7.1 Grundbegriffe der Katechese

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Transcript 7.1 Grundbegriffe der Katechese

7. Gemeindekatechese und
ihre Geschichte
7.1 Grundbegriffe der Katechese
7.2 Geschichte und Entwicklungslinien
7.3 Katechese – möglicher Beginn eines Glaubensweges
7.4 Glauben als Lebenswissen
7.5 Konsequenzen für die Katechese
7.6 Evangelii nuntiandi
7.7 Gott im alltäglichen Leben entdecken
7.8 Katechese Gestalt geben
Prof. Dr. Stephan Leimgruber
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7.1 Grundbegriffe der Katechese
a)
Katechese (Erstverkündigung)
b)
Der Katechumenat
c)
Mystagogische Phase
→ erste Kontakte und Begegnungen
→ grundlegende, umfassende Einführung (Erschließen, Hineinwachsen, Feiern)
→ Vertiefung und Vergewisserung
Nicht selten geschieht in der Eucharistie- und Firmkatechese Erstverkündigung
„Es geht um Lernprozesse im christlichen Glauben, die bewusst initiiert, partnerschaftlich strukturiert,
biografieorientiert und zeitlich begrenzt sind und die in gemeindlicher Trägerschaft unter Einbezug ehrenamtlicher
Katechetinnen und Katecheten organisiert werden.“
(Bernd Lutz)
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7.2 Geschichte und Entwicklungslinien
 Seit Mitte der 70er Jahre: Kinder und Jugendliche werden in kleinen Gruppen von ehrenamtlichen
Katechet(inn)en auf Eucharistie und Firmung vorbereitet
 80er Jahre: Neue Fragestellungen durch keine oder eingeschränkte Erfahrung mit gemeindlichem
Leben – Suche nach differenzierten, lebensweltorientierten Zugängen
 Rückgang der
Jahrgangskatechese
 90er Jahre: Verstärkte Aufmerksamkeit auf eine Orientierung am frühkirchlichen Taufkatechumenat
Erwachsener
 Ab 2000: Katechese in vergrößerten pastoralen Räumen
multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft
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 Katechese in einer zunehmend
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7.3 Katechese – möglicher Beginn eines Glaubensweges
 Katechese: Erfahrungsräume des christlichen Glaubens schaffen und Glaubenswissen vermitteln
 Ob der/die Einzelne sich die christliche Lebensart im Glauben zu eigen macht, bleibt immer ein
Geschenk Gottes!
 Die katechetische Aufgabe besteht darin, die Bedingungen dafür zu schaffen, dass Menschen
aufmerksam werden für das Geschenk des Glaubens
 Katechet(inn)en helfen, dass Menschen am Glauben etwas Wertvolles und lebensförderliches
entdecken
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7.4 Glauben als Lebenswissen
 Eine Lebensart wird kaum durch neues Wissen und Informationen vermittelt,
sondern vorrangig in zwischenmenschlichen Kontakten
 Der Prozess des Glaubenlernens unterliegt jenen Gesetzmäßigkeiten, nach denen
lebensgestaltendes Wissen übernommen wird
 Der christliche Lebensentwurf tritt in Konkurrenz mit anderen
Lebensmöglichkeiten
 Die Wissenssoziologie zeigt fünf wahlentscheidende Faktoren auf für die
Übernahme von lebensgestaltendem Wissen auf
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7.5 Konsequenzen für die Katechese
 Evangelisierung: Etappen, die zur Übernahme des Glaubens entscheidend sind (Glauben entdecken)
 Der Begriff ist umfassender als Katechese (Glauben vertiefen)
 Cat. Trad. (1979): Evangelisierung findet oft innerhalb der Katechese statt
 Katechetisches Wirken der Gemeinde erfolgt oft als erste Etappe der Evangelisierung
 Evangelii nuntiandi (1975): Sechs Elemente der Evangelisierung werden beschrieben
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7.6 Evangelii nuntiandi (1975)
1. Zeugnis des Lebens / Zeugnis ohne Worte
→ Verständnis, Anteilnahme, Einsatz Hoffnung
2. Wort des Lebens
→ Als Antwort auf die Frage: Aus welchem Grund lebst Du so? Jesus Christus: Name, Leben, Lehre, Verheißung
3. Zustimmung des Herzens
→ Innere Zustimmung, die die Lebensart verändert; mehr als intellektuelle Zustimmung zu bestimmten Wahrheiten
4. Eintritt in eine Gemeinschaft
→ Konkret sichtbare Zustimmung; stützende Gemeinschaft
5. Empfang der Zeichen
→ In den Sakramenten wird liturgisch gefeiert, was Menschen in ihrem veränderten Leben erfahren haben und vom
Glauben her deuten
6. Einsatz im Apostolat
→ von sich aus Zeugnis geben; Leben teilen, erzählen, gestalten
Quelle Bild: http://img.libreriadelsanto.it/books/m/MHLfuPYiz62V.jpg (27.09.10)
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7.7 Gott im alltäglichen Leben entdecken
 Situationen, die offen sind für mehr
 Momente besonderer Tiefe und Sehnsucht
 Momente, die die Sicherheit geben, dass das Leben mehr ist als der oberflächliche Alltag
 Lebensverändernde Momente, Begegnungen
 Erfahrung von Angst und Leid, Freude und Hoffnung
 Gott in der Natur entdecken
 Gott im anderen Menschen entdecken (Fundament der Katechese)
 Gott in den Sakramenten entdecken (Symbole, Zeichen)
(Text: Würzburger Synode)
Quelle Bild: http://www.theologie.uni-wuerzburg.de/uploads/RTEmagicC_Synode_2_01.jpg.jpg (21.09.10)
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7.8 Katechese Gestalt geben
Fünf Leitsätze gestaltorientierter Religionspädagogik (Wolfgang Longardt):
1.
Intensive, sinnenhafte Erfahrungen an gestalteten Formen in Meditation, Spiel und Feier versus ungeübte
oder deformierte Wahrnehmung
2.
Imaginieren an ruhigen Bildern, Füllen der inneren Bildwelt mit heilenden Bildern versus Reizüberflutung
3.
Hineinspüren in die Gestalt Jesu und andere Glaubensgestalten – das Evangelium sinnenhaft Gestalt
werden lassen
4.
Die persönliche einmalige Gestalt des Menschen mit seiner Biographie als mitwirkenden Hintergrund ernst
nehmen versus „Momentaufnahme“
5.
Kreative Identifikationsmöglichkeiten mit biblischen Grundmustern ermöglichen (aufbrechen, loslassen,
wachsen)
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