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6. Sozialisation in der Jugendphase
6.2 Sozialisation in der Gruppe von Gleichaltrigen (Peer- Groups)
„Merkmale des Sozialen
Verhaltens in der Gruppe von
Gleichaltrigen
(Peer- Groups)“
Ein Referat von A. Westphal und N. Rißmann
Gliederung
1.
Definition
1.1
1.2
1.3
1.4
2.
Sozialisation
Jugend
Jugendschutzgesetz
Peergroups
4.3
4.4
Selbstfindung
In der Schule
Positive und negative
Beeinflussungen durch
Peergroups
„Ich meine, mit Gewalt kannst du
dir Respekt verschaffen“
4.1
4.2
Die Bedeutung von Peergroups
im Jugendalter
2.1
2.2
3.
4.
4.5
4.6
kurze Vorstellung
Mädchen in
Jugendgruppen
(Gründe)
„Schlägermädchen“
Bedeutung der
Gruppen für
Mädchen
Mädchen und Gewalt
Fallbeispiel: Alia
5.
Video
6.
Literatur- und Quellennachweis
1. Definition
1.1 Sozialisation
• sociare (lat.) = verbinden
• Anpassung an gesellschaftliche Denk- und Gefühlsmuster durch
die Verinnerlichung von Normen
• umfasst Erziehung und unabsichtliche Einwirkungen
• Gemeinschaften und soziale Identität entstehen
• Sozialisationsprozesse können sich in ihrer inhaltlichen Prägung
deutlich voneinander unterscheiden
1.2. Jugend
• Phase im Leben eines Individuums
• eigenständige Gruppe von Menschen
• Anfang: die körperliche Geschlechtsreife
• Ende: das Erreichen von finanzieller und emotionaler Autonomie
1.3 Jugendschutzgesetz
Abschnitt 1 – Allgemeines (§1-3)
§1 Begriffsbestimmungen:
Im Sinne dieses Gesetzes
sind Jugendliche
Personen, die 14, aber
noch nicht 18 Jahre
alt sind (§1.1.2.)
1.4 Peergroups
• „Gruppe von Gleichaltrigen“
• Fachbegriff aus Soziologie
und Pädagogik
• Charles Horton Cooley
(1864-1929)
• besonders im Kinder- und
Jugendalter starke
Orientierung an Gruppen
2. Die Bedeutung von Peergroups
im Jugendalter
2.1 Selbstfindung
• eine vorübergehende Ersatzidentität
• Sozialisationsfunktionen
• Emanzipation vom Elternhaus
• eigene Grenzen austesten
• Umgang mit anderen lernen
2.1 Selbstfindung
• können einen dominierenden
Einfluss ausüben
• Können zu gewalttätigen
Handlungen und
Drogenkonsum veranlassen
2.2 In der Schule
• mangelnde Motivation und schlechte Schulleistungen in der
Pubertät
• Jugendliche sind stark mit sich selbst beschäftigt
• der Status eines Schülers in einer Peergroup kann für den
Schulerfolg bedeutend sein
• Freunde sind wichtiger als Lernerfolge
3. Positive und negative
Beeinflussungen durch Peergroups
positiv:
negativ:
• Lernen den Umgang mit Menschen
auch außerhalb der Familie
• Fördert Unabhängigkeit und
Selbstständigkeit
• In der Gruppe stärker
• Bildung einer eigenen Meinung
• Selbstfindung
• Lernen sich anzupassen
• Gemeinsame Begeisterung für eine
Sache
• ausprobieren
•
•
•
•
•
•
•
Negative Beeinflussung
Weniger Zeit für Schule
Außenseiter
Bandenkriege
Gefährliche Mutproben
Ohne die Gruppe schwach
Keine eigene Meinungsbildung,
was die Gruppe beschließt, gilt
auch für alle
4. „Ich meine, mit Gewalt kannst du
dir Respekt verschaffen“
4.1 kurze Vorstellung
• Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten Jugendgruppen
(Forschungsprojekt)
• Durchgeführt vom deutschen Jugendinstitut
• Autoren: Kirsten Bruhns und Svendy Wittmann
• Ziel: Einblicke in Gruppendynamischen Prozesse und
Entwicklungen gewinnen
• Zeitraum: 1998-2001
4.2 Mädchen in Jugendgruppen
• Mädchen sind häufiger als Jungen in festen Cliquen
• Gangmitgliedschaft als Flucht aus sozial und familiär prekären
Lebenssituationen
• Gang wird zur Schutzgemeinschaft
• Orientierung der Mädchen an Verhaltensmustern von
männlichen Gruppen
Gründe für gewalttätige Mädchen in
Gangs:
• Werden in den Gruppen akzeptiert
• Machtdemonstration
• Selbstbewusstsein wird vermittelt
• Mädchen verschaffen sich Respekt
• Können sich auch gegen Jungen durchsetzten
4.3 „Schlägermädchen“
• Reine Mädchengruppe
• Gruppenstärke: ca. 10 Personen
• Alter: 14-16 Jahre
• Hauptsächlich Sonder- und Hauptschülerinnen
• Treffpunkte: Sportplatz, Jugendeinrichtungen im Stadtviertel
• Häusliche Atmosphäre ist durch Konflikte geprägt
• Themen: Probleme in der Familie, Schule und Jungs
4.4 Bedeutung der Gruppen für
Mädchen
• In Problemsituationen: Halt und Sicherheit, Zusammenhalt, Anerkennung
• Kommunikations- und Freizeitbedürfnisse werden erfüllt
• Enge Verbundenheit
• Gleichgeschlechtlichkeit (Weiblichkeit) spielt zentrale Rolle
• Typische Weibliche Merkmale: Vertrauen, Verschwiegenheit, emotionale
Unterstützung
• Besonderer Status der Mädchen weil Gründer der Gruppe nicht nur
Anhängsel der Jungen
Zitat
„Ich würd` einem Mädchen eher meine Sachen
anvertrauen, ob ich schwanger bin oder sonst
wie, als wie `nem Jungen. Weil da fühlt man sich
wohler in soner Mädchengang… Also wir
Mädchen halten immer zusammen. Die Jungs
tun immer nur so Freundschaft und bla. Das
einzigste was die zusammen hält ist das Dope,
mehr nicht.“
4.5 Mädchen und Gewalt
• Gewalt ist richtig und sinnvoll, wenn der andere es nicht anders
„verdient“ hat. (Konsens)
• Verbale Konfliktlösung wird abgelehnt
• Gewalt als einzige Handlungsoption
• Gewaltanwendung als Mittel der solidarischen Unterstützung
und Machtdemonstration der Gruppe
• Häufigste Gründe für brutale Gewalt: Verleumdung und
Rufschädigung
• Image der Gruppe muss verteidigt werden
4.6 Fallbeispiel: Alia
•
•
•
•
•
•
•
•
14 Jahre alt
Nicht hemmungslos gewalttätig
Weiblichkeit ist für sie negativ besetzt
Unabhängigkeit und Durchsetzungsfähigkeit spielen für sie eine
große Rolle
Verachtet Mädchen die sich nicht richtig schlagen
Äußere Erscheinung ist eher jungenhaft
Hat einen männlichen Spitznamen
Gewalttätiges Handeln als Ausdruck ihres Protestes gegen die
Unterordnung im Geschlechterverhältnis
Zitat Alia
„Ich pack sie so auf den Boden, halt sie dann fest,
hol aus, wumm in die Seite. (…) Mit meinem
Gewicht, wenn ich auf sie so mit dem Bein dann
draufliege, da kann sie sich auch nicht
wehren(…) oder, dann am besten ist es noch,
wenn sie dann irgendwie so kleiner ist, dann
noch als du, oder größer, ziehst dann den Kopf
runter und dann mit`m Knie so ins Gesicht.
Aber nicht auf die Nase nur auf die Stirn.“
5. Video
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
• Bottenberg, Ernst Heinrich (1997): Eine Einführung in die Sozialpsychologie.
Regensburg
• Fritz, Karsten; Sting, Stephan; Vollbrecht, Ralf (Hg.), (2003):
„Mediensozialisation. Opladen
• Korte, Hermann; Schäfers, Bernhard (Hg.) (2002): Einführung in die
Hauptbegriffe der Soziologie, Opladen
• http://de.wikipedia.org/wiki/Peergroup
• http://wiki.bildungsserver.de/index.php/Sozialisation
• http://de.youtube.com/watch?v=eSmQL7gRXrI&feature=related
• Bruhns/Wittmann, „Ich meine, mit Gewalt kannst du dir Respekt
verschaffen“, Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten Jugendgruppen