nicht festhalten kannst, Oder war es die liebende Hand eines Chirurgs, sondern den Fluss der eine schwärende Wunde des glühenden Schmerzensgesteins zu öffnen begann, ins kühlende Meer damit das Gift eingeschlossenen Schmerzes liebenden Verstehens leitend Kühlung den Schmerzen schaffst. zu fliessen beginnt Wagst du es, und die Wunde, gereinigt, die Angst vor dem Ausbruch sich heilt? zurückzulassen Giftwunden haben Partner, und einer weiten Öffnung sind mit Widerhaken bewehrten Saugnäpfen Raum zu geben in dir, in anderen Dus verkrallt, Heilung geschehen kann? wo schweigendes Leiden Nur Mut zum Wagnis nach Erlösung schreit kann den Weg zur Heilung öffnen, und doch wenn die Zeichen richtig gedeutet sind. mit einem Siegel des Schweigens Der Lohn ist Befreiung den Schrei zu unterdrücken sucht. Unterirdische Explosionen bahnen sich, Magma-Strömen gleich, Wege an die Oberfläche damit auch im anderen Du von alter Last, und das wärmende Licht, das die Erstarrung löst auch in deinem Herzen. 24.08.09 Türme stürzen ein, Wie kann ich dir wenn der Zeit-Boden eine stützende Hand reichen, seine erodierenden Bewegungen wenn die finsteren Wolken langsam wirken lässt. das Strahlen der Sonne Selbst die Platten der Kontinente dir zu verbergen scheinen? tanzen auf dem brüchigen Grund Mit festen Schritten den Rhythmus der rhythmischen Bewegungen der grossen Mutter. Es ist die Liebe zum neuen Leben, die das Alte zusammenfallen lässt, um jungfräulichem Streben den Weg frei zu geben. Doch der Wandel tut weh, wenn wir an herabfallenden Steinen festhalten, oder Festigkeit suchen auf dem schwankenden Schiff zu Zeiten des Sturms. Doch wohin soll ich meinen Anker werfen? des unbändigen Wandels tanzend macht Freude, wenn der Halt in der bergenden Stille Ankerplatz ist und Schutz gibt im tiefen Grund. 26.08.09 Ungeklärte Gedanken, In solchen Durchgängen braucht es zurückgehalten und unerkannt äusserste Wachsamkeit und in ihrem Dunst von Verwebungen, ein ruhiges Auge des Steuermanns, blockieren Steinen gleich mit fester Hand navigierend den vorwärts drängenden Strom das Boot des Lebens dem nächsten Hafen näher bringt, und bilden gefährliche Schnellen, wissend um das weite Ziel. die den Bewusstseinsschwimmer mitzureissen und der die Untiefen erkennt und 29.08.09 unter die Wasser zu ziehen drohen. Zwischen Skylla und Charybdis1 ist der Durchgang schwer und jedes Wort taucht auf wie ein Wirbel in der Strömung, den es zu umschiffen gilt, damit das Boot der befreienden Idee nicht an einem Fels zerschellt und emotionsgeladene Gischt die Sicht versperrt. 1 Skylla, ein Meeresungeheuer der griechischen Mythologie, lebte gegenüber einem anderen Ungeheuer namens Charybdis auf einem Felsen an der Meeresenge von Messina. Zusammen sind sie zwei unvermeidliche, gleich grosse Übel. (Wikipedia) Eine stille, freudige Harmonie Es ist Gewalt, legt sich über den Raum, der die Dinge mit Liebe umhüllt und die den Kern hervorbrechen lässt, sie in sich stärkend oder Liebe? gedeihen lässt. Die Zeit zeigt die Ernte Segen quillt, und die Speise die Qualität lebendigem Wasser gleich, der Frucht des Reifens, durch die schmalen Ritzen, den vollen Geschmack der Nahrung. welche die harte Schale der Ego-Hülle aufbrechen lassen und es quellen die Keime mit jungem Grün hervor. Es tut gut, die begrenzenden Schalen um die reife Frucht aufplatzen zu sehen wie der Stachelpanzer aufspringt, der die Kastanie umhüllt und den glänzenden Kern freigibt. Es braucht Reife, bis die Hülle sich öffnen kann, doch selbst ein kleiner Riss hilft zur befreienden Öffnung. Fülle aus Fülle. Erntedank. 02.09.09 Der sanft strahlende Glanz Auch wenn der Mondenschein des Vollmonds sein magisches Leuchten verstrahlt, durchdringt den Tag. empfängt es nur das geöffnete Herz, Die Atmosphäre ist von der Woge erfüllt, das dem Zyklus des Rhythmus lauscht. die er uns von der Sonne spiegelt Still bereite ich mich vor, und die mein Spiegel dem kosmischen Boten in mein Herz Einlass zu gewähren einstrahlen lässt. und strecke ihm offen Die stille, doch machtvolle Woge meine Seelenhände entgegen, trägt mein Tagesschiff empor, um Lunas Gabe zu empfangen, und selbst während ich die Musik und Sternenfeuer durch den Strudel des Alltags tauche in sich trägt, bleibt der Pulsschlag der grossen Woge mein inneres Feuer belebend. in geheimer Präsenz mein Begleiter und ein funkelnder Stein im Schatz des Gewahrseins. Mit einer geschlossenen Truhe ahnst du nicht den lebendig leuchtenden Kristall und siehst nicht den Boten, der die die frischen Worte des Monats als Geschenk überreichen will. 03.09.09 Wer hat uns gerufen? uns zu öffnen und Dass wir hier zusammen sind, aufeinander einzulassen, hat einen langen, steinigen Weg wissend um unsere Abgründe der Erfahrung, und Schwächen. hat uns durch Gefahren geleitet, Und unsere Haltungen wo schwankende Brücken einander zu nähern, über Abgründe führten, ja uns zu ändern und die uns Zerrspiegel schufen, gemeinsam zu entschliessen, Gedanken, genährt von auch auf den eigenen Pfaden versteckten Vermutungen. dem grösseren Willen Und da ist ein Drang, Einlass zu geben der uns weitergehen lässt, als Leitschnur und Richtung ein Lockruf der Liebe, und Pulsschlag unseres Lebens. der in uns das Feuer nährt Nein, es ist kein falsches Opfer und uns treibt, des Eigenen, eine Sehnsucht, sondern die Kraft, eine Entschlossenheit, die uns aus dem Zentrum erwächst ja eine Bereitschaft, und uns eint, ein Wissen, und in einer grösseren Weite dass wir miteinander gehen verschmilzt, und gehen wollen, dem Ursprung des Neuen. und ein gemeinsamer Wille, der uns zum Wagnis treibt, 05.09.09 Erschütterungen wenn auch die Mitwanderer öffnen verschlossene Kammern sich über den Weg freuen und für Krisen der Umwandlung. gerne bereit sind, Wie schwer ist es, alte Krusten von Haltungen die Last auf mehrere Schultern zu nehmen. gegenüber dem, Denn in der Gemeinschaft was wir für heilig halten, wächst eine grössere Kraft. aufbrechen zu lassen Auch wenn jeder einen Anteil einbringt, und achtsam gemeinsam einer neuen, menschlicheren Haltung fügt eine höhere Ordnung die Teile in das grössere Bild, Raum zu geben! das, zuvor unbekannt, Darf für das, in neuer Weise was ich für das Höhere halte, der erhabenen Schönheit anderen Schmerz zugefügt werden Ausdruck verleiht, im Namen des göttlichen Plans? das Grosse enthüllend. Wo zählt Menschlichkeit mehr? Gemeinsam können schwere Entscheidungen besser getragen werden, kann die Last leichter werden und eine neue Freude wachsen in der Gemeinschaft, 07.09.09 Wohin führt uns das Ringen Nein, der Plan tritt ein um den gemeinsamen Pfad? in den offenen Raum Wir einen uns, zwischen den Herzen, nicht und der grössere Wille weil ein äusserer Führer uns sagt: wird in Liebe empfangen Dies ist die Richtung, und treibt die Wanderer oder weil ein Mitwanderer vorwärts auf ihrem Weg. sich selbst zum Führer der Gemeinschaft Und sie teilen das Brot des Verstehens emporschwingt, miteinander sondern weil im Inneren ein Feuer erglüht, und mit jedem, das im Streben uns zum Ziel hin vereint und dankbar die Nahrung empfängt. und wo der Vorschlag dessen, Es ist Manna in der Wüste, der weiter sieht, köstliche Speise, in jedem Herzen und der Trank kommt den Ton des Einklangs erweckt aus der Felsenquelle, und ein gemeinsames Verstehen erwacht, frisch und klar eine grössere Helle des Gewahrseins, und schmeckt nach Ursprung. in Freiheit und nicht in Unterwerfung Und gekräftigt schreitet die Gruppe voran, unter jemandem, der sagt: geeint auf dem Weg Ich kenne den Plan, mit dem Blick auf die strahlende Sonne ich hab ihn empfangen und führe ihn aus, im grösseren Herzen. der den Hunger danach in sich verspürt kommt und helft dabei mit. 08.09.09 Manchmal legen sich Erschöpfungsschleier und eure Nähe meine Entschlossenheit über die Seele und in mir Stärke hervorruft. wieder weckt und scheinen das Feuer zu ersticken, Und ich spüre, und der Rauch trübt den Blick wie mein Ruf das Ohr deiner Seele erreicht und kein Ziel ist mehr in Sicht. und das Band der Gemeinschaft festigt, Und meine Dus scheinen fern zu sein, so dass zu diesen strengen Zeiten kein wärmendes Wort. uns im Gewahrsein der Verbundenheit Nur ein rauer Wind weht die Kraft erwächst aus dem Bund all jener, durch müde Strassen, die nach dem Licht streben wo Menschen sich voreinander verbergen und seiner Richtung folgen. und das Tun tot weiterläuft. Doch plötzlich reisst ein stiller Ruf den Schleier auf und durch die dichten Wolken tritt durch die blaue Weite ein heller Strahl in mein Herz und der Blick der Seele dehnt sich aus weit über das Land, wo ich euch Freunde, Weggefährten, spüre 12.09.09 Wie kann ich Nur eine Ahnung, all die Regel des Pfades befolgen? das irgendwo wieder Es sind so viele, Licht kommen mag, und ich sehe, lässt mich weitergehen. dass sie mich wie erdrücken Herr, hilf, und trotz meines Bemühens in diesen rauen Zeiten ich ihnen nicht genüge. den Weg zu dir nicht zu verfehlen! Sie sind wie eifersüchtige Wächter, die jeden Teil meines Körpers durchsuchen und deren Prüfung ich nicht standzuhalten vermag. Lange Jahre des Strebens generieren Mutlosigkeit, doch ich gehe weiter, wie taumelnd, und immer wieder aufstehend, weiterschwankend. Ich sehe oft kein Licht am Ende des Tunnels, es ist Dunkelzeit. 15.09.09 Neumond nähert sich leise - Und aus dem Innehalten, oder ist es ein Verschwinden? dem Innen, Es fällt ab, es verschwindet, in das sich das Aussen stülpt, es löst sich auf - etwas, keimt ein neuer Spross das ich nicht genau fassen kann, aus dem ursprünglichen Zentrum hervor. so wie Strukturen, So wie das neue Erwachen die lange zu tragen schienen, wie das Gestern zu sein scheint plötzlich zerfallen, und doch nicht ist, wo Kräfte von Konstellationen da der Neumond des Schlafs ihre Kraft verlieren, verlöschen und ja wo ein Kern kernlos neu hervorkommen liess, sich in den Raum zerstreut, so empfängt auch mein Leben wieder auch wo ich mein Zentriertsein, einen frischen Impuls, mein Eigensein nicht mehr finde, der weiterträgt wo der Bogen nachgibt und in bekannt-unbekannte versinkt - Frühlingsfelder der Erfahrung wohin? als Geschenk Ja, auch Gebirge, Kontinente, der Gewissheit der Existenz. fest und gross, haben ihren Neumond, 17.09.09, Tag vor Neumond und auch unsere Erde atmet der grosse Atem zu Zeiten ein und hält inne. Innehalten in der Stille, die mich verunsichern die nach dem Klang ertönt - oder gar ein heimliches Gift von wo kommt der Hauch des Neuen? zu bringen scheinen. Ich habe ihn nicht entstehen gesehen, und doch ist er da, Zu diesen Zeiten zwischen zwei Blüten streicht sanft über mein Gesicht ist Wachsamkeit wichtig und duftet nach und Offenheit für noch unbekannten Blumen des Tages. die leise nahenden Schritte, Ihre Wurzel sehe ich nicht, für Hände voller Samen, doch wenn sie mir für Fragen, ihre hellgrünen Erlebnisblätter für neue Gesichter. entgegenstrecken, Der Gang durch den Tag sind sie voll Drang der Entfaltung. ist immer wieder voller Wandel Von wo kommt ihr Drang über dem Grund des und wohin drängt das frische Wachstum? dahinströmenden Pulsschlags des Lebens, Ich ahne die Richtung, da die Saat ja in meinem Herzen ruht, doch jede Stundenblüte ist voller Überraschung, ja oftmals irritiert ihre Schönheit mich, sehe ich auf den Blütenblättern Gefahren und Gestalten, gegen die ich mich sträube, der meine Schritte vorantanzen lässt, weiter und weiter. Neumond, 18.09.09 Segen kommt unerwartet, eine freudige Öffnung und ich spüre ihre Hand bei der meinen hebt Last von meinen Schultern, und ihren klaren Blick, und auf einmal wird es leicht um das Herz. der Seelenpforten öffnet. Wärme breitet sich aus, Fort sind die Mauern von engen Horizonten, mit einem Empfinden göttlicher Gegenwart, von Eingeschlossensein die die Geborgenheit liebender Nähe und Verbundenheit schenkt. Und wie aus einem frischen Bergquell Auf einmal sind dunkle Gedanken trinke ich die Freude voller Alltagsstaub und reiche sie weiter, fortgeblasen mit dem Segensblick der See und die Füsse nicht mehr schwer über das Netz herzlicher Verbundenheit vom Lehm des Arbeitsackers. Über mir öffnet sich wie ein Kegel von Weite, der Raum wächst und entfaltet sich über das Land und immer weiter. Die fernen Brüder sind auf einmal ganz nah, in Trennung und Andersheit. und weiter, wie Wellen sich ausbreiten über dem See, und weiter in die Weite. 19.09.09 Es wird still im Inneren. Ich lasse mich ziehen Blätter fallen ab vom Sog der Ebbe, und das Leben zieht sich zurück denn sie zieht mich ins Meer, wie der Saft in den Stamm der Mutter, wenn es kälter wird. aus der heraus in künftiger Flut Die bunten Farben des Laubs neue Wellen kündigen von ihrem baldigen Fall, zu den neuen Ufern spülen, und auch intensiv leuchtende Lebenstage von jenseits der Stille. tragen in sich bereits 21.09.09 ihre baldige Herbstzeit, wachsende Dunkelheit, Tiefe, Warten. Wo ist der pulsierende Lebensdrang geblieben? Alles Wollen nach aussen scheint zu einem Stillstand zu kommen, Verabredungen enden, Menschen ziehen sich zurück, und auch ich spüre den Ruf im Inneren lauter als zu Zeiten des raschen äusseren Tanzes. Die schützende Membrane Und Öffnung bringt die Freude der Individualität der Erweiterung, bewahrt vor zu früher KernBerührung, wo die Hülle bevor dein Zentrum gefestigt ist. diamantenen Lichts wird, Kern-Berührung geschieht der auch anderen Schutz in liebender Begegnung der inneren Funken, und Zuflucht verleiht. Scintillas1, die sich zu einer Flamme einen können, zu einem strahlenden Mantel Ein Mantel aus dem Sternenstaub der grossen Mutter, die uns alle bergend umhüllt. Licht von dem einen Licht. Furcht lässt die Flamme flackern - 26.09.09 die Hülle behütet. Das Eigen ist heilig, doch oftmals wie eingeschlossen hinter Mauern bitterer Erfahrungen von uralten Verletzungen, von Tentakeln ungeklärter Biographien. Der schlummernde Wachstumsdrang lässt den Kern langsam erstarken. Und Reifen bringt Furchtlosigkeit und Mut zur Öffnung. 1 Scintilla: lat.: Funken Extrem dunkle Zeiten, Und ich spüre, wo von mehreren Seiten Verzweiflung und Not ruft, wie sie ausströmt und heilend sich verteilt, wo meine Hydra ihre Häupter erhebt Wunden lindernd, und mir den Weg zu versperren droht. aufrichtend, Drohgebärden von unerlöstem Abspalt inspirierend. vom Lebensstrom. auch für dich einen neuen Tag bringend. Ein Aufbäumen, ein finsteres Widerspiegeln der schattigen Reflektionen und dann geht in der Stille wie ein Tor auf und Licht tritt ein, und es ist wie ein Erwachen aus einem wirren Traum, wo die wilden Gedankengespinste plötzlich dem Strahl des Morgenlichts weichen, als ob sie nie gewesen. Und die Kraft der führenden Hand, die wie auf immer verschwunden schien, ist wieder in meinem Herzen erwacht, gibt Mut und Zuversicht. 03.10.09 Ich höre - von Jahren des Strebens, wilde Stimmen, von Ringen um rechtes Verstehen. lockend, verführerisch. Und doch ist es da, Wie ein Mantra hallen immer wieder das wärmende Licht, Fetzengesänge herüber das von jenseits der Stille durch multichannel-verstärkte in mein Herz einströmt, Aufmerksamkeitsfänger, helle Klänge von Weiten Verheissungen ihrer Kurzzeitreligion verkündend. und Freiheit. Und dann die massiven Bohlen die seit langem uns helfen, des Wertegerüstbaus, den Weg heraus aus dem Labyrinth an netzgleichen Wänden hängen zu finden, darin gefangene Seelen, stehen uns bei, kleben fest am bittersüssen Leim mit still-dynamischen Worten der Kraft, hohler Paradiesversprechen, Mut verleihend, gepaart mit stützend, Angstfallen von Befürchtungen. Balsam für meine Wunden reichend. Gibt es keinen Ausweg? Es tut gut, von ihnen zu wissen, Klagegesänge Hungernder und mit euch Freunden den Sturm zu durchstehen, vor den vollen Töpfen des Konsumkarussells. Die nahrhafte Speise ist tiefer, Und auch sie, Suchenden helfend, die Freude still weiterreichend. verhüllt hinter Schalen von innerer Arbeit, 07.10.09 Die Türen sind wieder geschlossen. Es ist Ruhezeit jetzt. Zeit, still zu wachsen und Wachstum in der Tiefe gedeihen zu lassen. Es ist gut, wenn zu Zeiten die Waffen ruhen, wenn die Wunden heilen, wenn Distanz ist zu den Stätten des Kampfes auch wenn er nicht zu Ende ist, denn es ist ein ewiges Ringen. Doch nun ist Ruhezeit, die Türen der Worte sind momentan geschlossen. 08.10.09 P.S.1: Du hast die Schwelle überschritten, still, und doch kraftvoll, sanft, und doch klar, so wie du deinen Weg seit langem gefolgt. Das Neue ist dir nicht fremd, denn es ist deiner Seele Heimat, das Heim, das wie einen strahlenden Keim du im Innern trägst, und wenn du nun die Gewänder fallen lässt, die den Funken umhüllten, leuchtet das Licht durch dich noch heller hindurch, die Saat befruchtend, die als Ernte du mit deinen Händen geborgen hast, um die Früchte dem neuen Leben anzubieten als Nahrung für künftige Wanderer. 15.08.09 Für Tamara Pieper (29.03.1921 - 14.08.2009) P.S.2: Auch wenn du um die Fortdauer der Seelen weisst, erfüllt dich der Schmerz des Abschieds. Beim Übergang ist das Loslassen schwer für uns Zurückbleibende und die Sehnsucht des Widersehens sticht durch das Herz. Doch in dessen Zentrum ist das Tor zum Licht, und der Puls des Lebens trägt die Erfahrung weiter. Und wenn du die Trauer tief in dich einlässt, bis auf den Grund, spürst du, wie die Grundfesten tragen und wie du, getragen vom Leben mit festen Schritten in eine neue Welt der Freude eintreten kannst. 18.08.09 Ludger Philips: Schattierungen von Dus 90 + 2 Gedichte in 4 Abschnitten © 2013, Ludger Philips CH 3073 Gümligen BE Für Präsentationen besteht eine Powerpoint-Version in höherer Auflösung Freie elektronische Verteilung [email protected]